Rubrik: Zubehör
Drahtlose Bildübertragung mit der Toshiba FlashAir WLAN-SD-Karte
2015-01-12 Eingebautes WLAN findet in neu vorgestellten Digitalkameras immer mehr Verbreitung, doch noch gibt es neue Modelle ohne und viele alte, gute Kameras beherrschen es ebenso wenig. Aber nicht nur deshalb ist eine WLAN-SD-Speicherkarte eine praktische Alternative: Die WLAN-Funktion so mancher Kamera beschränkt sich auf die Interaktion mit einer App, das drahtlose Überspielen auf den PC beherrschen die Kameras oft nicht. Neben der bekannten Eye-Fi-WLAN-SD-Karte gibt es aber noch Alternativen, so etwa die Toshiba FlashAir, deren zweite Generation wir hier mit seinen Funktionen vorstellen wollen. (Benjamin Kirchheim)
Die Toshiba FlashAir W-02 16 GByte Class 10 SDHC sieht aus wie eine normale SD-Speicherkarte, bietet aber nicht nur 14,6 GByte effektiven Speicherplatz, sondern auch eine WLAN-Funktionalität. [Foto: Toshiba]
Das Defaultpasswort der Toshiba FlashAir WLAN-SD-Karte ist nicht sicher und sollte als erstes geändert werden. [Foto: MediaNord]
Durch Eingabe von http://flashair/ in einem Browser kann nach dem Herstellen der ersten Verbindung mit der Toshiba FlashAir WLAN-SD-Karte das Passwort geändert werden. [Foto: MediaNord]
Die Toshiba FlashAir-Konfigurationssoftware kann auf einem Windows-PC oder Macintosh installiert werden, sie erlaubt Einstellungen an der FlashAir-Karte, wenn diese im Speicherkartenschacht des Computers steckt. [Foto: MediaNord]
Neben der SSID und dem WLAN-Passwort erlaubt die Konfigurationssoftware auch die Einstellung eines Pass-Through-Modus, damit nebenher eine Internetverbindung über das Heimnetzwerk genutzt werden kann. [Foto: MediaNord]
Die Toshiba FlashAir-Karte gibt es mit 8, 16 und 32 GByte Speicherkapazität, wobei alle die Class 10 erfüllen und somit ausreichend für die Verwendung in den meisten modernen Digitalkameras sind (siehe Fototipp zum Thema SD-Karten in den Weiterführenden Links). Nur die höchste Schreib- und Lesegeschwindigkeit gibt Toshiba leider nicht an. Uns stand die Version mit 16 GByte Speicherkapazität zur Verfügung, wovon effektiv jedoch nur rund 14,6 GByte nutzbar sind, der Rest ist für die Firmware der SD-Karte reserviert. Die Karte kostet in der 16-GByte-Version rund 30 Euro. Die FlashAir unterstützt WLAN nach dem Standard IEEE 802.11 b/g/n sowie die Verschlüsselungen WEP, TKIP sowie AES mit WPA und WPA2, wobei letzteres der sicherste Übertragungsweg ist und somit auch als Standard verwendet wird. Wem die technischen Begriffe nichts sagen: Die Karte unterstützt aktuelle WLAN-Standards und Geschwindigkeiten sowie eine sichere Datenübertragung.
Die weiße FlashAir-SD-Karte kommt in einer kleinen Pappschachtel, in der Toshiba auch den "Beipackzettel" untergebracht hat. Sieben Mal muss ich ihn aufschlagen, bis er sich in einer vollen Größe, etlichen Sprachen und einer winzigen Schrift voll entfaltet hat. Während der englischen Sprache zwei Spalten inklusive FAQ und einigen Abbildungen spendiert wurden, müssen sich die anderen Sprachen, darunter Deutsch, mit einer Spalte begnügen. Wer keine Adleraugen oder Lust auf das Lesen mit der Lupe hat, kann sich die ausführliche Anleitung in Deutsch inklusive Abbildungen von der Toshiba-Website herunterladen (siehe weiterführende Links). Sie versteckt sich unter "Downloads" im Bereich "Software" und ist in der Datei "FlashAir-Class10-Manuals.zip" versteckt. Auf die Speicherkarte hat Toshiba die PDFs leider nicht gelegt, auch ein Hinweis zur richtigen Website ist nur im winzig geschriebenen Beipackzettel zu finden. Kundenfreundlich ist das nicht.
Als Erstes sollte die Karte eingerichtet werden, um das Standardpasswort "12345678" durch ein sicheres zu ersetzen. Die Einrichtung der Karte kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Eine Möglichkeit ist, diese in eine Digitalkamera einzusetzen. Einige Sekunden nach dem Einschalten der Kamera stellt die Karte einen WLAN-Hotspot zur Verfügung, mit dem man sich verbinden kann. Nach fünf Minuten deaktiviert sich das WLAN wieder, sofern es nicht verwendet wird, um Strom zu sparen. Das automatische Ausschalten der Kamera sollte deaktiviert oder zumindest auf eine lange Zeitspanne gesetzt werden, damit die Karte aktiv bleiben kann. Nun verbindet man sich mit seinem Smartphone, Tablet oder einem Computer mit dem WLAN der FlashAir, das an der SSID (der Name des WLANs) beginnend mit "flashair_" zu erkennen ist. Nach Eingabe des Standardpassworts wird die Verbindung hergestellt. Mit einem Webbrowser ruft man nun die Seite "http://flashair/" auf und klickt beziehungsweise tippt auf die Schaltfläche Start, anschließend können SSID und Passwort neu vergeben werden. Das Passwort muss mindestens acht Zeichen lang sein und sollte Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen enthalten sowie natürlich nicht zu erraten sein. Außerdem sollte man sich das Passwort irgendwo notieren, falls man es einmal vergisst.
Über den Webbrowser können die Bilder auf der Speicherkarte angezeigt werden. [Foto: MediaNord]
Wird ein Bild ausgewählt und vergrößert angezeigt, so kann es über den Browser gespeichert werden. [Foto: MediaNord]
Mit Hilfe der Toshiba FlashAir App lassen sich auch mehrere Bilder zusammen übertragen. [Foto: MediaNord]
Die zweite Methode ist die Installation der FlashAir-Konfigurationssoftware auf einem Windows-PC oder Macintosh, mit dieser kann die im SD-Kartenlesegerät eingesteckte FlashAir ebenfalls konfiguriert werden. Die Software bietet einige weitergehende Einstellungen, etwa die Möglichkeit eines "Pass-Through", mit dessen Hilfe sich die Toshiba mit dem Heimnetzwerk verbindet und man bei der Verbindung des Computers mit der FlashAir, was immer direkt erfolgen muss, weiterhin Internetzugang über das Heimnetzwerk behält. Die dritte Möglichkeit ist die Nutzung der Toshiba FlashAir App, die es nicht nur für Android und iOS, sondern sogar auch für Windows Phone gibt.
Ist die Karte konfiguriert, so bracht man sich mit seinem Smartphone, Tablet oder Computer einfach nur mit dem WLAN der FlashAir zu verbinden und in einem Browserfenster "http://flashair/" zu öffnen. Schon kann man durch die Verzeichnisse browsen und sich deren Inhalt ansehen, wobei die FlashAir neben Fotos auch Videos und Raw-Dateien unterstützt. Nach einem Klick beziehungsweise Tipp auf ein Foto kann man sich dieses anzeigen lassen, durch Anklicken beziehungsweise Antippen des Vergrößerungssymbols wird es in voller Größe angezeigt und kann mit den üblichen Funktionen des jeweiligen Browsers gespeichert werden.
Der Browser erlaubt leider immer nur das Speichern eines Fotos, bequemer geht es mit Hilfe der App. Diese kann nicht nur die Thumbnails der Fotos anzeigen, sondern erlaubt auch die Auswahl mehrerer Fotos zum Herunterladen in einem Rutsch, ganze Verzeichnisse können aber nicht so einfach heruntergeladen werden, denn auch hier müssen die Fotos zum Runterladen in einem Rutsch erst alle einzeln markiert werden. Ein automatisches Übertragen von Fotos im Hintergrund oder etwa die Übertragung kleinerer Auflösungen für eine schnellere Speicherung gibt es leider nicht. Insbesondere letzteres wäre sehr nützlich, denn das WLAN der Toshiba FlashAir ist nicht besonders schnell und taugt daher eher zur gezielten Übertragung einzelner Bilder als zur Datensicherung des gesamten Speicherkarteninhalts.