Rubriken: Bildbearbeitung, Radiant Photo
Erste Schritte mit Radiant Photo – Schneller Modus
2023-07-16 In diesem ersten digitalkamera.de-Fototipp zum kreativen Einsatz von Radiant Photo dreht sich alles um den schnellen Modus des Pixel Enhancers. Wir erklären Ihnen, wie Sie sich Smart Presets und Voreinstellungen als kleine Vorschau anzeigen lassen können, was sich hinter dem "Intensität"-Schieberegler verbirgt und was der Unterschied zwischen der Einstellung von "Tiefe" und "Lichtstreuung" ist. (Harm-Diercks Gronewold)
Mit den smart Presets Pro werden die Einstellungen nach oben geschraubt, um einen zum Teil kräftigen Bildeindruck zu hinterlassen. [Foto: MediaNord]
Mit geringer Intensität fasst Radiant Photo den Kontrast der einzelnen Pixel nicht an. [Foto: MediaNord]
Zieht man hingegen den Regler nach rechts, ist schnell zu sehen, was in der Aufnahme passiert. [Foto: MediaNord]
Sobald Sie Radiant Photo installiert und sich mit der Benutzeroberfläche vertraut gemacht haben (siehe weiterführende Links), können Sie auch schon loslegen. Radiant Photo startet grundsätzlich im schnellen Modus.
Anmerkung Radiant Photo ist für eine Bildschirmgröße von mindestens 1.920 x 1.080 Pixel vorgesehen. Diese Auflösung empfehlen wir auch zum Arbeiten mit Radiant Photo. Die Screenshots hier haben wir aber in einer niedrigen Bildschirmauflösung gemacht, damit Bedienelemente und Schriften in diesem Artikel besser lesbar sind.
Als Erstes müssen Sie Bilder in Radiant Photo öffnen. Das können Sie über verschiedene Wege erledigen. Der erste Weg ist "Drag und Drop", wie Sie es vielleicht aus dem Windows Explorer kennen. Sie öffnen einfach den Ordner mit den zu bearbeitenden Bildern, klicken eins an und halten die linke Maustaste gedrückt, um die Datei über die Arbeitsfläche von Radiant Photo zu ziehen. Dann lassen Sie die linke Maustaste los und Radiant Photo fängt an, das Bild zu analysieren. Sie können mit dieser Methode sogar ganze Ordner mit Unterordnern in Radiant Photo öffnen.
Die zweite Methode, Bilder in Radiant Photo zu öffnen, ist die "+" Schaltfläche im Filmstreifen. Sie brauchen nur auf diese Schaltfläche klicken und schon öffnet sich der Dialog, in dem Sie nur einzelne Dateien auswählen können. Die dritte und letzte Methode, Bilder in Radiant Photo zu importieren, ist der "Datei"-Eintrag in der Statusleiste von Radiant Photo. Hier können Sie auswählen, ob Sie ein einzelnes Bild oder einen ganzen Ordner öffnen möchten. Der Dialog öffnet dann den Dateiwähler des Betriebssystems.
Das Gleiche gilt auch für den Farbregler, zieht man ihn nach links, werden die Farben eher gedämpfter. [Foto: MediaNord]
Auf Anschlag wirkt die Farbe etwas zu knallig. Das lässt sich allerdings mit präzisen Einstellungen des Reglers auf das optimale Maß reduzieren. [Foto: MediaNord]
Bei der Belichtung achtet Radiant Photo darauf, dass Details in den Tiefen und Lichtern erhalten bleiben. Dank der Radiobuttons muss man sich auch nicht mit dem Regler beschäftigen, sondern man kann mit einem Klick die passende Einstellung finden. [Foto: MediaNord]
In diesem Beispiel wurde die Belichtung auf die Voreinstellung "hoch" gesetzt, dennoch wird das Bild nicht überbelichtet. [Foto: MediaNord]
Sind Bilder geöffnet, geht Radiant Photo ans Werk und analysiert zunächst die Fotos und versieht sie automatisch mit einem Smart Preset, sodass alle passenden Optimierungs-Einstellungen schon gemacht werden. Sie können sich nun dazu entscheiden, das Smart Preset von der "Pro"-Version zur "Dezent"-Version umzustellen. Während die Pro-Version der Smart Presets einen sehr kräftigen Effekt mit sich bringt, liefert die "Dezent"-Version einen sichtbar abgeschwächten Einsatz des Smart Presets. Welcher besser ist, hängt von Ihren eigenen Vorlieben ab.
Alternativ zu den Smart Presets lassen sich auch Voreinstellungen anwenden. Voreinstellungen müssen manuell von Ihnen gewählt werden. Eine KI-Analyse gibt es dafür nicht. Die Voreinstellungen sind in verschiedene Kategorien sortiert, so dass sich das Suchen nach einer passenden Voreinstellung reduziert. Sind Sie eher auf visuelle Hilfen bei der Auswahl von Voreinstellungen angewiesen, können Sie sich die Voreinstellungen in Aktion als kleine Vorschau anzeigen lassen. Dazu müssen Sie nur rechts neben den Voreinstellungen auf das linke der beiden kleinen Icons klicken und schon schaltet Radiant Photo von der Listenansicht auf die Mini-Vorschau um. Das Gleiche funktioniert übrigens auch bei den Smart Presets.
Im rechten Arbeitsbereich sind einige Optionen und Schieberegler zu erkennen. Während die beiden obersten Regler "Intensität" und "Farbe" immer aktiv sind, lassen sich alle weiteren Optionen manuell zu- und abschalten. Während die Intensität den Farbton und Kontrast im Bild intelligent kontrolliert und dabei auch glänzende Bereiche im Foto retten kann, kümmert sich die Farbe um die gesamte Farbe im Foto. Die Funktion reagiert dabei auch auf Farbstiche. Beide Funktionen gehen bei ihrer Arbeit intelligent vor, d. h. Änderungen erfolgen immer in Abhängigkeit vom Bildinhalt. Die Software wird versuchen, Details in den Tiefen und Lichtern des Fotos zu erhalten.
Welche der folgenden Regler automatisch aktiviert werden, hängt vom Smart Preset beziehungsweise der Voreinstellung ab. Sie können allerdings fast alle Funktionen manuell aktivieren. Die einzige Ausnahme ist der Regler "Dunkle Hauttöne". Dieser kann nicht manuell aktiviert werden, sondern wird automatisch gesetzt, wenn Radiant Photo ein Foto erkennt, auf dem ein Mensch mit dunkler Hautfarbe zu sehen ist. Sie können diese Funktion in einem solchen Fall allerdings wieder deaktivieren. Das Werkzeug gewährleistet eine auf dunkle Hauttöne angepasste Entwicklung.
Mit der Lichtstreuung lässt sich der Kontrast in den Schatten aufweichen. In diesem Beispiel ohne einen eingestellten Wert. [Foto: MediaNord]
Mit der Lichtstreuung lässt sich der Kontrast in den Schatten aufweichen. In diesem Beispiel mit maximalem Wert. [Foto: MediaNord]
Mit der Tiefeneinstellung "Definition" lassen sich Details in Schatten herausarbeiten. Diese Funktion eignet sich sehr gut für Porträts, aber auch für andere Aufnahmen, wie dieses Pilzfoto beweist. [Foto: MediaNord]
Mit der Tiefeneinstellung "Kontrast" wird der Unterschied zwischen hellen und dunklen Pixeln vergrößert, gleichzeitig kann man aber in Tiefen und Lichtern die dargestellten Details verringern. [Foto: MediaNord]
Mit dem Brillanz-Regler werden ungesättigte Farben im Bild angehoben, ohne dass gesättigte Farben in die Übersättigung gehen. [Foto: MediaNord]
Schiebt man den Brillanz-Regler auf den maximalen Wert, wird das Bild zwar sehr farbig, dennoch sind Übersättigungen nicht zu erkennen. [Foto: MediaNord]
Im nächsten Abschnitt finden sich vier weitere Schieberegler sowie zwei Auswahlmöglichkeiten mit "Radioknöpfen". Auch dieser Bereich arbeitet intelligent und erhält Details in Lichtern und Tiefen im Bild. Der erste Regler trägt den Namen "Belichtung" und er liefert genau das, was man erwartet, nämlich eine Anpassung der Belichtung. Der Smart Preset setzt diese automatisch, basierend auf dem Inhalt des Bildes. Auch hier können Sie natürlich manuell eingreifen und die Stärke der Belichtung ändern. Wenn Sie keine Zeit oder Lust haben den Regler zu verschieben, können Sie auch die drei Radiobuttons benutzen, die drei unterschiedliche Stärken der Korrektur bereitstellen.
Mit dem Regler für die Lichtstreuung können Sie den Schatten-Kontrast weicher machen. Davon profitieren primär Porträtaufnahmen, da auch Hautunreinheiten etwas abgemildert werden. Auch andere Motive können von dieser Funktion profitieren. Bitte beachten Sie, dass Porträts durch die Funktion etwas rötlicher werden können. Es ist also empfehlenswert, die Änderungen sehr subtil vorzunehmen.
Der Tiefenregler erhöht den Kontrast der einzelnen Pixel und sorgt damit für eine verbesserte Darstellung von Details. Bei dunklen Fotos ist es ratsam, dies nicht zu aktivieren, da sie oft Bilder abdunkelt. Alternativ kann man auch die Belichtung manuell erhöhen, um der Abdunklung des Tiefenreglers entgegenzuwirken.
Mit der Auswahl des "Definition"-Radiobuttons können Sie für mehr Details in den Lichtern und Schatten sorgen, um eine bessere Belichtungskorrektur zu ermöglichen. Die Auswahl "Kontrast" hingegen vergrößert die Helligkeitswerte zueinander. Der Regler arbeitet also genauso, wie eine normale Kontrastanpassung in einer anderen Bildbearbeitung. Allerdings sorgt Radiant Photo dafür, dass Lichter und Tiefen geschützt bleiben.
Die Ansicht der Smart Presets und Voreinstellungen lassen sich mit zwei Klicks auf eine Vorschau umschalten. [Foto: MediaNord]
Der letzte Regler trägt den Namen "Brillanz". Damit können Sie die Farbsättigung anpassen. Die Funktion sorgt allerdings dafür, dass nur Farben, deren Sättigung niedrig ist, angehoben werden, ohne dass bereits gesättigte Farben übersättigen.
Jetzt sind Sie mit dem schnellen Modus auch schon fertig und können entweder das gerade bearbeitete Foto speichern oder Sie bearbeiten den Rest ebenfalls und speichern am Ende alle Fotos zusammen.
Testversion Radiant Photo kann man entweder im digitalkamera.de-Shop oder direkt beim Hersteller Radiant Imaging Labs kaufen. In jedem Fall empfiehlt es sich, vorher die im Funktionsumfang unbeschränkte, 14 Tage lauffähige Testversion zu installieren und das Programm selbst auszuprobieren. Auch zum Anfordern der Testversion gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder über die Radiant-Photo-Microsite auf dem digitalkamera.de-Server (Download-Seite und E-Mails auf Deutsch) oder direkt beim Hersteller Radiant Imaging Labs (Download-Seite und E-Mails auf Englisch). Nach dem Kauf muss die Software nicht erneut installiert werden, sondern die Testversion wird per Lizenzcode zeitlich unbefristet freigeschaltet.