Rückblende

Canon vs. Nikon (Teil 1) – es begann vor 50 Jahren

2009-03-17 Ende der 1950er Jahre hatten die meisten japanischen Hersteller die Zeichen der Zeit erkannt und eingesehen, dass der einäugigen Spiegelreflexkamera die Zukunft gehören würde. Die meisten Bildjournalisten hatten die Vorteile der SLR erkannt und die Fotozeitschriften waren voll von Artikeln über die Vorzüge des Reflexsystems. Zwar hatten weder Canon noch Nikon entscheidende Entwicklungen mitgeprägt, denn das Dachkantprisma für ein aufrechtes und seitenrichtiges Bild kam 1948 mit der Contax S und der Rückschwingspiegel erschien 1954 mit der Asahiflex IIB von Pentax, aber im Frühsommer 1959 brachten diese beiden Hersteller ihre ersten Spiegelreflexkameras auf den Markt.  (Harald Schwarzer)

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Der Zweikampf um die Profi-Fotografen und die weltweiten Marktanteile hatte begonnen und hält bis heute an.

Bei den ersten Modellen gab es einen eindeutigen Sieger - die Nikon F war lange Zeit die Profi-Legende schlechthin. Eigentlich etwas verwunderlich, denn von der technischen und optischen Ausstattung her war die Canonflex durchaus ebenbürtig. Beide Kameras sind sehr robust und hervorragend verarbeitet und bieten die Möglichkeit, den Sucher auszuwechseln. Beide sind mit einem Schnellschalthebel ausgestattet, bei der Nikon F auf der Oberseite, bei der Canonflex auf der Unterseite. Die Wechselobjektive beider Hersteller hatten eine gute Reputation aus der Zeit der Messsucherkameras und waren mit automatischer Springblende ausgestattet.

Der größte Exportmarkt für Canon und Nikon war zu dieser die USA - und dort hatte Nikon mit Joe Ehrenreich und seinem Vertriebsteam eindeutig die besseren Leute vor Ort. Er war felsenfest davon überzeugt, dass sich japanische Qualitätskameras an amerikanische Profis verkaufen ließen. Jene Berufsfotografen, die bereits mit einer Nikon SP arbeiteten, blieben ihrer Marke bei der Umstellung auf Reflexkameras treu. Scopus Inc. - der Canon Importeur - kämpfte schon damals mit finanziellen Schwierigkeiten und tat wenig zur Vermarktung der Canonflex. Anfang 1962 begann Canon die Zusammenarbeit mit Bell & Howell, aber da war der Vorsprung von Nikon nicht mehr einzuholen und die Produktion der Original Canonflex mit Wechselsucher wurde eingestellt. Die Nikon F hingegen bekam später die Photomic Sucher mit Belichtungsmesser und wurde bis zum Oktober 1973 produziert.

 Nikon F mit 1,4/50 Normaloptik (Foto: Harald Schwarzer)

Canonflex Gehäuse - unten links: Selbstauslöser - oben links: Befestigung für Selen Belichtungsmesser (Foto: Harald Schwarzer) Nikon F Gehäuse - links: Abblendtaste, Selbstauslöser, Spiegelarretierung - rechts: Bajonettentriegelung (Foto: Harald Schwarzer)

Canonflex mit Wechselsucher (Foto: Harald Schwarzer)Nikon F mit Wechselsucher (Foto: Harald Schwarzer)

In den vergangenen 50 Jahren erschienen viele unterschiedliche analoge und digitale SLR Kameras von Canon und Nikon und festigten den Ruf dieser beiden als Weltmarktführer; mal war der eine vorne, mal der andere. Und immer wieder gab es Fehleinschätzungen bei den Marktbedürfnissen, so dass sich einige Modelle als Flop herausstellten.

In Sachen Objektivbajonett hatten die Entwickler von Anfang an unterschiedliche Meinungen - während die Canon Ingenieure das Bajonett den jeweiligen technischen Neuerungen anpasste (R-, FL-, FD-, und ab 1987 das komplett neue EF-Bajonett), legte Nikon Wert auf Kontinuität und Rückwärtskompatibilität und feiert so heute das 50-jährige Jubiläum des F-Bajonetts.

Teil 2 der Geschichte handelt von dem Versuch beider Hersteller, die Modellpalette nach unten zu erweitern und Kameras für den Amateurmarkt anzubieten. Dabei suchte man sich auch externe Kooperationspartner.

Ausführliche Information (in Englisch) über Ausstattung, Zubehör, etc. von Canonflex und Nikon F gibt es im Internet u.a. bei Richard de Stoutz, Stephen Gandy und Captain Jack

Weiterführende Links:

http://www.destoutz.ch/nikon-f.html

http://www.cameraquest.com/canonflx.htm

http://captjack.exaktaphile.com/canonflex/Canonflex.htm

Kommentare

Christopher K. 2009-03-18

Bisschen duenn der Artikel. Hatte ein wenig mehr aus der Anfangszeit erwartet.

Gut Licht

Harald Schwarzer 2009-03-19

Hallo Christopher, natürlich gibt es noch viel mehr Informationen aus der Anfangszeit, über die es sich zu berichten lohnt. Aber es geht ja auf dieser Seite nicht so sehr um anaolge Kameras.

Deshalb habe ich in den weiterführenden Links auf einige lesenswerte Internetseiten hingewiesen.

Die Story soll ja fortgesetzt werden - was fehlt noch ??

Gruß Harald

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