"m" wie möglichst einfach

Pentax bringt mit der K-m eine waschechte Einsteiger-DSLR

2008-09-22 Marktanalysen belegen: Vielen Nutzern sind digitale Spiegelreflexkameras (DSLRs) zu kompliziert. Pentax Antwort heißt K-m! Man hat nicht einfach eine K200D genommen und abgespeckt (dann wäre es eine K2000 geworden), sondern die Bedienung überarbeitet und vereinfacht. Für unter 500 EUR bekommt der Käufer eine Kamera mit 10 Megapixeln Auflösung samt Objektiv. Ein eingebauter Bildstabilisator, Motivprogramme und eine Empfindlichkeit von bis zu ISO 3.200 runden die Kamera ab.  (Benjamin Kirchheim)

Pentax K-m mit DAL1855 [Foto: Pentax]Alten Pentax-Hasen wird am Anblick der Rück- und Oberseite gleich auffallen, dass das Benutzerinterface überarbeitet wurde. Einhandbedienung lautet die Devise bei Pentax. Das Programmwählrad ist auf die rechte Seite gewandert, dafür wurde das LC-Display auf der Kameraoberseite eingespart. Ebenfalls dem Rotstift zum Opfer gefallen ist die Abblendtaste. Um Anfängern die Bedienung zu vereinfachen, wurde auf der Oberseite eine Hilfetaste integriert. Auf den ersten Knopfdruck erklärt sie die aktuelle Aufnahmeeinstellung, auf den zweiten erscheint eine komplette Bedienungsanleitung. Wer dies nicht benötigt, kann die Taste aber auch mit einer anderen Funktion belegen. Auf der Rückseite sind die Tasten, die früher links vom Display waren, ebenfalls nach rechts gewandert und somit für den Daumen erreichbar. Der Rotstift hat aber (im positiven Sinn) auch auf der Rückseite zugeschlagen: Die Fn-Taste ist verschwunden; stattdessen können die früher dort verborgenen Einstellungen nun direkt über die Tasten des 4-Wege-Kreuzes aufgerufen werden – Empfindlichkeit, Weißabgleich, Blitzeinstellung und Aufnahmeart (Selbstauslöser, Serienbild, Belichtungsreihe) –, man spart also einen Tastendruck.

Pentax K-m [Foto: Pentax]Pentax besinnt sich neben der einfachen Bedienung aber auch auf eine ganz andere Tugend: die Kameragröße. Mit nur 122,5 mm Breite ist die K-m sogar schmaler als die *ist DS, die ihrerseits schon recht klein war. Die Höhe (91,5 mm) und Tiefe (67,5 mm) liegen im üblichen Rahmen, so dass die Kamera insgesamt nicht so viel Platz in der Tasche einnimmt. Ihr Leergewicht beträgt 525 g bzw. 790 g betriebsbereit mit 18-55mm-Objektiv. Speziell zu dieser Kamera führt Pentax zwei neue Kitobjektive ein (siehe weiterführende Links), die es nur zusammen mit der Kamera für 500 bzw. 600 EUR geben wird – die Markteinführung für Kamera und Objektive ist für November 2008 geplant.

Der altbekannte 10,2-Megapixel-CCD-Sensor ist beweglich gelagert und wird von Magneten an seiner Position gehalten bzw. den Kameraerschütterungen entgegengesetzt bewegt, so dass man bis zu 4 Blendenstufen länger belichten kann als ohne Stabilisator. Dieser wirkt mit allen Objektiven, die an die Kamera angeschlossen werden können, wozu sämtliche Objektive mit K-Bajonett zählen – auch der Ultraschallantrieb SDM wird unterstützt. Der Autofokus verfügt über fünf Kreuzsensoren mit einem Arbeitsbereich von 0-21 Lichtwerten, neben einem Single-AF ist auch die Motivverfolgung durch den AF möglich.

Pentax K-m mit Blitz DAL1855 [Foto: Pentax]Der Monitor auf der Kamerarückseite löst 230.000 Bildpunkte auf und ist 2,7" groß. Der Betrachtungswinkel von 170° horizontal und vertikal erlaubt ein unverfälschtes Betrachten der Bilder, allerdings verfügt die Kamera über keine LiveView-Funktion (der Sensor kann ein solches Bild nicht erzeugen). Der Anwender muss also den klassischen Sucher benutzen, der eine 8,85fache Vergrößerung hat und ein Bildfeld von 96 % abdeckt.

Neben 16 Motivprogrammen hat der fortgeschrittene Anwender auch die Möglichkeit, auf Halbautomatiken oder einen voll manuellen Modus zurück zu greifen. Daneben gibt es sieben Digitalfilter (Schwarzweiß, Sepia, Farbtönungen etc.), die auf die Bilder angewendet werden können. Interessanterweise fällt die Serienbildgeschwindigkeit der K-m mit 3,5 Bildern/s höher aus als bei ihren größeren Schwestern K200D und K20D, allerdings ist nach 4 Bildern in Folge Schluss. Diese Geschwindigkeit gilt auch für die Belichtungsreihen, die damit schnell "im Kasten" sind. Wie ihre beiden größeren Schwestern zeichnet die K-m neben JPEG- auch RAW-Bilder auf oder wahlweise beides gleichzeitig. Gespeichert werden sie auf SD-Karten, wobei die Kamera auch SDHC-kompatibel ist (derzeit bis 32 GBytes). Die Stromversorgung der K-m erfolgt über 4 AA/Mignon-Zellen (Lithium, Alkali oder NiMH) oder alternativ über ein optionales Netzteil.

Auf der Photokina (23.-28. September in Köln) wird man die neue Kamera auf dem Pentax-Stand A20 in Halle 02.2 begutachten können.

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