Rubrik: Bildbearbeitung
Dynamic Range Increase (DRI) mit Photoshop
2004-06-28 Im letzten Fototipp wurden die Grundlagen und Vorteile von DRI dargestellt, in diesem Fototipp geht es nun um die konkrete Umsetzung mit Photoshop. Noch einmal zur Erinnerung: Mittels DRI lässt sich der Kontrastumfang erhöhen, indem vom Stativ aus mehrere deckungsgleiche Bilder mit verschiedenen Belichtungszeiten (Belichtungsreihe) gemacht und diese am Computer montiert werden. (Benjamin Kirchheim)
Mit Photoshop zeigen wir beispielhaft, wie man DRI umsetzen kann – es
gibt zahlreiche andere Bildbearbeitungsprogramme, die mit ähnlichen
Funktionen dasgleiche Ziel erreichen (siehe weiterführende Links). Das
Bildbearbeitungsprogramm muss dazu lediglich mit Ebenen und Ebenenmasken
umgehen können und etwas Unterstützung bei der Maskenauswahl geben – im
Fall von DRI sollen die hellsten Partien des Bildes möglichst automatisch
ausgewählt werden. Das geht auch manuell, ist dann aber mühevoller.
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Als erstes sortiert man die Bilder nach Helligkeit: Das hellste bekommt
die Nummer 1, das zweithellste Nummer 2 usw. In Photoshop öffnet man nun
Bild Nummer 1 und Bild Nummer 2. Das zweite Bild wird komplett ausgewählt (Strg-A)
und der Inhalt in die Zwischenablage kopiert (Strg-C), um es als neue Ebene
in Bild 1 einzufügen (Strg-V). Die neue Ebene 1 wird erst einmal mit einem
Klick auf das Augensymbol im Ebenenfester (Abbildung 1) ausgeblendet. Jetzt
wird im Menü "Auswahl" der Punkt "Farbbereich auswählen" angeklickt und dort
als Auswahl "Lichter" gewählt (Abbildung 2). Nun hat die Auswahl jedoch
harte Kanten, was man im Endresultat sofort sehen würde. Dieses wird mit dem
Menüpunkt "Weiche Auswahlkante" im Menü "Auswahl" korrigiert. Den Wert muss
man ausprobieren, er sollte jedoch von Bild zu Bild kleiner werden – ein
Wert zwischen 100 und 200 Pixel ist als Anhaltspunkt für das erste Bild ganz
gut, beim letzten kann er zwischen 20 und 50 Pixel liegen.
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Nachdem die Auswahl festgelegt ist, wird Ebene 1 angeklickt und dadurch
aktiviert. Die eben getroffene Auswahl muss jetzt als Maske auf das zweite
Bild gelegt werden, damit nur die hellen, eben ausgewählten Partien der
Hintergrundebene durch den Inhalt von Ebene 1 ersetzt werden. Dies geschieht
durch Klick auf das Symbol für "Ebenenmaske hinzufügen" (siehe Abbildung 1).
Nun wird Bild Nummer 3 in Photoshop geladen und wie Bild 2 kopiert und als
neue Ebene in das DRI-Bild eingefügt. Die neue Ebene 2 wird wieder
ausgeblendet. Jetzt wird Ebene 1 angeklickt, da wir in dieser die hellsten
Partien auswählen wollen (siehe Abbildung 3). Dies geschieht auf die gleiche
Weise wie bei der Hintergrundebene beschrieben, nur dass die weiche
Auswahlkante jetzt einen kleineren Radius bekommt. Ebene 2 wird wieder
eingeblendet und die Ebenenmaske durch einen Klick auf "Ebenenmaske
hinzufügen" hinzugefügt.
Auf diese Weise können jetzt beliebig viele Bilder zu einem Bild montiert
werden. Je mehr Bilder es sind, desto weicher werden die Übergänge; mit fünf
Bildern wird das Ergebnis also – abhängig vom Motivkontrast – besser als mit
drei Bildern. Als letzter Schritt wählt man im Menü "Ebene" den Punkt "Auf
Hintergrundebene reduzieren" aus, dann ist das Bild fertig. Vorher sollte
man das Bild aber noch einmal genau unter die Lupe nehmen und ggf. sichtbare
Übergänge nachbearbeiten. Besonders um helle, punktförmige Lichtquellen
bilden sich bei DRI gerne sichtbare, kreisförmige Übergänge.