Rubrik: Bildbearbeitung
Bilder mit Color Projects Professional veredeln
2014-04-07 Mit Color Projects Professional aus dem Franzis Verlag kann man schnell Farbstimmungen ändern, Bildeffekte kreieren und dem eigenen Foto einen vollkommen individuellen Look geben. Wir wollen in diesem Fototipp zeigen, welche Schritte nötig sind, um ein Foto in ein Kunstwerk zu verwandeln und erklären, wie man die vorhandenen Hilfsmittel einsetzt, um Fallstricke zu umgehen sowie jederzeit volle Kontrolle über das zu bearbeitende Bild behält. (Harm-Diercks Gronewold)
Kopiert man eine Voreinstellung, so kann die neu erstelle Voreinstellung mit einem eigenen Namen versehen werden. [Foto: MediaNord]
Das Histogramm gibt Aufschluss über die Helligkeitsverteilung im Bild und gibt so wichtige Informationen an den Anwender weiter. [Foto: MediaNord]
Auf der rechten Seite der Arbeitsfläche befinden sich die Effekte und die Detaileinstellungen. [Foto: MediaNord]
Die Detaileinstellungen können mit Deckkraft und/oder Luminanzmaske in das Bild gebracht werden. [Foto: MediaNord]
Die Kombination von Voreinstellungen bietet nahezu unendliche Möglichkeiten für die kreative Bildveredelung. [Foto: MediaNord]
Color Projects Professional bietet eine hilfreiche Grenzpixelanzeige, um Über- und Unterbelichtungen zu markieren. [Foto: MediaNord]
Das Zuschnittfenster bietet dem Anwender die Möglichkeit, das Bild zu beschneiden und es mit einer Bildunterschrift zu versehen. [Foto: MediaNord]
Wie bei allen Bildbearbeitungs-Fototipps fängt alles mit der Auswahl des zu bearbeitenden Bildes an. In unserem Fall ein idyllisches Foto eines vorbeifahrenden Dampfschiffes vor beindruckender Bergkulisse. Wenn man es sich hier einfach machen möchte, dann sucht man sich eine der vielen auf der linken Seite angezeigten Voreinstellungen aus und wendet diese auf das Bild an. Wir möchten jedoch einen eigenen Effekt aus einer bestehenden Voreinstellung erstellen. Dazu sucht man sich die entsprechende „Basis“-Vorlage aus und klickt auf das „+“-Symbol. Nach dem Klick öffnet sich ein Dialogfenster, welches auffordert einen Namen für die Vorlage zu vergeben. Ist das getan, springt Color Projects Professional automatisch in die Voreinstellungskategorie „Eigene“ und wendet den kopierten Effekt auf die Vorschau in der Mitte der Arbeitsfläche an.
Für den Fototipp haben wir uns für die Vorlage „Natürlich hochwertig“ entschieden. Schaut man nun auf die rechte Seite und in die Mitte der Leiste, dann erkennt man dort die gewählten Effekte. Möchte man weitere Effekte aus dem Bild entfernen, so reicht ein Doppelklick auf den Eintrag und eine Bestätigung, dass der Effekt wirklich entfernt werden soll. Möchte man einen Effekt hinzufügen, so sucht man sich den entsprechenden Effekt aus der Liste oberhalb von „gewählte Effekte“ und „Fotofilm-Emulation“ aus. Auch hier reicht wieder ein Doppelklick auf den entsprechenden Effekt, um ihn in die Reihe der gewählten Effekte einzufügen. Für das Beispielbild haben wir uns den Effekt „Bleach Bypass“ ausgesucht.
Auf den ersten Blick sieht man, dass der „Bleach Bypass“ seine Sache korrekt macht, dennoch ist der Effekt zu drastisch. Nun könnte man die Deckkraft für den Effekt über die Deckkraftanzeige reduzieren. Diese befindet sich in den Details des gewählten Effektes. Eine einfache Reduzierung der Deckkraft des Effektes wäre aber zu wenig. Wir wollen „Bleach Bypass“ nur auf die helleren Bildbereiche anwenden. Aus diesem Grund benutzen wir die Luminanzmaske, welche im unteren Bereich der Effektdetails zu finden ist. Doch was bewirkt die Luminanzmaske genau? Die Luminanzmaske sorgt dafür, dass die Stärke des Effektes von der Bildhelligkeit abhängt. Freundlicherweise haben die Color-Projects-Professional-Entwickler verschiedene Kurvenformen voreingestellt. Sucht man sich eine aus, dann zeigt sich das Ergebnis nicht nur in der Bildvorschau in der Mitte, sondern man erkennt in der Luminanzmaske ein Schwarzweißbild. Die hellen Bereiche dieses Schwarzweiß-Bildes zeigen an, wo der Effekt zum Tragen kommt und je dunkler der Maskenbereich wird, desto weniger wird der Effekt auf das Bild angewendet. Wir haben uns für eine S-Kurve entschieden, da diese die Tiefen des Bildes vor Unterbelichtung schützt. Um zu überprüfen, ob Pixel Gefahr laufen, über- oder unterzubelichten, kann die Grenzpixelanzeige aktiviert werden. Diese zeigt „gefährdete“ Pixel als unterschiedliche Farben an. Blau bedeutet, dass ein Pixel unterbelichtet ist und Rot, dass er überbelichtet ist. In unserem Beispiel zeigen sich die Grenzpixel zwar in einigen Bereichen „gefährdet“ aber noch nicht komplett verloren. Somit kann das Bild ausgegeben werden. Dazu klickt man auf die entsprechende Schaltfläche im oberen Bereich der Arbeitsfläche, direkt unter „Bearbeiten“. Daraufhin kann das Bild noch beschnitten und mit einer Beschriftung versehen werden. Sind der Beschnitt und die Beschriftung erledigt, so kann man nun entscheiden, in welchem Format das Bild gespeichert wird. Hier stehen einige Dateiformat mit 8-Bit sowie 16-Bit zur Verfügung.
Eine weitere Möglichkeit, eine Voreinstellung zu erstellen, ist der Weg über eine Kombination aus zwei unterschiedlichen Voreinstellungen. Dazu muss man lediglich auf die Schaltfläche „Voreinstellungen kopieren“ klicken, welche sich unter den Voreinstellungskategorien befindet. Dann öffnet sich ein Fenster, in welchem oben links und rechts je ein Dropdownmenü zum Auswählen der verschiedenen Vorlagen zu sehen ist. Darunter befindet sich jeweils ein Vorschaubild. Darunter ist ein größeres Vorschaubild zu sehen, welches den kombinierten Effekt zeigt. Dieser wird dann im nächsten Schritt unter einem eigenen Namen gespeichert und kann ebenfalls in allen Details verändert und manipuliert werden.
Franzis Color Projects Professional ist für knapp 130 Euro per Verlagswebsite oder Fachhandel erhältlich. Eine zeitbegrenzte Demoversion steht ebenfalls für interessierte Leser zur Verfügung (siehe weiterführende Links).