DCTau-Labortests
Korrektur der Rausch- und Eingangsdynamikmessungen über 20 Megapixel Auflösung
2009-02-12 Fehlermeldung und Korrektur von DCTau-Messungen bei Kameras über 20 Megapixel Auflösung (Anders Uschold)
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Bei einigen von uns getesteten Kameras ist ein technischer Fehler in der Beurteilung des Rauschens und der Eingangsdynamik aufgetreten. Betroffen hiervon sind die Tests der folgenden Kameras:
- Canon 1Ds Mark III
- Canon 5D Mark II
- Sony Alpha 900
Der Fehler führte zu einer schlechteren Bewertung bezüglich des Rauschens in niedrigen bis etwas höheren ISO-Stufen. Ebenso zeigten die Rauschbilder ein höheres Rauschen als die Kameras tatsächlich erzeugen. Ab heute, 12.02.2009, sind alle DCTau-Tests der oben genannten Kameramodelle korrigiert verfügbar.
Mit der Korrektur der Tests haben wir zugleich eine Verbesserung der Eingangsdynamikmessung vorgenommen, so dass diese stabiler gegenüber partiellen Rauschoptimierungen der Hersteller geworden ist. Bei den oben betroffenen Kameramodellen, die alle drei deutliche partielle Optimierungen einsetzen, sind die neuen Noten der Eingangdynamik deshalb nicht mehr auf dem Niveau der alten Ergebnisse.
Hintergrund:
Technologien entwickeln
sich weiter und Testverfahren müssen regelmäßig an
neue Vorgaben angepasst werden, um auf dem Stand der Technik zu
bleiben. Die neueste Entwicklung von Sensoren über 20 Megapixeln hat bei den Prüfungen von professionellen DSLRs eine Grenze der
bisherigen DCTau-Tests erreicht. Bei der Rauschmessung genügte
die bisherige Testvorlage nicht mehr den hohen Auflösungen und
erzeugte Bildstörungen in der Form künstlichen Rauschens.
Technisch begründet sich dieser Fehler in einer Überlagerung der Raster der Testcharts und der hohen Auflösung der Sensoren.
Da wir bei unseren OECF-Testtafeln im Gegensatz zu üblichen Belichtungstechniken keine Raster mit einer festen Frequenz verwenden, sondern Zufallsraster und zusätzlich diverse Sandwichlagen von Testfilmen einsetzen, hat sich diese Überlagerung nicht als klassisches Moiré ausgebildet. Stattdessen hatte es den Charakter eines natürlichen Helligkeitsrauschens und wurde als solches falsch interpretiert. Da dieser Fehler in seinem Aussehen einem natürlichen
Rauschen entsprach, konnte er erst mit einer Verzögerung festgestellt und
beseitigt werden.
Im Rahmen der Anpassung
der Rauschmessung an die neuen Bedingungen konnten wir eine
zusätzliche Anpassung vornehmen, um dem technologischen
Fortschritt zu folgen: Bei der Messung der Eingangsdynamik ist unser
Testverfahren nun stabiler gegen die partielle Optimierung des Rauschens. Damit ist es für die Hersteller nicht mehr so leicht
ihre Kameras auf gute Noten in der Eingangsdynamik zu trimmen. Der dynamikreduzierende Einfluss von Geisterbildern im Objektiv wird höher gewichtet und die OECF-Messungen haben eine zusätzliche Korrektur gegen den verfälschenden Einfluss der kamerainternen Randabdunklungskorrektur.