Fujis "Minis"

Fujifilm ruft neue FinePix-Modelle S6500fd und F20 ins Leben

2006-07-13 Mit den heute angekündigten Kompaktdigitalkameramodellen FinePix S6500fd und FinePix F20 präsentiert Fujifilm zwei neue Kameras der FinePix-Serie, die man in gewisser Weise als "kleine" Versionen der FinePix S9500 und F30 bezeichnen kann. Im Vergleich zu diesen sind die beiden Fuji-Neuheiten nur unwesentlich schlechter ausgestattet und machen das sogar zum Teil durch ganz neue Ausstattungsmerkmale der besonderen Art wett – wie man am Beispiel der S6500fd mit ihrer neuartigen Gesichtserkennungstechnologie besonders gut sehen kann.  (Yvan Boeres)

Fujifil FinePix S6500fd [Foto: Fujifilm]Die neue FinePix S6500fd (die übrigens schon das neue Fujifilm-Logo trägt) ist insofern die kleine Schwester der FinePix S9500, wie sie von der gleichen Optik (entspr. 28-300mm-Zoom mit einer Lichtstärke von F2,8 bis F4,9) Gebrauch macht, aber in Sachen Auflösung und z. T. auch Ausstattung nicht ganz so gut ausgestattet ist. So muss sich der Anwender mit einer geringeren Auflösung (6,3 statt 9 Megapixel) begnügen, kann den LC-Bildschirm nicht hochklappen bzw. neigen, keinen mechanischen Drahtauslöser anschrauben und auch keine CompactFlash-Karten verwenden. Weiterhin können aber u. a. Bilder wahlweise im RAW/RAF- oder JPEG-Format abgespeichert werden, die volle Kontrolle über Belichtung und/oder Weißabgleich bleibt erhalten und im Super-Makro-Modus fokussiert die Kamera bis hinab auf 1 cm Motivdistanz.

Die geringere Auflösung kompensiert die S6500fd mit moderner Elektronik. Der SuperCCD sechster Generation und der Signalprozessor zweiter Generation (Real Photo Processor II) sind dieselben, wie sie bereits in der Anfang des Jahres vorgestellten FinePix F30 zum Einsatz kommen und schon dort einen weiteren Qualitätssprung in Punkto Rauscharmut bei hohen Lichtempfindlichkeitsstufeneinstellungen versprechen. Wie bei der F30 kann man auch bei der neuen S6500fd bis auf ein Äquivalent von bis zu ISO 3.200 bei voller Auflösung herauf gehen. Anscheinend sind aber die Leistungsreserven der Elektronik noch nicht ausgeschöpft, denn die S6500fd beherrscht nämlich – wie der Namenszusatz "fd" es schon andeutet – die Gesichtserkennung (auf Englisch: Face Detection).

Ähnlich wie bei dem Porträt-Autofokus mancher Coolpix-Modelle von Nikon greift die S6500fd auf Gesichtserkennungs-Algorithmen zurück, um u. a. gezielt auf das Gesicht bzw. die Augen fotografierter Personen scharf zu stellen. Während aber die Nikon-Kameras nur maximal ein Gesicht erkennen und auch nur darauf scharf stellen, kann die S6500fd bis zu zehn einzelne Gesichter unterscheiden und passt neben der Schärfe auch andere Parameter wie z. B. die Belichtung an. Das Ganze soll die S6500fd auch noch ziemlich fix erledigen, da sie für den Erkennungsvorgang nur den Bruchteil einer Sekunde (0,04 bis 0,05 s) brauchen soll. Darüber hinaus lässt sich die Gesichtserkennungsfunktion auch im Wiedergabemodus (z. B. beim Beschneiden der Bilder) benutzen.

Fujifil FinePix F20 [Foto: Fujifilm]Zu den weiteren "Spezialitäten" der S6500fd (die man z. T. bereits von anderen FinePix-Modellen kennt) gehören unter anderem noch das so genannte "Intelligent Flash System" für natürlicher wirkende Blitzbilder bzw. für eine ausgewogene Abstimmung zwischen Blitzlicht und Umgebungslicht, ein Schnell-Auslösemodus für bis zu 0,035 s kurze Auslöse- bzw. Fokussierzeiten (durch Begrenzung des Scharfstellbereichs) und ein "Natural Light & Flash"-Modus. Bei letzterer Einstellung macht die Kamera gleich zwei Aufnahmen (eine mit Blitz und eine ohne Blitz) vom gleichen Motiv in schneller Reihenfolge und zeigt sie nebeneinander auf dem Bildschirm an – der Benutzer kann dann das Bild auswählen, das ihm besser gefällt. Die S6500fd ist nach dem Einschalten in nur 0,8 s betriebsbereit, stellt ihre Bilder bei der Aufnahme wahlweise auf dem starren 2,5"-Farb-LCD (235.000 Pixel) oder im elektronischen Videosucher (0,33"-EVF mit 115.000 Bildpunkten) dar, verfügt über 10 MByte an eingebautem Speicher (über xD-Karten erweiterbar) und wird wie die S9500 mit vier handelsüblichen AA/Mignon-Zellen mit Strom versorgt. Ebenfalls mit der großen Schwester gemeinsam hat sie die PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, das AF-Hilfslicht, das 58mm-Gewinde an der Frontlinse des Objektivs (u. a. zur Aufnahme des optional erhältlichen Weitwinkelkonverters) sowie den auch im Videomodus (max. 640 x 480 Pixel bei 30 Bilder/s) verwendbaren manuellen bzw. mechanischen Zoomring. Die Fujifilm FinePix S6500fd, deren technische Daten (Technik, Funktion u. Ausstattung) noch mal im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt zusammengefasst sind, kommt im September zu einem noch nicht festgelegten Preis auf den hiesigen Markt.

Bei der zweiten Fuji-Neuheit von heute, nämlich der FinePix F20, sind die Unterschiede zum nächst höheren Modell noch geringer. Die F20 gehört derselben Auflösungsklasse (6,3 Megapixel) an wie die F30, macht vom gleichen Objektiv (entspr. 36-108mm/F2,8-5,0 bei KB) Gebrauch und bietet so ziemlich alle Funktionen an, die ihre große Schwester auch besitzt. "Abgespeckt" wurde bei der Größe des eingebauten Speichers (10 statt 16 MB), bei der höchst möglichen Empfindlichkeitsstufe (2.000 statt 3.200 ISO), bei der Bildschirmauflösung (153.000 statt 230.000 Bildpunkte), bei der Belichtungssteuerung (keine Einstellmöglichkeit für Zeit und/oder Blende) und bei der Akkukapazität. Der neue Akku NP-70 ist etwas kleiner als der bei der F30 verwendete NP-110-Akku (was sich geringfügig auf die Kameragröße auswirkt) und schafft statt bis zu 580 Aufnahmen nur noch bis zu 300 Aufnahmen.

Fujifilm FinePix F20 [Foto: Fujifilm]Die Grundeigenschaften der FinePix F30 (sowie der Vorgängermodelle F10 und F11) bleiben auch der neuen FinePix F20 erhalten. Dazu gehören u. a. die PictBridge-kompatible USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, der polyvalente Serienbildmodus (Top-3- und Final-3-Einstellung mit 2,2 Bildern/s sowie Langzeit-Einstellung mit 1,3 Bildern/s), der leistungsfähige Videomodus (VGA/QVGA mit 30 Bildern/s, Ton und ohne feste Begrenzung der Aufnahmezeit), die Zwischenauflösung für das 3:2-Format, die schnellen Reaktionszeiten (z. B. beim Einschalten und Auslösen) wie auch das Spezialprogramm zur Verschlusszeitenverkürzung bzw. zur Reduzierung des Verwacklungsrisikos. Der SuperCCD-HR-Sensor sechster Generation und der Real Photo II Processor sind auch hier mit von der Partie; genauso wie der "Natural Light & Flash"-Modus, dessen Funktion gerade im Abschnitt zur S6500fd beschrieben wurde. Weitere Details zu Technik, Funktion und Ausstattung der neuen Fujifilm FinePix F20 finden Interessierte im entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt sowie in der anlässlich der Vorstellung der FinePix F30 veröffentlichten digitalkamera.de-Meldung (siehe weiterführende Links). Eine Preisangabe kann an dieser Stelle jedoch nicht gemacht werden, da Fujifilm sich diesbezüglich noch bedeckt hält; der Markteinführungstermin ist hingegen schon bekannt und wird mit "September 2006" angegeben.

Artikel-Vorschläge der Redaktion