Rückblende
Eröffnung Leitz-Park Wetzlar, Mai 2014 – ein „Familien“-Wochenende
2014-05-27 Was vor etwas mehr als 2 Jahren mit dem Spatenstich auf dem Gelände der ehemaligen Spilburg Kaserne in Wetzlar begann, wurde am vergangenen Wochenende mit vielen Gästen aus aller Welt eingeweiht. Ein neuer Firmencampus, der eine Fläche von ca. 15 ha umfasst und dem Investor Leitz-Park GmbH in Wetzlar gehört (eine Gesellschaft der ACM Projektentwicklung GmbH, Salzburg). Derzeit gibt es drei Nutzer auf diesem Gelände - Leica Camera AG - Viaoptic GmbH - Uwe Weller Feinwerktechnik GmbH. Das neue, repräsentative Firmengebäude der Leica Camera AG wurde vom Architekt Büro Gruber + Kleine-Kraneburg aus Frankfurt am Main entworfen. (Harald Schwarzer)
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An drei
Tagen stand es der Öffentlichkeit mehr oder weniger offen und war sehr gut
besucht - am Freitag waren ca. 2.500 geladene Gäste (Lieferanten, Kunden, Fotografen/innen,
Politiker, Pressevertreter, u.v.m.) zu Gast; am Samstag war Tag der Offenen Tür im
Leitz-Park. Er wurde auch von vielen ehemaligen Leitzianern und deren Familien
genutzt. Der Sonntag war dann für die ca. 650 Leica Mitarbeiter/innen und deren Angehörige
reserviert. Die Lokalpresse berichtete auch online unter mittelhessen.de ausführlich darüber (s.
weiterführende Links).
Die
Atmosphäre an diesen Tagen war wie bei einem Familientreffen - man kennt sich,
man sieht sich, man tauscht sich aus - getreu dem Leica 100-Jahre Motto:
Als ich am
Freitagmorgen ankam, stand am Eingang Thomas Maschke von photoscala und stopfte sich
gerade eine neue Pfeife; kurz danach waren die Leica Fotografen Norbert
Rosing und Nik
Ut auf dem Weg zur
Anmeldung. Und am Eingang des Fotostudios der Leica Akademie erklärte deren
Leiter Udo Zell
gerade dem berühmten Magnum Fotografen Thomas Höpker die Technik des Motorrad Prototyps,
der dort als Kulisse für ein Foto aufgebaut war.
Das
Festzelt gegenüber war voll und alle lauschten den Reden der Offiziellen (da
immer nach ein paar Sätzen ins
Englische übersetzt wurde, dauerte es entsprechend lange).
Mir ist in
Erinnerung geblieben, dass der Vorstandsvorsitzende der ebenfalls in Wetzlar
ansässigen Leica Microsystems darauf hinwies, dass die Rechte am Leica Logo bei ihnen
liegen. Die Politiker waren mit dem Impuls für die Region, der durch die
Rückkehr von Leica ausgeht, zufrieden und es gab Gastgeschenke - im hinteren
Bereich waren für die Besucher Taschen mit reichlich Leica Infomaterial
bereitgestellt (die Leica T vorne rechts auf dem Tresen gehörte leider nicht
dazu!)
Nach dem
offiziellen Teil gab es immer wieder die Gelegenheit mit den Leica
Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen, z.B. mit Dr. Andreas Kaufmann, der es durch seine Investition von
2004 erst möglich gemacht hat, dass sich die Leica Camera AG so entwickeln
konnte.
Die
Besucher und Besucherinnen pendelten zwischen Festzelt und Firmengebäude und
nutzen die Gelegenheit zum Posieren, Fotografieren, Diskutieren und
(Sich-)Präsentieren.
Gegen 14.00
Uhr begann die 100-Jahre Auktion von Westlicht, Wien - das Los Nr.100 war das erste Set
der speziellen Leica 100 Edition aus Edelstahl - eine digitale Leica Monochrom
und eine analoge Leica M-A mit drei Summilux-Objektiven (28, 35 und 50mm
Brennweite); das neu vorgestellte 28er soll auch separat verkauft werden.
Angeblich ist eine schwarze Version schon in den Koffern enthalten, mit denen
die Leica Vertreter derzeit unterwegs sind. Dieses Set wurde für 120.000 €
(inkl. Aufgeld) versteigert; die übrigen Ergebnisse sind auf der
Westlicht-Seite zu finden (s. weiterführende Links).
Ein
zentraler Treffpunkt ist das Forum mit dem Cafe Leitz und dem Springbrunnen - gerade bei
schönem Wetter ein toller Ort der Kommunikation.
Auf dem Weg
vom Leitz-Park zur Abendveranstaltung in der Rittal-Arena in der Wetzlarer
Innenstadt, sprach mich ein junger Chinese an, der auch den Zettel mit dem
Einladungsticket in der Hand hatte und den Weg suchte. Da wir ein gemeinsames
Ziel hatten, gingen wir den Rest der Strecke durch den Stadtpark und entlang
der Lahn zusammen. Wir sprachen über Leica Kameras und deren große Nachfrage in
China; auf meine Frage wie er denn zum Fotografieren gekommen ist, erzählte er mir,
dass er mit 15 Jahren angefangen habe mit einer Digitalkamera zu arbeiten.
Schon nach zwei Jahren sei er aber auf eine filmbasierte Kamera umgestiegen.
Erst da fiel mir seine Leica M4-P mit 35er -Optik auf, die über seiner Schulter hing. Er sei
von Leica eingeladen worden, seine Bilder „Lichtlyrik" im Rahmen der aktuellen
10x10 Ausstellung in der Leica Galerie zu zeigen. Ich hatte den Oskar-Barnack
Newcomer Preisträger von 2011 Jing Huang (Jahrgang 1987) getroffen und ihn ein Stück
begleiten können.
(Foto: Leica Galerie, Wetzlar)
„Selfies"
gibt es von dieser Begegnung nicht, aber das Zusammentreffen mit ihm bleibt mir
auch so in dauerhafter Erinnerung und ich habe mich gefreut, als ich ihn später
auf der Bühne bei der Vorstellung durch Karin Rehn-Kaufmann nochmals sah.
(Foto:
K. Weber - www.mittelhesen.de)
Am Samstag war der Andrang riesengroß, denn
viele waren der Einladung zum Tag der Offenen Tür nach Wetzlar gefolgt.
Beim
Rundgang durch das Gebäude wurde man kompetent geführt und immer wieder gab es
Stationen, an denen junge und engagierte Leica Mitarbeiter z.B. das Schleifen
von asphärischen Linsen erläuterten. An vielen Stellen gibt es Einblicke in die
Büros oder Fertigung - und einen langen Gang mit vielen, vielen Sammlerstücken
aus dem Museum. Die Vitrinen laden zum Verweilen und Fachsimpeln mit
Sammlerkollegen ein.
Dort
entdeckte ich auch diese Monochrom in silber aus der Leitzpark Edition mit einer Zusatzgravur:
„Leica kehrt heim│Mai 2014" - sie bleibt wahrscheinlich ein Einzelstück.
Auch die
Bereiche Personalmanagement und Customer Care hatten Informationsstände
aufgebaut und berichteten über ihre Aktivitäten. Ich hatte Glück, dass ein
Mitarbeiter anwesend war, der sich mit den analogen Spiegelreflexkameras
auskennt und bei meiner Leicaflex SL2 von 1974 die defekte Achse der Rückspulkurbel auswechselte
- kostenloser Kundenservice vom Feinsten!
Es waren
die vielen spontanen Begegnungen mit Mitgliedern der Leica-„Familie", aber auch
die besinnlichen Momente beim Betrachten der Fotografien, die für mich diese
zwei Tage zu dem gemacht haben, was in den Festreden mehrfach erwähnt wurde -
ein historisches Ereignis in der 100-jährigen Leica-Geschichte.
Alle Fotos,
wenn nicht anders angegeben: Harald Schwarzer, Köln mit Ricoh GR oder Epson
R-D1 und Summicron 2,0/50mm
Weiterführende
Links:
http://www.mittelhessen.de/lokales/serie/100-jahre-leica_artikel,-Konzentration-auf-das-Wesentliche-_arid,282223.html
http://www.mittelhessen.de/lokales/serie/100-jahre-leica_artikel,-Leitz-Park-fasziniert-tausende-Besucher-_arid,282220.html
http://www.westlicht-auction.com
http://blog.leica-camera.com/photographers/interviews/jing-huang-leica-oskar-barnack-newcomer-award-winner-2011/