Rückblende

175 Jahre Photographie – Autochrome-Platten und andere frühe Verfahren der Farbphotographie

2014-03-11 Seltenes Portrait des kamerascheuen Albert Kahn auf dem Balkon seines Pariser Büros (aufgenommen 1914).  (Harald Schwarzer)

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© Musée Albert Kahn, Département des Hauts-de-Seine

Wer noch nicht da war, hat nur noch Zeit bis zum 23. März - dann wird die erfolgreiche Fotoausstellung „1914 - Welt in Farbe. Farbfotografie vor dem Krieg" im LVR-LandesMuseum Bonn beendet (s. weiterführende Links).

Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn

Tel.: 0228/2070-0

Di.-Fr., So. 11.00 - 18.00 Uhr

Sa. 13.00 - 18.00 Uhr

Auf der Webseite des Museums heißt es dazu:

„Im Zentrum der Ausstellung stehen die bislang fast vergessenen Farbfotografien und Filme des französischen Bankiers Albert Kahn. Begeistert von dem farbfotografischen Verfahren der Gebrüder Lumière beauftragte er in einer Zeit, als die Nationen Europas bereits zum großen Krieg rüsteten, Fotografinnen und Fotografen, um mit Farbbildern aus aller Welt die Archives de la planète aufzubauen. In diesem wahrhaft planetarischen Bildarchiv haben sich über 70.000 Farbbildaufnahmen erhalten. Sie stellen einen immensen ethnografischen Schatz dar und sollten zugleich eine Friedensmission erfüllen: Die Fremde in die Nähe zu holen und den Menschen von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Das sollte den längst brüchig gewordenen Frieden sichern helfen.

 

 Auguste Léon für Albert Kahn. Drei Frauen in traditioneller Kleidung auf Korfu, Griechenland.

© Musée Albert Kahn, Département des Hauts-de-Seine

Die von Lothar Altringer, Rolf Sachsse und Thomas Schleper kuratierte Ausstellung stellt diese faszinierende und immer noch aktuelle Vision in einen zeitgeschichtlichen, keineswegs immer nur friedfertigen Zusammenhang."

Weitere Highlights der Ausstellung sind ca. 100 Jahre alte Fotoalben und ein Mini Fotostudio, in dem die Aufnahmetechnik der Drei-Farben-Kamera von Prof. Dr. Adolf Miethe (1862 - 1927) digital nachgebildet wird. Die Originalkamera von 1902 wurde bei der Kameratischlerei Bermpohl gebaut und ist charakterisiert durch einen hinteren Gleitrahmen, mit dem sich übereinander angeordnet, die drei Aufnahmefilter von oben nach unten an der Balgenöffnung vorbeibewegen ließen. Die Dreifarbensynthese beruht auf dem Prinzip der Zerlegung der Mischfarben der Natur in die drei Farbkomponenten Rot, Grün und Blau (s. weiterführende Links).

© LVR-LandesMuseum, Bonn

„Gezeigt werden u.a. die im Auftrag von Zar Nikolaus II. entstandenen Farbfotografien des Russischen Reiches von Sergei M. Prokudin-Gorskii, das werbeträchtige „Stollwerck-Album", das einflussreiche Großprojekt „Bilder aus den deutschen Kolonien" oder das „Kaiserpanorama", dessen Farbbilder in 3D damals wie heute faszinieren. Im Studiolo können die Besucherinnen und Besucher frühe kostbare Farbfotobücher im Original durchblättern und sich mit der Technik von 1902 selbst in Farbe fotografieren. So ermöglicht die Ausstellung einen ganz neuen, farbenprächtigen Einblick in eine vergangene Welt, die wir bislang nur in schwarz-weiß kannten."

© LVR-LandesMuseum, Bonn

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Die darin enthaltenen Abbildungen der Original Autochrome Aufnahmen sind hochwertig und zusätzlich wird die Entstehungsgeschichte der meisten Bilder wird erläutert. Er kostet im Museumsshop 19,80 Euro, im Buchhandel 24,80 Euro.

Zur Technik des Autochrome Verfahrens findet man u.a. folgenden Eintrag bei wikipedia:

„Als Autochromverfahren bezeichnet man ein frühes Verfahren zur Fertigung farbiger Fotografien in Form eines Diapositivs. Es wurde 1904 von den Gebrüdern Auguste und Louis Lumière in Lyon entwickelt. Mit dem auf Farbrasterung basierenden Verfahren war es erstmals möglich, ein Farbbild mit einer einzigen Aufnahme zu erzeugen. Voraussetzung für die sehr realistische Farbwiedergabe durch die Autochromes war die vorausgegangene Entwicklung panchromatischer Emulsionen, also lichtempfindlicher Substanzen, die alle Farben des Farbspektrums gleichmäßig wiedergeben." (s. weiterführende Links)

Abb. rechts: Schema der als Kornraster dienenden Schicht aus farbigen Stärkekörnchen einer Autochromplatte 

Wer noch mehr Bilder aus dem Archives de la planète von Albert Kahn sehen möchte, sollte bei seinem nächsten Paris-Besuch in Boulogne-Billancourt vorbeischauen. Eingebettet in einen schönen Garten ist dort das Museumsgebäude und präsentiert die alten Reisefotos. Auch online kann man sich die Bilder aus den einzelnen Regionen der Welt anschauen; eine interaktive Weltkarte macht das möglich (s. weiterführende Links).

Das Museum Albert Kahn und der Garten sind geöffnet in der Zeit vom 1. Mai bis zum 30. September des Jahres.

Jeweils  - Di. bis So. von 11.00 - 18.00 Uhr

10-14, rue du Port

92100 Boulogne-Billancourt

Tel: (33) 1 55 19 28 00

 

Weiterführende Links:

http://www.rlmb.lvr.de/ausstellungen/sonderausstellungen/default.htm

http://www.dreifarbenfotografie.de/kamera.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Autochrome-Platte

http://albert-kahn.hauts-de-seine.net/english/

 

 

Kommentare

formatlos 2014-07-03

Ist sicher eine schöne Ausstellung, leider ein bisschen weit weg von meinem Heimatort^^ Jetzt zum 175 jährigen Jubiläum, gibt es aber generell sehr viele coole Ausstellungen, also wird hoffentlich auch bald was zu mir in die Nähe kommen ;-)

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