Rubrik: Bildbearbeitung
Adobes "Gesichtsbezogenes Verflüssigen" im Einsatz
2016-06-27 Mit der Einführung des Verflüssigen-Filters hat Adobe Photoshop-Anwendern vor einiger Zeit ein mächtiges Werkzeug zur Verfügung gestellt. Besonders Porträtfotografen haben diesen Filter gerne genutzt, um Gesichtskonturen und Augen anzupassen. Mit dem Photoshop CC Update 2015.05 wurde die Verflüssigen-Funktion um die Funktion „Gesichtsbezogenes Verflüssigen“ erweitert. Wie Sie diese Funktion einsetzen, zeigen wir Ihnen in diesem Fototipp. (Harm-Diercks Gronewold)
Das gewünschte Bild wird in Photoshop CC geöffnet. [Foto: Medianord]
Nach der Umwandlung in ein Smart-Objekt kann der Anwender jederzeit im Arbeitsablauf die Effekte des Verflüssigens verändern. [Foto: Medianord]
Die Gesichtsbezogenen Optionen sind alle untereinander angeordnet. [Foto: Medianord]
Wenn in Ihrem Adobe Abonnement Photoshop CC enthalten ist, dann bekommen Sie das Update automatisch angeboten und müssen das Update nur im Adobe-Dienstprogramm ausführen. Je nach Internetverbindung dauert das Update mehr oder weniger lang. Photoshop CC kann während des Updates nicht benutzt werden.
Nach dem Update starten Sie Photoshop CC und öffnen das Bild, das Sie bearbeiten wollen. Danach können Sie schon den Verflüssigenfilter aktivieren. Wie empfehlen Ihnen jedoch, die Ebene zuvor in ein Smart-Objekt umzuwandeln, dann können Sie jederzeit auf das Verflüssigen-Ergebnis wieder Einfluss nehmen. Wenn Sie Ihre Entscheidung getroffen haben, dann aktivieren Sie den Verflüssigen Filter. Bitte beachten Sie, dass die Gesichtskennung nur funktioniert, wenn das Gesicht komplett sichtbar ist. Wenn die Gesichtserkennung mehrere Gesichter erkennt, dann können diese über das Dropdownmenü „Gesicht auswählen“ ausgewählt werden oder Sie klicken auf "Alle" und verändern alle erkannten Gesichter auf einmal. Diese finden Sie wiederrum unter dem Eintrag „Face-Aware Liquify“. Innerhalb des Eintrags sind alle veränderbaren Bereiche untereinander aufgelistet und können per Mausklick expandiert werden. Hier wählen Sie nun den Bereich aus, den Sie als ersten editieren wollen. In den meisten Fällen ist es empfehlenswert, wenn Sie sich von oben nach unten durcharbeiten.
Mit dem Pulldown-Menü kann der Anwender die einzelnen Gesichter anwählen und danach die individuellen Einstellungen per Schieberegler oder Werteeingabe vornehmen. [Foto: Medianord]
Zu den Optionen für die Nase gehören die Nasenhöhe und Nasenbreite. [Foto: Medianord]
Die Optionen für die Mundpartie sind deutlich umfangreicher und eröffnen vielfältige Möglichkeiten. [Foto: Medianord]
Der letzte ausklappbare Bereich erlaubt es, die Gesichtsform selbst zu verändern. [Foto: Medianord]
Unter dem Eintrag „Augen“ haben Sie die Möglichkeit, die Augen in Größe, Höhe, Breite, Winkel und Abstand zueinander zu verändern. Die Regler verändern die betreffenden Bereiche sofort entweder in den positiven beziehungsweise negativen Bereich. Nach den Augen können Sie die Nase des jeweiligen Gesichts in Höhe und Breite verändern. Die Optionen für die Nase sind zudem die am wenigsten umfangreichen im Gesichtsbezogenen Verflüssigen. Für den Mund stehen Ihnen dann wieder mehr Optionen zur Verfügung, die es erlauben, den Mund zum Lächeln zu bringen, die Lippengröße getrennt voneinander zu verändern, die Mundbreite anzupassen und die Höhe des Mundes zu optimieren. Hier ist es wichtig, dass Sie darauf achten, ob der Mund korrekt erkannt wurde. In unserem Beispiel wurde der Mund des Bräutigams nicht richtig erkannt und nur die Lippengrößenänderung brachte plausible Ergebnisse. Der letzte Eintrag erlaubt es Ihnen, die Stirn- und Kinnhöhe zu verändern sowie die Kinnpartie und die Gesichtsbreite. Mit einem Klick werden die Änderungen auf das Bild angewendet, und wenn Sie zuvor ein Smart-Objekt aus dem Bild gemacht haben, dann können Sie jetzt auch schnell zwischen Vorher und Nachher umschalten.
Wenn Sie kein Freund von Änderungen per Schiebereglern sind, dann steht es Ihnen frei, auch die Maus oder einen elektronischen Stift für die Änderungen zu benutzen. Im Vorschaubild werden, sobald der Mauszeiger drübergeschoben wird, „Anfasser“ angezeigt. Diese bieten alle Funktionen, die Ihnen die Schieberegler auch erlauben.
Das Beispielbild ohne Korrekturen. [Foto: Harm-Diercks Gronewold]
Das Beispielbild mit den angewendeten Korrekturen. [Foto: Harm-Diercks Gronewold]