Spiegelreflexkamera, Systemkamera
Testbericht: Pentax K100D
2006-10-30 Mit der K100D (und K110D) löste Pentax unerwartet die Serie der *ist DSLRs ab und gründete eine neue DSLR-Reihe, zu der sich inzwischen auch die K10D gesellt. Damit verabschiedet man sich von den kryptischen Namen und besinnt sich auf das traditionelle "K", das sich nicht nur im Namen des Bajonetts wieder findet, sondern auch damals (1975) in zahlreichen SLR-Bodies Verwendung fand. Besonders bezeichnend an der K100D ist das Pentax-eigene Shake-Reduction-System (SR), das damit in die Pentax-DSLRs Einzug hält. (Benjamin Kirchheim)
Das Pentax-SR-System ist dabei dem Anti-Shake von (Konica) Minolta nicht unähnlich, jedoch wird insbesondere der Bildaufnahmesensor mit einer anderen Technik bewegt. Weitere Erläuterungen zum SR-System und dessen Funktionsweise sind im Abschnitt "Optik" nachzulesen. Neben dieser Neuerung erbt die K100D alle Merkmale der *ist DL2, die hierzulande nur als Samsung GX-1L auf dem Markt ist (und auch von uns getestet wurde), wobei die K100D jedoch auch ein Ausstattungsdetail der *ist DS geerbt hat, nämlich das Autofokusmodul mit elf Autofokus-Messfeldern. Auch kosmetisch sieht die K100D der *ist-Reihe ähnlich, hat aber einige Veränderungen erfahren, insbesondere sind die Gehäuseausmaße etwas gewachsen. Ebenfalls nicht uninteressant ist der Preis von weniger als 700 EUR, zu dem die K100D ausgeliefert wird – er richtet sich ganz klar an das unterste Einsteigersegment. In jedem Fall empfehlen wir, unseren Test der Samsung GX-1L zu lesen, da viele Details auch für die K100D gelten und wir darauf nicht noch einmal eingehen – das betrifft insbesondere den Abschnitt Optik und dort die ausführlichen Aussagen zum Objektivsystem, die in diesem Test nur etwas ergänzt werden. Wie die Pentax K100D sich letztendlich schlägt und wo ihre Stärken und Schwächen liegen, können unsere Leser sowohl im nachfolgenden Text als auch im nebenstehenden Steckbrief, in der Tabelle "Messwerte" am Ende des Tests und in einer aktualisierten Version unseres digitalkamera.de-Datenblatts zu dieser Kamera nachlesen. Als hilfreiche Ergänzung dazu bieten wir das DCTau-Testprotokoll zum kostenpflichtigen Abruf (bzw. im Abo) an, das diesem Test bei der Beurteilung der Bildqualität zugrunde lag.
Ergonomie/Verarbeitung Das Gehäusematerial der Pentax K100D besteht wie schon bei der *ist-Serie aus Kunststoff, jedoch soll sich "unter der Haube" etwas verändert haben, ist dieser Kunststoff doch nun laut Pentax-Aussagen fiberglasverstärkt. Beim Anfassen merkt man davon nichts, ganz im Gegenteil fühlt sich der Kunststoff etwas weniger wertig an als noch bei der Pentax *ist DS, die mit 1.000 EUR Markteinführungspreis aber auch eine Preisklasse höher spielte. Jedenfalls macht die K100D trotzdem einen – für die 700-EUR-Preisklasse – stabilen Eindruck und muss sich keineswegs vor der Konkurrenz wie einer Canon EOS 350D oder Nikon D50 verstecken. Im Inneren verfügt die Kamera weiterhin über ein Edelstahl-Blechchassis, das für die nötige Steifheit der Kamera und die nötige Stabilität des Metallbajonetts sorgt. Als Metallteil nach außen geführt ist dann auch der Stativanschluss, der mustergültig in der optischen Achse liegt, wobei auch eine angeschraubte Wechselplatte die Batteriefachtür nicht blockiert. Letztere ist so fummelig geblieben wie schon in der *ist-Reihe, d. h. ein kleiner Schieber muss betätigt und festgehalten werden, während man gleichzeitig die große Tür aus der Verriegelung schieben muss, bevor sie vom Druck der Batterien geöffnet wird. Eine Feder, die die Klappe in geöffnetem Zustand hält, ist nicht vorhanden. Im Batteriefach finden nach wie vor vier Akkus bzw. Batterien des Typs AA Platz, wobei alternativ auch zwei Lithium-Einwegbatterien im CRV3-Format eingesetzt werden können. Damit ist die Energieversorgung sehr vielfältig, auch wenn man auf sehr hochwertige Batterien oder besser noch Akkus setzen sollte, denn die Kamera braucht eine stabile, hohe Spannung bei teilweise hohen Stromspitzen wie z. B. beim Auslösen. Bricht hierbei die Spannung zusammen, muss die Kamera notgedrungen abschalten. Mit Hochleistungs-AA-NiMH-Akkus kommt man bei 50% Blitznutzung auf ca. 300 Aufnahmen, mit CRV3-Lithiumbatterien sind immerhin 630 Fotos möglich. Das ist deutlich weniger als noch bei der *ist DS/DL, was vor allem am höheren Energiebedarf des SR-Systems (das unabhängig von der Aktivierung immer Strom benötigt, dazu unten mehr) und dem stärkeren bzw. schnelleren Autofokus-Motor liegen dürfte.
Ebenfalls federlos, und damit gegenüber der *ist-Serie geändert, ist nun die Klappe für das SD-Speicherkartenfach. Statt eines kleinen Schiebeschalters, der das Fach entriegelt und die Klappe aufspringen lässt, muss man diese nun zum Entriegeln schieben und von Hand aufklappen – das wirkt einfach "billiger". Kompatibel ist das Speicherkartenfach mit SD-Karten bis 2 GBytes und SDHC-Karten mit größerer Kapazität (aktuelle Firmware vorausgesetzt). Unverändert ist die Klappe, die die Anschlüsse auf der linken Kameraseite schützt. Diese klappt, leicht mit dem Finger geöffnet, per Feder ganz auf und gibt die Anschlüsse für USB/TV, Netzeingang und den Fernauslöseranschluss frei.
Ein Highlight der Kamera ist der neue, 2,5“ (6,35 cm) große Monitor auf der Rückseite, der klassenüblich (bis auf wenige Ausnahmen aus dem FourThirds-System) nicht als Sucherersatz verwendet werden kann, sondern nur der Bildkontrolle und der Anzeige der Menüs dient. Dieser Monitor ist nicht nur hoch auflösend (210.000 Pixel) und sehr hell und kontrastreich, er hat auch noch einen äußerst hohen Betrachtungswinkel von 140° in alle Richtungen. Das bedeutet einigen Komfort, kann man doch bisher verbaute Kameramonitore vor allem schräg von unten schlecht bis gar nicht ablesen. Auch Personen, die neben einem stehen, können nun ohne Farb- und Helligkeitsverfälschungen Bilder mit betrachten – an dieser Stelle ein dickes Lob an Pentax und die Hoffnung, dass auch andere Hersteller in Zukunft solche Monitore einbauen.
Dem Lob für den tollen Monitor muss leider gleich ein Tadel folgen: Verbessert der Monitor die Ergonomie ungemein, wird diese von der neuen Gehäuseform insbesondere im Bereich des Handgriffs unserer Meinung nach gemindert. Lag die *ist DS/DL durch einen ausreichend breiten, weit genug hervorstehenden Handgriff noch gut in der Hand – auch für die Finger war die Ausbuchtung zwischen Objektiv und Griff tief und breit genug, verschlechtert sich die K100D in dieser Disziplin. Der Griff ist – vor allem im unteren Bereich – schmaler, was zwar hübsch aussieht, aber wenig ergonomisch ist. Noch schlimmer aber ist, dass die Ausbuchtung zwischen Griff und Objektiv durch den dickeren Body weniger tief ist, so dass die Finger unangenehm anstoßen und die Haltung der Kamera leicht krampfhaft wird. Das macht die ohnehin recht kompakte Kamera insbesondere für große Hände nicht gerade komfortabel – da hilft auch die rutschfeste Gummierung des Handgriffs nicht.
In den anderen Disziplinen stimmt die Ergonomie dagegen wieder. Der Spiegelsucher vergrößert 0,85-fach (und ist damit größer als bei Nikon D50/70 und Canon EOS 300D/350D) und deckt 96 % des späteren Bildes ab – womit an den Rändern beim endgültigen Foto immer noch ein paar Pixel gegenüber dem im Sucher gesehenen Ausschnitt hinzukommen. Die fest verbaute und damit leider (offiziell) nicht wechselbare Mattscheibe bietet ein klares und helles Bild, auf dem sich mit etwas Übung durchaus manuell fokussieren lässt. Im Übrigen ist der Sucher auch für Brillenträger komplett einsehbar. Weiterhin werden alle wichtigen Bildaufnahmeparameter unterhalb des Sucherbildes angezeigt – dazu gehören unter anderem Belichtungszeit, Blende, Fokusanzeige, Blitzbetriebsmodus, Restbildanzahl, Belichtungskorrektur sowie der aktive Autofokuspunkt. Neu ist, dass man die OK-Taste so programmieren kann, dass sie beim Drücken die aktuell eingestellte Empfindlichkeit statt der Restbildzahl im Sucher anzeigt – dies gilt übrigens auch für das LCD-Statusdisplay auf der Kameraoberseite, das zwar keine Beleuchtung hat, aber die selben Informationen (und noch ein paar mehr) wie der Sucher anzeigt. Es ist obendrein noch möglich, sich zahlreiche Kameraeinstellung durch Druck auf die Info-Taste auf dem rückseitigen Monitor anzeigen zulassen.
Der kombinierte Ein/Ausschalter mit Abblendfunktion (Einschaltdauer 0,9 s) ist ergonomisch um den Auslöser herum angeordnet, das Daumenrad zur Einstellung der Belichtungsparameter liegt genau da, wo es hin gehört, und auch die Belichtungskorrekturtaste und die AE-L-Taste sind leicht mit der rechten Hand erreichbar. Für die wichtigsten Aufnahmeparameter wie Blitzfunktion, Weißabgleich, Empfindlichkeit und Auslösefunktion (Einzelbild, Serie, Belichtungsreihe, Selbstauslöser, Spiegelvorauslösung, Infrarot-Fernbedienungsauslösung, als Zubehör erhältlich, wahlweise mit und ohne Verzögerung) gibt es ein Funktionsmenü, das über eine separate Taste aufgerufen wird. Das Hauptmenü teilt sich in vier Bereiche für Aufnahmeeinstellungen, Wiedergabeeinstellungen, Kameraeinstellungen und ausgiebige Benutzereinstellungen zur Personalisierung diverser Kamerafunktionen (z. B. den Arbeitsbereich der Empfindlichkeitsautomatik oder zur Personalisierung der OK-Taste). Die Menüs sind dabei gut ablesbar, logisch aufgebaut und bleiben auch mit fünf Einstellungen pro Menüseite ausreichend übersichtlich (2-seitiges Aufnahmemenü, 1-seitiges Wiedergabemenü, 3-seitiges Einstellungsmenü sowie 4-seitiges Benutzermenü). Der Einsteiger wird bis auf Kleinigkeiten (z. B. gibt es keinen Programmshift) keine wesentlichen Funktionen vermissen, sogar ein paar Bildbearbeitungsmöglichkeiten bzw. Filter sind gegeben. Auf dem Programmwählrad befinden sich nicht weniger als 13 Einstellungen für die üblichen Automatiken und Halbautomatiken, manuellen Modus, Bulb-Langzeitbelichtung und insgesamt 14 Motivprogramme.
Findet man an digitalen Spiegelreflexkameras prinzipbedingt normalerweise keine Belichtungsvorschau, ist hingegen in der Pentax K100D etwas Ähnliches integriert, und zwar eine so genannte digitale Vorschau. Diese kann mit einer Einstellung im Benutzerfunktionsmenü alternativ statt der klassischen Abblendfunktion aufgerufen werden. Zieht man dann den Abblendhebel, wird – statt das Objektiv einfach nur abzublenden – gleich eine Aufnahme gemacht, die man am Display kontrollieren, aber nicht speichern kann. Dabei ist es möglich, sich die überbelichteten Bildbereiche durch Blinken anzeigen zu lassen, auch ein Histogramm kann eingeblendet werden. Allerdings gibt es keine Lupe zur Schärfekontrolle und auch keine Möglichkeit, Bildparameter zu ändern, um deren Auswirkungen im Testbild beurteilen zu können. Damit ist der Sinn dieser digitalen Vorschau zumindest fraglich – in der Pentax K10D wird dies übrigens besser gelöst sein (Lupe, Weißabgleichsvorschau etc.).
Optik Die Pentax K100D verfügt – wie eingangs schon erwähnt – über das Pentax-K-Objektivbajonett, woran sich eine Vielzahl von Objektiven anschließen lässt. Dabei hat der Bildsensor nur APS-C-Größe, was bedeutet, dass sich alle Bildwinkel um den Faktor 1,5 verkleinern bzw. es den Anschein hat, als würde die Brennweite um den Faktor 1,5 wachsen – das schenkt dem Fotografen zusätzliche Telebrennweite, raubt dagegen aber Weitwinkel. Aus einem 28mm-Weitwinkel wird so ein 42mm-Normalobjektiv, man muss schon zu einem 18mm-Superweitwinkel greifen, um ein 28mm-Weitwinkel zu erreichen. Das K-Bajonett reicht in seiner Geschichte bis 1975 zurück – es wurde seitdem zwar immer weiter entwickelt (diverse Kontakte zur Blenden- und Datenübertragung kamen hinzu, Stromkontakte gab es zeitweilig und gibt es seit der K10D wieder) –, jedoch hat sich das Bajonett mechanisch nicht verändert, so dass sich auch uralte manuelle Objektive (mit Einschränkungen) noch verwenden lassen. Was dem Bajonett der K100D fehlt, ist zum einen der Blendensimulator, der den am Blendenring des Objektivs eingestellten Wert ausliest, und zum anderen sind keine Stromkontakte vorhanden, so dass eine Steuerung des Powerzooms einiger Objektive der FA-Serie sowie die Unterstützung für Ultraschallfokussierung mit neuen Pentax-Objektiven (diese kommen erst 2007 auf den Markt) nicht möglich ist. Der fehlende Blendensimulator führt dazu, dass man Objektive der Serien M und K nur im manuellen Programm der Kamera verwenden kann, wozu man die Blende am Objektiv wählt und dann mittels der AE-L-Taste die Belichtung messen muss, bevor man auslöst. Übrigens ist es im M-Programm auch mit neueren Objektiven möglich, mit AE-L die Belichtung zu messen – man befindet sich dann (einstellbar) in der Zeit- oder Blendenautomatik, d. h. der jeweils passende Wert wird ermittelt. Pentax nennt das Ganze hypermanuell – leider aber ohne einstellbare Belichtungskorrektur, so dass man diese von Hand vornehmen muss, was im manuellen Modus aber nicht weiter schwer ist. Ab der A-Serie (elektrische Blendenübertragung) ist die Blendensteuerung von der Kamera aus möglich. Das bedeutet, dass man die Objektive (bis auf den fehlenden Autofokus) ohne Einschränkungen verwenden kann, dazu muss aber der Blendenring in der Stellung "A" stehen. Objektive der F- und FA-Serie verfügen schließlich auch über einen Autofokus, der vom Motor in der Kamera mechanisch mittels eines Stangenantriebs gesteuert wird. Die neuesten Objektivserien lauten auf die Namen DA und DFA. Erstere sind nur an Kameras mit APS-C großem Bildwandler verwendbar, da sie nicht das 35mm-Kleinbildformat ausleuchten, DFA-Objektive besitzen dagegen einen größeren Bildkreis. Besonders erwähnenswert im Pentax Objektivprogramm sind die Limited-und *-Objektive, die eine besonders hohe Qualität aufweisen. Limited-Objektive sind dabei nicht generell "auflagenlimitiert", sondern lediglich in der Tagesproduktion, zudem werden die Objektive handgefertigt und sind von äußerst hoher optischer und mechanischer Qualität. Limited-Objektive gibt es nur als aus Metall gefertigte Festbrennweiten, wobei sich die neue DA-Limited-Serie durch ihre Kompaktheit auszeichnet (Pancake-Objektive der Brennweiten 21, 40 und 70 mm). Objektive, die mit einem * versehen sind, bilden dagegen die Highendklasse der "normalen" Objektive, normalerweise sind dies die besonders lichtstarken Objektive. Weitere Details über die Geschichte und Funktionen der Pentax-Objektivserien kann man in unserem Testbericht der Samsung GX-1L nachlesen.
Schaut man sich das aktuelle Objektivprogramm von Pentax an und lässt die nicht mehr neu lieferbaren, älteren Objektive außen vor, ergibt sich in einigen Bereichen ein recht trauriges Bild. Es mangelt vor allem an lichtstarken Festbrennweiten (Blendenöffnung 2,0 oder besser) sowie an höherwertigen Teleobjektiven (egal ob Zoom oder Festbrennweite). Das mag zum einen daran liegen, dass die alten Objektive schneller ausverkauft waren als gedacht, zum anderen daran, dass Pentax voll auf das Digitalzeitalter und entsprechend neu gerechnete und konstruierte Objektive setzt (angepasste Vergütung, angepasster Strahlengang). Und neue Objektive kann eine kleine Firma wie Pentax nicht aus dem Hut zaubern. Ein weiterer Grund offenbarte sich auf der Photokina 2006: Die geplanten, höherwertigen Objektive kommen – zumindest teilweise – mit Ultraschallantrieb. Ob man diese Objektive dann aber an einer Kamera wie der K100D oder den älteren Modellen der *ist-Serie uneingeschränkt (d. h. mit Autofokusfunktionalität) verwenden kann, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch fraglich. Fakt ist, dass es momentan nur ein Teleobjektiv jenseits der 100 mm Brennweite gibt, wobei dieses Objektiv alles andere als hochwertig oder lichtstark ist. Es ist lediglich ein, wenn auch gutes, Einsteigerzoom von 50-200 mm mit einer Lichtstärke von 4,0 bis 5,6. Andererseits gibt es im Preisbereich bis 600 EUR (Straßenpreis) ausreichend Objektive von den hochwertigen Limited-Festbrennweiten über ein 10-17mm-Fisheye-Zoom bis hin zu Makroobjektiven und Standardzooms. Nicht vergessen sollte man, dass Tamron und Sigma ebenfalls kompatible Objektive herstellen.
Als so genanntes Kit-Objektiv befindet sich ein 3,5-5,6/18-55mm-Objektiv wahlweise gegen geringen Aufpreis im Lieferumfang der K100D. Dieses Objektiv ist für ein Kit recht gut verarbeitet. Auf eine Kleinbildkamera bezogen, reicht die Brennweite des Objektivs von 27 bis 85 mm, also vom Weitwinkel bis hin zum leichten Tele. Die Lichtstärke ist dabei als eher schwach zu bezeichnen, ist aber typisch für diese Objektivgattung. Neben der "Lichtschwäche" weist dieses Objektiv noch andere Schwächen auf, dazu aber im Abschnitt "Bildqualität" mehr. Jedenfalls handelt es sich bei dem Objektiv um das Gleiche, das wir auch schon im Test der Samsung GX-1L verwendet hatten. Verbessert hat sich bei der K100D der Autofokus. Der Motor der K100D packt spür- und hörbar schneller zu, dreht mit einer höheren Drehzahl, was sich vor allem bei der Geschwindigkeit beim Durchfahren des gesamten Fokusbereichs bemerkbar macht. Wichtiger ist natürlich, wie schnell die Kamera durchschnittlich fokussiert. Und diese Geschwindigkeit hat sich – trotz des Pentax-typischen "Einruckelns" bis zum Finden des endgültigen Fokuspunktes – spürbar verbessert. Haben wir den Autofokus der Samsung GX-1L noch als "2. Klasse" bezeichnet (auch wenn er nicht wirklich langsam war), schließt die K100D nun zur Konkurrenz auf, auch wenn diese noch knapp verfehlt wird. Nichtsdestotrotz beeindrucken die Fokusgeschwindigkeiten von durchschnittlich nur 0,3 Sekunden. Wenn der Motivkontrast bzw. das Licht einmal schlechter ist, lässt sich der Autofokus mehr Zeit, bleibt aber in der Regel mit 0,7 Sekunden auch bei schwierigeren Bedingungen noch brauchbar. Die Fokussiergeschwindigkeit ist allerdings noch von einem weiteren Faktor abhängig – dem Objektiv. Sind die Einstellwege klein bzw. die zu verstellende Masse gering, fokussiert die Kamera schneller – das 18-55mm-Objektiv gehört dabei nicht zu den schnellsten, so dass in der Geschwindigkeit auch noch Reserven liegen.
Über die Genauigkeit des Autofokus kann man sich nicht beklagen, allenfalls die automatische Fokusfeldwahl lag manchmal daneben und hat nicht auf das gedachte Hauptmotiv scharf gestellt. Mit ihren elf Messfeldern ist die K100D reichlich ausgestattet, neun der Messfelder sind sogar hochwertige Kreuzsensoren, d. h. sie sind sowohl auf horizontale als auch auf vertikale Kontraste empfindlich. Ein Messfeld liegt genau in der Mitte und wird eckig von acht weiteren "umrahmt", links und rechts außen gibt es noch je einen Liniensensor. Hierbei kann der Benutzer den AF-Sensor frei wählen, den Autofokus auf Spot stellen oder aber der Automatik die Wahl lassen, welcher Fokuspunkt fokussiert wird. Gefällt einem die vom Autofokus bestimmte Entfernung nicht, kann man mit DA- und DFA-Objektiven, die über ein so genanntes Quickshift-Fokus-System verfügen, nach erfolgter automatischer Fokussierung manuell korrigieren. Eine andere Möglichkeit ist, den Autofokus per Schalter in der Nähe des Objektivbajonetts auszuschalten und manuell zu fokussieren. Hierbei bleiben die AF-Messfelder weiter aktiv und unterstützen den Benutzer durch Aufblinken bei gefundener Schärfe. Zur Verfolgung von bewegten Motiven steht auch ein kontinuierlicher Autofokus zur Verfügung, der sich per Menüeinstellung aktivieren lässt.
Eine Neuheit bei Pentax ist das Shake-Reduktion-System (kurz: SR). Bisher gab es bei Pentax keine Bildstabilisation, dazu fehlten allein schon die Stromkontakte am Bajonett, um einen im Objektiv eingebauten Stabilisator mit Strom zu versorgen. Pentax geht hier denselben Weg wie der Pionier dieser Technik, Konica Minolta. Statt im Objektiv Linsenelemente zur Bildstabilisierung zu bewegen, hat sich Pentax für einen Bildstabilisator in der Kamera auf Sensorebene entschieden. Das System funktioniert zwar nach demselben Prinzip wie bei Konica Minolta, aber Pentax verwendet eine gänzlich andere Technik zur Bewegung des Sensors. In der Kamera befinden sich Gyro-Sensoren, die die Kamerabewegungen aufzeichnen und an den Kameraprozessor weiter leiten. Dieser errechnet – unter Zuhilfenahme der Brennweite – die nötigen Gegenbewegungen des Sensors. Bis hierher nichts Neues. Bei Pentax ist der Sensor aber völlig frei beweglich aufgehängt – dies merkt man allein schon daran, dass der Sensor in der Kamera – außer während der Belichtung – frei klappert. Dies erscheint zunächst einmal wenig Vertrauen erweckend, und man kann nur hoffen, dass dies wirklich kein Problem darstellt, wie Pentax es beteuert. Um den Sensor während der Belichtung an seinem Platz zu halten bzw. dort hin zu bewegen, wo der Kameraprozessor es berechnet hat, kommen elektrische Magnete zum Einsatz (Minolta verwendet Piezo-Elemente). Diese sind auch bei abgeschaltetem SR während der Belichtung aktiv, um den Sensor zu fixieren, weshalb der Energieverbrauch unabhängig davon ist, ob der SR eingeschaltet ist oder nicht. Pentax gibt an, dass der Sensor etwa 2-3 mm weit in jede Richtung bewegt werden kann (das ist etwas weniger als die 5 mm, die Minolta angibt), obendrein ist es sogar möglich, den Sensor in begrenztem Maße zu drehen, um leichte Kippbewegungen während der "Verwackelung" auszugleichen – es ist aber leider nicht möglich, den Sensor auf diese Weise für einen geraden Horizont auszurichten. Mit Hilfe des SR ist es möglich, bis zu achtmal so lange Belichtungszeiten wie ohne SR verwackelungsfrei zu halten. Bei Stativbenutzung und bei Mitziehaufnahmen sollte der SR allerdings deaktiviert werden – bei Blitzaufnahmen im Wireless-P-TTL-Betrieb wird der SR sogar automatisch deaktiviert.
Da die Pentax K100D auch mit Objektiven funktioniert, die ihre Brennweite nicht an die Kamera übertragen, diese Information aber andererseits für den SR benötigt wird (im Weitwinkel sind geringere Sensorbewegungen nötig als bei Telebrennweiten), fordert die Kamera den Benutzer, wenn ein solches Objektiv erkannt wurde, auf, die Brennweite von Hand einzugeben, so dass der SR auch mit alten Objektiven hervorragenden Dienst leistet. Man hat sogar daran gedacht (zumindest nach einem Firmwareupdate), die so eingestellte Brennweite auch in die EXIF-Daten zu schreiben – sehr praktisch. Der SR funktioniert sehr zuverlässig und bietet auch in der Praxis die vom Hersteller angegebene Kompensation. So ist es kein Problem, Bilder mit einem 40mm-Objektiv (60 mm Kleinbildäquivalent) mit 1/8 Sekunde Belichtungszeit noch aus der Hand zu machen. Einziger Nachteil des SR-Systems gegenüber stabilisierten Objektiven liegt vor allem im Telebereich, da der Sucher naturgemäß kein stabilisiertes Bild liefert – dafür hat man die Bildstabilisierung ohne Aufpreis in jedem Objektiv. Nicht vergessen sollte man, dass kein Bildstabilisator schnelle Motivbewegungen kompensieren kann, hier hilft nur eine große Blendenöffnung und eine hohe Empfindlichkeit, um die Belichtungszeit kurz zu halten.
Blitz Die Pentax K100D verfügt selbstverständlich über einen eingebauten Miniaturblitz. Dieser ist mit einer Leitzahl von 15,6 bei ISO 200 (der geringsten möglichen Empfindlichkeit der K100D) angegeben, was Leitzahl 11 bei ISO 100 entsprechen würde. Gegenüber der *ist-Serie springt der Blitz deutlich höher auf, was nicht nur die Neigung zu roten Augen auf ein Minimum reduziert, sondern auch dafür sorgt, dass große Objektive den Blitz nicht so einfach abschatten. Der Ausleuchtwinkel reicht für Objektive bis 18 mm hinunter (etwa 28 mm im Kleinbildäquivalent), wo der Blitz auch tatsächlich selbst die Ecken gut ausleuchtet. Auch die Farbneutralität des Blitzlichtes ist sehr gut, was auch auf die Belichtung zutrifft, die eher etwas knapp als zu stark ist, wodurch die gefürchteten Kalkgesichter normalerweise nicht auftreten. Der Blitz verfügt über verschiedene Betriebsarten, wobei er bei den Motivprogrammen und der Vollautomatik auch automatisch aufklappt, sofern die Kamera der Meinung ist, dass der Blitz nötig sei. In allen Programmen ist es möglich, den Blitz per Tastendruck aufklappen zu lassen. Im Fn-Menü lassen sich verschiedene Blitzbetriebsarten wählen, wozu eine Automatik mit und ohne Rote-Augen-Vorblitz sowie eine manuell erzwungene Auslösung mit oder ohne Rote-Augen-Vorblitz zählen, wobei die Automatiken in den Kreativprogrammen (P, Av, Tv, M, B) nicht zur Verfügung stehen. Eine Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang (also eine Blitzauslösung am Ende der Belichtung) lässt sich mit dem internen Blitz nicht einstellen, ebenso fehlt ein spezieller Langzeit-Synchronisationsmodus. Letzterer lässt sich aber problemlos (und besser steuerbar als mit einer Automatik) im manuellen Modus erreichen – oder aber im Motivprogramm Nachtporträt. Obendrein ist das Blitzlicht in seiner Stärke in Grenzen regulierbar – eine Blitzbelichtungskorrektur ist über das Menü erreichbar und reicht von +1 EV bis hin zu -2 EV in ½- oder 1/3-EV-Schritten.
Pentax verfügt über ein eigenes Blitzprotokoll, das sich P-TTL nennt (P-TTL = Preflash-TTL – nicht zu verwechseln mit dem älteren programed-TTL, das es einmal bei Pentax gab). Hierbei gibt es einen kurzen, kaum wahrnehmbaren Messblitz vor der eigentlichen Belichtung, um die nötige Blitzmenge – unter Einbeziehung des Umgebungslichts und der eingestellten Fokusentfernung – zu bestimmen. Mit P-TTL ist ebenfalls eine drahtlose Blitzsteuerung sowie eine Highspeed-Synchronisation möglich – beide Funktionen gibt es aber ärgerlicherweise nur mit einem aufgesteckten, externen P-TTL-Blitz. Die Synchronzeit des Blitzes beträgt nämlich lediglich 1/180 Sekunde, womit insbesondere das Aufhellblitzen bei Tageslicht oder in der Sonne schwierig ist. Steckt man dagegen einen der beiden erhältlichen Blitze auf den zugehörigen Systemblitzschuh, kann man alle Funktionen verwenden. Das reicht von der Synchronisation auf den 2. Verschlussvorhang (am Blitzgerät einstellbar) über die Highspeed-Synchronisation bis hin zur drahtlosen Steuerung von weiteren Systemblitzgeräten. Die beiden erhältlichen Blitzgeräte sind zum einen der Pentax 360 FGZ mit einer Leitzahl von maximal 36, der jedoch nur vertikal, aber nicht horizontal schwenkbar ist und zum anderen der neue 540 FGZ, der nicht nur mehr Leistung hat, sondern auch horizontal schwenkbar ist (wichtig für indirekt über die Decke geblitzte Hochformataufnahmen) und über einen Powerpackanschluss verfügt, um die Blitzladezeiten zu minimieren. Beide Blitze verfügen auch über ein rotes AF-Hilfslicht, womit die lästige Stroboskopblitzsalve des internen Blitzes zur Fokusunterstützung bei schwachem Licht überflüssig wird. Was man bei Pentax leider vergeblich sucht, ist ein P-TTL Ringblitz. Wurde das bisher dadurch ausgeglichen, dass die Pentax *ist D und *ist DS noch mit alten Blitzen so genanntes A-TTL beherrschten, bei dem die Blitzleistung während der Belichtung bestimmt wurde, und Pentax noch seinen alten A-TTL Ringblitz im Lieferprogramm hatte, wurde die A-TTL-Funktionalität bei der K100D gestrichen. Auch von Fremdherstellern gibt es momentan keinen P-TTL-fähigen Ringblitz. Ein weiterer Nachteil von P-TTL ist der Vorblitz, der bei Menschen und Tieren mit schneller Reaktion dazu führt, dass die Augen während der Belichtung geschlossen sind oder schon der Fluchtinstinkt eingesetzt hat.
Bildqualität Die Pentax K100D setzt den altbekannten 6 MP Sony-CCD im APS-C-Format ein, der schon einige Jahre auf dem Buckel hat und sich in diversen anderen Kameras bewährt (Nikon D50, D70, D100, Pentax *ist D-Serie, Konica Minolta 5D und 7D). Die Bildqualität dieses CCD bewegt sich auf einem hohen Niveau, insbesondere ist er sehr rauscharm. Das Einzige, was sich an dem 6-MP-Chip von Sony über die Jahre geändert hat, sind die eingesetzten Anti-Aliasing-Filter und Mikrolinsen, die das Licht bündeln sollen. Insbesondere die Verdünnung des AA-Filters führte zu einer höheren Bildqualität insbesondere bei lichtstarken bzw. Weitwinkelobjektiven, ruft jedoch vermehrte Aliasing- und Moiré-Effekte hervor, die besonders bei feinen Mustern manchmal unangenehm auffallen (z. B. Jalousien, Gardinen, feine Stoffmuster etc.). So sind die Aliasing/Moiré-Effekte denn auch einige der wenigen Bildqualitätsprobleme, mit denen die Pentax zu kämpfen hat. Insbesondere mit einer hoch auflösenden Festbrennweite wie z. B. dem DA 2,8/40 mm werden die Bildschwächen an feinen Strukturen deutlich sichtbar, aber auch schon bei dem weniger hoch auflösenden Kit-Objektiv sind sie sichtbar. Die Auflösung und der Wirkungsgrad gehen in Ordnung – wenn auch hier keine Rekorde aufgestellt werden, bewegt sich die Kamera dennoch auf hohem Niveau. Insbesondere das Objektiv und die verwendete Brennweite spielen hier eine wichtige Rolle, so ist die Auflösung beim Kit-Objektiv bei 18 mm Brennweite beispielsweise im Zentrum und am Rand geringer als auf halber Bildhöhe, während sie bei höheren Brennweiten dann gleichmäßig gut ist. Bei der Nettodateigröße hingegen spielt die Kamera in ihrer Klasse eher in der unteren Liga. Die Richtungsabhängigkeit der Auflösung ist in den verschiedenen Farbkanälen deutlich gestreut – was vor allem auf die Aliasingeffekte zurückgeführt werden kann.
Erfreulich ist dagegen wieder die Scharfzeichnung. Diese hat Pentax äußerst intelligent eingestellt, indem in den hellen und dunklen Bereichen kaum geschärft wird, was wirksam das Clipping verhindert, während die Scharfzeichnung in den mittleren Helligkeiten am stärksten ist, was einen knackigen Bildeindruck hinterlässt. Die üblichen Objektivschwächen des Kit-Objektivs zeigen sich neben der Auflösung auch bei der Vignettierung und bei der Verzeichnung. Insbesondere bei 18 mm ist die Vignettierung sehr deutlich, was zu sichtbar dunkleren Ecken führt. Die Verzeichnung ist stark tonnenförmig, so dass zum Bildrand parallel verlaufende Linien deutlich zum Bildrand hin gebogen werden. Im mittleren und Telebrennweitenbereich des Objektivs spielt die Vignettierung dagegen keine nennenswerte Rolle, die Verzeichnung ist in der mittleren Brennweite erwartungsgemäß gering, bevor sie bei 55 mm leicht kissenförmig wird, so dass zum Bildrand parallele Linien sichtbar zur Bildmitte hin gebogen werden.
Auch der sehr gute Weißabgleich trägt seinen Teil zu den positiven Ergebnissen bei – einen dicken Minuspunkt gibt es hier aber: Mit warmen Farbtemperaturen kommt der automatische Weißabgleich überhaupt nicht zurecht. Hier gibt es je nach Lichtquelle (z. B. Glühlampen- oder Kerzenlicht) deutlich rot-orangestichige Bilder. Abhilfe schafft der Weißabgleichspreset "Glühlampenlicht", der die Farbstiche weitgehend beseitigt. Neben dem Glühlampenlicht gibt es noch zahlreiche andere Presets von Sonne über Wolken und Blitzlicht bis zu Schatten und drei verschiedenen Neonlichtfarbtemperaturen. Gefällt einem weder der automatische Weißabgleich noch eines der Presets, muss man auf einen manuellen Weißabgleich per abgelichteter Graukarte (oder weißem Blatt Papier) zurückgreifen, denn eine Weißabgleichsfeinabstimmung bietet die K100D nicht. Als letzten Ausweg gibt es natürlich das RAW-Dateiformat, wo man den Weißabgleich während der Bildverarbeitung vornehmen kann.
Das eingangs erwähnte gute Rauschverhalten des Sony-CCDs ist auch bei den Bildern der Pentax K100D zu sehen. Insbesondere in den Lichtern und Schatten ist das Rauschen kaum auffällig, während sich bei genauem Hinsehen in den mittleren Helligkeitsbereichen ein leichtes Rauschen ausmachen lässt, das aber bei ISO 200 sehr gering ausfällt. Bis ISO 800 bleibt das Rauschen so gering, dass man bedenkenlos diese Empfindlichkeit einstellen kann. Auch ISO 1.600 bietet noch eine erstaunliche Qualität, erst bei ISO 3.200 wird das Rauschen auffällig störend – hier lässt sich aber insbesondere mit einem guten RAW-Konverter, der Rauschunterdrückungsalgorithmen eingebaut hat, noch einiges heraus holen. Ebenfalls loben muss man die Tonwertwiedergabe, die geradezu professionell ist und in Verbindung mit der guten Eingangsdynamik von 8,6 Blendenstufen eine sehr gute Basis für die Bildverarbeitung darstellt. Die Ausgangsdynamik bietet eine kontrastreiche Wiedergabe, die vor allem von den Lichtern bis in die dunkleren Bereiche eine sehr lineare Wiedergabe hat, während die Schatten dann etwas weicher werden.
Eine gute Eingangsdynamik hilft nichts, wenn die Belichtung grob daneben liegt. Hier zeigt die K100D aber keine Blöße und belichtet bei allen Lichtsituationen sehr zuverlässig, manchmal etwas knapp, Ausreißer nach oben hin sind dagegen selten. Auch die bei der Pentax *ist DS auffälligen Belichtungsunterschiede je nach verwendetem Objektiv (digital Gerechnete belichteten richtig bis knapp, Objektive der F- und FA-Serie eher deutlich zu hell in kontrastreichen Lichtsituationen) haben sich dramatisch verbessert, so dass es hier kaum noch Beanstandungen gibt. Letztlich müssen die Bilder auf die Speicherkarte gebannt werden, wobei die Pentax K100D neben dem Rohdatenformat auch drei verschiedene JPEG-Kompressionen anbietet. Zwar ist die geringste Komprimierung schon recht stark, ist aber noch frei von Komprimierungsartefakten, was man von der stärksten Kompressionseinstellung bei weitem nicht behaupten kann. Statt dieser empfiehlt es sich, die Auflösung zu reduzieren und die mittlere Komprimierungsstufe zu verwenden.
Insgesamt hat die Pentax K100D – bis auf ein paar Schwächen bei der Detailaufbereitung – eine sehr gute Bildqualität, die sich mit der Konkurrenz messen kann und für hochwertige Fotos reicht. Die Bildqualität erreicht insbesondere einen guten Kompromiss zwischen schneller Fotografie und anspruchsvolleren Bearbeitungsmöglichkeiten, wobei man die Parameter gerade hier sehr gut den eigenen Wünschen anpassen kann. Das mitgelieferte Objektiv zeigt speziell im Weitwinkel deutliche Schwächen, ist aber ansonsten für den Einstieg bzw. den Preis gut brauchbar. Mit einem hochwertigeren Objektiv lässt sich die Bildqualität allerdings noch steigern.
Sonstiges/besondere Funktionen Selbstverständlich verfügt die K100D über einen Serienbildmodus. Dieser ist allerdings nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, für eine Einsteigerkamera aber durchaus okay. Die Bildrate ist noch ganz gut, nicht aber die Anzahl der Bilder, die mit maximaler Geschwindigkeit (ca. 2,5 Bilder/s) möglich sind. Bei JPEG reicht der Buffer gerade einmal für fünf Bilder (danach geht’s mit etwa 1,2 Bildern pro Sekunde weiter), bei RAW passen sogar nur drei Bilder hinein. Trotz der verwendeten Gyro-Sensoren, die unter anderem auch die Information liefern sollten, ob die Kamera waagerecht oder senkrecht (Hochformat) gehalten wird, ist die Kamera nicht in der Lage, diese Daten auszuwerten – so dass Hochformatbilder später am Rechner manuell gedreht werden müssen. Dafür bietet die Pentax andere kleine Raffinessen, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. So wird z. B. bei der Einstellung der Auflösung oder Bildqualität jeweils gleich vor der Einstellung angezeigt, wie viele Bilder Restkapazität die Speicherkarte mit der Einstellung noch hat, wenn man sie auswählt. Besonders erwähnenswert bzw. für Pentax fast selbstverständlich ist das Vorhandensein einer Spiegelvorauslösung, die mit dem Selbstauslöser bei 2 Sekunden Verzögerung kombiniert ist, und der im ersten Abschnitt schon erwähnte Abblendhebel mit klassischer Abblendung oder einem digitalen Probebild. Bei all den Innovationen hat Pentax leider das eingebaute AF-Hilfslicht vergessen und nutzt stattdessen den internen Blitz dazu, der unangenehme Blitzsalven abfeuert, die jedes Model verschrecken bzw. ungeduldig machen. Einziger Ausweg ist ein extern aufgesteckter Blitz, hier verfügen beide Pentax-Modelle über ein vernünftiges, eingebautes Hilfslicht, das ein rotes Linienmuster projiziert und die Kamera somit selbst auf homogenen Flächen zuverlässig scharf stellen lässt.
Spartanisch ausgestattet ist die Kamera bei den Möglichkeiten, aufgenommene Bilder zu manipulieren. Es stehen zwar Histogramm, Hotspot-Warnung (Blinken überbelichteter Bildteile), eine Lupe (bis 12x), Diashow und einige Digitalfilter zur Verfügung (Sepia, Schwarzweiß, einstellbare Farbtönung, Stauchen/Strecken, einstellbarer Weichzeichner und Helligkeitsfilter), aber weitere Bearbeitungsmöglichkeiten wie die Entwicklung von RAW-Bildern, Ausschneiden, Auflösung ändern etc. gibt es nicht. So hat man kaum Möglichkeiten, die Bilder vor dem möglichen Direktdruck aus der Kamera heraus (DPOF bzw. PictBridge-kompatibler Drucker vorausgesetzt) noch zu optimieren – dies ist aber auch nicht unbedingt erforderlich, da die Kamera insbesondere in der Leuchtend-Einstellung schon sehr gute, druckfertige JPEG-Bilder macht. Zum Direktdruck bzw. zur Bildübertragung auf den Computer lässt sich selbstverständlich ein USB-Kabel anschließen – bei aktuellen Betriebssystemen ist dank Mass-Storage-Kompatibilität auch kein weiterer Treiber erforderlich – die Kamera meldet sich als normaler Massenspeicher an. Die Schnittstelle entspricht dem USB 2.0 Highspeed-Standard, so dass die Bildübertragung flott vonstatten geht. Neben der Möglichkeit, Bilder über den USB-Anschluss zu übertragen, kann man auch eine Fernsteuersoftware auf dem PC benutzen, um die K100D fernzusteuern. Hier kann man alle nötigen Aufnahmeparameter einstellen, und das aufgenommene Bild wird im RAW-Dateiformat gleich auf dem Computer gespeichert. Ebenfalls an den USB-Anschluss kommt das Kabel für die TV-Anzeige der Kamerabilder, so dass man z. B. eine Diashow in großem Format direkt aus der Kamera heraus auf einem Fernseher (NTSC oder PAL) machen kann.
Eine besondere Erwähnung hat auch die mitgelieferte Software verdient – und das sowohl im positiven wie auch negativen Sinne: Die Bearbeitungsmöglichkeiten mit dem neuen Photolab 3, das die Silkypix-Engine enthält, sind sehr umfangreich, so lassen sich z. B. auch Rauschen, Vignettierung, Verzeichnung und vieles mehr beheben, die Weißabgleichsfeinkorrektur ist nicht nur Magenta bis Grün, sondern auch Bernstein bis Blau möglich. Sehr gut sind auch die Farbwiedergabe und die allgemeine Bildqualität, die mit dem RAW-Konverter möglich sind. Dem steht jedoch ein äußerst "gewöhnungsbedürftiges" Benutzerinterface gegenüber – zig Fenster, die in ihrer Größe nicht änderbar und auch nicht aneinander koppelbar sind, machen die Arbeitsfläche sehr klein, so dass man schon eine hohe Monitorauflösung – am besten 1600x1200 Pixel – haben sollte, um vernünftig damit arbeiten zu können. Auch der Workflow ist nicht ganz optimal, zu einzelnen Bildern lassen sich auch keine verschiedenen Entwicklungsprofile abspeichern. Zwar kann der RAW-Konverter DNG-Dateien erzeugen, diese aber nicht wieder einlesen oder verarbeiten. Sehr gut ist hingegen wieder die Möglichkeit, die in den RAWs eingebetteten JPEGs herauszulösen und separat zu speichern. Zu allem Überfluss ist Photolab 3 leider sehr instabil und hat auch noch den einen oder anderen Bug, der hoffentlich noch behoben wird. Vielleicht gibt es mit der Pentax K10D ein kleines Update. Pentax stellt die Softwareupdates übrigens auch für die Käufer älterer Kameras zur Verfügung, so dass auch diese kostenlos von den Verbesserungen und neuen Funktionen profitieren. Überhaupt ist Pentax nicht sparsam mit Updates, was vor allem auch die Kamerafirmware betrifft. Immer wieder profitieren hier auch ältere Kameras von neuen Funktionen, so gab es jüngst für die K100D ein Softwareupdate auf Version 1.01, mit der nun SDHC-Karten (neben SD-Karten) in der Kamera nutzbar sind, auch wird die für den SR eingestellte Brennweite bei manuellen Objektiven in die EXIF-Aufnahmeinformationen der Bilder gespeichert.
Fazit Mit der K100D hat Pentax eine sehr ausgereifte und in den Funktionen ausgewogene Kamera mit eingebautem Bildstabilisator zu einem niedrigen Preis auf den Markt gebracht. Einsteiger im DSLR-Bereich und Eigner von Pentax-Objektiven sollten diese Kamera in ihre Kaufentscheidung mit einbeziehen. Zwar ist die Auflösung mit 6 Megapixeln vergleichsweise gering, reicht aber für normale Anwendungen aus. Insbesondere bei der Bildqualität reizt Pentax diesen CCD sehr gut aus, die Tonwertwiedergabe ist exzellent, auch die Scharfzeichnung ist intelligent gelöst. Sehr gut ist auch die Handhabung der Kamera, das Benutzerinterface logisch und der Monitor sowie der Sucher sehr gut – lediglich der Handgriff ist verbesserungswürdig. Im Zubehörprogramm muss man bei Pentax aber (noch) einige Abstriche machen, wobei man aber auf ausreichend Fremdzubehör und den Gebrauchtmarkt zurückgreifen kann. Jedenfalls sollte die Angst vom Tisch sein, dass Pentax nach Konica Minolta der nächste Übernahmekandidat ist – denn seit der diesjährigen Photokina sollte klar sein, dass Pentax jetzt erst so richtig "Gas" gibt.
Messwerttabelle |
Einschaltzeit |
ca. 0,9 s s
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Brennweitenverstellung Anzahl Stufen Zeit Weitwinkel bis Tele |
manuell am Objektiv – – |
Autofokus-Geschwindigkeit |
min. 0,1 s / ca. 0,3 s / max. 0,7 s (abhängig von Motiv und Aufnahmebedingungen) |
Auslöseverzögerung |
< 0,1 s
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Blitz Leitzahl |
15,6 (bei ISO 200) |
Batterielaufzeit |
ca. 300 Aufnahmen (mit NiMH-Akkus, 630 mit CRV3-Lithiumbatterien)ca. 750 Aufnahmen |
Speicherzeiten RAW JPEG TIFF |
ca. 3,5 s (9,8 MByte) ca. 0,8 s (2,1 MByte) – Auslösung während Speicherung möglich |
Serienbilder Verwendete Auflösung Geschwindigkeit Anzahl mit Blitz |
3.008 x 2.000 (JPEG/Optimal) ca. 2,5 Bilder/s (Dauerlauf mit 1,2 Bilder/s ab dem 6. Bild) max. 5 Bilder (anschließend Dauerlauf mit verringerter Bildfolgezeit) ja, mit verringerter Bildfolgedauer, mit externem Blitz |
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Kurzbewertung
- Eingebauter Bildstabilisator (funktioniert mit allen Objektiven)
- z. T. intelligente Sonderfunktionen (z. B. Quickshift-Fokus-Objektive, Hyper-Manuell-Modus, Probebild-Funktion etc.)
- Monitor mit hoher Auflösung und geringer Blickwinkelabhängigkeit
- standardmäßig AA/Mignon-Zellen oder CR-V3 Lithiumbatterien verwendbar
- gutes Rauschverhalten
- ausgedehnter Empfindlichkeits-stufenbereich (ISO 200 bis 3.200) mit Automatik
- gutes Preis-/Leistungsverhältnis
- hoher Belichtungsspielraum (Eingangsdynamik) bzw. professionell abgestimmte Tonwertwiedergabe
- intelligente Scharfzeichnung
- respektable Auswahl an digital angepassten Objektiven
- erweiterte Objektivkompatibilität (auch zu alten Objektiven mitPentax-K-Anschluss und – über Adapter – zu den Mittelformat-Objektiven der 645er-Serie)
- gut durchdachte Bedienung und Ergonomie (trotz sehr kompakter Kameramaßen)
- schwacher automatischer Weißabgleich bei warmem Umgebungslicht (Kerzenschein, Glühlampen-licht)
- Set-Objektiv mit Abbildungsschwächen (vor allem im Weitwinkel-Bereich)
- höherwertige (Tele-)Objektive vermutlich erst im Laufe des Jahres 2007 verfügbar
- kein Batterie- bzw. Hochformatgriff erhältlich
- eingebautes Blitzgerät im drahtlosen TTL-Blitzbetrieb nicht als Steuergerät verwendbar
- mit anderen Kamerasystemen vergleichsweise "mageres" Blitzgeräte-Programm (z. B. keine Ring- oder Zangenblitze)
- Lichtempfindlichkeitsstufen-bereich erst ab ISO 200 beginnend
- Schwächen bei Detailaufbereitung und Artefaktbildung
- bescheidene Pufferspeicherkapazität bzw. geringe Bildfolgezahl
- Suchermattscheibe nicht wechselbar
- wenig ergonomischer Kameragriff
- wenig diskretes AF-Hilfslicht (über Blitzsalve)
Technische Daten
Modell |
Pentax K100D |
Sensor |
CCD APS-C 23,6 x 15,8 mm (Cropfaktor 1,5) 6,3 Megapixel (physikalisch), 6,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
3.008 x 2.008 (3:2) |
Objektivanschluss |
|
Spiegelreflex-Sucher |
Prismensucher, 96 % Abdeckung, Dioptrienausgleich -2,5 - 1,5 dpt, wechselbare Mattscheibe |
Monitor |
2,5", 0,210 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Integral-, Spot- und Matrix-/Mehrfeld-Messung (16 Felder) |
Belichtungsreihe |
automatisch, max. 3 Aufnahmen (1/3-1/2 EV Schrittweite), ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
nein |
eingebauter Blitz |
ja |
Blitzanschuh |
Pentax, Standard-Mittenkontakt |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
Serienbildfunktion |
max. 2,8 Bilder/s und max. 5 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Autofokus |
Phasenvergleich |
Speicher |
Speicherkartenfach 1: SD |
Empfindlichkeit |
manuell ISO 200 bis 3.200 |
Abmessungen |
130 x 92 x 70 mm (B x H x T) |
Gewicht |
655 g (betriebsbereit, ohne Objektiv) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/TWJCW (mit Preisvergleich) |