Andreas Becherer Engineering
Testbericht: Andreas Becherer Engineering CDWinder/Finder 5.1 als Bilddatenbank
2008-02-28 Die Software CDWinder (oder CDFinder, wie sie in der Mac-Version genannt wird) ist ein "kleines" Programm, welches eigentlich aus der Not geboren wurde. Denn als der Diplom-Informatiker Norbert Doerner 1995 eine bestimmte Datei suchte und diese nicht fand, weil sich mit der Zeit eine große Datenträgermenge angehäuft hatte, machte er sich daran, eine günstige, umfangreiche und schnelle Katalogisierungssoftware für den Mac zu entwickeln – den CDFinder. Die Windows-Version dieses erfolgreichen CDFinders wurde dann in Zusammenarbeit mit dem Diplom-Informatiker Andreas Becherer realisiert und Ende des Jahres 2000 unter der Bezeichnung CDWinder veröffentlicht. Beide Programme wurden seither kontinuierlich weiterentwickelt, verbessert, und seit der Versionsnummer 5.0, die im Mai 2007 erschienen ist, können damit Vorschaubilder von JPG-, TIFF-, PSD-, PNG-, GIF- und BMP-Daten erzeugt werden. (Harm-Diercks Gronewold)
Das Herzstück der plattformübergreifenden Software ist der Katalog. Dieser wird vom CDWinder erzeugt, indem das Volumen (von DVD, CD, HD etc.) eingelesen wird und sämtliche relevanten Dateiinformationen – u. a. Dateiname, Erstellungsdatum, Größe, Typ etc. – in der Katalogdatei gespeichert werden. Auch die für den Fotobereich relevanten Daten wie Exif und IPTC werden ausgelesen und gespeichert. Des Weiteren erzeugt das Programm Vorschaubilder von JPG-, TIFF-, PSD- (ohne Ebenen), GIF- und BMP-Dateien; bei den Vorschauansichten zu PSD muss allerdings beachtet werden, dass diese über Quicktime generiert werden und auf dem Rechner die Version ab 6.5 installiert sein muss. Für diese Vorschaubilder können maximale Seitenlängen von 128 bis 320 Pixeln eingestellt werden. Eine Vorschaubildgenerierung aus RAW-Dateien ist zur Zeit noch nicht möglich. Das Programm lag in der neuesten Version 5.1 vor.
Die Steuerung des Katalogisierens ist denkbar einfach und passiert fast vollautomatisch, lediglich das Wechseln bzw. Wählen des Datenträgers muss man noch manuell vornehmen. Ist der Datenträger erst einmal katalogisiert, dann kann man dem Katalog bzw. einzelnen Dateien noch ein Etikett zuordnen und/oder einen Kommentar auf Datei- und Katalogebene eintragen. Eine Verschlagwortung wie in einer "echten" Bilderdatenbank ist nachträglich nicht mehr möglich, und hier tut sich die eigentlich einzige große Schwäche des Programms auf. Die Verschlagwortung muss vorher in den IPTC- oder EXIF-Daten vorgenommen werden – was eigentlich grundsätzlich immer zu empfehlen ist. Hierfür eignen sich Programme wie der Breeze Browser, Adobe Lightroom oder Photoshop Elements sowie diverse andere Softwareprodukte. Sind die Schlagwörter dann einmal in den IPTC-Daten enthalten, dann gibt es für den CDWinder auch kein Zurück mehr, denn das Suchen nach Schlagwörtern aus den IPTC/Exif-Daten etc. geschieht – wie jede Suche – äußerst zügig. Auch das immer beliebter werdende Geotagging wird vom CDWinder unterstützt. Sofern GPS-Daten in den Exif-Daten vorhanden sind, kann man diese in Google Earth (ab Version 4.0) anzeigen lassen. Doch auch bei Flickr, Panoramio, Google Maps oder Map Quest können die Orte der Aufnahmen angezeigt werden.
Ein weiteres wichtiges Tool ist der "Inspector". Hier werden alle Daten angezeigt, welche in der Katalogdatei gespeichert sind. Im Falle eines Fotos werden so Exif-Informationen, das Vorschaubild und die IPTC-Informationen gegliedert dargestellt.
Die Suchfunktion – die ursprüngliche Bestimmung des Programms – ist variabel und dadurch sehr mächtig, so dass dies am Anfang etwas einschüchternd wirkt. Gleichwohl ist die Bedienung einfach gehalten, und die Auswahlmöglichkeiten im Suchdialog ändern sich je nach dem, was gesucht wird. Auch kann die Suche beliebig variiert und erweitert werden, so etwa nach Dateiart in Kombination mit IPTC-Schlagwörtern. Wildcards, wie man sie aus Windows kennt, dürfen auch verwendet werden. Der Suchvorgang ist – natürlich abhängig von der Größe der Kataloge – sehr schnell. Das Suchergebnis wird dann in Detailansicht geliefert und zeigt den Datenträger an, auf welchem die gesuchte Datei zu finden ist. Als weitere pfiffige Neuerung stellt sich das Quickfind Feld vor, welches in der Toolbar des Hauptfensters untergebracht ist und dort beliebigen Text in allen Katalogen sucht. Da es u. a. für Fotofreunde immens wichtig ist, dass Daten langfristig intakt bleiben, kann der CDWinder einen File Check für jede Datei erzeugen und diesen jederzeit für einzelne Dateien oder ganze Laufwerke prüfen.
Da der CDWinder nicht nur für eine spezielle Dateiart geschaffen wurde, kommt er mit vielen Dateien problemlos zurecht. So kann der Nutzer in seiner MP3-, AudioCD-, AAC-Sammlung oder anderen Dateien gezielt suchen. Auch zip-, rar- sowie Sttuffit- (Mac) Archive sind dem Programm nicht fremd, und auch hier kann gezielt nach Inhalten gesucht werden. Last but not least sollte erwähnt werden, dass der CDWinder in der Version mit Business-Lizenz die Kataloge auf einem Fileserver speichern kann und von lizenzierten Arbeitsplätzen gemeinsam genutzt werden kann.
Fazit Der CDWinder ist ein Katalogisierungsprogramm mit einer sehr komfortablen und intuitiven Bedienung. Das Programm zeichnet sich durch eine sehr schnelle Suche aus und durch viele durchdachte Features. Es ist (noch) nicht geeignet, um eine Verschlagwortung von Dateien im größeren Rahmen vorzunehmen, doch dafür gibt es eine Menge anderer hervorragender Programme. Der Preis von CDWinder/Finder ist im unteren Bereich angesiedelt; so schlägt eine private Einzellizenz mit gerade einmal 29 EUR zu Buche, Business Lizenzen gibt es ab 99 EUR (2 Benutzer) bis 2.899 EUR (unbegrenzte Anzahl Benutzer). Die Software kann mit vollem Funktionsumfang zum Testen heruntergeladen werden und unterstützt 25 Kataloge (siehe weiterführende Links). Updates für CD/Winder sind kostenlos.
Kurzbewertung
- einfache Bedienung
- für sehr viele verschiedene Dateitypen geeignet
- variable und schnelle Suchfunktionen
- (noch) keine Verschlagwortungsfunktion die IPTC, Exif oder MP3 Tags