Die App
Um den Rahmen für seinen Einsatz zu konfigurieren, ist zwangsläufig die kostenlose Aura Frames App notwendig. Diese ist für Android und iOS kostenlos in den entsprechenden App-Stores erhältlich. Für den regulären Betrieb ist zudem eine dauerhafte Verbindung zu einem WLAN-Netzwerk mit 2,4 GHz notwendig sowie die Bluetooth-Funktion des Smartgeräts. Eine Offline-Funktion gibt es ebenso wenig wie die Möglichkeit, ein 5 GHz Netz zu nutzen.
Die App führt den Anwender durch die verschiedenen Optionen zur Konfiguration. So kann der Rahmen für den eigenen oder den Einsatz als Geschenk konfiguriert werden. Für wen man den Rahmen auch konfiguriert, die App führt einen in verständlichen Schritten durch den gesamten Prozess. Zu keiner Zeit wird man von der App überfordert und schon nach weniger als fünf Minuten konnten wir Bilder auf das Testgerät laden.
Sowieso macht die App einen sehr guten, aufgeräumten Eindruck. Die verschiedenen Funktionen sind genau da, wo man sie vermutet und das Hochladen von Bildern in den Rahmen ist denkbar einfach. Zum einen kann man sich den Bilderordner des Smartphones als Quelle auswählen, zum anderen lässt sich Google Photos mit wenig Aufwand als Bildquelle integrieren.
Was auch immer als Bildquelle gewählt wird, man entscheidet immer noch selbst, welche Bilder auf den Rahmen kommen. Das können ganze Ordner sein oder eine individuelle Auswahl. Eine automatische Ordnerüberwachung gibt es nicht. Danach reicht ein antippen einer Schaltfläche und schon werden die Bilder vom Smartgerät beziehungsweise Google Photos in die Aura Frames Cloud hochgeladen und landen von dort aus auf dem Rahmen. Je nach Verbindungsgeschwindigkeit des WLAN kann das durchaus dauern.
Nach dem Scan wird der Rahmentyp in der App angezeigt. [Foto: MediaNord]
Die App zeigt jeden einzelnen Schritt der Konfiguration an. [Foto: MediaNord]
Die Auswahl des Netzwerks und des Passworts muss allerdings selbst gemacht werden. [Foto: MediaNord]
Die "Arbeitsoberfläche" ist klar strukturiert und leicht verständlich. [Foto: MediaNord]
Im der Account-Ansicht bekommt der Anwender alle notwendigen Informationen und die Anzeige der Rahmen, die mit seinem Account verbunden sind. [Foto: MediaNord]
Dank der Integration von Google Photos können Aufnahmen aus der kompletten Fotosammlung und/oder ganze Alben auf den Rahmen übertragen werden. [Foto: MediaNord]
Bei der Verarbeitung der Bilder in der Aura Cloud kommt das optionale "Auto Positioning”-System zum Einsatz. Dieses sorgt automatisch für die thematische/farbliche Zusammenstellung von Hochformataufnahmen zu Zweier-Collagen. Das funktionierte in unserem Test recht gut. Damit kann der Rahmen dann auch Hochformataufnahmen sinnvoll darstellen.
Wenn einem die Positionierung einzelner Bilder nicht zusagt, dann kann man sie auch mit der App ändern. Änderungen vom Hoch- ins Querformat und zurück sind ebenfalls kein Problem. Querformatige Aufnahmen werden immer bildschirmfüllend angezeigt. Auch das lässt sich nachträglich ändern, um beispielsweise ein 4:3-Bild komplett anzuzeigen. Dabei sollte man sich nur klar sein, dass es schwarze Balken gibt.
Eine wichtige Funktion in der App ist die Möglichkeit, sich mit anderen Anwendern zu vernetzen, um so beispielsweise Familienmitgliedern die Möglichkeit zu geben, einen Rahmen mit Fotos zu versorgen. So kann die Oma beispielsweise immer mit den neuesten Eskapaden der Enkel versorgt werden. Dabei ist es auch irrelevant, ob der Arua-Frames-Account auf einer iOS- oder Android-Hardware läuft. Zudem können Live-Fotos (iOS) vom Rahmen angezeigt werden. Videodaten können hingegen gar nicht angezeigt werden.
Die Wiedergabe der Fotos ist zufällig, wobei neue Fotos immer zuerst angezeigt werden. Außerdem lassen sich Bilder mit einem Herzchen favorisieren. Diese Herzchen lassen sich in der App setzen und auch am Rahmen selber durch einen schnellen Doppeltipp auf den Touchstrip. Das hat allerdings keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Anzeige des Fotos. Lediglich der Ersteller des Fotos bekommt eine Nachricht auf seinen Aura-Frames-Account, dass jemandem sein Foto gefallen hat.
Die Anzeigedauer der Fotos ist von 15 Sekunden bis 24 Stunden in 13 Stufen wählbar, ab Werk sind zehn Minuten voreingestellt. Die Bildanzeige kann zudem erzwungen werden. Das geht wahlweise aus der Fernbedienungsfunktion heraus oder aus der Galerieansicht. Die Fernbedienungsfunktion muss aus dem Optionsmenü aktiviert werden. Sie unterscheidet sich aber nicht sonderlich von der Detailansicht einzelner Bilder, wenn man von der "Teilen"-Funktion einmal absieht.
Die Google-Photos-Integration erlaubt es, Alben zu durchsuchen und daraus einzelne Fotos zum Rahmen hinzuzufügen. Zudem ist es möglich, ganze Alben auszuwählen. [Foto: MediaNord]
In der Fernbedienung kann das Bild entfernt, positioniert und geteilt werden. Zudem steht ein Bildlauf zur Verfügung. [Foto: MediaNord]
Die Detailansicht in der Galerie sieht der Fernbedienung frappierend ähnlich. Allerdings wird der Bildlauf durch Wischen erledigt und die Teilen-Funktion fehlt. [Foto: MediaNord]
Durch die Positionierungsoption ist es möglich, den Bildausschnitt an den Rahmen anzupassen. Das Bild wird dabei allerdings nur anders angezeigt. Bildinformationen gehen nicht verloren. [Foto: MediaNord]
Eine Webanwendung wie bei Netgear Meural gibt es bei Aura Frames ebenfalls, allerdings ohne Kunstmarktplatz und umfangreiche Verwaltungsfunktionen. Die Web App ist mehr oder weniger eine Uploadfunktion vom Heimrechner. Durch die Integration von Google Photos ist eine umfangreiche Web App aber auch gar nicht notwendig. Alles wird über die App geregelt. Da die App das hervorragend macht und auf Funktionen wie Sortierung und die Erstellung von Playlists verzichtet, ist eine Maussteuerung auch nicht notwendig.
Laut Aura Frames ist der Speicherplatz für Fotos unbegrenzt und kostenlos. Inwiefern dieses Geschäftsmodell auf Dauer für Aura Frames funktioniert, besonders wenn eine Marktsättigung der Rahmen erreicht ist, muss sich zeigen. Tatsache ist aber, dass die Amazon Cloud, die von Aura Frames genutzt wird, nicht kostenlos ist. Was passiert also, wenn eine Marktsättigung erreicht ist und nicht mehr genug Rahmen verkauft werden, um die Kosten für den Cloudspeicher zu decken? Dann wird entweder der Service der Datenspeicherung kostenpflichtig oder der Service wird eingestellt. Letzteres würde dann bedeuten, dass die Rahmen im Sondermüll landen.
Fazit
Der Aura Frames Carver Bilderrahmen überzeugt in erster Linie durch die fantastische App, die das Einrichten des Rahmens zum Kinderspiel macht. Auch die Integration von Google Photos sowie die automatische Zusammenstellung von Hochformataufnahmen und die Möglichkeit, manuelle Bildausschnitte zu setzen, ist prima. Ebenfalls überzeugen konnten uns die Konfigurationsoptionen, um den Rahmen zu verschenken.
Allerdings ist der Carver nicht ohne Tadel. Angefangen bei der "Sandpapier”-Oberflächenstruktur der Rahmenrückseite, die viel zu schnell verdreckt bis hin zu den Anzeigeproblemen von Spitzlichtern, die besonders bei Sonnenuntergängen die Bilddarstellung versauen kann. Immerhin werden Tiefen im Bild sehr gut wiedergegeben. Die sehr neutrale Farbwiedergabe wird nicht jedermanns Geschmack sein und der Onlinezwang des Rahmens kann bei instabiler Internetverbindung durchaus problematisch werden. Dennoch überzeugt der Rahmen für den eigenen Einsatz und zum Verschenken an Freunde und Verwandte auf der ganzen Welt.