Rubriken: Bildbearbeitung, Bildpräsentation
Bildauflösung für Druck oder Belichtung ermitteln
2001-07-16 Digitalkameras speichern Bilder meist mit 72 oder 96 dpi. Ausbelichtungen auf Fotopapier erfolgen meist mit 300 dpi und Fotodrucker arbeiten je nach Druckverfahren mit 300 bis fast 3.000 dpi. In diesem Tipp erfahren Sie, wie diese verschiedenen Auflösungen zueinander finden. (Jan-Markus Rupprecht)
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Aber auch der Ausdruck in einem kleineren Format bringt nicht immer die
erwartete Qualität. Dies passiert besonders leicht bei den kleinformatigen
Fotodruckern. Obwohl hier die Datenmenge für das Ausgabeformat meist reicht,
kommt es auch hier zu den unschönen Treppenstufen, wenn die Eingabeauflösung
nicht mit der Druckauflösung harmoniert. Dies ist dann der Fall, wenn nicht ein
Bildpunkt des Digitalfotos auf genau einen Druckpunkt des Fotodruckers trifft.
Für eine optimale Qualität sollte man diesen Druckern die Daten genau passend
liefern (z. B. mit 306 dpi, die Angabe entnimmt man den Technischen
Daten) und lieber die Fotos etwas beschneiden oder im Bildverarbeitungsprogramm
herunterrechnen. Dieses Verfahren ist in unserem Tipp "2-Megapixel-Bilder
optimal ausdrucken" detailliert beschrieben und auf höhere
Kameraauflösungen übertragbar. Mittlerweile gibt es erste bezahlbare
kleinformatige Fotodrucker mit einer Auflösung von 403 dpi, die 3,8
Millionen Bildpunkte aufs Papier bringen. Beschickt man diese mit Daten aus
einer 3,3-Megapixel-Kamera, sollte man für eine optimale Druckqualität die
Bilder ebenfalls auf die Druckauflösung umrechnen (nicht skalieren!) und das
Druckformat nicht voll ausnutzen (einen weißen Rand lassen). Bilder von
4-Megapixel-Kameras sollten wiederum im Bildbearbeitungsprogramm beschnitten
oder herunterskaliert werden.
Alles bisher gesagte gilt auch für Fotobelichtungen. Informieren Sie sich
bei Ihrem Belichtungsservice über die für das jeweilige Format tatsächlich
verwendeten Pixel (in Breite und Höhe) und liefern Sie dem Labor möglichst
keine geringere Pixelanzahl (siehe auch Tipp "Geeignete Ausgabegröße von
Digitalfotos bestimmen"). Bei höchstem Qualitätsanspruch belichten wir
selbst 4-Megapixel-Fotos auf einem 300-dpi-Belichter im Format 20 x 30
nicht formatfüllend, sondern ergänzen das Foto bis zur effektiv belichteten
Pixelzahl (z. B. 2.399 x 3.604 Pixel) im Bildbearbeitungsprogramm mit
einem Passepartout. So stellen wir sicher, dass unser Foto genau Pixel für
Pixel ausbelichtet wird. Die in der Bilddatei gespeicherte dpi-Zahl der Auflösung ist den
Belichtern übrigens völlig egal, hier interessiert nur die effektive
Bildgröße in Pixeln.
Moderne Tintenstrahldrucker versprechen unglaublich hohe Auflösungen von bis
zu 2.880 dpi. Selbst wenn diese mit sechs Farben drucken oder
unterschiedlich große Punktgrößen erzeugen können, müssen sie doch jeden
einzelnen in "Echtfarben" vorliegenden Bildpunkt des Digitalfotos aus
vielen kleinen Tintentröpfchen zusammensetzen, das nennt man
"Rastern". Durch moderne gestreute Raster erzeugt man dabei
hervorragende Qualität mit verschiedenen Eingabeauflösungen (ausreichende
Datenmenge vorausgesetzt). Die optimale Aufbereitung erledigt der im
Betriebssystem installierte Druckertreiber oder – beim Direktdruck von einer
Speicherkarte – der Prozessor im Drucker.
Bei Laserdruckern, die oft mit geometrischem Raster arbeiten und keine so
hohe Auflösung haben, sollte man im Interesse einer guten Qualität immer
glatte Teiler der jeweiligen Druckauflösung verwenden. Arbeitet der Drucker mit
600 oder 1.200 dpi, sind 150, 200 und 300 dpi geeignete
Bildauflösungen, bei einem 800-dpi-Drucker wären es 200 und 400 dpi. So
vorbereitete Bilder dürfen dann natürlich nach dem Einfügen,
beispielsweise in ein Textdokument, nicht mehr in der Größe geändert werden,
sonst kann man sich die Umrechnung im Bildbearbeitungsprogramm gleich sparen.