Der vierte Band der Reihe "Der große Fotoguide" unterscheidet sich rein äußerlich kaum von den anderen. Auch hier kommen wieder einige der besten Profi-Fotografen von National Geographic zu Wort und plaudern aus dem Nähkästchen bzw. Filmdöschen. Und auch dieser Ratgeber ist wieder reich bebildert mit prägnanten und erklärenden Farbfotos. Doch diesmal ist die Aufmerksamkeit des Autors voll und ganz den Einsteigern in die Fotografie gewidmet.
Ein Foto kann nur dann ein gutes Foto werden, wenn man sich der Möglichkeiten seiner Kamera voll bewusst ist. So werden in diesem Buch nicht nur der Aufbau einer (beliebigen) Kamera und die optimale Kamerahandführung erklärt, sondern es wird auch Grundlegendes in punkto Licht, Schärfe und Bildaufbau erläutert. Hierbei sollten sich Digitalkameranutzer nicht von der vordergründigen "Spiegelreflex-Lastigkeit" des Bandes täuschen lassen, denn das meiste Basiswissen lässt sich ebenso auf die meisten Digitalkameras anwenden. Im letzten Kapitel werden dann die Vorzüge der digitalen Fotografie speziell hervorgehoben. Eine Illustration verdeutlicht das Zusammenspiel von Computer, Kamera, Scanner, Internet und Drucker. Die Möglichkeiten der Bildnachbearbeitung werden ebenfalls skizziert.
Viele Informationen zielen auf die Gestaltung der Aufnahmen ab. So sollte man stets des gerade herrschenden Lichts bewusst werden, das immer stark von der Tages- und Jahreszeit sowie vom Wetter abhängt. Solche Faktoren haben entscheidenden Einfluss auf die Stimmung des Bildes. Die Entscheidung, ob man ein Foto aus der Nähe oder ein Panoramabild macht, hat ebenfalls Macht auf die Aussage des späteren Bildes. Neil Johnson macht dabei die folgende Faustregel geltend: "Wenn der Hintergrund das Motiv erklärt, gehört er auf das Foto, wenn er stört, sollten Sie ihn nach Möglichkeit ausgrenzen." Im Kapitel Praxiserfahrungen werden beliebte Themenbereiche wie Menschen, Tiere, Landschaften, Reisen und Sport geschildert. Der angehende Fotograf wird dabei mit den speziellen Tricks vertraut gemacht. So erfährt man beispielsweise, dass Gruppenfotos wesentlich lockerer wirken, wenn die Personen unterschiedliche Positionen einnehmen statt plump in einer Reihe zu stehen. Auch dieses Beispiel wird, wie viele andere auch durch passende Fotos wirkungsvoll belegt. In das Kapitel eingeschobene Berichte von Fotoreportern, Landschafts- und Tierfotografen inspirieren den Leser zusätzlich. Ein kleines Glossar bietet zum Schluss des Buches die Möglichkeit, Fachbegriffe noch einmal gezielt erklärt zu bekommen. Dieser Ratgeber bietet vor allen Dingen den Lesern, die einen schnellen, weitläufigen Einstieg in die Fotografie bekommen möchten, optimale Möglichkeiten und hilft auf dem Weg vom Schnappschuss zum guten Foto. (Kirsten Hudelist)