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Filme aus Videoclips und Fotos mit Windows Movie Maker erstellen

2004-01-26 Immer mehr Digitalkameras liefern wirklich ansehnliche Videoqualität. Nur: Wie werden die vielen in einzelnen Dateien auf der Speicherkarte abgelegten Videoszenen zu einem Film? Für die Weiterverarbeitung braucht man ein Videoschnitt-Programm. Wer als Betriebssystem Microsoft Windows XP auf seinem Rechner hat, besitzt auch bereits ein solches Programm, das mitunter völlig ausreicht.  (Jan-Markus Rupprecht)

   Windows Movie Maker - Arbeitsoberfläche [Screenshot: MediaNord]
  

Den Windows Movie Maker finden Benutzer von Windows XP Home und Professional im Start-Menü unter "Programme > Zubehör" oder unter "Programme > Zubehör > Unterhaltungsmedien". Als erstes sollten Sie überprüfen, welche Version Sie haben. Klicken Sie dazu im Menü auf das Fragezeichen, dann auf Info. Die Versionsangaben in dem dann erscheinenden Fenster sind unübersichtlich, da mehrere Versionsnummern genannt werden. Entscheidend ist die vierte Zeile. Wenn dort etwas Niedrigeres als Version 2.0.xxxx.x steht, sollten Sie die aktuelle Version 2.0 nachinstallieren, die kostenlos auf der Microsoft Website zum Download bereit steht (siehe weiterführender Link).

Haben Sie das Programm gestartet, sehen Sie die übersichtlich aufgebaute Benutzeroberfläche. Das linke Menü ist praktisch selbsterklärend und führt Sie durch die einzelnen Arbeitsschritte. Rechts dient ein Fenster des Windows Media Players zur Echtzeit-Vorschau während der Arbeit. Der untere Bereich des Bildschirms kann zwischen Storyboard und Zeitachse umgeschaltet werden. Im Storyboard legt man die Reihenfolge der Szenen, Videoeffekte, Übergänge und Titel fest. In der Zeitachse kann man die Zeitdauer jedes Elements genau festlegen, die Tonspur separat bestücken und Überlagerungen von Titel und Foto oder Video erzeugen.

Die einzelnen Videoclips kann man einem Windows Explorer-Fenster von der Speicherkarte oder der Festplatte einfach in das Movie Maker-Fenster ziehen oder man verwendet die beiden Menüpunkte "Video importieren" und "Bilder importieren". Von der Sammlung aus zieht man die Vorschaubilder dann einfach auf das Storyboard an die gewünschte Stelle. Genauso geht man mit den symbolhaft dargestellten Videoeffekten und Videoübergängen vor. Probieren Sie einfach etwas herum, den Umgang mit dem Windows Movie Maker erlernt man am besten einfach durch ausprobieren.

Häufig sind die selbst aufgenommenen Videosequenzen viel zu lang. Folgen mehrere davon hintereinander, wird der Film für den Zuschauer schnell langweilig. Die vielleicht wichtigste Technik ist deshalb das Kürzen längerer Szenen auf den Teil, wo wirklich etwas passiert. Hierzu steuert man die gewünschte Schnittstelle im Vorschaufenster mit den Tasten "Vorheriger Frame (Alt-Nach-links)" und "Nächster Frame (Alt-Nach-rechts)" an und klickt auf die Schaltfläche "Clip beim aktuellen Frame in zwei Clips teilen (Strg-L)". Anschließend kann man den überflüssigen Teil einfach im Storyboard oder auf der Zeitachse markieren und löschen.

Auch Fotos lassen sich mit dem Movie Maker genauso einfach in eine ansehnliche Screenshow verwandeln. Die Standbilder wirken übrigens lebendiger, wenn sie mit einem passenden Ton hinterlegt werden. Ziehen Sie dafür einfach eine Tonaufzeichnung oder ein Video (von dem dann nur der Ton verwendet wird) in die Tonspur der Zeitachse. Sehr einfach und komfortabel ist auch das Erstellen eines ansehnlichen Titels und Abspanns. Selbst Überlagerungen von Text und Videos ist ein Kinderspiel.

Beim Speichern legt man separat voneinander die Projektdatei mit der Dateiendung .MSWMM (Microsoft Windows Movie Maker) und den eigentlichen Film in dem gewünschten Format auf der Festplatte ab oder brennt direkt eine CD. Für die Filme stehen zahlreiche Qualitätsstufen und Auflösungen zur Verfügung. Grundsätzlich wird man sich dabei an der Auflösung des Ausgangsmaterials orientieren. Durch mehrfaches Speichern in verschiedenen Versionen kann man sich leicht passende Versionen für verschiedene Anwendungsfälle erzeugen. Eine kleinere Größe macht beispielsweise Sinn, wenn das Video in einer Internet-Präsentation verwendet werden soll.

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