Rubrik: Bildbearbeitung
Erweitere Monochrom-Umsetzung mit Silver Projects Professional
2013-12-02 Im ersten Teil dieser Fototipp-Serie haben wir die Umsetzung eines farbigen Bildes mit Silver Projects Professional näher erläutert. In diesem Fototipp zeigen wir, wie man bei Silver Projects Professional mithilfe der Luminanzmaske, Effekte auf bestimmte Helligkeitsbereiche beschränkt und die Maskierungsfunktion einsetzt, um Effekte auf bestimmte Bildbereiche zu begrenzen beziehungsweise anzuwenden. Darüber hinaus zeigen wir, wie man eigene Voreinstellungen erstellt. (Harm-Diercks Gronewold)
Das Ausgangsbild ist vom Hintergrund zu unruhig und könnte ein wenig mehr Dramatik bekommen. [Foto: MediaNord]
Mit dem Setzen des Blaufilters wird das Bild differenzierter wiedergegeben als ohne. [Foto: MediaNord]
Die Sepia-Tonung liegt über dem gesamten Bild und wirkt sehr "flach". Über die Luminanzmasken-Funktion steuert der Anwender, wo Änderungen angewendet werden... [Foto: MediaNord]
...so wie in diesem Beispiel nur auf die Tiefen des Bildes oder... [Foto: MediaNord]
...per S-Kurve-Invers differenziert über alle Helligkeitsbereiche. [Foto: MediaNord]
Setzt man zwei Tonungsfarben, so kann ein Duplex simuliert werden. In diesem Beispiel wurden Sepia und ein Blaugrau verwendet. [Foto: MediaNord]
Die Bildbereichsmaskierung wird benutzt, um Bildbereiche vor einem Effekt zu schützen oder einen Effekt auf einen Bereich anzuwenden. [Foto: MediaNord]
Das Bildergebnis zeigt ein differenziertes Foto mit Tonung und einem klar herausgestellten Hauptobjekt. [Foto: Harm-Diercks Gronewold]
Zunächst startet man erneut mit einem Bild, in unserem Fall haben wir uns für ein Pilzmakro mit einem sanften Bokeh entschieden. Da der Pilz der „Eyecatcher“ sein soll, soll die Bearbeitung dahingehend erfolgen, dass der Hintergrund an Dominanz verliert und der Fruchtkörper „im Licht“ steht.
Wir starten mit der Voreinstellung „Natürlich maximale Details“, und bevor eigene Einstellungen und Effekte gewählt und verändert werden, sollte man den bestehenden Effekt duplizieren, da ansonsten alle Änderungen in der Voreinstellung gespeichert werden. Das Duplizieren des Effektes geht ganz einfach durch einen Klick auf das „+“-Symbol an der rechten oberen Ecke der Voreinstellung. Danach fragt das Programm, wie die neue Voreinstellung bezeichnet werden soll. Nach einem Klick auf „ok“ wird diese neue Voreinstellung unter „eigene Voreistellungen“ gespeichert.
Bevor man sich um die Detaileinstellungen und die einzelnen Effekte kümmert, sollte man zunächst die Graustufen-Umwandlung anpassen, wie es im ersten Fototipp dieser Serie erklärt wurde (siehe weiterführende Links). Im Fall dieses Bildes ist ein Blaufilter die richtige Wahl.
Das Histogramm des Bildes zeigt, dass die Lichter und die Schatten keinen Detailverlust aufweisen. Dennoch könnten die Lichter im Pilz ein wenig mehr Details zeigen und dazu haben wir den Effekt „Streulicht-Reduzieren“ unter „gewählte Effekte“ mit einem Klick ausgewählt. Unter „gewählte Effekte“ sind nun Detaileinstellungen zu dem Effekt möglich. Per Grundeinstellung werden die Einstellungen auf alle Helligkeitsbereiche gleichermaßen angewendet, bis auf die extrem hellen und dunklen Bereiche. Dies wird nun geändert, in dem man auf das Dropdownmenü klickt, welches sich rechts neben der Bezeichnung „Maskierung“ unten in den Detaileinstellungen des Effekts befindet. Hier stehen nun verschiedene Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Da die Details des Pilzes das Bild dominieren sollen, wählt man „Lichter“ aus. Mit der Auswahl verändert sich das Bild und der gewählte Effekt wird nur auf die Lichter beschränkt, der Rest des Bildes wird von den Kontrasten her weicher. Die Fläche unterhalb der Bezeichnung „Maskierung“ zeigt nun die sogenannte Luminanzmaske. Diese Maske zeigt durch Helligkeitsunterschiede, wo der gewählte Effekt wie stark auftritt. Je heller der Bereich, desto stärker wird der Effekt auf das Bild angewendet.
Als nächstes soll eine Sepia-Tonung in das Bild. Diese wählt man sich unter „Post-Processing-Effekte“ mit einem Doppelklick aus, daraufhin ist der Effekt unter „gewählte Effekte“ zu finden und das Bild zeigt sofort die Sepiatonung, die ebenfalls über den gesamten Helligkeitsbereich angewendet wird. Um die Tonung differenzierter zu machen sollen aber nur die Schattenbereiche getont werden. Dazu wählt man den „Sepia-Tonung“-Effekt aus und wählt im Dropdownmenü neben „Maskierung“ den Eintrag „Schatten“ aus und schon wird die Tonung nur noch auf die Tiefen des Bildes angewendet, was auch an der Luminanzmaske angezeigt wird. Doch auch andere Kurvenformen in der Maske können gelungene Ergebnisse liefern. Hier sollte der Anwender je nach Bild einfach experimentieren. Der Effekt „Sepia-Tonung“ eignet sich im Übrigen für alle Tonungsfarben, da ein Farbwähler vorhanden ist. Auch lassen sich Duplex- und Quadruplex-Tonungen simulieren, indem man die Sepiatonung einfach dupliziert und mit einer anderen Tonungsfarbe arbeitet und diese auf andere Helligkeitsbereiche des Bildes anwendet.
Leider steht der Pilz immer noch zu sehr in einem unruhigen Hintergrund und jetzt soll das gesamte Bild mit Ausnahme des Pilzbildbereiches abgedunkelt werden. Dazu fügen wir den Effekt „Helligkeit-Kontrast-Gamma“ hinzu und ändern die Details auf -2 Helligkeit, -7 Kontrast und -16 Gamma. Damit wird das Bild sehr düster und auch die Darstellung des Pizes leidet. Mit dem nächsten Schritt wird der Bereich des Pilzes von den Änderungen ausgenommen. Dazu wird das linke Symbol dem Helligkeits-Schieberegler angeklickt, und es öffnet sich die Maskierungsfunktion für Bildbereiche. Das nun geöffnete Fenster zeigt das Vorschaubild, und darunter befinden sich Schaltflächen mit verschiedenen Farben. Aktiviert man die grüne Schaltfläche, dann markiert man damit den Bereich, auf den der Effekt angewendet wird. Die rote Schaltfläche sorgt für genau das Gegenteil, und zwar dass der Bereich vom Effekt ausgenommen wird. Da in diesem Fall ein Bereich nicht verändert werden soll, muss die rote Schaltfläche aktiviert werden. Danach kann man mit formbaren Rechtecken die Bereiche markieren, die ausgenommen werden sollen. Hierbei ist anzumerken, dass die Bereiche weiche Kanten haben und sanft vom Mittelpunkt auslaufen. Ideal für die natürlichen Formen des Pilzes. Allerdings können Rundung, Schärfe des Übergangs und Deckkraft auch angepasst werden. Die erforderlichen Schieberegler befinden sich oberhalb des Vorschaufensters. Damit ist das Bild nun endgültig bereit ausgegeben zu werden.