Superzoom-Kamera, Travelzoom-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Fujifilm FinePix F550EXR
2011-05-29 Wenn eine Kompaktkamera im kaum noch überschaubaren Angebot auffallen will, muss sie schon etwas Besonderes bieten. So wie die Fujifilm FinePix F550 EXR. Sie wartet mit einem GPS-Empfänger auf, der Möglichkeit zur RAW-Aufzeichnung sowie einem 16-Megapixel-Sensor, der die aktuelle BSI-Technologie mit Fujifilms viel gelobter EXR-Technik vereint. Auf dem Papier verspricht die FinePix F550 EXR also eine umfangreiche Ausstattung und klassenuntypisch gute Bildqualität. Ob die Kamera diese Versprechen im Praxiseinsatz und Labortest halten kann, klärt unser Testbericht. (Martin Vieten)
Ergonomie und Verarbeitung Auf den ersten Blick macht die FinePix F550EXR nicht den Eindruck, eine besondere Kamera zu sein. Das matt glänzende Metallgehäuse wirkt etwas unförmig, in der Hand gibt die Kamera leichte Knarzgeräusche von sich, so dass eher der Eindruck eines Kunststoffgehäuses entsteht. Einzig der deutlich hervorstehende GPS-Buckel deutet darauf hin, dass die FinePix F550EXR keine 08/15-Kompaktkamera sein will. Dazu später mehr. Bei der Ergonomie bietet der jüngste Spross aus der Fujifilm-Familie indes nur Hausmannskost. Die Menüs sind zwar hübsch gestaltet, reagieren aber bisweilen etwas träge auf Eingaben. Als richtig hinderlich erweist sich zudem, dass Fujfilm logisch zusammenhängende Funktionen an völlig unterschiedlichen Menüpositionen untergebracht hat. So wird etwa eine Belichtungsreihe auf der zweiten Seite des Aufnahmemenüs aktiviert, der Belichtungsabstand aber auf der dritten Seite. Und das RAW-Format lässt sich im Setup-Menü wählen, während alle anderen Parameter zum Aufnahmeformat im Aufnahmemenü eingestellt werden. Nicht ganz glücklich ist auch, dass der Blitz beim Einschalten der Kamera aus seiner Parkposition herausfährt und dann unweigerlich mit dem Zeigefinger der linken Hand kollidiert. Immerhin lässt er sich einfach wieder herunter drücken, wo er in seiner Ruheposition einrastet.
Man ist also versucht, die Kamera nur mit der rechten Hand zu halten, was aber aufgrund des schlanken Gehäuses kaum möglich ist. Da hilft auch eine schmale, gummierte Grifffläche auf der Vorderseite nicht weiter. Dafür erleichtert das flache Gehäuse den Transport der FinePix F550EXR ungemein, nimmt sie doch in der Hostentasche kaum mehr Platz ein als ein Smartphone. Und mit Ihrem Gewicht von knapp über 200 Gramm belastet sie das Gepäck praktisch nicht. Obwohl Fujifilm das Gehäuse der FinePix F550EXR also recht kompakt gehalten hat, fand sich noch Platz für ein großzügiges Drei-Zoll-Display. Es löst zwar mit 460.000 Bildpunkten nicht gerade rekordverdächtig hoch auf, eignet sich aber dennoch bestens zur Beurteilung der Schärfe. Das üppige Display hat allerdings auch seine Kehrseite: Es lässt nur wenig Raum für die Bedienelemente auf der Rückseite, die teilweise zu winzig ausfallen. Immerhin ist die Vierfach-Wippe gerade noch groß genug dimensioniert. Umschlossen wird sie von einem praktischen Drehring, mit dem sich zum Beispiel schnell die gewünschte Blende wählen lässt.
Gerne dürfte auch das Moduswahlrad größer sein. Es ist etwas fummelig zu drehen, zumal es auch noch zur Hälfte von einer Sicke umschlossen wird. Immerhin ist der Moduswähler so vor versehentlicher Betätigung geschützt. Das gilt auch für den Hauptschalter, den Fujifilm tief ins Gehäuse versenkt hat. Sehr bedienungsfreundlich zeigt sich der Zoomring, der den Auslöser umschließt. Er erlaubt es, den großen Brennweitenbereich von 24 bis 360 Millimeter (bezogen auf Kleinbild) langsam und akkurat oder aber besonders flott zu durchfahren. Schön auch, dass die FinePix F550EXR eine gesonderte Taste zur Videoaufnahme aufweist, indes ist auch die eindeutig zu klein geraten. HDMI- und Mini-USB-Buchse verschwinden unter einer Klappe auf der rechten Gehäuseseite, Akku und Speicherkarte teilen sich ein Fach am Kameraboden. Leider ist das aus massivem Metall gefertigte Stativgewinde derart nah am Akku-Fach platziert, dass sich Energiespender und Speicherkarte bei angesetzter Stativplatte nicht mehr wechseln lassen. Das sehr kompakte Gehäuse ließ allerdings den Ingenieuren bei Fujifilm kaum eine andere Wahl, wohl aber hätten sie das Stativgewände in der optischen Achse platzieren können.
Ausstattung Vom eher gewöhnlichen Äußeren der FinePix F550EXR auf deren innere Werte zu schließen, wäre ein Fehler. Fujifilm hat der Kamera nämlich ein paar Ausstattungs-Highlights mitgegeben, die in dieser Kamera- und Preisklasse gewiss keine Selbstverständlichkeit sind. An erster Stelle zu nennen ist hier die GPS-Funktion: Hat die Kamera freie Sicht zum Himmel, ermittelt sie bei jeder Aufnahme die aktuelle Position und speichert sie mit dem Foto. Zusätzlich kann die FinePix F550EXR als echter GPS-Logger arbeiten. Dann zeichnet sie fortwährend die Position auf und speichert diese in einer gesonderten Log-Datei – so lassen sich nicht nur die Standorte der Aufnahmen nachvollziehen, sondern auch der Weg dorthin. So praktisch die GPS-Funktion oftmals sein mag, sie hat doch einen großen Nachteil: Ihr Stromverbrauch ist hoch. Liefert der Akku mit einer Kapazität von 1.000 mAh unter Normalbedingungen Energie für rund 300 Aufnahmen, reicht diese bei Verwendung des GPS-Loggers oft nicht einmal für 200 Fotos. Gerade auf Reisen ist es also angeraten, einen zweiten, frischen Akku bereitzuhalten. Ein weiterer Schwachpunkt der GPS-Funktion: Ihr Empfänger benötigt uneingeschränkte Sicht auf den freien Himmel. Innerhalb von Gebäuden und sogar schon im dichten Wald weist ein hektisches blinkendes Symbol auf den fehlenden Empfang hin. Wer unter diesen Umständen auf die GPS-Funktion verzichten kann, findet übrigens in der FinePix F500EXR eine entsprechend abgespeckte, aber ansonsten nahezu baugleiche, kleinere Schwester zur hier getesteten FinePix F550EXR.
Ein weiteres Highlight der kompakten Kamera ist ohne Zweifel auch die Videofunktion. Die FinePix F550EXR zeichnet auf Wunsch in FullHD (1.920 x 1.080 Pixel) oder HD (1.280 x 720 Pixel), jeweils mit 30 Bildern/s, auf. Gespeichert wird im MOV-Format mit zeitgemäßem H.264-Codec. Darüber hinaus kann die Kamera bei reduzierter Auflösung Hochgeschwindigkeitsfilme mit bis zu 320 Bildnern/s aufnehmen. Für den guten Ton sorgt ein Stereomikrofon an der Front. Zoom und Auto-Fokus arbeiten auch während der Filmaufnahme, letzterer allerdings spürbar träge.
Bei all diesen Features darf nicht vergessen werden, dass die FinePix F550EXR in erster Linie eine Fotokamera ist. Auch in dieser Funktion hat sie einiges zu bieten. Zum Beispiel 18 Motivprogramme, von denen sie im Modus EXR automatisch das geeignete auswählt. Der EXR-Modus ist aber mehr als eine intelligente Motiv-Automatik. Er kann zum Beispiel bei schlechten Lichtverhältnissen mehrere Dioden auf dem Sensor zu einem Pixel zusammenschalten und so bei reduzierter Auflösung Rauschverhalten und Dynamikumfang sichtbar verbessern – und das bis hin zu sehr hohen ISO 12.800. Neben diese EXR-Funktionen gibt es noch einen "Advanced"-Modus, der weitere Schmankerl bereithält. Darunter eine Panoramafunktion (einfach den Auslöser drücken und Kamera schwenken) oder "Pro Low-Light". Letztere schießt in rascher Folge vier Aufnahmen, die sie zu einem rauscharmen Bild vereint – dazu muss die Kamera nicht einmal auf ein Stativ montiert werden.
Wer den vielen Automatikfunktionen misstraut, kann die Belichtung mit der FinePix F550EXR halbautomatisch (per Blenden- oder Zeitvorwahl) oder gar manuell steuern – auch das ist keine Selbstverständlichkeit unter den Kompaktkameras. Auf Wunsch nimmt die Kamera zudem Belichtungsreihen auf, wobei die Bracketing-Funktion unverständlicherweise an ganz anderer Menüposition aktiviert wird wie die Schrittweite. Schade auch, dass die FinePix F550EXR keine manuelle Wahl des Fokusfeldes erlaubt. Immerhin speichert sie bei halb gedrücktem Auslöser den Fokus, so dass sich das Motiv zunächst anvisieren lässt und dann der gewünschte Bildausschnitt festgelegt werden kann. Oder man überlässt das Scharfstellen gleich der "intelligenten Gesichtserkennung" (wie es bei Fujifilm heißt), die auch bei Hochformataufnahmen funktioniert. Nicht so fein steuern lässt sich die Blitzbelichtung. Hier gibt es nur die Wahl zwischen herkömmlicher Blitzbelichtung und Langzeitsynchronisation, eine Möglichkeit zur gezielten Beeinflussung (Biltzbelichtungskorrektur) fehlt. Immerhin versucht die Kamera stets, Blitzlicht und Umgebungslicht ansprechend zu mischen, was ihr ab etwa 1,5 Meter Motivabstand auch meistens gelingt.
Kreative Fotografen werden an der FinePix F550EXR vielleicht die Möglichkeit vermissen, Schärfe, Kontrast, Sättigung etc. ganz nach Gusto einstellen zu können. Als Alternative bietet die Kamera lediglich die Simulation analoger Filme von Fujfilm, darunter der berühmte Velvia. Diese kleine Einschränkung ist aber leicht zu verschmerzen, da die FinePix F550EXR – als eine der ganz wenigen Kameras ihrer Klasse – auch im RAW-Format aufzeichnen kann. So bekommt man mit der FinePix F550EXR Freiheiten bei der nachträglichen Bildgestaltung und Optimierung, wie sie kaum eine andere Kompaktkamera bietet. Mit der Aufzeichnung im RAW-Format erkauft man sich allerdings auch einige Nachteile. So genehmigt sich die Kamera fast zehn Sekunden, um eine RAW-Datei zu speichern. In dieser Zeit sind sämtliche Tasten blockiert, Eingaben oder erneutes Auslösen sind erst wieder möglich, wenn die Zugriffskontrolle erloschen ist. Dass die Verarbeitung größerer Datenmengen die FinePix F550EXR an ihre Grenzen bringt, zeigt sich auch bei Serienbildaufnahmen. Zwar geht sie bei voller Auflösung mit 3,3 Bildern pro Sekunde recht flott zu Werke, doch spätestens nach acht Fotos ist Schluss. Sobald der interne Puffer voll ist, blockiert die Kamera für knapp 20 Sekunden völlig, weder Einzelaufnahmen noch Eingaben sind in dieser Zeit möglich.
Objektiv Eine Kamera kann nur so gut sein wie ihr Objektiv – das gilt auch für die FinePix F550EXR. Von der Papierform her macht die Optik dieser Kamera schon einmal keinen schlechten Eindruck: Sie zoomt von recht kurzen 24 Millimeter Brennweite im Weitwinkelbereich (alle Angaben bezogen auf Kleinbildformat) auf beachtlich 360 Millimeter am langen Ende. Eine noch längere Telebrennweite wäre bei einer Kompaktkamera wie der FinePix F550EXR kaum von Nutzen, da dann die Verwacklungsgefahr über Gebühr stiege. Und das, obwohl die FinePix F550EXR einen Bildstabilisator per Sensor-Shift aufweist. Um die Belichtungszeiten gerade im Telebereich möglichst kurz zu halten, ist ein lichtstarkes Objektiv ein gutes Mittel. Leider ist das Fujinon der FinePix F550EXR mit Blende 5,3 in längster Telestellung nicht gerade eine Ausgeburt an Lichtstärke. Und um 240 Millimeter Brennweite sinkt die Lichtstärke gar auf F6,2. Immerhin bietet die Kamera im Weitwinkelbereich eine ordentliche Lichtstärke von F3,5.
Nicht auf ganzer Linie überzeugen können zudem die Makrofähigkeiten der FinePix F550EXR. Zwar beträgt die Nahdistanz der Optik ausgesprochen kurze fünf Zentimeter, das gilt leider nur bei der kürzesten Brennweite. Bei 360 Millimeter Brennweite kann die Kamera nicht näher als auf 120 Zentimeter scharf stellen – für echte Makroaufnahmen ist das zu wenig. Überraschenderweise hat das etwas lichtschwache Objektiv kaum einen praxisrelevanten Einfluss auf die Autofokusgeschwindigkeit: Die FinePix F550EXR stellt innerhalb von höchsten 0,5 Sekunden scharf und löst aus – ein recht guter Wert. Sollte dem Autofokus das Licht einmal nicht ausreichen, assistiert ein grellweißes Hilfslicht, das kaum dezenter ist als eine Blitzsalve.
Bildqualität Der 16-Megapixel-Sensor der FinePix F550EXR wartet mit einigen Spezialitäten auf. So ist er zum einen in der BSI-Technologie ausgeführt, also rückseitig verdrahtet. Zum anderen kann er zwei benachbarte Pixel zu einem zusammenschalten und so bei verringerter Auflösung entweder für besonders rauscharme Fotos sorgen oder für Aufnahmen mit erweitertem Dynamikumfang. Diese von Fujifilm EXR getaufte Technik haben wir in der Praxis ausgiebig ausprobiert. Den digitalkamera.de-Labortest musste die Kamera hingegen schon aus Gründen der Vergleichbarkeit mit denselben Einstellungen antreten wie alle anderen Testkandidaten auch. Getestet haben wir nach dem DxO-Standard, das ausführliche, kommentierte Protokoll wird in Kürze gegen ein kleines Entgelt zum Download bereitstehen.
Ganz ohne EXR-Funktion kann die FinePix F550EXR in Sachen "Rauschen" auf den ersten Blick nicht so richtig überzeugen. Bereits ab ISO 200 verlässt sie den grünen Bereich, sowohl beim Signal-Rauschabstand wie auch in der Disziplin "Korngröße". In der Praxis spielt das Rauschen bis ISO 800 jedoch keine derart unrühmliche Rolle, wie es die Testcharts vermitteln. Dazu trägt zum einen bei, dass Fujifilm nicht derart zupackend mit dem Rauschen auch Details eliminiert. Und dann sorgt die hohe Sensorauflösung dafür, dass beim Herunterskalieren auf eine üblich Druckgröße (bis etwa 13 mal 18 Zentimeter) die meisten Störpixel verschwinden. Rein visuell hat Fujfilm das Rauschen ganz gut im Griff, parallel zu in der Kamera entrauschten JEPG-Dateien aufgezeichnete RAW-Aufnahmen ließen sich mit Adobe Camera Raw kaum ansprechender entwickeln – das hat man selten. Dass der kleine Sensor mit steigenden ISO-Zahlen dennoch an seine Grenzen stößt, zeigt die Dynamik-Messung: Die Eingangsdynamik nimmt von guten 9,9 Blendenstufen (EV) bei ISO 100 stetig ab und erreicht bei ISO 3.200 kaum noch befriedigende 6,6 EV.
Die FinePix F550EXR kann eben nicht verhehlen, dass sie eine Kompaktkamera ist, mit entsprechend hoher Pixelintegration auf dem relativ kleinen Sensor. Und so zeigt auch das Objektiv für diese Kameraklasse typische Schwächen: Die Auflösung geht mit knapp 40 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) gerade noch in Ordnung – aber nur in der Bildmitte und bei Offenblende. Zum Bildrand hin sinkt sie dagegen deutlich ab, im Telebereich sogar drastisch. Damit korrespondiert ein drastischer Schärfeabfall zum Rand hin bei größeren Brennweiten. Im Telebereich müssen also unscharfe Bildränder und -ecken einkalkuliert werden, bei 24 Millimeter Brennweite ist zum Glück alles in Ordnung. Gut im Griff hat Fujifilm auch die Vignettierung, sie fällt kurioserweise bei längeren Brennweiten etwas stärker aus als am kurzen Ende. Dass das Objektiv eine Schwachstelle der FinePix F550EXR ist, zeigt sich beim Vergleich von JPEG- und RAW-Aufnahmen, die mit kürzester Brennweite aufgenommen wurden: Die RAWs sind heftig tonnenförmig verzerrt, die JPEGs dagegen nicht, weil bereits in der Kamera geradegebogen. Auch mit den Farben nimmt es die Kamera nicht ganz so genau, wie theoretisch möglich wäre: Bei ISO 100 beträgt die tatsächliche Farbtiefe knapp 23 Bit (von theoretisch möglichen 24 Bit), sinkt dann aber bis ISO 3.200 auf schwache 20 Bit ab. Rein visuell hat die Kamera ein Faible für Grüntöne, sie wirken im Vergleich zu den anderen Farben oftmals überrepräsentiert. Gut ist hingegen, dass sich die FinePix dem in ihrer Klasse üblichen Trend zu stark gesättigten Farben verweigert und sich hier eher zurückhaltend bis neutral zeigt. Alles in allem geht die Bildqualität der FinePix F550EXR bezogen auf die Sensorgröße in Ordnung, mit einem leistungsfähigeren Objektiv könnte sie indes um einiges besser sein.
Fazit Die FinePix F550EXR ist eine handliche Kompaktkamera, die vieles anders macht als ihre Konkurrentinnen. So bietet sie mit der EXR-Technologie einfach zu handhabende Möglichkeiten zur Bildverbesserung, stellt auf der anderen Seite aber auch viele Features zur manuellen Konfiguration bereit. Anspruchsvolle Fotografen wird freuen, dass die FinePix F550EXR auf Wunsch auch im RAW-Format aufzeichnet, wobei die insgesamt schon nicht berauschende Reaktionsgeschwindigkeit abermals spürbar abnimmt. Allerdings erfüllt Fujifilm nicht alle Wünsche ambitionierter Fotografen. Insbesondere fehlen eine Möglichkeit zum manuellen Fokussieren und eine Blitzbelichtungskorrektur. Zwiespältig ist auch der Eindruck, den die Ergonomie der FinePix F550EXR hinterlässt. Die Bedienelemente sind arg klein, die Aufteilung der Menüs folgt einer kaum nachvollziehbaren Logik. Die Bildqualität zeigt ebenfalls zwei Gesichter: Der Sensor liefert mehr, als man in der Kompaktklasse erwarten kann, das Objektiv ist bestenfalls Mittelmaß. Lediglich bei High-ISO-Aufnahmen kann sich die FinePix F550EXR etwas gegenüber dem Gros der Konkurrenz absetzen. Unterm Strich bleiben als wichtigstes Kaufargument für die FinePix F550EXR deren GPS- und Video-Funktion, sowie der sehr praxistaugliche Brennweitenweiten von 24 bis 360 Millimeter.
Kurzbewertung
- Reichhaltige Videofunktionen inklusive Stereo-Ton
- Insgesamt noch gute Bildqualität, bei High-ISO über Klassendurchschnitt
- GPS-Empfänger und -Logger
- Praxistauglicher Brennweitenbereich von 24 bis 360 Millimeter
- Gute Ausstattung, insbesondere mit einsteigergerechten Automatikfunktionen
- Hoher Stromverbrauch bei aktiviertem GPS
- Objektiv beschränkt die sensorseitig mögliche Bildqualität
- Eingeschränkte Ergonomie durch unlogische Menüstruktur und zu kleine Tasten
Technische Daten
Modell |
Fujifilm FinePix F550EXR |
Sensor |
CMOS-Sensor 1/2" 6,4 x 4,8 mm (Cropfaktor 5,4) 16,0 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
4.608 x 3.456 (4:3) |
Video (max.) |
1.920 x 1.080 30p |
Objektiv |
24-360 mm / F3,5-5,3 (15-fach Zoom) |
Monitor |
3,0", 0,460 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung über 256 Felder, Spotmessung |
Belichtungsreihe |
keine Automatik, ohne interne HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
Sensor-Shift (optisch) |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: ja |
GPS |
intern |
Serienaufnahmen |
ja |
kürzeste Verschlusszeit |
1/2.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
SD |
Empfindlichkeit |
Automatisch ISO 100 bis 3.200, manuell ISO 100 bis 1.600 |
Abmessungen |
104 x 62 x 33 mm (B x H x T) |
Gewicht |
215 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/MJT01 (mit Preisvergleich) |