Superzoom-Kamera, Kompaktkamera
Testbericht: Fujifilm FinePix S100FS
2008-04-09 Unter den wenigen neuen Kameras der Prosumer-Klasse, die in letzter Zeit vorgestellt wurden, genießt die Fujifilm FinePix S100FS einen Sonderstatus. Während viele Hersteller schon vor langer Zeit die Produktion von Prosumerkameras mit verhältnismäßig großen 2/3"-Sensoren eingestellt haben, greift Fujifilm bei der S100FS wieder darauf zurück. Ob ihr das zu einer besseren Bildqualität verhilft und was sonst ihre Stärken und Schwächen sind, wollen wir in diesem ausführlichen digitalkamera.de-Testbericht erläutern. (Yvan Boeres)
Ergonomie und Verarbeitung Man muss schon zweimal hinsehen, um festzustellen, dass die S100FS keine digitale Spiegelreflexkamera ist. Dann bemerkt man, dass die Kamera zwar wie eine Mini-DSLR aussieht, aber ihr der Entriegelungsknopf für das Objektiv fehlt. Die endgültige Bestätigung, dass man es mit einer so genannten Prosumer-Kamera zu tun hat, kommt, wenn man durch den Sucher guckt. Dort bekommt man zwar auch das vom Objektiv eingefangene Bild zu sehen – aber in elektronischer Form. Dank FLC-Technik wirkt das Sucherbild nicht ganz so pixelig wie bei elektronischen Videosuchern (EVFs) mit herkömmlicher LCD-Technik. Doch auch wenn das übliche Pixelraster fehlt und die Auflösung immerhin 200.000 Pixel beträgt, hatten wir in letzter Zeit wohl zuviel mit echten DSLRs und deren feinen sowie klaren optischen Suchern zu tun, um uns so richtig mit dem EVF der S100FS anfreunden zu können.
Im Kameramenü kann man die Bildauffrischungsrate (30 oder 60 Bilder/s) einstellen, wobei das Sucherbild bei Kameraschwenks mit der langsameren Einstellung deutlich ruckelt. Der Sucherkomfort ist für Brillenträger nur mäßig. Wer deshalb lieber ohne Brille durchs Okular blickt, kann die Schärfe des Sucherbilds über die Dioptrieneinstellung an die individuelle Sehschärfe anpassen. Über den LCD/EVF-Knopf schaltet man auf das 2,5"-Display der Kamera um. Der um 90° nach oben und 45° nach unten klappbare 6,3cm-Bildschirm weist eine Auflösung von 230.000 Pixel auf und deckt das Bildfeld zu 100 Prozent ab, neigt aber stark zu Aliasing und Moirés. Außerdem ist weder auf dem EVF noch auf dem Kamerabildschirm eine Belichtungsvorschau möglich. Das alles schränkt den praktischen Nutzen ein.
Von der Ergonomie her macht die S100FS einen besseren Eindruck. Die Kamera liegt gut und griffsicher in der Hand; die Bedienelemente sind alle gut zugänglich und logisch-intuitiv angeordnet. Das Stativgewinde ist aus Metall und liegt – so wie es sich gehört – in der optischen Achse. Während USB-2.0-Highspeed-Schnittstelle, Standard-Klinkenbuchse für den Audio/Video-Ausgang (PAL/NTSC) und der 6V-Netzeingang einfach von einer Plastiklasche abgedeckt werden, gönnt Fujifilm dem Speicherkarten-Steckplatz eine richtige scharnierbesetzte Klappe. Erfreulicherweise nimmt die S100FS sowohl SD/SDHC-Karten (mag aber keine MMC-/MMC-Plus-Karten) als auch xD Picture Cards auf. Letztere wird man wohl nur als "Speichererweiterung" nehmen, da z. T. deutlich langsamer als SD/SDHC-Karten.
Dank separatem Batteriefach am Kameraboden lassen sich Akku und Speicherkarte getrennt wechseln. Die S100FS bedient sich eines Lithiumionenakkus vom Typ NP-140, der mit 7,2 Volt und 1.150 mAh genug "Saft" für bis zu 250 Aufnahmen (Herstellerangabe nach CIPA-Standardtestverfahren) bietet. Der Akkuwechsel ist auch bei angebrachter Stativ-Schnellwechselplatte möglich. Das Stativgewinde und das Display-Scharnier scheinen aber auch einige der wenigen Metallteile an der Kamera zu sein. Ansonsten macht die S100FS großzügig von Kunststoff Gebrauch – die Solidität des verwendeten Materials ist sicherlich höher als die "gespürte" Wertigkeit.
Auch beim Drücken der verschiedenen Knöpfe und beim Drehen der Einstellräder überwiegt das Gefühl der Leichtbauweise. Das mag zwar ein stark subjektiver Eindruck sein, aber andere Kameras fühlen sich bei gleichem Kunststoffanteil einfach noch ein bisschen vertrauenerweckender an. Und wo wir schon bei den subjektiven Kriterien sind: Die grafische Aufmachung und die Strukturierung der Kameramenüs fiel uns wiederum positiv auf. Die Menüs sind gut lesbar, weisen ein bisschen Relief auf, sind farblich ein bisschen aufgepeppt (aber nicht zu bunt) und präsentieren sich sehr übersichtlich.
Ausstattung Bei der S100FS wird der auch von anderen FinePix-Kameras her bekannte Filmsimulationsmodus endlich seinem Namen gerecht. Rief man bisher über die entsprechende F-Taste solche wenig aussagekräftigen Einstellungen wie "Standard", "Chrome" und "S/W" auf, hören bei der S100FS die Bildparameter-Voreinstellungen auf die Namen populärer Filmemulsionen aus dem Hause Fujifilm. So heißt die neutrale Einstellung "Provia", während die "Velvia"-Einstellung wie der gleichnamige Diafilm kontrastreiche, farbkräftige Bilder liefert. Ergänzt wird das Ganze durch die Einstellungen "Weich" und "Portrait"; für Unentschlossene gibt es die Film-Simulation-Bracketing-Funktion (FSB), in der die Kamera die vier Einstellungen automatisch durchfotografiert.
Einige dieser Einstellungen greifen auch in den Dynamikumfang ein. Dank der besonderen Architektur der SuperCCD-Sensoren kommen die FinePix-Kameras schon lange mit hohen Motivkontrasten z. T. besser als andere Kameras zurecht. Die S100FS soll in dieser Disziplin noch eins drauf setzen und trotz SuperCCD HR bzw. auch ohne unterschiedlich große Pixel (eigentlich ist der erweiterte Dynamikumfang die "Spezialität" des entsprechenden aufgebauten SuperCCD SR) den Dynamikumfang steigern können. Das tut sie nicht nur innerhalb des Filmsimulationsmodus, sondern bietet auch eine gesonderte Funktion mit automatischer Regelung und drei Einstellstufen (100%, 200% und 400%) sowie eine Reihenautomatik dafür an.
Damit besitzt die S100FS gleich drei Reihenautomatiken: eine für gewöhnliche Belichtungsreihen, eine für die Film-Einstellungen und eine für die Dynamikumfang-Einstellungen. Dazu kommen noch drei Serienbildmodi (siehe Messwerttabelle). Ansonsten bietet die S100FS so ziemlich alles, was man an Funktionen von einer Prosumer-Kamera erwartet. Da gibt es alleine schon im Aufnahmemodus zwei Benutzerspeicher, fast alle erdenkbaren Belichtungsmodi (Programmautomatik, Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Belichtungssteuerung, 14 Motivprogramme, Vollautomatik), Lichtempfindlichkeitsstufeneinstellungen von entspr. ISO 100 bis 3.200 (ISO 6.400 und 10.000 bei verringerter Auflösung), eine Histogramm-Funktion, ein einblendbares Gitternetz, die freie Wahl der Belichtungsmessart (256-Feld-Matrixmessung, mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung), eine Funktion zur automatischen Lichtempfindlichkeitsstufenerhöhung (wahlweise alternativ oder ergänzend zum optischen Bildstabilisator) usw. Im Wiedergabemodus kann man u. a. zwei Bilder gegenüberstellen, die Bilder nach Datum getrennt anzeigen oder den Bildern noch Sprachnotizen hinzufügen. Weiter auf der ellenlangen Funktionsliste der S100FS: eine Weltzeituhr, eine automatische Bilddrehungsfunktion, die Einblendung von Hilfetexten etc.
Videos nimmt die S100FS bei einer Auflösung von 640 x 480 Bildpunkten (VGA) oder 320 x 240 Bildpunkten (QVGA), mit fester Bildwiederholrate (30 Bilder/s) und mit Ton im AVI-Format auf. Dank mechanischer Brennweitenverstellung ist das Zoomen während des Filmens gestattet. Höhere HDTV-taugliche Auflösungen, die Schärfenachführung beim Filmen und eine fortschrittlichere Bildkomprimierung (H.264, DiVX oder klassisches MPEG-4) sucht man vergebens – vorbei sind die Zeiten, als Fujifilm bei der Videofunktion seiner Digitalkameras noch eine Vorreiterrolle spielte. Auch nicht gerade auf dem aktuellsten Stand der Technik ist das Blitzsystem der S100FS. Der eingebaute Miniaturblitz besitzt keine Auto-Popup-Funktion, der Blitzschuh weist nur einen Mittenkontakt auf (mangels TTL-Kontakten ist ein vollautomatischer, externer Blitzbetrieb nicht möglich) und drahtloses TTL-Blitzen ist auch nicht möglich. Immerhin ist eine PC-Synchronbuchse zum Anschluss von Studioblitzgeräten o. ä. vorhanden, aber von einer modernen Kamera darf man da schon ein bisschen mehr erwarten!
Objektiv Man merkt es schon am Gewicht: Von dem knapp einem Kilo, den die S100FS auf die Waage bringt, geht wohl ein Großteil davon auf die Rechnung der 13 Linsen im fest eingebauten Kameraobjektiv. Da der 2/3"-Sensor der S100FS um ein paar Nummern größer ist als die winzigen Bildsensoren anderer Super-, Mega- und Ultrazoom-Kameras, fällt der Linsendurchmesser entsprechend groß aus. Selbst auf 10 Gruppen verteilt, macht sich diese (Linsen-)Masse beim Halten der Kamera spürbar bemerkbar.
Diese Konstruktion bzw. optische Formel ist dabei eine ganz Neue. Die daraus resultierende 14,3-fache Zoomoptik stammt dem Schriftzug vorne auf dem Objektiv zufolge aus einer Eigenproduktion (Fujinon-Label). Abgedeckt wird ein Brennweitenbereich von umgerechnet 28 bis 400 Millimeter (entspr. Kleinbild). Und das bei einer Lichtstärke von F2.8 bis F5.6. Das sind durchaus respektable Werte bei diesem Zoomfaktor. Wie bei den Wechselobjektiven einer digitalen Spiegelreflexkamera nimmt das Objektiv die mitgelieferte tulpenförmige Sonnenblende (mit Finger-Eingriff zur Bedienung von Polfiltern) über ein Bajonettsystem sowie optisches Zubehör wie Filter, Nahlinsen, Konverter etc. über ein Filtergewinde (67 mm) auf. Weitere Ähnlichkeiten mit DSLR-Objektiven gibt es in Form eines breiten mechanischen Zoomrings für die schnelle und bequeme Brennweitenverstellung per Hand.
Manuell scharf gestellt wird hingegen mit motorischer Unterstützung. Die S100FS arbeitet hier nach dem fly-by-wire-Prinzip, d. h., dass die Drehungen am schmalen Fokussierring in elektronische Steuerbefehle für den eingebauten Stellmotor umgesetzt werden. Ein Schärfeindikator und eine Lupenfunktion sollen eine präzise manuelle Scharfstellung erleichtern, erweisen sich aber in der Praxis wegen der groben Auflösung des Live-Bilds und der wenig intuitiven Umsetzung des Schärfeindikators (Fortschrittsbalkenform) als wenig hilfreich. Dann besser gleich dem Autofokus vertrauen, den es gleich in mehreren Ausführungen gibt. Zur Wahl stehen Mehrpunkt-AF (automatische Messfeldwahl), Flächen-AF (Messpunkt in einem Raster von 7 x 7 Feldern frei platzierbar), Spot-AF (zentrales Messfeld), One-Touch-AF (automatische Fokussierung per Knopfdruck im MF-Modus) und Gesichtserkennungs-Modus. Leider integriert die S100FS noch Fujifilms "alte" Gesichtserkennungssoftware, die sowohl in Bezug auf die firmeninterne als auch auf die externe Konkurrenz als leicht überholt gilt. Die kleine Schwester F100fd macht da bereits von der "Face Detection 3.0"-Technologie Gebrauch, die Gesichter in den unterschiedlichsten Neigungswinkeln erkennt (360° vs. Hoch-/Querformat bei der S100FS), auch auf Gesichter im seitlichen Profil anspricht, mehr einzelne Gesichter in einer Szene ausmachen kann (10 vs. 6 Personen bei der S100FS) und schneller arbeitet (0,036 s vs. 0,05 s bei der S100FS). Damit dürfte das Schwestermodell bessere Resultate bei der Gesichtserkennung erzielen.
Für ein System mit Kontrastanalyse arbeitet der Autofokus der S100FS durchaus schnell – sei es bei der Einzelfokussierung oder bei der Schärfenachführung. Digitalen Spiegelreflexkameras mit Phasenvergleichs-Autofokus muss sich die S100FS allerdings in Sachen Fokussiertempo geschlagen geben. Vor allem dann, wenn man mit langen Brennweiten arbeitet, bricht die Scharfstellgeschwindigkeit regelrecht ein. Dafür wartet die S100FS mit einem Supermakro-Modus auf, der in Weitwinkel-Stellung Aufnahmen ab einer Mindestentfernung von nur 1 cm erlaubt (10 cm im normalen Makro-Modus) und lässt durch die geschlossene Bauweise keinen Staub in das Gehäuseinnere herein. Positiv fallen noch der eingebaute optische Bildstabilisator, der bei zum Boden hin gehaltener Kamera nicht durchrutschende Objektivtubus sowie der gut durchdachte Objektivdeckel (Schnappmechanismus, Befestigungskordel) auf; weniger erfreulich ist die zu nahe Platzierung des AF-Hilfslichts (Reichweite: 2,5-5,5 m) am Objektivtubus und dessen wenig diskretes, aber zumindest abschaltbares weiß-grelles Leuchtdioden-Licht.
Bildqualität Dass der von Fujifilm als "Real Photo Technologie" bezeichnete Verbund aus SuperCCD-Sensor, Fujinon-Optik und Real-Photo-Prozessor in der Lage ist, selbst aus kleinsten Bildsensoren eine außergewöhnlich hohe Bildqualität herauszuholen, weiß man schon seit der FinePix F30. Seitdem Sony die Herstellung von 2/3"-Sensoren vor einigen Jahren eingestellt hat, gibt es im Produktkatalog von Sony, Canon, Nikon und Co. praktisch keine entsprechenden Prosumerkameras mehr, doch Fujifilm lässt mit dem SuperCCD der S100FS diesen Formatfaktor wieder aufleben. Die 2/3"-Sensoren liegen von der Größe her zwischen den kleinsten DSLR-Sensoren (4/3" beim FourThirds-System) und den winzigen Bildsensoren digitaler Kompaktkameras und so fällt die Bildqualität der S100FS erwartungsgemäß deutlich DSLR-näher aus, als von anderen Superzoom-Kameras her gewohnt.
Auch beim Rauschverhalten macht die S100FS eine erwartungsgemäß gute Figur. Das Rauschverhalten ist bei ISO 100 sehr gut und bei den nächsten beiden Empfindlichlichkeitseinstellungen (ISO 200 und 400) immer noch gut. Danach nimmt das Rauschen jedoch deutlich zu. Bei ISO 800 und 1.600 fällt es noch moderat aus, bei ISO 3.200 ist das Rauschverhalten nur noch schlecht. Dass bei weiterer Erhöhung des Lichtempfindlichkeitsstufenäquivalents (ISO 6.400 und 10.000) das Rauschverhalten wieder besser wird (gut bis sehr gut), ist dadurch zu erklären, dass bei diesen beiden Einstellungen die Pixel gebündelt werden, so dass das Bildsignal wieder an Stärke gewinnt. Das geht aber auf Kosten der Auflösung: bei ISO 6.400 schrumpft diese auf zirka 6 Megapixel und bei ISO 10.000 auf zirka 3 Megapixel.
Ungewöhnlich für ein solch zoomstarkes Objektiv sind die guten Verzeichnungs- und Vignettierungswerte. In der kurzen Brennweite ist die Verzeichnung zwar noch hoch bis moderat (bei tonnenförmigem Charakter), aber auf den enormen Brennweitenbereich bezogen, muss man diese Aussage relativieren. In der mittleren bis langen Brennweite ist diese Biegung gerader Linien sogar kaum sichtbar. Ähnlich sieht es mit der Vignettierung aus. Auch hier zeigt das Objektiv nur am Weitwinkel-Ende eine etwas ausgeprägte Schwäche (bei F2.8 erreicht der Lichtverlust zu den Bildrändern/-ecken hin noch knapp eine Blende), die aber in den beiden anderen getesteten Zoompositionen kaum noch sichtbar ist (knappe halbe Blende Lichtverlust bei mittlerer Brennweite und knappe Drittelblende am Tele-Ende). Die Vignettierung verschwindet natürlich auch durch Abblenden, wobei der noch übrig bleibende Lichtverlust bei F5.6 in Weitwinkel-Stellung dann umso spontaner, d. h. erst kurz vor Erreichen der Bildränder/-ecken eintritt.
Die Frage aller Fragen ist natürlich, wie sich die S100FS in Sachen Dynamikumfang schlägt – attestiert Fujifilm ihr doch einen Dynamikumfang nahe dem des Farbnegativfilms. Ehrlich gesagt, können wir Fujifilms vollmundige Versprechungen nicht ganz nachvollziehen. Zwar ist die Eingangsdynamik von ISO 100 bis ISO 1.600 gut bis sehr gut, bei ISO 3.200 immer noch gut und – dank Pixelbündelung – bei den auflösungsreduzierten Lichtempfindlichkeitsstufeneinstellungen von ISO 6.400 und 10.000 sogar sehr gut bis hervorragend, aber über ca. 8,2 Blenden Kontrastumfang kommt die S100FS nicht hinaus. Da ist man noch weit vom Farbnegativfilm mit seinen 10 bis 14 Blendenstufen entfernt. Beim Fotografieren schwieriger bzw. kontrastreicher Motive mit der Dynamikumfang-Reihenautomatik (DR-Bracketing) kann man auch in der Praxis keine großen Unterschiede zwischen den einzelnen Aufnahmen ausmachen. Dies wundert uns auch nicht wirklich, da der SuperCCD HR Sensor der S100FS eigentlich nicht auf einen erweiterten Dynamikumfang ausgelegt ist. Ob Fujfilm vielleicht bei der S100FS einfach den erweiterten Dynamikumfang über eine gezielte Unterbelichtung mit anschließender elektronischer Aufhellung der Schatten (genau so wie Nikons D-Lighting-Technologie, Sonys DR+ Funktion, HPs Adaptive Lighting etc.) erreicht? Die Ausgangsdynamik ist in allen ISO-Empfindlichkeiten gut bis sehr gut.
Bei der Tonwertwiedergabe weist die S100FS über den gesamten Empfindlichkeitsstufenbereich nahezu den gleichen Charakter auf. In den Lichtern ist die Tonwertwiedergabe minimal weich, bis in die mittleren Helligkeitsbereiche ist sie dann sehr präzise und in den Schatten weicher. Wem der Kontrast der Bilder nicht gefällt, kann unter dem Menüpunkt "Ton" die anderen beiden Einstellungen ausprobieren. Die einzelnen Komprimierungsstufen (1-2 Stufen je nach Auflösungseinstellung) sind recht gut abgestuft und führen nur in der zweiten Kompressionsstufe der höchsten Auflösungseinstellung zu leichten Artefakten, der Weißabgleich liefert sowohl in der Automatik als auch mit den Voreinstellungen weitgehend farbstichfreie Bilder und an der Präzision der Belichtung bei Aufnahmen mit oder ohne Blitz ist auch nichts auszusetzen. Der Blitz erhebt sich in Bereitschaftsstellung hoch genug, damit kaum rote Augen entstehen (ggf. lassen sie sich mit der entsprechenden Kamerafunktion nachträglich automatisch aus den Bildern herausretuschieren), aber leider nicht hoch genug, um bei Verwendung der mitgelieferten Sonnenblende keine Schatten zu werfen. Insgesamt kann man die Bildqualität als gut bis sehr gut bezeichnen, aber neue Maßstäbe setzt sie bestenfalls innerhalb der Kompaktklasse.
Fazit Die Fujifilm FinePix S100FS reicht in Sachen Bildqualität schon an manche digitale Spiegelreflexkameras heran, nicht jedoch bei der Ausstattung. Mit einem wirklich überzeugenden elektronischen Sucher, einem knackscharf abbildenden Kamerabildschirm, einem TTL-Blitzschuh und einer Belichtungsvorschau würde sie die Vorzüge des Prosumerkamera-Konzepts besser zur Geltung bringen und eine interessante Alternative zu den DSLRs darstellen. Ohne dies reiht sich die S100FS eher bei anderen Superzoom-Prosumer-Kameras, wie der Olympus SP-570 UZ und der Panasonic Lumix DMC-FZ50 ein.
Kurzbewertung
- Hochklappbarer/neigbarer LC-Bildschirm
- Objektiv mit guten bis sehr guten Abbildungsleistungen (offenblendtauglich)
- Praxisgerechter Brennweitenbereich
- Verhältnismäßig großer Bildsensor, gute Rauschwerte
- Simpler Mittenkontakt-Blitzschuh (keine TTL-Steuerung)
- Fehlende Belichtungsvorschau
- Z. T. überholte Gesichtserkennung
- Bescheidene EVF- und LCD-Qualität (v. a. Detailschärfe)
Technische Daten
Modell |
Fujifilm FinePix S100FS |
Sensor |
SuperCCD-Sensor 2/3" 8,8 x 6,6 mm (Cropfaktor 3,9) 11,1 Megapixel (effektiv) |
Auflösung (max.) |
3.840 x 2.800 (3:2) |
Video (max.) |
640 x 480 30p |
Objektiv |
28-400 mm / F2,8-5,3 (14,3-fach Zoom) |
Sucher |
elektronischer Sucher |
Monitor |
2,5", 0,230 Mio. Bildpunkte |
Belichtungsmessung |
Matrix/Mehrfeld-Messung über 256 Felder |
Belichtungsreihe |
automatisch, mit interner HDR-Verarbeitung |
Bildstabilisator |
Lens-Shift (optisch) |
Eingebauter Blitz |
ja |
Blitzschuh |
– |
AV-Anschlüsse |
AV-Ausgang: nein |
Serienaufnahmen |
max. 3 Bilder/s und max. 7 Aufnahmen in bester Qualität |
kürzeste Verschlusszeit |
1/4.000 s |
Akkulaufzeit |
keine Angabe |
Speicher |
xD-Picture Card SD |
Empfindlichkeit |
Automatik, manuell ISO 64 bis 3.200 |
Abmessungen |
133 x 94 x 150 mm (B x H x T) |
Gewicht |
950 g (betriebsbereit) |
Online-Datenblatt |
https://www.digitalkamera.de/HZS2M (mit Preisvergleich) |