Rückblende
Sony NEX-7 mit Canon FD-Objektiven – Sucher und Fokussierung
2013-12-25 Über Vor- und Nachteile von optischen und elektronischen Suchern wird immer wieder gerne diskutiert - ich hatte ja im Urlaub beide Varianten dabei und konnte die Unterschiede des anerkannt guten OLED Suchers der Sony NEX-7 mit 2,4 Mio. Pixel Auflösung und den Spiegelreflexsucher der Canon AE-1 mit Umkehrprisma und heller Einstellscheibe tagtäglich miteinander vergleichen. Letzterer zeigt ca. 94% des Bildausschnitts an. Als Brillenträger sehe ich allerdings nicht das komplette Sucherbild - einen High-Eye-Point Sucher mit nach hinten verlagerter Austrittspupille hat die AE-1 von 1976 nicht. (Harald Schwarzer)
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Der Sony Sucher zeigt den 100%-igen Bildausschnitt an und kann auch mit Brille ohne Randabschattungen überblickt werden (Augenabstand ca. 23 mm vom Okular). Bei hellem Sonnenlicht ist der elektronische Sucher subjektiv gesehen kontrastärmer; das Umgebungslicht „überstrahlt" gewissermaßen das Sucherbild. Wahrscheinlich ist der Einblick besser, wenn an der NEX-7 die Augenmuschel montiert gewesen wäre (ob und wie das mit Brille funktioniert, wäre noch zu testen). Die Kamera- und Aufnahmeinformationen werden oben und unten angezeigt und alle wesentlichen Parameter sind präsent. Anders bei der analogen Canon - dort gibt es lediglich auf der rechten Seite eine Blendeskala und eine Messnadel, die die Position der von der Kamera gewählten Blende angibt. Ist das Objektiv nicht auf „A" Automatik gestellt leuchtet darüber ein rotes „M" als Erinnerung an die manuelle Blendeinstellung. Die gewählte Verschlusszeit wird nicht angezeigt (s. weiterführende Links).
Sony NEX-7: Suchereinblick links (vom Fotografen aus gesehen); Canon AE-1: Sucher mittig
Als
Angehöriger der 50plus-Generation bin ich mit Spiegelreflexkameras aufgewachsen
und habe die Annehmlichkeiten des Scharfstellens mit Mattscheibe,
Schnittbildindikator und Mikroprismenring schätzen gelernt. Das geht schnell
und präzise.
Und jetzt
musste ich das Focus-Peaking an der NEX-7 lernen - das dauert länger ist aber
bei richtiger Handhabung genauso präzise - so möchte ich meine Erfahrungen
zusammenfassen.
Im Sony
Kameramenü heißt das: Kantenanhebung - damit ist die farbliche Darstellung
eines scharf eingestellten Hell-Dunkel-Übergangs gemeint. Das Menü stellt drei
Farben zur Auswahl (rot, gelb und weiß) und auch die Stärke der Anhebung lässt
sich bestimmen (hoch, mittel, niedrig). Bei mir war meistens rot und mittel
eingestellt.
Als ich das
erste Mal bei aktiviertem Focus-Peaking durch den Sucher schaute, war ich durch
die vielen roten Linien doch arg irritiert, denn die gehören ja nicht zum Bild.
Aber nach entsprechender Eingewöhnung ging es ganz gut - nur ein punktgenaues
Fokussieren auf ein Detail ist nahezu unmöglich; dazu muss man die Focus-Taste
an der Kamera zweimal drücken. Zunächst um das Focusfeld, das den Ausschnitt
anzeigen soll, zu aktivieren und beim zweiten Druck die Vergrößerung (5,9x)
selbst. Und dann sind die roten Linien entweder ganz schwach oder gar nicht
mehr zu sehen. Mit zunehmender Suchervergrößerung verändern sich auch die
Kontraste an den Kanten und deren Darstellung.
Aber jetzt
kann man (ohne die „störenden" roten Linien) wie auf einer Mattscheibe exakt
Scharfstellen. Genauso funktioniert das, wenn man den Kantenanhebungseffekt im
Menü ausschaltet - dann hat man eben eine Focuslupe im Live-View Modus.
Die
nachfolgenden Bilder sind wieder digital aufgenommen als JPEG in höchster
Auflösung (Dateigröße 8-10 MB) und analog auf Fuji 400 ASA Farbnegativfilm (für
die Internetdarstellung entsprechend komprimiert). Wenn nicht anders angegeben,
entstanden die digitalen Aufnahmen mit automatischem Weißabgleich und in der
Regel bei Blende 5,6 oder 8.
Auf der Albhochfläche
- Canon AE-1 mit FD 2,8/24 mm - ISO 400
Wasserfall Bad Urach - Sony NEX-7 mit FD 2,8/24 mm - ISO 100 / Donauübergang beim Jägerhof (Nähe Bronnen) - Canon AE-1 mit FD 1,8/50 mm - ISO 400
Baumpilze -
Sony NEX-7 mit FD 3,5/135 mm - ISO 800 (Blende 3,5)
Blick vom Hohenhewen
(844 m) auf Engen und Umgebung - Sony NEX-7 mit FD 1,8/50 mm - ISO 100; EV -0,3
Dieses Bild
wurde nicht mit der Standardeinstellung aufgenommen, sondern mit dem
Kreativmodus „Herbstlaub". Mit wachsender Begeisterung habe ich im Laufe des
Urlaubs in den unterschiedlichsten Kreativmodi fotografiert und mit den von der
Kamera angebotenen Bildeffekten experimentiert. Darüber und wie mein
abschließendes Fazit ausfällt, schreibe ich im letzten Teil meines
Erfahrungsberichtes.
Weiterführende
Links:
Canon AE-1
http://www.ccw-ka.eu/site/4photo/cameras/Canon%20AE1/frameset_c_ae1.html
http://www.woschod.de/2012/05/31/neu-im-kameramuseum-2/