Rubrik: Bildpräsentation
Bildpräsentation mit Windows Movie Maker 11
2011-06-06 Wenn man seine Bilder präsentieren möchte, kann man diese ausdrucken oder einfach die Kamera an den Fernseher anschließen und sich die Fotos anschauen. Allerdings ist eine richtige Präsentation in Form einer digitalen Diashow mit Musik und schönen Bildwechseln besser geeignet, damit das Publikum nicht einschläft oder flieht. Dazu benötigt man nicht einmal teure Software, sondern kann auf den neuen Windows Live Movie Maker 2011 zurückgreifen, der unter Vista und Windows 7 läuft. Wie man vorgeht, um eine unterhaltsame Diashow zu produzieren, soll dieser Fototipp zeigen. (Harm-Diercks Gronewold)
Vor der Installation des Programms sollte man sich die Systemanforderungen ansehen, damit man einen zu klein dimensionierten Rechner nicht überfordert. Microsoft gibt die Prozessorleistung mit 1,6 Gigahertz oder höher an, und man sollte mindestens ein Gigabyte Speicher im Rechner eingebaut haben. Hier gilt jedoch auch "je mehr desto besser". Dann wird noch eine Grafikkarte benötigt, die DirectX 9 oder höher sowie mindestens Shader Model 2 unterstützt. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann von der Microsoft-Seite die entsprechende Installationsdatei heruntergeladen werden. Diese kann alle Programme aus den "Windows Live Essentials" installieren. Soll nur der Movie Maker installiert werden, muss die Installation angepasst und nur der Moviemaker ausgewählt werden. Je nach Internetanbindung dauert die Installation länger oder weniger lang. Nach der Installation kann es sofort verwendet werden und begrüßt den Benutzer mit einer aufgeräumten Arbeitsfläche.
Um den Grundstein für die Präsentation zu legen, wählt man zuerst den Menüpunkt "Projekt" und legt das Seitenverhältnis für die Anzeige der Präsentation fest. Auf modernen Fernsehern ist das 16:9, auf älteren TV- Modellen und Computermonitoren 4:3. Ist das erledigt, klickt man wieder auf die Startseite. Hier passiert eigentlich alles, was relevant für die Präsentation ist. Zunächst fügt man über die Schaltfläche "Videos und Fotos hinzufügen" entweder Fotos oder/und Videos zum Projekt hinzu. Die Bilder tauchen dann nacheinander auf der rechten Seite auf. Hier können sie in die gewünschte Reihenfolge per "Drag and Drop" geordnet, gedreht oder wieder entfernt werden. Im oberen Bereich ist mit dem Einfügen der Bilder eine neue gelbe Schaltfläche mit dem Titel "Videotools" aufgetaucht. Mit einem Klick darauf kann man die Verweildauer eines oder aller ausgewählter Bilder anpassen. Hat man die Bilder in die entsprechende Reihenfolge gebracht geht man zunächst an den Titel der Präsentation. Hier kann die kleine Schaltfläche neben den großen "Hinzufügen"-Schaltflächen geklickt werden, und ein Textfenster erscheint in der Vorschau.
Im Bereich der Bildsortierung wurde eine neue schwarze Ebene angelegt, neben dem Programmnamen erscheint ein roter Karteireiter mit dem Namen "Texttools". Klickt man diesen an, gelangt man sofort in die Einstellungsmöglichkeiten für den Text. Der Text ist frei positionierbar und kann wie in einer Textverarbeitung formatiert werden. Auch können alle unter Windows installierten Schrifttypen benutzt werden, um Texte darzustellen. Als nächstes kann man die einzelnen Bildtitel setzen, dies ist jedoch nicht zu empfehlen, da diese nicht an die entsprechenden Punkte an den Bildern fixiert sind. Sollte man im Verlauf der Erstellung der Präsentation die Anzeigedauern ändern wollen, dann bewegen sich die Texte nicht mit. Das bedeutet dann umständliches Verschieben per Hand, was sehr lästig ist.
Der nächste Schritt ist der Klick auf die Animation. Hier verbergen sich die Übergänge von Bild zu Bild und die der Bilder an sich. Direkt über dem Vorschaufenster sind die Übergangsanimationen zu sehen. Um nun zu schauen, wie der Übergang aussieht, wählt man einfach ein Bild aus und bewegt den Mauszeiger über den gewünschten Übergang, und die Vorschau zeigt die Animation. Gefällt der Übergang, dann klickt man die Schaltfläche und schon ist der Übergang gesetzt. Aber auch hier sind Varianten möglich, denn die jeweilige Übergangsdauer kann frei variiert werden. Dazu wählt man entweder etwas aus den Voreinstellungen aus oder man setzt einfach einen Zahlenwert. Bei langen Überblendungen darf man nicht vergessen, die Verweildauer des Bildes zu ändern. Rechts neben der Verweildauer befinden sich die Bildanimations-Vorlagen. Um sich diese anzusehen, geht man ebenso wie bei den Übergängen vor und bewegt bei ausgewähltem Bild die Maus über die Vorlage und schon zeigt die Vorschau an, wie es später in der Präsentation aussehen wird. Die Animation verleiht der Präsentation ein wenig mehr Dynamik und unterhält den Zuschauer, deswegen sollte man dies auch einsetzen. Hier gilt jedoch, dass zu viel auch wieder kontraproduktiv ist.
Das gleiche gilt auch für die Funktionen, die sich hinter "Visuelle Effekte" verbergen. In diesem Abschnitt kann man nun tief in die Trickkiste greifen, um Bilder zu verfremden, zu spiegeln oder mit anderen Effekten zu versehen. Auch hier geht man für eine Vorschau nach dem bekannten Muster vor. Einen interessanten Effekt kann man erzielen, indem man ein möglichst farbenfrohes Foto kopiert. In das erste der beiden Fotos setzt man einen Monochrom-Effekt und das zweite blendet man mit einem weichen, langsamen Übergang ein. Nun sieht es so aus, als würde jemand die Farbe "reindrehen", das geht natürlich auch in die andere Richtung. Sind visuelle Effekte und die Überblendungen gesetzt, dann kann man endlich an die Texte für die Bilder gehen oder die Musik setzen. Sollen die Bildwechsel auf die Rhythmen der Musik angepasst werden, dann ist es empfehlenswert, die Musik zuerst zu platzieren. Dazu wählt man über die Schaltfläche "Musik hinzufügen" ein Musikstück aus. Automatisch wird das Musikstück über die Bilder als grüne Leiste gelegt. Wird diese Leiste angeklickt, kann man das Musikstück für die Präsentation anpassen, ein- und ausblenden, teilen und die Lautstärke einstellen. Das Anpassen der Bildwechsel auf die Musik ist langwierig und manchmal kniffelig, aber es lohnt sich sehr, weil eine audiovisuelle Dynamik entsteht, die den Zuschauer fesseln kann.
Nun fehlen nur noch die Texte zu den Bildern. Diese werden für jedes Bild mit der Schaltfläche Bildtitel, die auf der Startseite zu finden ist, erstellt. Die Texte können wie schon erwähnt frei positioniert, skaliert und die Verweildauer des Textes kann auch eingestellt werden. Bei langen Texten ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn sind sie zu lang sichtbar, dann langweilt es, sind sie zu kurz sichtbar, können es vielleicht nicht alle rechtzeitig lesen. Die Texte können ebenfalls animiert werden, die entsprechenden Vorlagen befinden sich rechts in der Vorschauzeile.
Sind nun alle Arbeitsschritte erledigt, dann sollte man sich die Show in Ruhe anschauen, um etwaige Fehler oder Ungereimtheiten zu entdecken und zu beheben. Ist diese letzte Kontrolle erledigt, kann die Präsentation exportiert werden. Der Windows Movie Maker 11 bietet hierzu das Microsoft eigene WMV-Format an, welches auch HD-Video unterstützt. Um den Film auszugeben, klickt man auf die Schaltfläche "Film speichern" und wählt das passende Format aus. Im nächsten Dialog wählt man den Speicherort, anschließend beginnt der Rechner das Video zu rendern. Dies kann, je nach Länge, Auflösung und Rechenleistung länger dauern. Wenn der Rendervorgang abgeschlossen ist, kann das Video am Computer und an vielen Fernsehern beziehungsweise DVD/BluRay-Playern wiedergegeben werden. Mit einer weiteren Exportfunktion kann man Video direkt zu Facebook, Flicker, YouTube und anderen hochladen.