Rückblende
Vergleich der Superzoomer – Minolta Z1 und Rollei dk4010
2009-10-29 Heute betrachten wir sie ja als eigene Kameraklasse - Digitalkameras mit einem riesigen Zoombereich. Ich habe zwei ältere Modelle mal im Vergleich ausprobiert. Die Minolta Dimage Z1 von 2003 und die Rollei dk4010 von 2004. Beide Kameras haben einen 1/2,7" CCD Sensor, der bei Minolta 3,2 MP und bei der Rollei 4,0 MP hat. Die „sprechende" Typenbezeichnung dk4010 macht es einfach, den Hersteller herauszufinden - also k = Kyocera und 40 = 4,0 MP und 10 = 10-facher Zoombereich. Die Z1 war das erste Modell einer erfolgreichen Serie, aber die einzige Kamera mit dem Minolta Schriftzug. (Harald Schwarzer)
Hinweis Dieser Artikel wurde ursprünglich in unserem Blog-System
veröffentlicht und später zur Archivierung automatisch in unser Redaktionssystem übertragen.
Bei den Nachfolgekameras Z2, Z3, etc. stand dann Konica Minolta auf der Gehäuseoberseite, denn Anfang 2004 erfolgte der Zusammenschluss dieser beiden japanischen Hersteller. Das fusionierte Unternehmen ist immer noch existent und einer der großen Anbieter im Bereich der Bürokommunikation, baut aber seit 2006 keine Kameras mehr.
Mit ihrem 10-fachen Zoombereich (KB entsprechend 37 - 370 mm) sind beide Kameras auch ohne Bildstabilisator recht alltagstauglich. Mit der hohen Anfangslichtstärke von 1:2,8 im Weitwinkel und 1:3,5 im Telebereich, ergeben beide Kameras im normalen fotografischen Einsatz bei ISO 100 und 200 gute Ergebnisse. Bei ISO 400 gibt es schon ein deutliches Bildrauschen. Unterschiede gibt es im Aussehen und in der Handhabung - mir persönlich gefällt das ausgefallene Design der Minolta besser und auch die größeren Bedientasten haben sich bei Fotografieren bewährt. Das Objektiv der Rollei ist von einem soliden Metalltubus umgeben und bleibt während des Zoomens vollkommen geschützt. Der Autofokus der Z1 ist viel schneller als bei der dk4010 und zudem lassen sich auch drei unterschiedliche Messfelder aktivieren - so „neumodischen" Kram wie Gesichtserkennung mit smile detector gab es vor ca. 6 Jahren noch nicht.
Fotos mit der Minolta Z1
Fotos mit der Rollei dk4010
Innovativ waren beide Kameras dennoch auf ihre Art. Die Rollei hat einen EVF (Electronic View Finder) mit sogenannter FLC-Technik (Ferroelectric Liquid Cristal). Im digitalkamera.de Testbericht der Kyocera M410R wird genau erklärt, warum effektive 100.000 Pixel bei Blick in den Sucher als eine 3-fach höhere Auflösung empfunden werden. (s. weiterführende Links). Minolta hingegen spart sich einen separaten Sucher insofern, dass man das Bild des rückseitigen LC-Displays einfach per optisch-mechanischem System umlenkt. Dazu benutzt man den Umschalthebel auf der Rückseite. Das soll lt. Minolta vorteilhaft für den Fotografen sein, denn es ergibt sich kein Unterschied im Bildeindruck. digitalkamera.de mutmaßte damals, dass es wohl auch einen Kostenvorteil gab. Ich hatte bei beiden Kameras keine Probleme mit dem Suchereinblick und habe das 1,5 Zoll „kleine" LC-Display lediglich für die Menueinstellungen benutzt.
Weitere technische Daten lassen sich gut im Kamera Schnellzugriff vergleichen (s. weiterführende Links).
Die Preise für gebrauchte Kameras folgen in etwa der Faktor 10-Regel - also heute bezahlt man 10% vom damaligen Neupreis. Ich habe die Minolta Z1 auf einer Fotobörse in den Niederlanden erworben und 50 Euro bezahlt. Neben der Originalverpackung inkl. sämtlichen Zubehör und Software war noch die Originalrechnung von 2003 dabei (562 Euro).
Weiterführende Links:
http://www.digitalkamera.de/Testbericht/Kyocera_Finecam_M410R/2251.aspx
http://www.digitalkamera.de/Kamera/Minolta/Dimage_Z1.aspx?Cam2=Rollei/dk4010