Rubrik: Zubehör
Dias einfach digitalisieren mit einem Diaduplikator
2009-06-29 Welcher Hobbyfotograf hat nicht noch hunderte von Dias auf "Halde", die nur darauf warten, digitalisiert zu werden. Eine Aufgabe, die gerne auf später verschoben wird – "wenn ich einmal viel Zeit habe ...". Wer schon einmal mit einem Diascanner gearbeitet hat, weiß, dass der Zeitaufwand für jedes einzuscannende Dia enorm ist. Alternativ bietet sich ein Diaduplikator an. Wenn man beim Duplizieren einige wichtige Punkte beachtet, können damit sehr produktiv sehr gute Ergebnisse erzielt werden. (Friedemann Hinsche)
Ein Diaduplikator wird vor das Objektiv der digitalen Kompaktkamera gesetzt. Voraussetzung: eine Digitalkamera mit Zubehörgewinde. Das Dia wird in den Diaschieber des Duplikators eingeschoben und mit der Kamera einfach abfotografiert. Mit minimalem Zeitaufwand können damit auch größere Diasammlungen digitalisiert werden. Für ausreichende Schärfentiefe (nötig bei unverglasten und gewölbten Dias) sollte eine kleine Blende vorgewählt werden, idealer Weise Blende 11 oder 16. Vor langen Belichtungszeiten muss sich dabei niemand fürchten, denn das Dia ist durch den Duplikator fest mit der Kamera verbunden. Die Aufnahme kann also nicht verwackeln.
Diaduplikatoren gibt es auch für digitale Spiegelreflexkameras. Er wird in dieser Version anstelle des Objektivs mittels T2-Anschlussring mit der Kamera verbunden. Ein integriertes Reproobjektiv mit kleiner Festblende sorgt hier ohne mögliche Einstellungen für die nötige Schärfentiefe.
Als Lichtquelle eignet sich Tageslicht (ca. 5.600 K) recht gut. Die unterschiedlichen Farbtemperaturen des Tageslichts werden vom automatischen Weißabgleich moderner Digitalkameras problemlos ausgeglichen. Wer unabhängig von den Tageszeiten duplizieren möchte, verwendet als Lichtquelle besser eine Leuchtplatte. Da die Diffusorscheibe des Duplikators viel Licht schluckt, sollte sie bei der Verwendung einer Leuchtplatte als Lichtquelle vorher entfernt werden. So sind kürzere Belichtungszeiten realisierbar.
Auch Negative können mit einem Diaduplikator dupliziert werden, denn die meisten Bildbearbeitungsprogramme können ein Negativ mit wenigen Mausklicks farbstich-frei in ein Positiv umwandeln.
Und die Qualität? Sie hängt stark von der Auflösung – und bei digitalen Kompaktkameras auch vom Objektiv – der Kamera ab. An die Bildqualität von guten Diascannern allerdings reichen Diaduplikatoren nicht ganz heran. Für die Diashow am Fernseher empfiehlt es sich, mit einer geringeren Auflösung zu duplizieren. Sie sollte für eine flimmerfreie Betrachtung etwa der Auflösung des TV-Gerätes entsprechen; die Auflösung von aktuellen PAL TV-Geräten schwankt je nach Typ, Hersteller und Größe zwischen 852 x 480 (ca. 400.000 Pixel) und 1.920 x 1.080 (ca. 2,1 Mio. Pixel).
Fazit Bei maximalen Qualitätsanforderungen für z. B. großformatige Ausdrucke gibt es keine Alternative zum hochwertigen Diascanner. Wer jedoch Dias auf CD oder DVD für die Diashow am TV-Gerät oder am PC-Monitor speichern will, ist mit einem Diaduplikator besser bedient. Der Vorteil eines Diaduplikators liegt im geringen Zeitaufwand: Dia einschieben, auslösen – fertig. Der Zeitgewinn macht sich besonders bei großen Diasammlungen stark bemerkbar. Ein weiterer Pluspunkt ist der relativ geringe Preis; inklusive Zubehör (Negativschiene und ggf. Anschlussring) liegt man bei ca. 150 EUR.