43-Zoll-Fernseher (108 cm)

Testbericht: 4K-Fernseher Panasonic TX-43EXW604 als Computermonitor

Seite 2 von 2, vom 2018-07-11 (Autor: Jan-Markus Rupprecht)Zur Seite 1 wechseln

Apropos HDMI: Dass der Computer über einen HDMI-Ausgang verfügen muss, ist klar. Sonst kann man die Sache vergessen oder muss sich mit Adaptern behelfen. DVI- oder DisplayPort-Anschlüsse haben Fernseher nicht. Wer für seinen Rechner keinen HDMI-Anschluss bereitstellen kann, dem würde wir eher nicht empfehlen, einen Fernseher als Monitor-Ersatz ernsthaft in Betracht zu ziehen.

  • Bild Die Füße des Panasonic TX-43EXW604 können auch gedreht montiert werden und gestatten so zwei leicht unterschiedliche Designs. Wenn man genau hinschaut sieht man bestimmt einen Unterschied. ;-). [Foto: Panasonic]

    Die Füße des Panasonic TX-43EXW604 können auch gedreht montiert werden und gestatten so zwei leicht unterschiedliche Designs. Wenn man genau hinschaut sieht man bestimmt einen Unterschied. ;-). [Foto: Panasonic]

Ansonsten gilt es lediglich die richtigen Einstellungen zu finden. Unerlässlich ist es, dem Fernseher zu untersagen, an dem Computersignal "herumzufummeln". Standardmäßig sind Fernseher immer so eingestellt, dass sie das Eingangssignal "optimieren". Dadurch soll es im Film-Betrieb schärfer und kontrastreicher wirken oder insbesondere qualitativ nicht optimale Bilder sollen besser werden. Lässt man solche Technik aber beispielsweise auf ein Textbearbeitungsprogramm oder Photoshop los, dann ergeben sich die merkwürdigsten Effekte. Schrift kann schwer lesbar werden, Hilfslinien erscheinen unscharf und vieles mehr. Eine Einstellung "normal" oder "neutral" zu finden, muss noch nicht das gewünschte Ergebnis bringen, zumindest beim Panasonic TX-43EXW604 war das nicht der Fall. Die Lösung bestand dann darin, entweder den Spielemodus einzuschalten oder noch besser die Option "4K Pure Direct". Dann erfolgt die Wiedergabe in Original-Eingangs-Bildqualität mit 4K-Bildsignal, ohne dass der Fernseher irgendwie am Bildsignal rumbastelt. Das Computerbild war daraufhin absolut einwandfrei.

  • Bild Eine für den Betrieb als Computermonitor geeignete Bildschirmdarstellung bekommt man beim Panasonic TX-43EXW604, indem man entweder den Spielemodus aktiviert oder die Einstellung "4K Pure Direct" wählt. [Foto: MediaNord]

    Eine für den Betrieb als Computermonitor geeignete Bildschirmdarstellung bekommt man beim Panasonic TX-43EXW604, indem man entweder den Spielemodus aktiviert oder die Einstellung "4K Pure Direct" wählt. [Foto: MediaNord]

  • Bild Wer den Panasonic TX-43EXW604 als Computermonitor verwendet, sollte die vom Eingangssignal abhängige automatische Abschaltfunktion verwenden. Geht der angeschlossene Rechner in den Ruhemodus, schaltet sich der Fernseher nach 10 Minuten ab. [Foto: MediaNord]

    Wer den Panasonic TX-43EXW604 als Computermonitor verwendet, sollte die vom Eingangssignal abhängige automatische Abschaltfunktion verwenden. Geht der angeschlossene Rechner in den Ruhemodus, schaltet sich der Fernseher nach 10 Minuten ab. [Foto: MediaNord]

Zu der verwendeten Panel-Technik des Panasonic TX-43EXW604 konnten wir nichts herausfinden, ebenfalls gibt der Hersteller keine Betrachtungswinkel an. Wir gehen jedoch davon aus, dass in dem TX-43EXW604 ein IPS-Panel verbaut ist. Die Bilddarstellung ähnelt sehr dem kürzlich von uns getesteten Viewsonic VX4380-4K Großbild-Monitor mit ebenfalls 43 Zoll Bilddiagonale, der ein IPS-Panel besitzt. Wir hatten sogar denselben, in dem Viewsonic-Test beschriebenen Effekt, dass die blaue Markierung aktiver Symbole in der Windows-Taskleiste unsichtbar werden, wenn man aus zu schrägem Winkel von oben auf den Monitor schaut (damit kann man leben bzw. dann muss man das Gerät etwas stärker neigen). Die Bildqualität des Panasonic TX-43EXW604 ist somit wirklich klasse, der Blickwinkel groß. Lediglich die Ausleuchtung könnte etwas gleichmäßiger sein. Legt man eine komplett weiße Fläche auf die Arbeitsfläche, wirkt diese ganz leicht wolkig. Zum Rand hin gefühlt noch etwas stärker. Das hängt tatsächlich aber eher damit zusammen, dass bei einem so großen Bildschirm bei normalen Betrachtungsabstand am Schreibtisch dann eben doch eine gewisse Bildwinkelabhängigkeit merkbar wird. Die Spiegelungen halten sich in Grenzen. Mit einem weißen Hemd in greller Sonne sollte man allerdings vor dem Fernseher nicht am Schreibtisch sitzen – das gilt aber auch für die meisten anderen Monitore. Akustisch verhält sich der Fernseher völlig unauffällig – kein Zirpen oder Rauschen nervt im Schreibtisch-Betrieb. 

Womit wir eine schöne Überleitung zum Klang der eingebauten Lautsprecher haben. In diesem Punkt schlägt der Panasonic TX-43EXW604 alle uns bekannten Computermonitore um Längen (warum Monitor-Hersteller so grauenvoll schlechte Lautsprecher einbauen, ist uns sowieso ein Rätsel). Der TX-43EXW604 soll ja auch im Fernseh-Betrieb begeistern und dazu gehört nun mal auch ein vernünftiger Ton. Natürlich ersetzen die im Panasonic TX-43EX eingebauten Lautsprecher keine Stereoanlage und klangverwöhnte Menschen werden vielleicht noch nach mehr verlangen und sich zusätzlich eine Soundbar kaufen oder den Fernseher einfach an die vorhandene Stereoanlage anschließen. Für den Betrieb am Schreibtisch ist der Sound der eingebauten Lautsprecher aber normalerweise mehr als ausreichend. Vergleichbaren Sound bekommt man sonst am Schreibtisch nur mit Zusatzlautsprechern. Die wiederum können das dann mitunter noch besser. Ich würde sagen: Der Panasonic TX-43EXW604 klingt etwa so gut, wie ein ca. 100 Euro teures Paar Computer-Zusatzlautsprecher. Nur mal so als ungefähre Einordnung, natürlich hinkt so ein Vergleich immer etwas.

  • Bild Die Panasonic Fernbedienung für den TX-43EXW604 liegt gut in der Hand und ihre Gummi-Tasten lassen sich gut bedienen. Zudem ist der Aufdruck klar und kontrastreich. [Foto: Panasonic]

    Die Panasonic Fernbedienung für den TX-43EXW604 liegt gut in der Hand und ihre Gummi-Tasten lassen sich gut bedienen. Zudem ist der Aufdruck klar und kontrastreich. [Foto: Panasonic]

Generell noch kurz zur Haptik und Verarbeitung. Mit seinem schmalen Rahmen, vorne hochglänzend, seitlich matt geriffelt, die Phase mit silbernem Chrom-Glanz, sieht das Gerät durchaus hochwertig aus, obwohl alles aus Kunststoff ist. Das gilt auch für die mit Chrom-Lack versehenen Kunststoff-Füße, von denen man jederzeit vermuten würde, sie seien aus Metall. Sogar von hinten ist der Panasonic schön verkleidet. Die Bautiefe (ohne Füße) beträgt acht Zentimeter an der dicksten Stelle (unten). In dem Bereich, in dem die 200x200mm-VESA-Befestigung sitzt, beträgt die Gehäusetiefe nur 6,5 cm, sodass eine Wandhalterung nicht noch wesentlich zusätzlich aufträgt und das Gerät relativ flach an die Wand gehängt werden kann. Frei nach hinten weg gehen nur die Komponentenanschlüsse und der Stromanschluss. Das mitgelieferte Kabel hat aber einen Winkelstecker, sodass die Gesamttiefe mit eingestecktem Netz auch im Bereich der maximal 8 cm bleibt. In alle anderen Buchsen werden die Kabel seitlich reingesteckt. Ein Kabelmanagement bieten die Füße nicht, d. h. die notwendigen Kabel laufen einfach hinten sichtbar vom Gerät weg. Die Fernbedienung ist hochwertig und optisch dezent. Die Gummitasten lassen sich angenehm bedienen. Auch das sehr umfangreiche On-Screen-Menü macht einen guten Eindruck. Das Gerät zeigt also alle Qualitäten, die man von einer guten Marke erwartet.

Fazit

Nachdem man die richtigen Einstellungen vorgenommen hat – und nur dann – eignet sich der Panasonic TX-43EXW604 durchaus sehr gut als Computermonitor. Vom Anwender gelöst werden muss die Frage der Aufstellung mit einer sinnvollen Neigung von auf dem Schreibtisch oder an der Wand, ggf. mit einer (zusätzlich anzuschaffenden) schwenk- und neigbaren Wandhalterung. Der seit Anfang 2017 erhältliche Panasonic TX-43EXW604 kostet zum Zeitpunkt des Tests (im Juni 2018) statt UVP 849,00 Euro bereits meist unter 600 Euro. Soviel kostet ein reiner 4K-Computermonitor mit 40 oder 43 Zoll Diagonale ebenfalls. Aber hier beim Fernseher gibt es erstens die Fernseh-Funktionalität mit dazu, zweitens einen ordentlichen Ton und drittens ein Smart-TV. Damit kann es, geeignete Räumlichkeiten bzw. Aufstellungsmöglichkeiten vorausgesetzt, durchaus verlockend sein, 4K-Fernseher und 4K-Computermonitor in einem Gerät zu vereinen. Mit der richtigen Halterung eigentlich eine ideale Lösung z. B. für die Ferienwohnung oder die Stundenten-Bude.

Kurzbewertung

  • sehr gute Bildqualität
  • guter auch als Computermonitor nutzbar
  • guter Klang im Vergleich zu Computermonitoren
  • auch als Fernseher und Smart-TV gut ausgestattet und nicht zu teuer
  • für eine geneigte Aufstellung wird eine optionale Halterung benötigt
  • muss manuell eingeschaltet werden
Hersteller Panasonic
Modell TX-43EXW604
Diagonale 43'' (108 cm)
Panel-Technologie k. A.
Hintergrundbeleuchtung LED
Seitenverhältnis 16:9
Pixelabstand 0,245 mm
Betrachtungswinkel k. A.
Kontrastverhältnis k. A.
Leuchtstärke k. A.
Reaktionszeit k. A. (Grau zu Grau)
k. A. (Schwarz zu Schwarz)
Farben k. A.
Farbraum k. A.
Auflösung 3.840 x 2.160 Pixel
Hardwarekalibrierbar nein
Farbmessgerät integriert nein
USB-Eingänge 1 x USB 3.0 SuperSpeed, 3 x USB 2.0
HDMI-Anschluss Eingang: HDMI (Typ A), Version 2.0
Lookup-Table k. A.
Anschlüsse Komponenten-Eingang
Netzteil intern, Leistungsaufnahme: 89 Watt (Energieeffizienzklasse B)
Abmessungen B x H x T 97 x 62 x 35 cm
Gewicht 11,0 kg
Höhenverstellung nein
Bildschirmneigung nein
Bildschirm schwenkbar (rechts/links) nein
Pivot-/Portrait-Funktion nein
Lautsprecher eingebaut ja
Anmerkungen ARC-HDMI, CI Plus V1.3, analoger TV-Tuner, DVB-T/T2 (H.264) / -T2 HD (H.265) / DVB-S2 / DVB-C / TV>IP, Umgebungssensor (CATS), USB-Aufnahmefunktion, DNLA, LAN-Anschluss, Media-Center Apps, WLAN, Quad Core Pro, Cinema Surround, Adaptive Backlight Dimming, Multi HDR (HDR10), Optischer TOSLink, 1x ARC-HDMI-Anschluss

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Autor

Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.