Randnotizen
Beschränktes HDMI
2009-02-18 HDMI ist eigentlich etwas Feines. Über diese digitale Schnittstelle kann man – mit zugegebenermaßen recht teuren Kabeln, weshalb sie selten im Lieferumfang sind – verschiedenste Geräte mit hoch auflösendem Videosignal an Flachbildfernseher (im Idealfall FullHD, also 1.920 x 1.080 Pixel) anschließen. Inzwischen kommen immer mehr Digitalkameras auf den Markt, die direkt einen HDMI-Ausgang bieten oder aber auf eine optionale Dockingstation gestellt werden können, die ihrerseits einen HDMI-Anschluss besitzt. Man sollte dabei HDMI nicht mit einem HD-Ausgang verwechseln. (Benjamin Kirchheim)
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Ein solcher gibt zwar auch hoch auflösende Videosignale in guter Qualität aus, wird aber "analog" per Komponentenkabel an den Fernseher angeschlossen, d. h. es findet keine digitale Kommunikation, sondern nur eine Signalübertragung verglichen mit einer Einbahnstraße statt.
Der Vorteil des HDMI-Anschlusses ist es, dass die Geräte prinzipiell miteinander Kommunizieren können, d. h. der Fernseher könnte der Kamera auch sagen, was sie zu tun hat. Im Idealfall schließt man also die Kamera an den Fernseher an, schaltet sie ein, setzt sich bequem aufs Sofa und schaltet mit der Fernbedienung des Fernsehers die Bilder weiter, zoomt, startet eine Diashow, bearbeitet Bilder etc. Diese Vernetzung ist nicht nur ein Traum, sondern immer mehr Realität. Doch hier kommen wieder die Herstellerstandards ins Spiel. Statt sich an einen runden Tisch zu setzen und einen Standard zu entwickeln, kocht jeder sein eigenes Süppchen. Eine Panasonic-Kamera ist also nur an einem (neueren) Flachbildfernseher von Panasonic fernsteuerbar, das nennt sich dann Viera Link. Auch Samsung und Sony haben solche Standards. Der Kunde wird jedoch gezwungen, sich bei allen Geräten - also bspw. Kamera, Fernseher, Blu-Ray-Player, DVD-Spieler etc. für einen Hersteller zu entscheiden. Aber wer macht das schon. Der Fernseher mit dem besten Bild und Preis/Leistungsverhältnis kommt vielleicht vom Marktführer Philips, der Blu-Ray-Player dagegen als günstiges Einstiegsmodell von Samsung, der DVD-Spieler von Yamaha und die Kamera schließlich von vielleicht Panasonic. Zwar hat der Kunde so ggf. die Geräte, die seinen Anforderungen bzgl. Funktionsumfang und Geldbeutel am meisten zusagen, muss jedoch auf die Vernetzung verzichten. Dabei machen Computer es z. B. vor. Ob zu Hause oder im Internet - es kommunizieren verschiedenste Geräte mit standardisierten Protokollen.
Aktuell hat die EU-Kommission ein Vorhaben gestartet, Handy-Ladegeräte zu vereinheitlichen. Finde ich gut. Am besten per USB-Stecker. Vielleicht kommt irgendwann die EU-Kommission und vereinheitlich auch die Kommunikation über die HDMI-Schnittstelle. Die Hersteller scheinen dazu jedenfalls nicht in der Lage zu sein. Als Kunde möchte ich mir nämlich nicht aufzwingen lassen, von welchem Hersteller ich meine elektronischen Geräte kaufe, nur damit diese benutzerfreundlicher zusammen arbeiten. Die Hersteller verprellen sich damit doch gegenseitig die Kunden und sorgen für einen nicht freien Markt, wie er doch immer so schön angepriesen wird.