Springer-Verlag Digitale Panoramen

Panoramen begeistern die Menschen seit ihrer "Erfindung" im Jahr 1787. Doch durch die digitale Revolution hat die Panoramafotografie einen neuen Schub bekommen. Neue Techniken machen es möglich, immer realistischere Eindrücke wieder zu geben. Bedien- und portemonnaiefreundliche Softwares machen es auch dem Ottonormalfotografen möglich, den Betrachter mit Panoramen zu faszinieren. Interessenten, die sich intensiv mit diesem Thema beschäftigen möchten, finden in diesem Buch von Corinna Jacobs einen Schatz an Informationen, der seinesgleichen sucht. Denn die Autorin geht in diesem Fachbuch der Fotografie und Erstellung von Panoramen detailliert auf den Grund. Aufgrund seiner Komplexität empfiehlt es sich jedoch, Kapitel für Kapitel vorzugehen, damit das Wissen Schritt für Schritt aufgebaut werden kann.

Die ersten drei Kapitel sind besonders wichtig für Anfänger, da hier die wichtigsten Grundlagen der Panoramafotografie dargelegt werden. Man erfährt etwas über die Geschichte und Gegenwart von Panoramen, wird über die verschiedenen Arten von Panoramen im Internet aufgeklärt (wie zylindrisch, sphärisch oder kubisch) und erfährt, wie man sie am besten produziert. Dabei wird man – quasi nebenbei – in die verschiedenen Begrifflichkeiten eingeweiht. Farbige Abbildungen und Screenshots verdeutlichen das geschriebene Wort und machen die beschriebenen Verfahren bildlich sichtbar. Der Aufbau des Buches ist sachlich und übersichtlich. Alle Kapitel und einzelnen Abschnitte sind durchweg durchnummeriert und erhellen im Zweifelsfall die inhaltlichen Zusammenhänge. An den oberen Seitenrändern stehen zudem die jeweiligen Kapitelnamen (z. B. 2. Grundlagen) sowie die Abschnittstitel (z. B. 2.2 Begriffsdefinitionen). Die äußeren Seitenränder bieten viel Platz für Abbildungserklärungen, Stichworte und kleine Zusammenfassungen. Ein CD-Symbol weist zudem auf die Möglichkeit zur parallelen Nutzung der dem Buch beigelegten CD-Rom hin. Auf diesem Datenträger befinden sich einige Demosoftwares und im Buch benutzte Bilder und Projektdateien.

Hat man sich einen gewissen Stock an Basiswissen angeeignet, dringt man ab dem vierten Kapitel in die Tiefen der Panoramafotografie ein. Die nun behandelten Themen sind Beschreibungen spezieller Korrekturverfahren (die eher fortgeschrittenen Usern gerecht werden) sowie Einführungen in die Produktion zylindrischer und sphärischer Panoramen und Objektmovies. Außerdem wird die Herstellung virtueller Rundgänge mittels der Verbindung von mehreren Panoramen und weiteren Medien beschrieben. Da die Softwares, auf die sich Jacobs bezieht, meist in englischer Sprache gehalten sind, verwendet die Autorin in ihren Erläuterungen auch die englischen Befehle. Zu den beschriebenen Programmen in Kapitel 9 "Virtuelle Rundgänge" gehören beispielsweise REALVIZ Sticher, VR Worx – VR Scene Worx, HotMedia und PTViewer. Dabei werden die einzelnen Softwares mit Hilfe von Screenshots vorgestellt und kurz ihre Handhabung erklärt. CD-Symbole zeigen auch hier an, das sich einige Demoversionen und vorgestellte Rundgänge auf der beigelegten CD-Rom befinden. Zudem bieten gedruckte Links die Möglichkeit, noch mehr über die jeweiligen Programme zu erfahren. Zum Abschluss jeder vorgestellten Softwarebeschreibung gehört eine Auflistung der jeweiligen Vor- und Nachteile, so dass der Leser die Möglichkeit hat, das für seine Bedürfnisse am besten passende Programm zu wählen.

Der Springer Verlag ist ein renommierter Fachbuchverlag, dessen Markenzeichen Qualität ist. Das merkt man auch diesem Titel an. Das Thema "Digitale Panoramen" wird nicht nur oberflächlich gestreift, sondern tiefgehend und seriös behandelt. Im Verhältnis Text zu Bild überwiegt der Text deutlich. Das Layout ist klar und ohne modernen Schnickschnack. Einige Leser mag das vielleicht abschrecken, aber wenn man sich ernsthaft und konzentriert mit diesem Thema beschäftigen möchte, ist man mit diesem Buch bestens bedient. Nicht nur der Inhalt, sondern auch das Drumherum zeugt von Qualität. So ist dieses Buch fadengeheftet, statt nur geleimt, was dafür sorgt, dass das Buch länger in Form bleibt und nicht beim dritten Blättern auseinander fällt. Zudem ist das verwendete Papier eher stark, glatt und säurefrei, was auch der Langlebigkeit zu Gute kommt. Der Inhalt ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet, wobei gut möglich ist, dass die Einsteiger während des Lesens und Ausprobierens zu erfahreneren Anwendern werden. (Kirsten Hudelist)