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Testbericht: Jasc Paint Shop Pro 6

2000-03-15 Das Schweizer Taschenmesser der Bildverarbeitungsprogramme stellt mit Sicherheit Paint Shop Pro 6 dar. Als reines Bildverarbeitungswerkzeug bietet das Programm Funktionen, die sich nicht durch ihre Vielfalt, sondern durch ihre Effektivität und ihre rasante Geschwindigkeit von anderen Softwareprodukten abheben.  (Yvan Boeres)

   Jasc Paint Shop Pro 6 [Foto: MediaNord]
Das beliebte Bildverarbeitungsprogramm Paint Shop Pro der Softwaresschmiede JASC liegt nun in der Version 6 vor. In der neuesten Version dieses Bildverarbeitungs-Klassikers können Bilddateien aus 120 verschiedenen Digitalkameras direkt importiert werden. Das Programm mutierte im Laufe der Jahre von der einfachen Bildbetrachtungs-Shareware zum semi-professionellen, kommerziellen Produkt, welches durch seine umfangreichen Funktionen und seinen geringen Preis im Vergleich zu professionellen Produkten viele Anhänger gefunden hat.

Kommandos zur Farb- und Tonwertkorrektur sowie die Arbeit auf mehreren Ebenen gehören ebenso zum Funktionsumfang wie neue Features zur Vektorzeichnung, zum Erstellen von digitalen Wasserzeichen, einem JPEG- und GIF-Optimizer, einer Redo-Funktion und der Möglichkeit mehrere Bilder auf einer Seite auszudrucken. Erweitert wurde auch die Zahl der Bildeffekte und der unterstützten Dateiformate. An der Benutzeroberfläche und am integrierten Browser wurde auch fleißig Feinschliff betrieben. So sieht Paint Shop Pro, besonders seit der 5. Ausgabe, recht professionell aus und läßt sich zum Teil auch zu professionellen Zwecken verwenden, ohne jedoch den Funktionsumfang von anderen, teureren Produkten zu erreichen. Paint Shop Pro überhäuft seinen Benutzer eben nicht mit unzähligen Funktionen, Filtereffekten und anderen Spielereien, sondern beschränkt sich auf das Nötige. Hier wird nur Bildverarbeitung im wahrsten Sinne des Wortes betrieben – wer seine Bilder mit Spezialeffekten (z. B. virtuelle Lichtquellen) schmücken will oder Web-Design im großen Stil anstrebt, findet bei anderen Programmen sein Glück oder kann Paint Shop Pro dank der Kompatibilität mit Photoshop-PlugIn-Filtern und -Modulen ergänzen. Paint Shop Pro hinterläßt, vielleicht gerade wegen seiner Schlichtheit, einen sehr guten Eindruck hinsichtlich der Geschwindigkeit: sowohl beim Lesen und Schreiben als auch bei zeitintensiven Verarbeitungsschritten, wie der Unscharfmaskierung oder dem Effektfilter, scheint das Programm in Rekordzeit seine Arbeit zu erledigen – und das viel schneller als seine direkten Konkurrenten.

Jasc Paint Shop Pro 6 Arbeitsoberfläche [Foto: MediaNord]   

Praktisch als Anhängsel zu Paint Shop Pro gilt das mitgelieferte Programm Animation Shop in der aktuellen Version 2, mit der sich GIF-Animationen und Banner auf einfachste Weise – Hilfe leistet der eingebaute Assistent – herstellen lassen. Paint Shop Pro 6 beinhaltet auch ein OLE-Modul mit dem Bilder aus anderen Anwendungen heraus in Paint Shop Pro weiterverarbeitet werden können.

Dies sind nur einige der umfangreichen Möglichkeiten die Paint Shop Pro 6.0 mit sich bringt. Das Programm kann als reines Bildverarbeitungswerkzeug überzeugen, für den privaten oder semi-professionellen Einsatz reicht es allemal. Paint Shop Pro 6 ist kein Spezialist, sondern ein Alleskönner – auch wenn er von allem nur ein bißchen kann. Das Programm kostet 249 DM in der englischen Vollversion, das Update lediglich 119 DM. Die deutschsprachige Vollversion gibt es für 269 DM zu kaufen.

Kurzbewertung

  • Alleskönner
  • günstigstes Programm seiner Klasse
  • sehr hohe Geschwindigkeit
  • nur wenig Web-Funktionen
  •  eingeschränkte Filter- und Effektauswahl

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