Rubrik: Sonstige Tipps
Erste Schritte mit Excire Foto
2021-07-11 In diesem Fototipp geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Ihre heimische Bilderdatenbank sinnvoll aufbauen und welche Ordnerstruktur sich für den Einsatz mit der Bilddatenbank-Software Excire Foto eignet. Außerdem verraten wir Ihnen, worauf Sie beim Erzeugen von Vorschauen achten sollten und wie Sie mit Hilfe von Metadatenfiltern das Ergebnis nach einer Suche verfeinern können (Harm-Diercks Gronewold)
Excire Foto Packshot. [Foto: PRC]
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Excire Foto kaufen möchten, können Sie sich die kostenlose Testversion auf der Website des Herstellers herunterladen und für 14 Tage ausführlich testen. Excire Foto ist dabei als Windows- und Apple-Mac-Version erhältlich (siehe weiterführende Links).
Wie baue ich meine Bilderdatenbank auf?
Die Strukturierung der Ordner entscheidet darüber, wie schnell Sie Ihre Bilder wiederfinden. Einige Fotografen schwören auf die thematische Archivierung der Bilder, andere werfen alle Aufnahmen einfach in einen Ordner und wieder andere bauen ihr System nach dem Aufnahmejahr und Monat auf. Letzteres verlangt aber, dass der Fotograf weiß, wann welches Foto gemacht wurde.
Der Aufbau der eigenen Bildersammlung kann von sprechenden Bezeichnungen bis zu klarer chronologischer Struktur reichen. In diesem Beispiel zeigen wir eine nach Aufnahmejahr und Monat konstruierte Ordnerstruktur. [Foto: MediaNord]
Egal wie man die eigene Ordnerstruktur anlegt, irgendwann wird die kritische Masse an Bildern überschritten und man beschäftigt sich dann mehr mit dem Suchen als dem Betrachten und Bearbeiten von Bildern.
Im Fall von Excire Foto ist es absolut egal, wie Ihre Ordnerstruktur aussieht, denn Excire Foto analysiert nur die Bilder und ermittelt deren Speicherort. Alle Analysedaten, inklusive der Vorschau, werden dann in Datenbank-Dateien geschrieben, die von Excire Foto schnell durchsuchbar sind.
Welche Vorschaukompression ist die richtige für mich?
Bevor Sie ihre Fotosammlung komplett analysieren lassen, empfehlen wir Ihnen, zunächst nur einen Ordner mit wenigen Bildern zu analysieren, um die für Sie optimale Komprimierungsstufe der Vorschaubilder zu ermitteln. Diese Option finden Sie unter “Einstellungen” im Reiter “Sammlungen”. Je höher die Komprimierung ist, desto weniger Platz verbrauchen die Vorschaubilder auf Ihrer Festplatte. Der Nachteil ist, dass die hohe Komprimierung zu einem Bildqualitätsverlust führt. Letzterer ist allerdings nicht ganz so “wild”, da man sich für jedes Bild in der Detailanzeige eine temporäre 1:1-Ansicht erzeugen kann. Wahlweise können Sie diese 1:1-Ansicht behalten oder bei Beenden des Programms automatisch löschen lassen.
Durch die Wahl einer höheren Kompression der Vorschaubilder lässt sich einiges an Platz auf der Festplatte sparen, das geht aber auf Kosten der Bildqualität. [Foto: MediaNord]
In diesem Beispiel ist ein stark komprimiertes Vorschaubild zu sehen. Die Artefakte sind deutlich, doch mit nur einem Klick lässt sich eine 1:1-Vorschau erzeugen. [Foto: MediaNord]
Mit der 1:1-Vorschau sind Komprimierungsartefakte nicht mehr zu sehen. [Foto: MediaNord]
Während der Speicherplatzbedarf für etwas mehr als 10.000 Fotos mit einer hohen Qualität der Komprimierung bei etwa 2.164 Mebibyte (etwa 2,3 Gigabyte) lag, belegte die gleiche Sammlung bei mittlerer Qualität nur noch etwa 1.537 Mebibyte (etwa 1,6 Gigabyte). Der Speicherplatzbedarf ist also deutlich geringer.
Wenn Sie die für sich richtige Vorschaukompression gefunden haben, dann können Sie Ihre gesamte Fotosammlung analysieren lassen. Je nachdem, wie groß diese ist und wie viel Leistung ihr Rechner hat, kann das einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Arbeitsfläche zeigt alle notwendigen Informationen. In der Mitte befindet sich die Vorschau als Kachelfläche, links die Informationen zur Datenbank und auf der rechten Seite Seite die Informationen und Stichworte der oder des ausgewählten Fotos. [Foto: MediaNord]
Wenn Sie im Testzeitraum nicht ihren gesamten Bildbestand analysieren wollen, dann empfehlen wir Ihnen, einzelne Ordner in die Datenbank zu importieren. Das spart Zeit und Speicherplatz für den Test.
Stichworte entfernen und hinzufügen
Wenn die Bilder analysiert sind, können Sie prinzipiell mit der Suche loslegen. Dazu klicken Sie in der Arbeitsfläche einfach auf das erste der vier blau unterlegten Kästchen, die Sie auf der oberen rechten Seite finden. Dann öffnet sich der Suchdialog, bei dem Sie die von Ihnen gewünschten Stichworte zusammenstellen. Dazu reicht ein klick auf das "+"-Zeichen. Auf der rechten Seite sehen Sie die Übersicht, welche Stichworte Sie gewählt haben. Eine kleine Statusleiste darüber zeigt an, wie viele Bilder mit diesen Kriterien in Ihrer Sammlung zu finden sind. Je nachdem, ob es zu viele oder zu wenige sind, können Sie die Suche verfeinern oder gröber machen. Ist die Ergebnisanzeige in Ordnung, klicken Sie einfach auf “Starte Suche” und nach sehr kurzer Zeit haben Sie das Ergebnis in der Kachelansicht. Aus der Kachelansicht können Sie mit einem Doppelklick auf die Detailansicht wechseln. In dieser können Sie dann auch eine 1:1-Ansicht erzeugen lassen.
Bei der Stichwortsuche können die Kriterien mit einem Klick ausgewählt werden. Auf der rechten Seite werden diese dann angezeigt, und eine Textzeile gibt Aufschluss, wie viele Bilder mit den gewählten Suchkriterien in der Sammlung zu finden sind. [Foto: MediaNord]
In diesem Beispiel wurden zwei Stichworte gewählt. Das graue ist ein manuelles Stichwort und das zweite ist ein Stichwort aus dem Vokabular von Excire Foto. [Foto: MediaNord]
Das Suchergebnis zeigt die Bilder nach der Ausführung an. [Foto: MediaNord]
Kein System ist perfekt und auch die automatische Verteilung der Stichworte bei Excire Foto liegt manchmal daneben. Aber es gibt einen einfachen Weg, das zu beheben. Wenn Sie ein Bild gefunden haben, bei dem unpassende Stichworte vergeben wurden, dann klicken Sie das Bild in der Gesamtübersicht einmal an. Dadurch wird das Bild blau umrahmt und auf dem rechten Seitenstreifen sind die Stichworte eingetragen, die das Foto besitzt. Hier reicht ein Klick auf das kleine "x" am Ende des Stichworts und schon verschwindet es aus dem Foto.
Sollte ein Foto einmal ein oder mehrere Stichworte vermissen lassen, können Sie diese auch ganz einfach hinzufügen. Dazu wählen Sie das entsprechende Bild mit einem Klick aus und navigieren den Mauszeiger zur Stichwortanzeige auf der rechten Seite der Arbeitsfläche. Dort klicken Sie auf “Stichwort hinzufügen” und tragen das gewünschte Stichwort ein. Wenn es das gewünschte Stichwort bereits im Vokabular von Excire Foto gibt, dann wird das über eine Auto-Vervollständigen-Funktion angezeigt. Wenn nicht, ist das auch kein Problem, da Sie eigene Stichworte in Excire Foto auf diese Weise erstellen können. Ist das Stichwort in der Zeile ausgeschrieben, klicken Sie einfach auf den "+"-Button daneben und schon ist das Stichwort gesetzt.
In diesem Beispiel hat Excire Foto das Geschlecht der Person nicht korrekt erkannt. Mit einem Klick auf das kleine "x" hinter dem Stichwort wird es einfach gelöscht. [Foto: MediaNord]
Nachdem das falsche Stichwort gelöscht wurde, tragen wir das korrekte Stichwort über die Textzeile ein. In diesem Fall ist das Stichwort Excire Foto bekannt und es wird als Auto-Vervollständigung angezeigt. [Foto: MediaNord]
In diesem Beispiel kennt Excire Foto das Stichwort nicht. Dennoch kann man es setzen. Es wird in der Übersicht dann als weiß auf grau angezeigt und nicht weiß auf blau. [Foto: MediaNord]
Die beiden Stichwort-Funktionen können natürlich auch für mehrere Aufnahmen auf einmal durchgeführt werden. Dazu müssen Sie lediglich die Bilder auswählen, deren Stichworte geändert werden sollen und schon kann es losgehen. Achten Sie aber bitte darauf, dass Sie nicht versehentlich passende Stichworte löschen, denn es werden alle Stichworte angezeigt, die in den markierten Bildern vorhanden sind, auch wenn Sie nicht allen Bildern zugeordnet sind.
Mit Filtern Suchergebnisse verfeinern
Neben den Suchfunktionen besitzt Excire Foto weitere Filteroptionen für die Ergebnisliste. Diese kann je nach verwendeter Bildschirmauflösung ausgeblendet oder verkürzt sein, dann muss die Auflösung allerdings schon weniger als 1.920 x 1.080 Pixel betragen. Die Filterleiste ist oberhalb der Kachelansicht der Suchergebnisse zu finden. In der Filterleiste kann man seine Bilder nach Aufnahmedatum, etwaiger Bewertung und Farbmarkierung filtern.
Der Metadatenfilter wird als Leiste oberhalb der Kachelansicht eingeblendet. Per Dropdownmenü können verschiedene Filter gesetzt werden, wie hier das Datum. [Foto: MediaNord]
Aber auch andere Metadaten lassen sich als Filter verwenden. [Foto: MediaNord]
Zudem steht ein Metadatenfilter zur Verfügung. Mit diesem lassen sich die Ergebnisse nach Kamera- und Objektivtyp sowie einzelnen Aufnahmeeinstellungen (ISO, Blende, Zeit) filtern. Damit können Sie sich schnell und zuverlässig Bilder anzeigen lassen, die beispielsweise mit einer bestimmten Kamera oder Objektiv gemacht wurden oder an einem bestimmten Termin beziehungsweise in einem bestimmten Jahr. Dafür müssen Sie lediglich die entsprechenden Dropdown-Menüs ausklappen und die gewünschten Einstellungen auswählen.
Ordner verschoben, was nun?
Falls Sie bei der Organisation einmal einen Ordner oder ein Bild verschoben haben, ist es nicht notwendig den gesamten Bildbestand neu zu analysieren. Klicken Sie stattdessen mit der rechten Maustaste auf Ihre Fotosammlung oder das Bild beziehungsweise auf das registrierte Laufwerk, auf dem die Bilder verschoben wurden. Dann wählen Sie in dem Kontextmenü "Neu orten" und geben den neuen Pfad an, unter dem der Ordner zu finden ist. Den Rest erledigt dann Excire Foto. Mit diesem Verfahren können Sie auch ihre Datenbank auf einen neuen Rechner mit neuen Festplattenbezeichungen umziehen.