Rubrik: Bildpräsentation
Bildpräsentation mit Aquasoft DiaShow für Youtube Teil 2
2011-08-29 Dass "elektronische" Diashows kein Hexenwerk sind, hat der erste Fototipp gezeigt, der den Einsatz der kostenlosen Version von "Aquasoft DiaShow für Youtube" zum Thema hat. Da sich der erste Teil mit den Basisfunktionen der Software befasst hat, geht es in diesem zweiten Teil um fortgeschrittenere Funktionen der leistungsstarken Software, damit die eigenen Bildpräsentationen in Zukunft mit Spuren, Kapiteln, Bewegungspfaden, Kamerafahrten und Texteffekten ausgestattet werden können und so noch individueller und ansehnlicher sind. (Harm-Diercks Gronewold)
Neuen Nutzern der Software von Aquasoft sei der erste Teil der Fototipp-Reihe an Herz gelegt (siehe weiterführende Links), da viele Funktionen in diesem Fototipp darauf aufbauen. Es beginnt wieder alles mit der Wahl des Seitenverhältnisses und der passenden Bilder. Aus organisatorsicher Sicht macht es durchaus Sinn, wenn die gewünschten Bilder, vorsortiert in einem eigenen Ordner liegen. Hier ist drauf zu achten, die Bilder in den Ordner zu kopieren und nicht zu verschieben. Bevor nun das Bildmaterial in die Präsentation gelangt, sollte man sein Augenmerk auf die "Toolbox" richten und dort das Objekt "Kapitel“suchen. Das "Kapitel" bietet einen "Behälter" für Bilder, Effekte und Tonquellen, welche thematisch zueinander gehören und kann wie ein Container oder Kasten angesehen werden. Zieht man das Objekt "Kapitel" nun in die Timeline, ist nur das Objekt – der Container – selber zu sehen. Um ein Bild in das "Kapitel"-Objekt zu bekommen, zieht man das "Bild"-Objekt in das Kapitel und per Dialog wählt man ein oder mehrere Bilder aus, die in das Kapitel eingefügt werden sollen. Bisher sieht das Kapitel nicht sonderlich spektakulär oder anders als eine Timeline aus, welche farbig hinterlegt ist. Doch anhand einer einfachen Texteinblendung zeigt sich, was die Kapitelfunktion besser kann.
In den Basisfunktionen war es möglich Texte direkt vor, hinter oder an ein Bild zu hängen. Doch was ist, wenn der Text bildübergreifend zu sehen und während dessen animiert sein soll? Hierzu zieht man nun das "Text"-Objekt unter die geöffneten Bilder, und zwar in die Zeile, die mit "hierherziehen um neue Spur anzulegen" beschriftet ist. Hier platziert man den Text dann grob unter die Bilder. Im "Eigenschafts"-Bereich rechts neben der Vorschau kann man neben der Dauer auch den Abstand zum vorherigen Objekt in der gleichen Spur auf eine hundertstel Sekunde genau setzen. Der Text wird mit Hilfe von einfachen Formatierungsoptionen schnell in die gewünschte Form gebracht. Nun kann man aus den vorgefertigten Textanimationen die passende wählen, aber eigene Animationen geben immer den eigenen Stil weiter. Doch da es sich hier um fortgeschrittene Funktionen dreht, soll ein eigener Animationseffekt für den Text erstellt werden, und zwar soll sich der Text von rechts nach links durch das Bild bewegen und dabei einer unsichtbaren Linie folgen. Das ist einfacher als es sich anhört, und alles was man dazu braucht ist ein Textobjekt, die Bewegungspfadfunktion und die Auswahl einer Funktion im Objekt-Eigenschaftenfenster.
Oberhalb des Vorschaufensters befinden sich Schaltflächen und für diesen Effekt wird das Pfadsymbol mit dem "+"-Zeichen benutzt (siehe Bild). Bevor man jedoch die Schaltfläche betätigt ist sicherzustellen, dass auch das Textobjekt aktiviert ist. Zunächst verschiebt man das Textfeld in den Bereich, in dem die Animation starten soll. In diesem Beispiel soll die Animation außerhalb des Sichtfeldes starten. Dazu setzt man den Zoom der Vorschau einfach ein wenig kleiner und schiebt den Text komplett aus dem Bildbereich der Vorschau. Dann klickt man auf das Pfadsymbol mit dem "+"-Zeichen, wodurch der Textrahmen schräg versetzt kopiert wird, und beide Textrahmen sind mit einer gestrichelten Linie verbunden. Diesen neuen Rahmen verschiebt man nun in das Vorschaubild und definiert so den Punkt, zu dem der Text sich bewegen soll. Die Dauer dieser Reise wird mit dem Wert im Feld "Zeitmarke" definiert, diese steht als Grundeinstellung bei zwei Sekunden. Diese Zeit kann man entweder durch die Eingabe einer Dezimalzahl ändern oder man benutzt die Pfeilschaltflächen zum Verkürzen oder Verlängern. Soll ein weiterer Animationspunkt hinzugefügt werden, drückt man erneut das Pfadsymbol mit dem "+"-Zeichen, um einen weiteren Bewegungspunkt festzulegen. Für dieses Beispiel schiebt man ihn auf der anderen Seite aus dem Vorschaubereich heraus.
Nun kann man sich das bisherige Ergebnis bereits mit der Wiedergabefunktion ansehen. Sollte man dabei feststellen, dass der Text ziemlich schnell durch das Bild eilt, kann man mit den Werten der "Zeitmarke" die Dauer der Bewegung verlängern. Hierbei ist zu beachten, dass immer der Zielpunkt aktiviert sein muss, um die jeweilige Dauer der Animation zu ändern. In diesem Beispiel wurden vier Sekunden als Zeitmarke gewählt. Der Text fliegt nun geschmeidig an der Linie entlang und verschwindet wieder außerhalb des Bildes. Somit ist die einfache Animation fertig. Um das ganz noch ein wenig aufzuwerten, kann im Eigenschaftsbereich ganz unten im Dropdown-Menü das Verhalten der Buchstaben am Pfad festgelegt werden, indem man die geschmacklich passende Funktion wählt.
Die letzte in diesem Fototipp behandelte Funktion ist die Kamerafahrt. Diese verbirgt sich hinter der Schaltfläche neben der Pfadfunktion. Die Kamerafahrt erlaubt bequeme Zooms in und aus Bildern heraus. Die Anwendung ist denkbar einfach: Für die Kamerafahrt ist es nicht wichtig, ob ein Kapitel angelegt wird, aber die Erfahrung zeigt, dass es nie schadet auch hier mit einem Kapitel zu arbeiten. Ist nun das Kapitel mit dem Bild angelegt, klickt man einfach auf die Schaltfläche und ein Begrenzungsrahmen wird bündig um das Bild gelegt. Dieser Rahmen kann nun verkleinert, vergrößert oder bewegt werden. Die Bewegung der Kamera und die Dauer der Bewegung wird über die gleichen Schaltflächen gesteuert wie die der Bewegungspfade. Über die Kamerafahrt-Funktion werden auch die beliebten "Ken Burns"-Effekte realisiert. Auf leistungsschwachen Systemen sollte man auf Kamerafahrten in sehr große Bilder verzichten, da die Software eine Textur anlegt, um ein "Flimmern" zu vermindern.
Tipp: Im "Eigenschaften"-Bereich ist die Funktion "Nach dem Abspielen liegen lassen" aktiviert. Diese sorgt dafür, dass Bilder nach der Verweildauer in der Präsentation nicht einfach "ausgeschaltet" werden, um so sanfte Überblendungen zu gewährleisten. Auf der anderen Seite kann es in der Darstellung der nächsten Kapitel dafür sorgen, dass dieses Bild plötzlich wieder auftaucht. Ein einfache und stilistisch sichere Sache ist, dass man einfach einen einfarbigen Hintergrund für zwei Sekunden vor ein neues Kapitel einblendet und "Alphablending" als Übergang benutzt, dessen Dauer auf zwei Sekunden begrenzt ist. Damit hat man für das neue Kapitel einen sauberen Hintergrund, auf dem man bequem arbeiten kann.
Da es möglich ist Kapitel im Kapitel zu erstellen, sind verschiedene Arten der Animationen und Bewegungspfade jederzeit kontrollierbar und sehr übersichtlich zu sortieren. Das bringt dann wieder eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten mit sich sich, wie zum Beispiel Musik für ein bestimmtes Kapitel zu begrenzen oder Soundeffekte einzubauen. Falls einem dann der Export nach Youtube zu wenig sein sollte, kann man die erlernten Techniken auch ganz einfach in der "Vollversion" von Aquasoft DiasShow einsetzen.