Rubrik: Bildbearbeitung
Datum und Aufnahmezeit in Digitalfotos einbelichten
2009-04-20 Vielen, die noch analog fotografiert haben, ist von dort die Möglichkeit bekannt, das Aufnahmedatum gleich in die Bilder einbelichten zu lassen. Praktisch nicht nur für dokumentarische Fotografie, sondern auch als Gedächtnisstütze für ältere Fotos. Im Digitalzeitalter ist man fortschrittlicher, Aufnahmedatum und -zeit sind digital in den EXIF-Daten gespeichert. Um sie von dort ins Bild zu bekommen, gibt es verschiedene Wege. (Benjamin Kirchheim)
Die EXIF-Daten speichern nicht nur Datum und Zeit, sondern auch viele andere nützliche Infos zum Bild wie etwa verwendete Blende, Empfindlichkeit, Belichtungszeit etc. Aber man muss diese erst einmal mit Hilfe einer Software auslesen und sichtbar machen, auf herkömmlichen Fotoabzügen sind sie dagegen gar nicht enthalten. Zum Glück gibt es Mittel und Wege, diese Infos als Schriftzug ins Bild zu bekommen, wobei für die meisten Anwender insbesondere die "Einbelichtung" vom Datum und ggf. der Uhrzeit interessant sein dürfte.
Einige Kamerahersteller haben vorgesorgt und eine entsprechende Funktion gleich in die Digitalkamera eingebaut. Das betrifft aber vor allem Kameras mit der Zielgruppe Einsteiger bzw. Fotografen, die eher zum Spaß fotografieren und sich nicht weiter mit der Technik beschäftigen wollen. In höherwertigen Kameras findet man dagegen eine Einbelichtungsfunktion nur selten, auch wenn diese durchaus aufgrund der besseren Bildqualität auch von Einsteigern gekauft werden. Ist eine Einbelichtungsfunktion vorhanden, kann diese über das Menü aktiviert werden. Doch Vorsicht: Ein einmal einbelichtetes Datum kann nur schwer wieder aus dem Bild entfernt werden.
Eine weitere Einbelichtungsmöglichkeit ergibt sich, wenn man die Bilder von der Kamera direkt an einen Drucker schickt – meist per USB-Kabel über den herstellerübergreifenden PictBridge-Standard. Dort gibt es oft auch eine Funktion, das Datum einzubelichten, wobei dieses dann nur auf dem Ausdruck zu sehen ist, nicht aber im Bild auf der Kamera gespeichert wird. Möchte man hingegen seine Bilder mit einbelichtetem Datum archivieren, an Online-Dienstleister schicken oder zum Foto-Terminal bspw. in Drogeriemärkten bringen, bleibt nur der Weg über ein Programm am PC. Richtige Bildbearbeitungsprogramme können das in der Regel, aber die kosten Geld. Es gibt jedoch auch einfache Programme, die nichts kosten.
Das vielleicht Bekannteste ist Irfanview, der universelle Bildbetrachter. Das Programm ist kostenlos und kann im Internet herunter geladen werden (siehe weiterführende Links). Das Programm verfügt u. a. über eine sehr vielseitige Stapelverarbeitung (auch Batch-Konvertierung genannt). Diese findet man im Menü Datei. Der sich öffnende Dialog bietet zahlreiche Möglichkeiten. Rechts oben wählt man die zu konvertierenden Bilder aus und klickt auf "hinzufügen", woraufhin die Bilder der Liste rechts unten hinzugefügt werden. Links oben wählt man "Batch-Konvertierung" aus, außerdem muss auf der linken Seite etwas weiter unten das Zielverzeichnis ausgewählt werden, wohin die Dateien gespeichert werden sollen. Auch das Dateiformat ist zu definieren, in der Regel wird man hier JPG wählen, über die Optionen lässt sich noch die Komprimierung einstellen, auch die Option, die EXIF-Daten mit zu speichern, sollte ausgewählt werden.
Direkt unter der Auswahl für das Dateiformat ist das Häkchen bei "Spezial-Optionen verwenden" zu setzen, über die Schaltfläche rechts daneben stellt man diese ein. Im sich öffnenden Dialog kann unter dem Punkt "Verschiedenes" ein Text einbelichtet werden. Hier setzt man das Häkchen bei "Text einfügen" und klickt rechts daneben auf Optionen. Dort können nun Position, Größe, Schriftart etc. gewählt werden. In das Textfeld selbst gibt man $E306 ein. Dieses Schlüsselwort ersetzt Irfanview bei der Konvertierung durch Datum und Uhrzeit aus den EXIF-Daten. Es gibt noch zahlreiche andere Schlüsselwörter, worüber die Hilfe von Irfanview Auskunft gibt. Anschließend braucht nur noch die Konvertierung gestartet und abgewartet werden, im Zielverzeichnis sollten sich dann die Bilder mit einbelichtetem Datum befinden. Aber Vorsicht: Die Originale sollte man nicht überschreiben, sie sind sonst unwiederbringlich verloren.
Eine weitere Möglichkeit ist das kostenlose Programm Bildschutz Pro (siehe weiterführende Links). Dieses ist ebenfalls in der Lage, mit wenig Aufwand einen Schriftzug in viele Bilder einzubelichten. Als Text muss dort für das Datum das Schlüsselwort %EXIFDATUM% eingetragen werden, auch hier wählt man ähnlich wie bei Irfanview Ausgangs- und Zielverzeichnis, Position, Größe und Transparenz des Schriftzugs etc.
Die dritte und letzte Möglichkeit, die wir hier vorstellen wollen, ist der FastStone Image Viewer (siehe ebenfalls weiterführende Links), ein Programm, das ähnlich wie Irfanview vor allem zum Betrachten von Bildern gedacht ist. Auch dieses verfügt über eine Stapelverarbeitung im Menü "Werkzeuge". Hier sind die erweiterten Funktionen anzuwählen (nicht zu übersehen, da die Option auffällig fett gedruckt ist) und anschließend die genaueren Parameter festzulegen. Zum Einbelichten des Datums wählt man die Registerkarte "Text" und setzt das Häkchen bei "anwenden", woraufhin man den Text genauer definieren kann. FastStone hat hier den Vorteil, dass man die kryptischen Schlüsselworte per Mausklick aus einer Liste auswählen kann, auch die Vorschau von Schriftfarbe, Größe etc. ist sehr anschaulich gelöst.