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Testbericht: Fujifilm FinePix F550EXR

2011-05-29 Wenn eine Kompaktkamera im kaum noch überschaubaren Angebot auffallen will, muss sie schon etwas Besonderes bieten. So wie die Fujifilm FinePix F550 EXR. Sie wartet mit einem GPS-Empfänger auf, der Möglichkeit zur RAW-Aufzeichnung sowie einem 16-Megapixel-Sensor, der die aktuelle BSI-Technologie mit Fujifilms viel gelobter EXR-Technik vereint. Auf dem Papier verspricht die FinePix F550 EXR also eine umfangreiche Ausstattung und klassenuntypisch gute Bildqualität. Ob die Kamera diese Versprechen im Praxiseinsatz und Labortest halten kann, klärt unser Testbericht.  (Martin Vieten)

Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]Ergonomie und Verarbeitung Auf den ersten Blick macht die FinePix F550EXR nicht den Eindruck, eine besondere Kamera zu sein. Das matt glänzende Metallgehäuse wirkt etwas unförmig, in der Hand gibt die Kamera leichte Knarzgeräusche von sich, so dass eher der Eindruck eines Kunststoffgehäuses entsteht. Einzig der deutlich hervorstehende GPS-Buckel deutet darauf hin, dass die FinePix F550EXR keine 08/15-Kompaktkamera sein will. Dazu später mehr. Bei der Ergonomie bietet der jüngste Spross aus der Fujifilm-Familie indes nur Hausmannskost. Die Menüs sind zwar hübsch gestaltet, reagieren aber bisweilen etwas träge auf Eingaben. Als richtig hinderlich erweist sich zudem, dass Fujfilm logisch zusammenhängende Funktionen an völlig unterschiedlichen Menüpositionen untergebracht hat. So wird etwa eine Belichtungsreihe auf der zweiten Seite des Aufnahmemenüs aktiviert, der Belichtungsabstand aber auf der dritten Seite. Und das RAW-Format lässt sich im Setup-Menü wählen, während alle anderen Parameter zum Aufnahmeformat im Aufnahmemenü eingestellt werden. Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]Nicht ganz glücklich ist auch, dass der Blitz beim Einschalten der Kamera aus seiner Parkposition herausfährt und dann unweigerlich mit dem Zeigefinger der linken Hand kollidiert. Immerhin lässt er sich einfach wieder herunter drücken, wo er in seiner Ruheposition einrastet.

Man ist also versucht, die Kamera nur mit der rechten Hand zu halten, was aber aufgrund des schlanken Gehäuses kaum möglich ist. Da hilft auch eine schmale, gummierte Grifffläche auf der Vorderseite nicht weiter. Dafür erleichtert das flache Gehäuse den Transport der FinePix F550EXR ungemein, nimmt sie doch in der Hostentasche kaum mehr Platz ein als ein Smartphone. Und mit Ihrem Gewicht von knapp über 200 Gramm belastet sie das Gepäck praktisch nicht. Obwohl Fujifilm das Gehäuse der FinePix F550EXR also recht kompakt gehalten hat, fand Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]sich noch Platz für ein großzügiges Drei-Zoll-Display. Es löst zwar mit 460.000 Bildpunkten nicht gerade rekordverdächtig hoch auf, eignet sich aber dennoch bestens zur Beurteilung der Schärfe. Das üppige Display hat allerdings auch seine Kehrseite: Es lässt nur wenig Raum für die Bedienelemente auf der Rückseite, die teilweise zu winzig ausfallen. Immerhin ist die Vierfach-Wippe gerade noch groß genug dimensioniert. Umschlossen wird sie von einem praktischen Drehring, mit dem sich zum Beispiel schnell die gewünschte Blende wählen lässt.

Gerne dürfte auch das Moduswahlrad größer sein. Es ist etwas fummelig zu drehen, zumal es auch noch zur Hälfte von einer Sicke umschlossen wird. Immerhin ist der Moduswähler so vor versehentlicher Betätigung geschützt. Das gilt auch für den Hauptschalter, den Fujifilm tief ins Gehäuse versenkt hat. Sehr bedienungsfreundlich zeigt sich der Zoomring, der den Auslöser umschließt. Er erlaubt es, den großen Brennweitenbereich von 24 bis 360 Millimeter (bezogen auf Kleinbild) langsam Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]und akkurat oder aber besonders flott zu durchfahren. Schön auch, dass die FinePix F550EXR eine gesonderte Taste zur Videoaufnahme aufweist, indes ist auch die eindeutig zu klein geraten. HDMI- und Mini-USB-Buchse verschwinden unter einer Klappe auf der rechten Gehäuseseite, Akku und Speicherkarte teilen sich ein Fach am Kameraboden. Leider ist das aus massivem Metall gefertigte Stativgewinde derart nah am Akku-Fach platziert, dass sich Energiespender und Speicherkarte bei angesetzter Stativplatte nicht mehr wechseln lassen. Das sehr kompakte Gehäuse ließ allerdings den Ingenieuren bei Fujifilm kaum eine andere Wahl, wohl aber hätten sie das Stativgewände in der optischen Achse platzieren können.

Fujifilm FinePix F550EXR – Programmauswahl [Foto: MediaNord]
Fujifilm FinePix F550EXR – Schnellmenü mit ISO-Einstellung [Foto: MediaNord]
Fujifilm FinePix F550EXR – Panoramamodus [Foto: MediaNord]
Fujifilm FinePix F550EXR – Setup-Menü [Foto: MediaNord]
Fujifilm FinePix F550EXR – Wiedergabemodus [Foto: MediaNord]
Ausstattung Vom eher gewöhnlichen Äußeren der FinePix F550EXR auf deren innere Werte zu schließen, wäre ein Fehler. Fujifilm hat der Kamera nämlich ein paar Ausstattungs-Highlights mitgegeben, die in dieser Kamera- und Preisklasse gewiss keine Selbstverständlichkeit sind. An erster Stelle zu nennen ist hier die GPS-Funktion: Hat die Kamera freie Sicht zum Himmel, ermittelt sie bei jeder Aufnahme die aktuelle Position und speichert sie mit dem Foto. Zusätzlich kann die FinePix F550EXR als echter GPS-Logger arbeiten. Dann zeichnet sie fortwährend die Position auf und speichert diese in einer gesonderten Log-Datei – so lassen sich nicht nur die Standorte der Aufnahmen nachvollziehen, sondern auch der Weg dorthin. So praktisch die GPS-Funktion oftmals sein mag, sie hat doch einen großen Nachteil: Ihr Stromverbrauch ist hoch. Liefert der Akku mit einer Kapazität von 1.000 mAh unter Normalbedingungen Energie für rund 300 Aufnahmen, reicht diese bei Verwendung des GPS-Loggers oft nicht einmal für 200 Fotos. Gerade auf Reisen ist es also angeraten, einen zweiten, frischen Akku bereitzuhalten. Ein weiterer Schwachpunkt der GPS-Funktion: Ihr Empfänger benötigt uneingeschränkte Sicht auf den freien Himmel. Innerhalb von Gebäuden und sogar schon im dichten Wald weist ein hektisches blinkendes Symbol auf den fehlenden Empfang hin. Wer unter diesen Umständen auf die GPS-Funktion verzichten kann, findet übrigens in der FinePix F500EXR eine entsprechend abgespeckte, aber ansonsten nahezu baugleiche, kleinere Schwester zur hier getesteten FinePix F550EXR.

Ein weiteres Highlight der kompakten Kamera ist ohne Zweifel auch die Videofunktion. Die FinePix F550EXR zeichnet auf Wunsch in FullHD (1.920 x 1.080 Pixel) oder HD (1.280 x 720 Pixel), jeweils mit 30 Bildern/s, auf. Gespeichert wird im MOV-Format mit zeitgemäßem H.264-Codec. Darüber hinaus kann die Kamera bei reduzierter Auflösung Hochgeschwindigkeitsfilme mit bis zu 320 Bildnern/s aufnehmen. Für den guten Ton sorgt ein Stereomikrofon an der Front. Zoom und Auto-Fokus arbeiten auch während der Filmaufnahme, letzterer allerdings spürbar träge.

Bei all diesen Features darf nicht vergessen werden, dass die FinePix F550EXR in erster Linie eine Fotokamera ist. Auch in dieser Funktion hat sie einiges zu bieten. Zum Beispiel 18 Motivprogramme, von denen sie im Modus EXR automatisch das geeignete auswählt. Der EXR-Modus ist aber mehr als eine intelligente Motiv-Automatik. Er kann zum Beispiel bei schlechten Lichtverhältnissen mehrere Dioden auf dem Sensor zu einem Pixel zusammenschalten und so bei reduzierter Auflösung Rauschverhalten und Dynamikumfang sichtbar verbessern – und das bis hin zu sehr hohen ISO 12.800. Neben diese EXR-Funktionen gibt es noch einen "Advanced"-Modus, der weitere Schmankerl bereithält. Darunter eine Panoramafunktion (einfach den Auslöser drücken und Kamera schwenken) oder "Pro Low-Light". Letztere schießt in rascher Folge vier Aufnahmen, die sie zu einem rauscharmen Bild vereint – dazu muss die Kamera nicht einmal auf ein Stativ montiert werden.

Wer den vielen Automatikfunktionen misstraut, kann die Belichtung mit der FinePix F550EXR halbautomatisch (per Blenden- oder Zeitvorwahl) oder gar manuell steuern – auch das ist keine Selbstverständlichkeit unter den Kompaktkameras. Auf Wunsch nimmt die Kamera zudem Belichtungsreihen auf, wobei die Bracketing-Funktion unverständlicherweise an ganz anderer Menüposition aktiviert wird wie die Schrittweite. Schade auch, dass die FinePix F550EXR keine manuelle Wahl des Fokusfeldes erlaubt. Immerhin speichert sie bei halb gedrücktem Auslöser den Fokus, so dass sich das Motiv zunächst anvisieren lässt und dann der gewünschte Bildausschnitt festgelegt werden kann. Oder man überlässt das Scharfstellen gleich der "intelligenten Gesichtserkennung" (wie es bei Fujifilm heißt), die auch bei Hochformataufnahmen funktioniert. Nicht so fein steuern lässt sich die Blitzbelichtung. Hier gibt es nur die Wahl zwischen herkömmlicher Blitzbelichtung und Langzeitsynchronisation, eine Möglichkeit zur gezielten Beeinflussung (Biltzbelichtungskorrektur) fehlt. Immerhin versucht die Kamera stets, Blitzlicht und Umgebungslicht ansprechend zu mischen, was ihr ab etwa 1,5 Meter Motivabstand auch meistens gelingt.

Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]Kreative Fotografen werden an der FinePix F550EXR vielleicht die Möglichkeit vermissen, Schärfe, Kontrast, Sättigung etc. ganz nach Gusto einstellen zu können. Als Alternative bietet die Kamera lediglich die Simulation analoger Filme von Fujfilm, darunter der berühmte Velvia. Diese kleine Einschränkung ist aber leicht zu verschmerzen, da die FinePix F550EXR – als eine der ganz wenigen Kameras ihrer Klasse – auch im RAW-Format aufzeichnen kann. So bekommt man mit der FinePix F550EXR Freiheiten bei der nachträglichen Bildgestaltung und Optimierung, wie sie kaum eine andere Kompaktkamera bietet. Mit der Aufzeichnung im RAW-Format erkauft man sich allerdings auch einige Nachteile. So genehmigt sich die Kamera fast zehn Sekunden, um eine RAW-Datei zu speichern. In dieser Zeit sind sämtliche Tasten blockiert, Eingaben oder erneutes Auslösen sind erst wieder möglich, wenn die Zugriffskontrolle erloschen ist. Dass die Verarbeitung größerer Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]Datenmengen die FinePix F550EXR an ihre Grenzen bringt, zeigt sich auch bei Serienbildaufnahmen. Zwar geht sie bei voller Auflösung mit 3,3 Bildern pro Sekunde recht flott zu Werke, doch spätestens nach acht Fotos ist Schluss. Sobald der interne Puffer voll ist, blockiert die Kamera für knapp 20 Sekunden völlig, weder Einzelaufnahmen noch Eingaben sind in dieser Zeit möglich.

Objektiv Eine Kamera kann nur so gut sein wie ihr Objektiv – das gilt auch für die FinePix F550EXR. Von der Papierform her macht die Optik dieser Kamera schon einmal keinen schlechten Eindruck: Sie zoomt von recht kurzen 24 Millimeter Brennweite im Weitwinkelbereich (alle Angaben bezogen auf Kleinbildformat) auf beachtlich 360 Millimeter am langen Ende. Eine noch längere Telebrennweite wäre bei einer Kompaktkamera wie der FinePix F550EXR kaum von Nutzen, da dann die Verwacklungsgefahr über Gebühr stiege. Und das, obwohl die FinePix F550EXR einen Bildstabilisator per Sensor-Shift aufweist. Um die Belichtungszeiten gerade im Telebereich möglichst kurz zu halten, ist ein lichtstarkes Objektiv ein gutes Mittel. Leider ist das Fujinon der FinePix F550EXR mit Blende 5,3 in Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]längster Telestellung nicht gerade eine Ausgeburt an Lichtstärke. Und um 240 Millimeter Brennweite sinkt die Lichtstärke gar auf F6,2. Immerhin bietet die Kamera im Weitwinkelbereich eine ordentliche Lichtstärke von F3,5.

Nicht auf ganzer Linie überzeugen können zudem die Makrofähigkeiten der FinePix F550EXR. Zwar beträgt die Nahdistanz der Optik ausgesprochen kurze fünf Zentimeter, das gilt leider nur bei der kürzesten Brennweite. Bei 360 Millimeter Brennweite kann die Kamera nicht näher als auf 120 Zentimeter scharf stellen – für echte Makroaufnahmen ist das zu wenig. Überraschenderweise hat das etwas lichtschwache Objektiv kaum einen praxisrelevanten Einfluss auf die Autofokusgeschwindigkeit: Die FinePix F550EXR stellt innerhalb von höchsten 0,5 Sekunden scharf und löst aus – ein recht guter Wert. Sollte dem Autofokus das Licht einmal nicht ausreichen, assistiert ein grellweißes Hilfslicht, das kaum dezenter ist als eine Blitzsalve.

Bildqualität Der 16-Megapixel-Sensor der FinePix F550EXR wartet mit einigen Spezialitäten auf. So ist er zum einen in der BSI-Technologie ausgeführt, also rückseitig verdrahtet. Zum anderen kann er zwei benachbarte Pixel zu einem zusammenschalten und so bei verringerter Auflösung entweder für besonders rauscharme Fotos sorgen oder für Aufnahmen mit erweitertem Dynamikumfang. Diese von Fujifilm EXR getaufte Technik haben wir in der Praxis ausgiebig ausprobiert. Den digitalkamera.de-Labortest musste die Kamera hingegen schon aus Gründen der Vergleichbarkeit mit Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]denselben Einstellungen antreten wie alle anderen Testkandidaten auch. Getestet haben wir nach dem DxO-Standard, das ausführliche, kommentierte Protokoll wird in Kürze gegen ein kleines Entgelt zum Download bereitstehen.

Ganz ohne EXR-Funktion kann die FinePix F550EXR in Sachen "Rauschen" auf den ersten Blick nicht so richtig überzeugen. Bereits ab ISO 200 verlässt sie den grünen Bereich, sowohl beim Signal-Rauschabstand wie auch in der Disziplin "Korngröße". In der Praxis spielt das Rauschen bis ISO 800 jedoch keine derart unrühmliche Rolle, wie es die Testcharts vermitteln. Dazu trägt zum einen bei, dass Fujifilm nicht derart zupackend mit dem Rauschen auch Details eliminiert. Und dann sorgt die hohe Sensorauflösung dafür, dass beim Herunterskalieren auf eine üblich Druckgröße (bis etwa 13 mal 18 Zentimeter) die meisten Störpixel verschwinden. Rein visuell hat Fujfilm das Rauschen ganz gut im Griff, parallel zu in der Kamera entrauschten JEPG-Dateien aufgezeichnete RAW-Aufnahmen ließen sich mit Adobe Camera Raw kaum ansprechender entwickeln – das hat man selten. Dass der kleine Sensor mit steigenden ISO-Zahlen dennoch an seine Grenzen stößt, zeigt die Dynamik-Messung: Die Eingangsdynamik nimmt von guten 9,9 Blendenstufen (EV) bei ISO 100 stetig ab und erreicht bei ISO 3.200 kaum noch befriedigende 6,6 EV.

Fujifilm FinePix F550EXR [Foto: MediaNord]Die FinePix F550EXR kann eben nicht verhehlen, dass sie eine Kompaktkamera ist, mit entsprechend hoher Pixelintegration auf dem relativ kleinen Sensor. Und so zeigt auch das Objektiv für diese Kameraklasse typische Schwächen: Die Auflösung geht mit knapp 40 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) gerade noch in Ordnung – aber nur in der Bildmitte und bei Offenblende. Zum Bildrand hin sinkt sie dagegen deutlich ab, im Telebereich sogar drastisch. Damit korrespondiert ein drastischer Schärfeabfall zum Rand hin bei größeren Brennweiten. Im Telebereich müssen also unscharfe Bildränder und -ecken einkalkuliert werden, bei 24 Millimeter Brennweite ist zum Glück alles in Ordnung. Gut im Griff hat Fujifilm auch die Vignettierung, sie fällt kurioserweise bei längeren Brennweiten etwas stärker aus als am kurzen Ende. Dass das Objektiv eine Schwachstelle der FinePix F550EXR ist, zeigt sich beim Vergleich von JPEG- und RAW-Aufnahmen, die mit kürzester Brennweite aufgenommen wurden: Die RAWs sind heftig tonnenförmig verzerrt, die JPEGs dagegen nicht, weil bereits in der Kamera geradegebogen. Auch mit den Farben nimmt es die Kamera nicht ganz so genau, wie theoretisch möglich wäre: Bei ISO 100 beträgt die tatsächliche Farbtiefe knapp 23 Bit (von theoretisch möglichen 24 Bit), sinkt dann aber bis ISO 3.200 auf schwache 20 Bit ab. Rein visuell hat die Kamera ein Faible für Grüntöne, sie wirken im Vergleich zu den anderen Farben oftmals überrepräsentiert. Gut ist hingegen, dass sich die FinePix dem in ihrer Klasse üblichen Trend zu stark gesättigten Farben verweigert und sich hier eher zurückhaltend bis neutral zeigt. Alles in allem geht die Bildqualität der FinePix F550EXR bezogen auf die Sensorgröße in Ordnung, mit einem leistungsfähigeren Objektiv könnte sie indes um einiges besser sein.

Fazit Die FinePix F550EXR ist eine handliche Kompaktkamera, die vieles anders macht als ihre Konkurrentinnen. So bietet sie mit der EXR-Technologie einfach zu handhabende Möglichkeiten zur Bildverbesserung, stellt auf der anderen Seite aber auch viele Features zur manuellen Konfiguration bereit. Anspruchsvolle Fotografen wird freuen, dass die FinePix F550EXR auf Wunsch auch im RAW-Format aufzeichnet, wobei die insgesamt schon nicht berauschende Reaktionsgeschwindigkeit abermals spürbar abnimmt. Allerdings erfüllt Fujifilm nicht alle Wünsche ambitionierter Fotografen. Insbesondere fehlen eine Möglichkeit zum manuellen Fokussieren und eine Blitzbelichtungskorrektur. Zwiespältig ist auch der Eindruck, den die Ergonomie der FinePix F550EXR hinterlässt. Die Bedienelemente sind arg klein, die Aufteilung der Menüs folgt einer kaum nachvollziehbaren Logik. Die Bildqualität zeigt ebenfalls zwei Gesichter: Der Sensor liefert mehr, als man in der Kompaktklasse erwarten kann, das Objektiv ist bestenfalls Mittelmaß. Lediglich bei High-ISO-Aufnahmen kann sich die FinePix F550EXR etwas gegenüber dem Gros der Konkurrenz absetzen. Unterm Strich bleiben als wichtigstes Kaufargument für die FinePix F550EXR deren GPS- und Video-Funktion, sowie der sehr praxistaugliche Brennweitenweiten von 24 bis 360 Millimeter.

Kurzbewertung

  • Reichhaltige Videofunktionen inklusive Stereo-Ton
  • Insgesamt noch gute Bildqualität, bei High-ISO über Klassendurchschnitt
  • GPS-Empfänger und -Logger
  • Praxistauglicher Brennweitenbereich von 24 bis 360 Millimeter
  • Gute Ausstattung, insbesondere mit einsteigergerechten Automatikfunktionen
  • Hoher Stromverbrauch bei aktiviertem GPS
  • Objektiv beschränkt die sensorseitig mögliche Bildqualität
  • Eingeschränkte Ergonomie durch unlogische Menüstruktur und zu kleine Tasten

Technische Daten

Modell Fujifilm FinePix F550EXR
Sensor CMOS-Sensor 1/2" 6,4 x 4,8 mm (Cropfaktor 5,4)
16,0 Megapixel (effektiv)
Auflösung (max.) 4.608 x 3.456 (4:3)
Video (max.) 1.920 x 1.080 30p
Objektiv 24-360 mm / F3,5-5,3 (15-fach Zoom)
Monitor 3,0", 0,460 Mio. Bildpunkte
Belichtungsmessung Mittenbetonte Integralmessung, Matrix/Mehrfeld-Messung über 256 Felder, Spotmessung
Belichtungsreihe keine Automatik, ohne interne HDR-Verarbeitung
Bildstabilisator Sensor-Shift (optisch)
Eingebauter Blitz ja
Blitzschuh
AV-Anschlüsse AV-Ausgang: ja
GPS intern
Serienaufnahmen ja
kürzeste Verschlusszeit 1/2.000 s
Akkulaufzeit keine Angabe
Speicher
SD
Empfindlichkeit Automatisch ISO 100 bis 3.200, manuell ISO 100 bis 1.600
Abmessungen 104 x 62 x 33 mm (B x H x T)
Gewicht 215 g (betriebsbereit)
Online-Datenblatt https://www.digitalkamera.de/MJT01 (mit Preisvergleich)
Kommentare

18 Kommentare aus dem alten Forum anzeigen

Maxjonimus 2011-05-29

Die Serienbildgeschwindigkeit beträgt laut Datenblatt und Handbuch 8 Bilder/s bei Bildgröße L, ebenso beim BestFrame Capture. Soweit ich weiß, erreicht die Kamera diesen Wert auch in der Praxis.

Das gehäuse der kamera ist lackiert, besteht meines Wissens aber trotzdem aus Metall und nicht aus Kunststoff.

Die F500 EXR fehlt gegenüber der F550 EXR nicht nur das GPS, sondern auch die RAW-Speicherung als auch die hohe Serienbildgeschwindigkeit. Außerdem ist die max. Größe der Panoramen niedriger als bei der F550 EXR. Von daher spricht also kaum etwas für die nur unwesentlich günstigere F500 EXR.

Warum die Dynamik-Messewerte nur ohne die EXR-DR-Funktion ermittelt wurden, bleibt unverständlich.

Benjamin Kirchheim 2011-05-29

Alle Kameras werden im Labor in genau einem Modus bei voller Auflösung durchgemessen und nicht mit diversen Einstellungen, die man vornehmen kann. Egal, ob diese das Rauschen mindern sollen (ob nun durch geringere Auflösung durch Zusammenschaltung von Pixeln oder durch Mehrfachaufnahmen) oder die Dynamik (wieder durch verringerte Auflösung oder Mehrfachbelichtung).

Sobald die neuen Labortests auch kaufbar sind, werde ich ggf. mal einen Versuch starten und einen zweiten Test einer Fujifilm-EXR-Kamera dann im DR-Modus machen. Ob jemand dann beide Labortests kauft? Oder noch den dritten im SR-Modus mit verminderter Auflösung für geringeres Rauschen? Denn im DR- und SR-Modus zeigt die Kamera auch eine andere Auflösung, genauso wie vermutlich die Farben und andere Labormesswerte beeinflusst werden.

niedziela 2011-05-29

Natürlich werde ich sowohl SN als auch D - Messprotokolle kaufen, denn sie sind sehr wichtig für diese Kamera und ermöglichen erst die Kaufentscheidung.

Liebe Grüße

Anton Lyubimov = niedziela

millo 2011-05-29

Naja so ist es dann mit den Testergebnissen, ist mir schon häufiger bei Fujiprodukten aufgefallen das man diese nur im "Normal" Zustand testet.

digitalkamera.de-Benutzer (Konto gelöscht) 2011-05-30

Wenn ich so die diversen Beispielaufnahmen im Netz sehe, erübrigt sich eigentlich jeder Versuch, da noch etwas bessere Ergebnisse rauszuholen! Gebt uns einfach die Sensoren der F-Reihe bis zur F200EXR zurück!

Maxjonimus 2011-05-31

Nach den Bildern zu urteilen, die ich bisher gesehen habe, hat die F550 EXR / F500 EXR weniger ein Problem mit dem Sensor als mit dem Objektiv. Leider schafft es Fuji nur sehr selten, das Objektiv ordentlich zu justieren, oft treten extreme Randunschärfen auf.

Ich sage mal, eine F550 EXR mit dem Objektiv einer TZ10 oder SX230 wäre schon eine Hausnummer.

Einen größeren Sensor als 1/2" bei so einer kleinen Kamera und dann noch mit 15x-Zoom und Ultraweitwinkel wird kaum machbar sein.

Zumindest geht Fuji mit den EXR-Sensoren einen interessanten und m.M.n. richtigen Weg, wenn auch viele Testportale und -magazine dem mit ihren Tests kaum gerecht werden. So wie auch Digitalkamera.de Labormesswerte zu den EXR-DR-Modi wegfallen lässt. Sowas ist einfach nur unverständlich. Aber das zeigt eben die mangelhafte Sorgfalt des ganzen Tests.

millo 2011-05-31

@Maxjonimus,

ich kann mich deiner Aussage nur anschliessen es testet ja auch keiner einen "Sportkombi" gegen einen "SUV" nur auf der Autobahn und zieht dann seine Schlüsse daraus welcher der bessere Wagen in ALLEN Bereichen ist. Big Smile Das Problem von Fuji ist, das man diese Kameras (SCCD/EXR) erst studieren muss bevor man das ganze Potential dieser Sensoren ausreizen kann und dazu haben wohl die Tester weder die Lust oder gar die Zeit dazu.

lg.

Benjamin Kirchheim 2011-05-31

Viele Kameras haben inzwischen Spezialmodi für bestimmte Situationen. Fujifilm macht es halt über den Sensor mit der Halbierung der Auflösung, andere arbeiten mit Mehrfachbelichtungen, um Dynamik (HDR) zu erhöhen oder Rauschen mittels Mehrfachbelichtung zu reduzieren. Der Test dieser speziellen Modi wie auch diverser Einstellungen zur Beeinflussung von Farben etc. obliegt dem Praxistest und nicht dem Labor. Aber auch hier machen wir keine wissenschaftliche Arbeit aus dem Kameratest (wer das mag möge bei dpreview schauen), sondern der Tester kann seine Schwerpunkte selbst setzen.

Bei der nächsten spannenden EXR-Kamera werde ich einfach drei Labortests für alle drei Modi machen. Die Verkaufszahlen werden dann darüber entscheiden, ob wir den Aufwand wiederholen oder es in Zukunft wieder sein lassen.

millo 2011-05-31

Also da kann ich nur sagen das es ein himmelweiter Unterschied ist ob ich bei einer Nikon zB. D-Lightning aktiviere/deaktiviere oder bei einer Fuji S5 die dyn. Erweiterung auf auto oder 400% einstelle oder,oder,oder,  hinzu kommen noch die ganzen Filmmodis mit ihren speziellen Eigenschaften.                Von daher wird es einige Zeit dauern bis Du eine Fuji im Griff hättest um einen aussagekräftigen Test  durchfuehren zu können.

Im uebrigen bietet schon eine S5 Mehrfachbelichtungen an und dies im klassichen Sinne.

lg.

 

 

Gustav MarkII 2011-06-04

Also mich würde EXR auch sehr interessieren. Ich bin nun schon eine Weile auf der Suche nach einer kompakten mit großem Zoombereich und RAW. In der FZ 100 hatte ich gehofft sie zu finden. Diese Kamera kann wirklich alles - außer gute Bilder machen. Sie rauscht schon bei ISO 100 so stark, dass ich dachte sie sei fehlerhaft und habe sie eingeschickt. Antwort: die Messwerte sind korrekt. Ca. 15 Megapixel und kleinster Sensor gehen halt nicht zusammen und als Ergebnis kommen die schlechtesten Bilder heraus, die ich je mit einer kleinen Digi gemacht habe, angefangen mit einer Ixus 400.

Insofern könnte die 550 EXR eine ganz gute Lösung sein, zumal der Brennweitenbereich deutlich größer ist als bei der Nikon P7000. Und 8 Mio Pixel bei Zusammenschaltung zweier benachbarter Dioden sind in den allermeisten Fällen völlig ausreichend. Weniger ist hier nach wie vor mehr!

Habe gestern mal ein paar Testbilder gemacht, leider kann mein RAW-Koverter (Capture one) die RAW-Daten (noch) nicht lesen und mit dem Herunterladen der Fujisoftware aus dem Internet hat es nicht geklappt. Die JPEGs waren aber schon durchaus vielversprechend.

Maxjonimus 2011-05-30

Zumindest könnte man aber mal die redaktionellen Fehler im Testbericht beheben.

Benjamin Kirchheim 2011-05-30

[quote user="Maxjonimus"]

Zumindest könnte man aber mal die redaktionellen Fehler im Testbericht beheben.

Welche wären das?

 

Maxjonimus 2011-05-30

- Das Gehäuse ist aus lackiertem Metall, nicht aus Kunststoff.

- Die F550 EXR hat gegenüber der F500 EXR nicht nur zusätzlich GPS, sondern auch RAW-Unterstützung, höhere Serienbildgeschwindigkeiten und ein größeres Panorama-Format.

- Die Serienbildgeschwindigkeit wird mit 3,3B/s falsch angegeben, die F550 EXR schafft laut Datenblatt bei Bildgröße L 8 Bilder/s.

lionstone 2011-06-02

Erfahrungsbericht F550EXR:

Als Konfi-Geschenk nach intensiver online-Recherche und Fach-Beratung bestellt.

Nach ersten Tests sehr enttäuscht: Ungeeignet als Geschenk für unerfahrenen Anfänger.

Nach weiteren Tests weiterhin enttäuscht:

- kein gedrucktes Handbuch, Handbuch auf CD schwer verständlich.

- SD-Karte springt nicht genügend weit heraus, schlecht zu greifen.

- Einschaltverzögerung dauert mehr als doppelt so lange wie bei Lumix-Modellen.

- Menu-Führung: was finde ich wo?

- Batterie fast leer: Kamera einschalten, Zoom-Objektiv fährt aus, dann wieder ein, Objektivverschluss schließt und öffnet dann wieder halb! Damit ist Linse ungeschützt, ohne Chance, das zu ändern.

- extrem sperriges Netzteil.

- Zoom beim Filmen nicht sinnvoll verwendbar, weil der Autofokus gar nicht oder eben viel zu spät reagiert.

- keine saubere Film-Sequenzen. Konnte Video-Schalter nicht ohne Verreißen der Kamera betätigen.

Ich konnte die suggerierte einfache Bedienung nicht erleben. Vielleicht überfordern die vielen Möglichkeiten dieser Kamera. Weil es ein Geschenk für einen Anfänger sein sollte, habe ich die Kamera enttäuscht zurückgegeben. Dabei war der langsame Einschaltvorgang letzendlich ausschlaggebend.

lg.

Maxjonimus 2011-06-08

Dass die redaktionellen Fehler im Artikel korrigiert werden, damit kann man wohl nicht mehr rechnen, oder?

Benjamin Kirchheim 2011-06-09

[quote user="Maxjonimus"]

Dass die redaktionellen Fehler im Artikel korrigiert werden, damit kann man wohl nicht mehr rechnen, oder?

Doch, zum Teil.

1. Metall- statt Kunststoffgehäuse habe ich geändert:

"Das matt glänzende Metallgehäuse wirkt etwas unförmig, in der Hand gibt die Kamera leichte Knarzgeräusche von sich, so dass eher der Eindruck eines Kunststoffgehäuses entsteht."

2. F550EXR vs. F500EXR: Hier sehe ich keinen Änderungsbedarf, da steht nämlich nicht, dass das GPS der einzige Unterschied wäre, sondern einer der Unterschiede der nahezu baugleichen Kameras.

3. Serienbildgeschwindigkeit: Ich weiß nicht, warum die Kamera in unserer Testprozedur die 8 Bilder/s nicht erreicht hat. Manchmal sind es fiese Einstellungen, auf die man erstmal kommen muss. Oder die 8 B/s werden nur draußen bei Sonnenschein am Strand erreicht. Die Kamera aber nun wieder zu bestellen, halte ich für übertrieben.

 

Maxjonimus 2011-06-09

Zu 1. OK, ist aber noch nicht aktualisiert.

Zu 2.: So kann eben der Eindruck entstehen, dass außer RAW kein wesentlicher Unterschied besteht. Und hinterher wundert sich der Kunde, warum neben GPS auch RAW, HighSpeed und große Panorama-Formate fehlen. Aber gut, ist natürlich Ihre Entscheidung.

Zu 3.: Vermutlich liegt es daran, dass man in jedem Bildformat auch die Serienbildgeschwindigkeit einstellen kann. Der Tester hat vermutlich sich nicht damit beschäftigt und die voreingestellten 3,3Bilder/s getestet, es gehen aber eben auch 8B/s bei Bildgröße L und 8B/s und 11B/s bei Bildgröße M.

Benjamin Kirchheim 2011-06-09

Ich denke durch die Kommentare hier ist den Punkten 2 und 3 genüge getan. Warum der Text nicht aktualisiert ist mir ein Rätsel, aber inzwischen hat es dann doch geklappt.

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