Rubrik: Bildbearbeitung
Bilder in Schwarzweiß wandeln mit Silver Projects Professional
2013-11-18 Um ein Farbbild in ein Schwarzweiß-Bild umzuwandeln, benötigt man im einfachsten Fall nicht einmal mehr ein Bildbearbeitungsprogramm, da die meisten Kameras von Haus aus eine Funktion für die monochrome Fotografie anbieten. Wer allerdings flexibel an die monochrome Fotografie herangehen möchte, der setzt voll und ganz auf die monochrome Wandlung der Bilder in einer universellen Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop Elements. Man kann aber auch seine monochromen Bilder mit der Spezialsoftware Silver Projects Professional erstellen. Wie das genau geht, zeigt dieser Fototipp. (Harm-Diercks Gronewold)
Die Silver Projects Professional Arbeitsfläche zeigt neben den Voreinstellungen auch das große Vorschaubild und die "Werkzeuge" auf der rechten Seite. [Foto: MediaNord]
Das eingeblendete Histogramm hilft, die Helligkeitsverteilung einzuschätzen und Detailverlust in den Tiefen und Lichtern vorzubeugen. [Foto: MediaNord]
Die "Werkzeugleiste" beinhaltet neben den Postprocessing-Effekten auch die Graustufen-Umwandlung und Filmsimulation. [Foto: MediaNord]
Nach der Auswahl eines Effektes kann dieser noch mit individuellen Werten versehen werden. [Foto: MediaNord]
Das Resultat ist eine differenzierte und detaillierte Monochrom-Wandlung. [Foto: Harm-Diercks Gronewold]
Wie jeder Bildbearbeitungstipp fängt auch dieser mit der Auswahl eines geeigneten Fotos und der Vorbereitung der Arbeitsfläche an. Wird Silver Projects Professional gestartet, dann kann der Anwender über verschiedene Schaltflächen den Bilderbrowser, ein einzelnes Bild aus einem Verzeichnis oder ein vorher gespeichertes Projekt öffnen oder den Dialog zur Stapelverarbeitung öffnen. Da wir nur ein Bild bearbeiten wollen, laden wir mit der zweiten Schaltfläche von rechts ein Bild in Silver Projects Professional.
Nachdem das Bild geöffnet ist, präsentiert Silver Projects Professional den Arbeitsbereich. Da per Grundeinstellung hier wichtige Dinge wie das Histogramm und die Vergleichsansicht fehlen, sollten diese per Mausklick auf das entsprechende Icon oder dem Eintrag im „Ansicht“-Menü eingeblendet werden. Das Histogramm kann zur Beurteilung der Helligkeitsverteilung im Bild zu Rate gezogen werden und ist, wenn man sich mit der Funktionsweise vertraut gemacht hat, ein mächtiges Hilfsmittel (siehe weiterführende Links). Die Vergleichsansicht hingegen dient dem Anwender zu beurteilen, wie sich die momentanen Einstellungen zum Ursprungsbild verhalten.
Auf der linken Seite der Arbeitsfläche sind die Voreinstellungen zu finden, hier haben die Entwickler von Silver Projects Professional dem Anwender jede Menge Voreinstellungen zur Verfügung gestellt. Das Tolle ist, dass man diese Effekte nutzen, kombinieren und individualisieren kann. Für diesen Fototipp haben wir uns für ein Seerosenbild entschieden. Bei dem Beispiel muss auf die Lichter geachtet werden, da die Gefahr droht, Details in der Zeichnung zu verlieren. Wir haben uns hier für den Effekt „Natürlich Leuchten“ entschieden. Das Bild in der Vorschau wird daraufhin angepasst, was je nach Rechenleistung des Systems und der Bildgröße einen Moment dauern kann.
Der nächste Arbeitsschritt führt auf die rechte Seite der Arbeitsfläche, auf der die Effekte zu finden sind. Doch bevor weitere Effekte zum Bild hinzugefügt werden, sollte der Anwender sich um die Graustufen-Umwandlung kümmern. Hier kann man entscheiden, ob ein simulierter Farbfilter auf das Bild angewendet wird. Farbfilter haben unterschiedliche Auswirkungen auf den Bildeindruck. Landschaften beispielsweise können durch Rotfilter sehr dramatisch werden. Bei Porträts eignen sich Orange- oder Rotfilter um Hautunreinheiten zu neutralisieren, nicht zu empfehlen bei Porträts sind hingegen Blau- und Grünfilter, da sie Hautunreinheiten stärker betonen (siehe weiterführende Links).
Im Beispielbild haben wir uns für einen Grünfilter entschieden. Silver Projects Professional erlaubt dem Anwender den Farbton entweder als Voreinstellung oder als manuelle Einstellung in Grad per Schieberegler zu setzen und darüber hinaus auch noch die Intensität des Farbfilters einzustellen. Wir haben uns bei dem Beispiel für einen Farbton von 145° und einer Intensität von 132 % entschieden. Bei diesem Arbeitsschritt sollte man das Histogramm im Auge behalten, damit Details nicht verloren gehen.
Für Analog-Enthusiasten besitzt die Software eine Filmemulation, welche 37 der wichtigsten analogen Schwarzweißfilme und deren Körnung simulieren kann. Zu beachten ist, dass die gewählte Filmsimulation maßgeblich die Helligkeit und den Kontrast eines Bildes beeinflussen kann. Deswegen gilt auch hier „Auge auf das Histogramm“ oder man aktiviert die „Grenzpixel“-Anzeige. Diese befindet sich in der oberen Leiste links neben dem Bildzoom. Die „Grenzpixel“-Anzeige visualisiert die „Problemzonen“ und zeigt farbig an, welche Bildbereiche drohen Details zu verlieren oder schon verloren haben.
In unserem Beispiel sind die Mitteltöne und Tiefen ein wenig zu stark. Leider besitzt die von uns ausgewählte Voreinstellung keine Möglichkeit, Helligkeit und Kontrast zu ändern. Aus diesem Grund wählen wir aus den „Post-Processing-Effekten“, die ganz oben auf der linken Seite zu finden sind, den Effekt „Helligkeit-Kontrast-Schärfe“ aus und mit einem Doppelklick fügen wir diesen zu den gewählten Effekten hinzu.
Wie schon am Anfang des Fototipps erwähnt, kann jeder gewählte oder von der Voreinstellung gesetzte Effekt individualisiert werden. Dazu muss nur der entsprechende Eintrag unter „gewählte Effekte“ aktiviert werden und schon können spezifische Einstellungen darunter vorgenommen werden. Im Fall von Helligkeit-Kontrast-Gamma wurde die Helligkeit und der Kontrast minimal verändert (-1 und +5) und die Mitteltöne (Gamma) auf +13 eingestellt. Sind auch diese Einstellungen gemacht, kann das Bild ausgegeben oder als Projekt gespeichert werden. Um das Bild zu speichern, klickt man einfach auf die entsprechende Schaltfläche und kann in dem sich öffnenden Fenster den Bildbeschnitt festlegen. Mit einem Klick auf „Speichern“ kann das Bild dann in verschiedenen Formaten gespeichert werden (TIF 8-Bit, Tif 16-Bit, PNG 16-Bit, JPEG 16-Bit, JPEG 8-Bit). Wie mein ein Bild auf „alt“ trimmt, erklären wir in einem folgenden Fototipp.