Rubriken: Bildpräsentation, Sonstige Tipps
Foto-Datensicherung in der Cloud mit Amazon Prime
2016-07-25, aktualisiert 2016-07-27 In diesem Fototipp erklären wir Ihnen, wie Sie ihre Bilder vom Smartphone, Tablett oder dem heimischen Computer in die Amazon-Cloud hochladen können. Darüber hinaus zeigen wir, von welchen Plattformen Sie Uploads starten können und welche Funktionen Ihnen die Amazon-Cloud bietet, welche Dateien hochgeladen werden können und vor allem wie viel Speicherplatz die Cloud Ihnen als Anwender für Ihre Daten zur Verfügung stellt, besonders dann, wenn Sie Amazon Prime-Kunde sind. (Harm-Diercks Gronewold)
Amazon-Drive Desktop Upload Software. [Foto: Medianord]
In der Amazon-Upload-Software kann der Speicherort in der eigenen Amazon-Drive-Ordnerstruktur gewählt werden. [Foto: Medianord]
Die Option "Ordner" erstellen erlaubt es Ihnen die Struktur Ihren Wünschen anzupassen. [Foto: Medianord]
Die Software zeigt den aktuellen Status der einzelnen Uploads. [Foto: Medianord]
Nach dem Upload wird dieser farblich gekennzeichnet, dass er erfolgreich war oder nicht. [Foto: Medianord]
Wenn Sie aus versehen ein Bild doppelt in einen Ordner hochladen, dann sagt Ihnen die Software, dass die Daten schon vorhanden sind. Eine Dublette wird nicht angelegt. [Foto: Medianord]
Grundsätzlich können alle Arten von Daten in die Amazon-Cloud ausgelagert werden. Allerdings sollten Sie die Urheberechte der von Ihnen hochgeladenen Daten innehalten oder zumindest die Erlaubnis haben diese Daten hochzuladen. Jeder Amazon-Kunde bekommt 5 GByte Frei-Kontingent, das er für beliebige Daten verwenden kann. Amazon-Kunden, die das Prime-Abo abgeschlossen haben, bekommen darüber hinaus unbegrenzten Speicher für Fotos, aber ebenfalls nur 5 GByte für sonstige Daten. Sonstige Daten sind z. B. Videos, auch selbstgedrehte aus der Kamera. Damit sind die 5 GByte ruckzuck voll. Interessant ist der unbegrenzte Speicher aber für Fotos.
Update 03-02-2023: Amazon hat das Amazon Drive zum 31. Januar 2023 eingestellt und entwickelt nur noch Amazon Photo weiter. Wir werden diesen Fototipp in naher Zukunft dahingehend aktualisieren.
Das Amazon-Drive erkennt beim Upload, ob es sich bei den Dateien um Bilddaten, Videos oder andere Dateitypen handelt. Erkannt werden zur Zeit JPEG-, TIF-, BMP-, PNG- und GIF-Dateien. Zudem werden auch die meisten Rohdatenformate erkannt. Dies hängt aber individuell vom Kameramodell ab. Amazon garantiert nicht, dass alle Rohdatenformate erkannt werden. Werden sie nicht erkannt, landen diese innerhalb des 5-GByte-Kontingents (das dann schnell erschöpft ist). Bei den von uns hochgeladenen Olympus OM-D E-M1 Rohdaten hat die Erkennung funktioniert, allerdings werden bei den Fotos weder eine Vorschau noch Aufnahmedaten angezeigt. Wir haben auch Photoshop-PSD-Dateien mit Einstellungsebenen und TIF-Dateien mit Ebenen hochgeladen – auch diese werden als Bilddaten erkannt, also "gratis" gespeichert.
Die Web-Oberfläche zeigt ebenfalls eine Ordnerstruktur und auch in dieser lassen sich neue Ordner problemlos und schnell anlegen. [Foto: Medianord]
In der Vollbildansicht können Sie die Bilder bequem wechseln und auch die Aufnahmedaten einblenden. Bei Rohdaten werden diese Informationen nicht angezeigt. [Foto: Medianord]
Wenn Sie die App auf einem Smartphone oder Tablett installieren, dann legt die App eine Ordnerstruktur mit dem entsprechenden Gerät als Hauptordner an. [Foto: Medianord]
Die App schaltet auf Smartphones automatisch in einen Layouteten Galeriemodus um, wenn Sie das Gerät im Querformat halten. [Foto: Medianord]
Die Übersicht des Amazon-Drive zeigt an, wie der zur Verfügung stehende Speicher aktuell genutzt wird. [Foto: Medianord]
Wenn Sie die Daten vom heimischen Computer durchführen wollen, kann der Upload entweder per Browser oder per Amazon-Drive-App durchgeführt werden. Beim Browserupload melden Sie sich zunächst auf der Amazon-Drive-Seite mit Ihren Amazon-Daten an (siehe weiterführende Links). Danach können Sie das Amazon-Drive befüllen. Mit einem Klick auf das kleine Wolkensymbol oben rechts öffnet sich ein Dialog und mit diesem können Sie auswählen, ob Sie einen Ordner oder eine Datei hochladen wollen. Danach wird der oder die Ordner beziehungsweise Datei(en) ausgewählt. Der Vorgang des Hochladens beginnt dann sofort. Bevorzugen Sie lieber die Drag-and-Drop-Methode, dann kann diese ebenfalls angewendet werden.
Sollten Sie bevorzugen die Daten per Desktop-Software hochzuladen, müssen Sie zunächst die Amazon-Drive-App herunterladen (siehe weiterführende Links) und installieren. Verfügbar ist dieses Dienstprogramm für Windows und Macintosh-Systeme. Auch in der Desktop-App müssen Sie sich als Anwender zunächst mit Ihren Amazon-Zugangsdaten anmelden. Die Software selber ist einfach strukturiert und selbsterklärend. Links unten ist der Button zum Hochladen von Ordnern beziehungsweise Einzeldateien zu finden. Klicken Sie auf diesen, dann können Sie entweder einzelne Elemente oder ganze Ordner hochladen. Wie weit der Upload ist können Sie dann direkt in der Software sehen. Der Vorteil der Software ist, dass Sie kein Browserfenster permanent offen haben müssen.
Die dritte und vierte Möglichkeit für einen Bildupload sind die Apps Amazon Photo und Amazon Drive, beide erhältlich für iOS und Android, nicht aber für Windows Phone. Während die Amazon-Drive-App es erlaubt, alle Arten von Dateien von einem Smartphone oder Tablett in das eigene Amazon-Drive hochzuladen, ist die Amazon-Photo-App darauf spezialisiert Fotos und Videos hochzuladen. Sie können bei dieser App auch wählen, ob Bilder und Videos nach der Aufnahme automatisch im Amazon-Drive gesichert werden sollen. Als Verwaltungfunktion können Sie in der Browser-Software und Drive-App-Version die Bilder und Videos gezielt in Ordner verschieben. Auch neue Ordner können angelegt werden. Bei der Software und der Amazon-Photo-App können zudem Alben zu verschiedenen Themen angelegt werden. Alben helfen Ihnen allerdings lediglich Bilder oder Videos thematisch zusammenzufassen. Der Speicherort innerhalb des Amazon-Drives der Bilder und Videos bleibt unverändert. Außerdem erkennt das Amazon-Drive wenn Doubletten drohen und führt den Upload nicht aus.
Wenn Sie die Amazon Photo-App benutzen, dann werden Sie beim ersten Start der App gefragt, welche Quellen alles auf dem Amazon-Drive gesichert werden sollen. In der Grundeinstellung sind das einfach alle Bild- und Videodaten. Wenn Sie also besonders viele Daten auf dem Smartphone haben, sollten Sie den Upload lieber manuell steuern. Wenn alle Bilder automatisch hochgeladen werden, betrifft dies übrigens auch beispielsweise standardmäßig installierte Hintergrund-Bilder oder Fotos, die Freunde Ihnen per WhatsApp zuschicken. Im Amazon-Drive werden die Bild- und Videodaten in Ordner gelegt, die dem Verzeichnis auf dem jeweiligen Smartgerät entsprechen. Sie können also jederzeit den Überblick wahren, von welchem Smartgerät welche Daten und aus welcher Quelle gekommen sind (also für jedes Gerät ein eigener Ordner). Aber auch diese lassen sich in andere Ordner verschieben beziehungsweise in Alben organisieren. Achtung: Das Hochladen der Fotos funktioniert nicht jederzeit zuverlässig im Hintergrund (soll es möglicherweise gar nicht, fänden wir aber sinnvoll). Nachdem man neue Fotos mit dem Smartphone aufgenommen hat, sollte man deshalb sicherheitshalber von Zeit zu Zeit die Adobe Photo App starten. Oft werden erst dann die neuesten.Aufnahmen in die Cloud hochgeladen.
In der Ansicht für Fotos und Videos werden alle Bilder und Videos nach ihrem Aufnahmedatum sortiert in Monaten angezeigt.Zudem können Sie die Bilder auch nach Upload-Datum sortieren. [Foto: Medianord]
Mit einem Klick auf die Bilder oder Videos können diese markiert und Alben zugeordnet werden. [Foto: Medianord]
Fotoalben sind Bild und/oder Videosammlungen aus unterschiedlichen Ordnern, die Sie als Anwender selber zusammenstellen können. [Foto: Medianord]
Die Bildbetrachtung im Browser selber ist recht komfortabel, aber eine Zoom-Funktion fehlt. In ein Bild hineinzoomen können Sie nur, indem Sie es bearbeiten. Und dann dauert zunächst der Ladevorgang jeweils erstmal etwas. Das können die Smartphone-Apps deutlich besser. In der Amazon-Photo-App werden die Bilder und Videos als quadratische Kacheln angezeigt. Im Querformat gehalten zeigen die Smartphone-Apps den Foto-Stream deutlich attraktiver an, die Fotos erscheinen unterschiedlich groß und rechteckig. Am iPad bleibt es bei den Quadrat-Kacheln, egal, ob das Gerät im Hoch- oder Querformat betrieben wird.
Falls Sie in die Verlegenheit kommen, dass der Speicherplatz knapp wird, so erinnert Sie die Android App ständig daran. Sie können dann entscheiden, ob die Uploadautomatik außer Kraft gesetzt werden soll oder ob Videos nicht mehr automatisch hochgeladen werden sollen. Die iOS-App warnt Sie als Nutzer nicht, hier bestimmt die App einfach, dass keine Videos mehr hochgeladen werden. Loggen Sie sich hingegen im Browser ein, so erscheint ein Pop-up-Fenster und erinnert Sie an den geringen Speicherplatz und fordert Sie den Speicherplatz kostenpflichtig zu erweitern. Das wiederum macht die Benutzung im Browser dann sehr nervig, sie können die Meldung nicht dauerhaft weggklicken.
Update 07-28-2016: Kurz nach der Veröffentlichung dieses Fototipps hat Amazon sich entschieden elementare Bereiche das Amazon-Drive-Angebots zu ändern. Zwar steht dem Prime-Kunden immer noch unbegrenzt viel Speicher für seine Fotos sowie fünf Gigabyte Speicher für andere Daten zur Verfügung. Kunden ohne Prime-Mitgliedschaft erhalten aber keinen fünf Gigabyte freien Speicherplatz mehr, sondern einen auf drei Monate begrenzten Testzeitraum mit unbegrenztem Speicherplatz für alle Arten von Dateien. Nach diesem Zeitraum kostet der unbegrenzte Speicher 70 Euro im Jahr. Im Vergleich gesehen ist das sehr kostengünstig, allerdings ist keinesfalls sicher, dass das Angebot dauerhaft gilt, die Konditionen können sich jederzeit ändern (z. B. durch Begrenzung des Datenvolumens).