Rubriken: Aufnahmeeinstellungen, Zubehör
Fehlbelichtungen vermeiden
2000-04-17 Trotz ständiger Verfeinerung der Belichtungsmessysteme bei analogen und digitalen Kameras lassen sich bei schwierigen Lichtverhältnissen die eingebauten Messzellen dieser Kameras immer noch gerne in die Irre führen. Schuld daran ist nicht die Elektronik, sondern die Art und Weise, wie bei diesen Kameras das Licht gemessen wird. Die präzisere Art der Belichtungsmessung erfolgt über einen Handbelichtungsmesser wie ihn die Profis oft verwenden. (Yvan Boeres)
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Deshalb wäre es ideal, anstatt des reflektierten Lichts das auf
das Motiv einfallende Licht (Lichtmessung) zu messen. Dafür bedarf
es eines Handbelichtungsmessers, der während des Messvorgangs vor
das Motiv gehalten wird. Damit bleibt die Messung von äußeren
Einflüssen wie Hautton, Hintergrundhelligkeit oder
Reflexionsvermögen des Motives unbeeinflusst. Der Messzelle wird
eine weiß-opake Kalotte vorgesetzt, die das Licht in einem Winkel
von 180 Grad erfasst und streut, so dass eine gleichmäßige Messung
erfolgt. Diese Kuppel sollte möglichst in Richtung Kamera gehalten
werden (siehe Bild). Wichtig ist, dass die Kamera eine manuelle
Belichtungseinstellung erlaubt; schließlich muss man ja die vom
Belichtungsmesser ermittelten Werte (Blende/Verschlusszeit) auf die
Kamera übertragen. Handbelichtungsmesser gibt es in den
verschiedensten Ausführungen (Nadel- oder LCD-Anzeige, zusätzliche
Blitzlicht- und/oder Spotmessung, Anzeige von
Blitzlicht/Dauerlicht-Ratio usw.) und Preisklassen. Die meisten
Belichtungsmesser können sowohl eine Lichtmessung als auch eine
Objektmessung durchführen. Die bekanntesten Hersteller dieser
Geräte sind Minolta, Gossen, Sekonic, Aspen-Polaris und Pentax.
Die Lichtmessung ist die sicherste Methode zur Ermittlung einer
korrekten Belichtung. Selbst wenn das Motiv teils im Licht, teils im
Schatten liegt, genügen zwei Messungen aus denen man einen
Mittelwert errechnet. Nachteile bzw. Vorsichtsmaßnahmen gibt es
nur, weil man die Messzelle vor das Motiv halten und sich so unter
Umständen von der Kamera entfernen muss für Schnappschüsse
ist diese Meßmethode also ebensowenig geeignet, wie bei ständig
schnell wechselnden Lichtverhältnissen. Auch berücksichtigt die
Lichtmessung nicht am Kameraobjektiv montierte optische Zusätze
(Konverter, Filter usw.), die zu Lichtverlust führen. In diesem
Fall muss der Lichtverlust mit eingerechnet werden.