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Testbericht: Nikon Coolpix A1000

Seite 3 von 5, vom 2019-03-05 (Autor: Harm-Diercks Gronewold)Zur Seite 1 wechseln

Bildqualität

Im Gegensatz zum Vorgängermodell löst der Sensor der Coolpix A1000 nur noch mit etwa 16 Megapixeln auf und das sollte mit dem 6,2 mal 4,6 Millimeter kleinen 1/2,3-Zoll-Sensor theoretisch für verbesserte Bildergebnisse sorgen. Ob das zutrifft, haben wir in unserem digitalkamera.de-Labortest ermittelt. Dieser kann für ein kleines Entgelt über die weiterführenden Links aufgerufen werden. Der Labortest enthält Messdiagramme, Messwerttabellen und die dazugehörenden Erklärungen zu den einzelnen Punkten. Zudem werden die kostenlosen redaktionellen Testberichte wie dieser mit dem Kauf eines Labortests unterstützt.

Mit vorbildlicher Leistung zeigt sich die Kamera beim Schärfeabfall bei etwa DIN A4 großen Ausdrucken. Dieser ist über alle Brennweitenbereiche minimal. Auch die lange Brennweite macht hier, trotz eines minimalen Abfalls, keine Ausnahme. Bei der Randabdunklung sowie der Verzeichnung gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Wie zu erwarten war, zeigen sich leichte Farbquerfehler (chromatische Aberrationen) im Weitwinkel, in mittlerer Brennweite hingegen nicht und in maximaler Brennweite wieder leicht. Nikon hat mit der Abstimmung der Kamera auf das Objektiv offensichtlich alle Register gezogen und das Ergebnis ist überzeugend.

Die Auflösung der Kamera ist im Weitwinkel mit maximal rund 59 Linienpaaren pro Millimeter (lp/mm) im Kleinbildäquivalent bei 50 Prozent Kontrast sehr hoch. Der Unterschied zum Bildrand ist jedoch deutlich, denn dieser löst fast zwanzig lp/mm geringer auf. Alle anderen Brennweiten zeigen weniger eklatante Unterschiede in der Auflösung, was vor allem an der geringeren Auflösung im Bildzentrum als an einer höheren Randauflösung liegt.

Die Schärfenartefakte sind mit maximal 20 Prozent nicht unerheblich, auch wenn dieser Wert nur im Weitwinkel erreicht wird. In der Basiseinstellung sind die JPEG-Aufnahmen dennoch recht weich, was an der aggressiven Rauschunterdrückung liegt. Ab ISO 400 werden die Aufnahmen sogar sichtbar unscharf. Dieser Trend setzt sich mit höheren ISO Einstellungen fort. Das Bildrauschen ist von seiner Anatomie, wie man es von modernen Kameras erwarten kann, sehr feinkörnig bis ISO 1.600 und bis ISO 6.400 besitzt das Korn eine normale Größe. Das Farbrauschen ist zu keiner Zeit ein Problem, das Helligkeitsrauschen wird etwa ab ISO 1.600 sichtbar. Der wichtige Signal-Rauschabstand ist zu keiner Zeit gut, bleibt aber bis ISO 800 im akzeptablen Bereich, sinkt dann aber drunter. Feine Details werden von der Rauschunterdrückung also schon recht früh eliminiert, besonders wenn diese in Schattenbereichen des Bildes liegen.

Die Eingangsdynamik gibt an welchen Motivkontrast die Kamera bewältigen kann. Hier erreicht die Coolpix A1000 hohe Werte bis ISO 800, was wiederum teilweise der Rauschunterdrückung zu verdanken ist, weil diese helle Pixel im Schattenbereich eliminiert und so für höhere Kontraste sorgt. Der Ausgangs-Tonwerumfang gibt an, wie die Kamera Grauwerte differenzieren kann. Die A1000 ist bis etwa ISO 400 gut mit maximal 220 von 256 Helligkeitsstufen. Bei steigenden ISO-Werten sinken die Werte auf akzeptables Niveau und ab ISO 1.600 fangen die Testergebnisse an, in den schlechten Bereich zu rutschen. Das ist bei der Sensorgröße allerdings auch nicht verwunderlich.

Die Tonwertkurve ist wie zu erwarten bauchig in den Mitteltönen. Das bedeutet, dass die Wiedergabe der Mitteltöne angehoben ist. Dieses Verhalten ist absolut normal für Kameras, deren Ergebnisse ohne Bildbearbeitung veröffentlicht werden sollen. Die Darstellung von Farben ist über den gesamten Empfindlichkeits-Bereich im Durchschnitt gerade noch akzeptabel, wobei jedoch einige Farbtöne deutliche Ausreißer zeigen. Bis ISO 800 ist die Farbtiefe noch gut und bleibt bei höheren ISO stets akzeptabel.

Im Vergleich mit dem Vorgänger wirken die Bildergebnisse der Coolpix A1000 etwas weicher und unschärfer. Sie eignen sich damit eigentlich besser für die Bildbearbeitung. Dennoch würden durch die nachträgliche Scharfzeichnung auch die Schärfeartefakte weiter ansteigen, was angesichts der im Weitwinkel bereits vorhanden Artefakte leicht zu unansehnlichen Bildern führt.

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