Rubrik: Datensicherung

Datensicherung mit Backblaze Teil 4: Daten wiederherstellen

2025-02-01 In diesem Fototipp wollen wir überprüfen, ob die Datensicherung mit Backblaze Computer Backup wie vorgesehen geklappt hat. Das funktioniert an sichersten mit der Datenrücksicherung einer oder mehrerer Dateien. Bei der Gelegenheit schauen wir uns gleich an, welche Möglichkeiten der Rücksicherung es gibt.  (Jan-Markus Rupprecht)

Der Weg zu überprüfen, ob Backblaze die Dateien, die wichtig sind, auch wirklich gesichert hat, geht über die Datenrücksicherung. Diese müssen Sie nicht notwendigerweise auch ausführen. Zumindest sollten Sie aber im Datenrücksicherungs-Dialog nachschauen, ob die erwarteten Dateien da sind. Einen aussagefähigen Report, welche Dateien gesichert wurden, gibt es bei Backblaze nicht. Das ganze Verfahren ist aufs Nötigste reduziert. Dadurch bleibt die ganze Sache immerhin ziemlich übersichtlich.

Für die Kontrolle und die Datenrücksicherung gibt es drei verschiedene Wege:

  • Aus der Backblaze-Systemsteuerung können Sie „Optionen zur Wiederherstellung“ aufrufen. Daraufhin erscheint ein Fenster mit vier Möglichkeiten, die wir uns später noch näher anschauen.
  • Von jedem Rechner aus können Sie sich einfach im Webbrowser in Ihr Backblaze Benutzerkonto einloggen und die gesicherten Dateien sehen und zurück sichern.
  • Die Smartphone-App ermöglicht ebenfalls einen Blick auf die gesicherten Dateien und eine Rücksicherung. Die App schauen wir uns später noch in einem gesonderten Fototipp an.

Der aus meiner Sicht einfachste Weg ist der über die Backblaze Website in einem beliebigen Browser, denn dazu müssen Sie nicht einmal an dem Rechner sein, um dessen Sicherung es geht. Loggen Sie sich dazu einfach von irgendeinem Rechner in Ihr Backblaze-Benutzerkonto ein und klicken Sie links im Baum unter „Computer-Backup“ den Link „Dateien anzeigen/wiederherstellen“. Falls dann ein Pop-Up-Dialog „Welcome to web restore“ erscheint, klicken Sie diesen mit dem X weg. Dann sehen Sie drei Methoden zur Auswahl, wie Sie die Dateien erhalten können:

  • Herunterladen (kostenlos). Das ist das, was Sie in der Regel machen werden. Einzelne Dateien können Sie direkt herunterladen. Mehrere Dateien werden gemeinsam in eine Zip-Datei verpackt.
  • Dateien in B2 speichern. Das ist ein „Weiterleiten“ der Dateien an einen Archivspeicher. Das ist nicht inbegriffen und ist eher ein Sonderfall, um den es hier nicht gehen soll.
  • USB-Festplatte (kostenpflichtig). Wenn Sie mehrere Terabyte an Daten verloren haben, kann es praktisch sein, sich die Daten auf einer Festplatte zuschicken zu lassen, anstatt sie tagelang über das Internet herunterzuladen.

Meist werden Sie sich für die erste, voreingestellte Möglichkeit, das Herunterladen, entscheiden. Wenn Sie nun im Browserfenster weiter herunterscrollen, sehen Sie den Dialog für die auszuwählenden Dateien. Falls Sie mehrere PCs gesichert haben, wählen Sie im Pull-down-Menü „Maschine“ den entsprechenden PC aus. Rechts davon gibt es zwei Datumsfelder mit der schlecht übersetzten Beschriftung „Dateien wurden hochgeladen von ... zu ...“. Standardmäßig steht links „Beginning of Backup“ (also dem Anfang ihrer Datensicherung) und rechts das Datum und die Uhrzeit der letzten Datensicherung, in unserem Fall in einer falschen Zeitzone, das ist egal. Wichtig ist zu verstehen, wie das gemeint ist – vor allem, wenn Sie einen älteren Datenstand wiederherstellen wollen. Dazu später mehr. Lassen Sie die Einstellung erstmal, wie sie ist, und schauen Sie sich weiter unten auf der Seite den Bereich mit den Laufwerksbuchstaben an.

In unserem Fall sind dort zwei Festplatten, Laufwerk C:, wo es in unserem Fall nicht viel zu sichern gibt, weil unsere Daten und Fotos auf der anderen Festplatte liegen. Der Übersichtlichkeit halber können wir deshalb den Baum von Laufwerk C: mit einem Klick auf das kleine nach unten gerichtete Dreieck einklappen. Dadurch kommt unsere zweite Festplatte G: ins Blickfeld, auf dem die spannenden Dateien sind.

Hinweis Bei Ihnen werden die Fotos natürlich woanders liegen. Vielleicht auf einer Platte D: oder innerhalb der Festplatte C: in einem Unterordner, oft im Verzeichnis „User“ in einem Ordner mit Ihrem Namen oder Kürzel und darin möglicherweise in einem Verzeichnis „Pictures“. Bitte beachten Sie, dass die Verzeichnisse bei Ihnen in der übersetzten Betriebssystem-Oberfläche wahrscheinlich anders heißen (z. B. Benutzer statt User und Bilder statt Pictures) als das Datensicherungsprogramm es vom Betriebssystem übermittelt bekommt. D. h. die Standard-Windows-Verzeichnisse in Ihrer Datensicherung heißen anders, als Sie es beispielsweise im Windows Datei-Explorer sehen.

Hier will ich schauen, ob meine Fotos auch gesichert sind. Dazu klappe ich mit einem Klick auf das kleine Dreieck in der Zeile mit dem Laufwerksbuchstaben G: den Baum aus. In meinem Fall liegen die Fotos auf der Festplatte G: in einem Ordner „Fotos & Videos“ und darin nach Kalenderjahren sortiert. Ich klappe das Jahr 2024 aus und klicke auf „2024-02“ und im rechten Teil des Fensters werden alle Dateien angezeigt, die gesichert wurden. Das sieht schon einmal sehr gut aus. Auch ein Blick in den Verzeichnis-Baum links zeigt mir, dass es zu jedem Monat ein Verzeichnis gibt und zu besonderen Ereignissen noch jeweils einen Extra-Ordner, ganz so wie ich die Fotos organisiere. Auch im letzten Monat des Jahres sind gesicherte Fotos drin. Ich kann also davon ausgehen, dass die Datensicherung funktioniert.

Jetzt will ich Ihnen erklären, was passiert, wenn Sie oben den Datumsbereich ändern. Ich stelle dazu das Enddatum einmal auf den 31. Oktober 2024. Daraufhin wird die Ansicht in dem Fenster mit den Dateien neu erzeugt, das dauert eine Weile. Wenn ich daraufhin erneut zu meinem Ordner 2024 navigiere, werde ich feststellen, dass November und Dezember dort nicht enthalten sind. Wozu ist so etwas gut?

Mit dem jetzt eingestellten Datum habe ich gewissermaßen eine Zeitmaschine angeworfen und bekomme den Zustand meiner Datensicherung angezeigt, den sie am 31. Oktober 2024 hatte. Wenn ich das Anfangsdatum auf „Beginning of Backup“ belasse, aber das Enddatum auf den 31.10.2024 setze, bekomme ich nur die Dateien angeboten, die bis zum 31.10.2024 gesichert wurden. Das kann beispielsweise nützlich sein, wenn Sie jetzt feststellen, dass eine bestimmte Datei defekt ist, sich also nicht mehr öffnen lässt, oder eine Datei mit einem anderen Inhalt überschrieben wurde. Dann können Sie gezielt auf einen früheren Zeitpunkt zurückgehen und sich die Datei in einem Zustand wiederherstellen, den sie zu einem bestimmten Zeitpunkt der Datensicherung hatte.

Die andere Möglichkeit, nämlich das Anfangsdatum der möglichen Datenwiederherstellung zu verändern, kann auch nützlich sein. Nehmen wir einmal an, Sie haben zusätzlich zu der Backblaze-Datensicherung noch eine andere Datensicherung in Form einer kompletten Kopie Ihrer Bilder-Festplatte, die Sie aus lauter Langeweile am Neujahrstag durchgeführt haben. Am 31. Januar stellen Sie fest, dass Ihre Foto-Festplatte nicht mehr lesbar ist (ein rein fiktives Szenario natürlich). Sie haben aber noch Ihre Kopie vom Neujahrstag. Damit ist es gar nicht nötig, alle Fotos aus der Backblaze-Datensicherung herunterzuladen, sondern nur die Daten, die zwischen Neujahr und dem 31. Januar neu hinzugekommen sind. Dann lassen Sie einfach das Enddatum auf dem aktuellen Zeitpunkt stehen, ändern aber das Anfangsdatum für die Rücksicherung auf den 1. Januar und müssen somit nur eine wesentlich geringere Datenmenge wiederherstellen, deren Download übers Internet nicht allzu lange dauert.

Um die Datenrücksicherung einmal konkret mit einer überschaubaren Menge an Daten zu üben, setzen Sie gern einmal einen Haken an einem beliebigen Verzeichnis. Oben bei „Ausgewählt:“ sehen Sie die Dateigröße in Megabyte, die Sie für die Datenrücksicherung ausgewählt haben. Klicken Sie dann auf die blaue Schaltfläche „Mit Wiederherstellung fortfahren“. Daraufhin erscheint ein Pop-up-Fenster, wo Sie der Zip-Datei einen Namen geben können, oder Sie bestätigen den vorgeschlagenen Dateinamen und klicken auf „Daten wiederherstellen“.

Jetzt wird bei Backblaze eine Zip-Datei mit Ihren Daten gepackt, das kann je nach Datenmenge etwas dauern. Anschließend erhalten Sie eine E-Mail. Wenn Sie dann in Ihrem Backblaze-Konto nachschauen, gibt es unter dem Link „Meine Wiederherstellungen“ (im linken Menübaum) eine Seite, auf der Sie die für Sie bereitgestellten Zip-Dateien sehen und herunterladen können.

Ausblick auf die nächsten Fototipps zu Backblaze Computer Backup

Link zu allen schon in dieser Serie erschienenen Tipps finden Sie unten in den weiterführenden Links. Überdies werden noch folgende Tipps zu Backblaze Computer Backup erscheinen:

  1. Backblaze Smartphone-App.
  2. Abrechnungszeitraum ändern (z. B. von monatlich auf jährlich).
  3. Dateien mithilfe von Backblaze mit anderen teilen.
  4. Eine Lizenz bzw. einen Backup-Status von einem PC auf einen anderen übertragen.
  5. Freimonate durch Empfehlungen verdienen.
  6. Einen gesicherten (und womöglich gestohlenen) Computer lokalisieren.

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