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Fotos auf 4K-Fernsehern: Riesen-Monitore auf dem Schreibtisch
2018-03-26 4K- bzw. UHD-Auflösung ist natürlich nicht nur auf dem Fernseher im heimischen Wohnzimmer ein Thema, sondern genauso auf dem Schreibtisch. Dabei gibt es die hohe 8,3-Megapixel-Auflösung in praktisch allen Monitorgrößen. Wir erklären, warum es Sinn machen kann, "größer zu denken" und einen 40- oder 43-Zoll Monitor in Betracht zu ziehen. (Jan-Markus Rupprecht)
Der ViewSonic VX4380-4K bietet viel Platz für Programmfenster. Das 43 Zoll große IPS-Panel ist sehr bildwinkelstabil. Bei heller Sonne sollten man aber nicht mit weißen Hemd vor dem etwas spiegelnden Monitor sitzen. [Foto: MediaNord]
Dieser Fototipp ist Teil unserer Reihe "Fotos auf 4K-Fernsehern", zu der wir uns auch große 4K-Monitore für den Schreibtisch angeschaut haben. Einen Überblick über die ganze Serie finden Sie auf der Übersichtsseite zur digitalkamera.de-Fototipp-Reihe "Fotos auf 4K-Fernsehern", auf der alle zugehörigen Artikel verlinkt sind.
Gebräuchlich bei Monitoren mit 4K-Auflösung sind Bildschirmgrößen im Bereich zwischen 22 und 27 Zoll. Solche Monitore gibt es als normale Büro- oder Multimedia-Monitore oder als Displays in Notebook- bzw. Laptop-Computern in kleinen Größen wie 15 Zoll oder 17 Zoll, meist in so genannten "Mobile Workstations" (das sind besonders leistungsfähige Laptops z. B. für CAD- oder Grafik-Anwendungen).
Der Philips BDM4037UW bietet viel Platz für Programmfenster. Die leicht gewölbte Bildschirm-Form hat sich in unserem Langzeittest bestens bewährt. Bei heller Sonne sollten man aber nicht mit weißen Hemd vor dem etwas spiegelnden Monitor sitzen. [Foto: MediaNord]
Eine so hohe Auflösung in kleinen Bildschirmgrößen birgt den Nachteil, dass die Bedienelemente und die Schrift des Betriebssystems und die Schrift ohne weitere Gegenmaßnahmen sehr klein dargestellt werden. Auf einem 15-Zoll-4K-Display müsste man ohne weitere Maßnahmen tatsächlich eine Lupe hernehmen, um in normaler 100%-Darstellung noch etwas lesen zu können. Deshalb gibt es in Betriebssystemen heute die Möglichkeit, einen Skalierungsfaktor mehr oder weniger frei einzustellen. Dadurch werden dann Programm-Icons und Schriften entsprechend vergrößert, z. B. auf 150, 200 oder 300 Prozent. Das funktioniert auch theoretisch ganz gut, bei den Elementen des Betriebssystems gibt es damit meist keine Probleme. Anders sieht es aber bei Programmen aus, die eine solche freie Skalierung nicht oder nur unvollständig unterstützen. Adobe Photoshop beispielsweise ist erst kürzlich für 4K-Monitore optimiert worden, was nichts anderes heißt, als dass die Programmoberfläche nun auch auf kleinen oder mittelgroßen, sehr hochauflösenden Monitoren so dargestellt werden kann, dass nicht alle Werkzeuge und Paletten auf solchen Display winzig klein dargestellt werden. Und es gibt viele Programme, bei denen die Skalierung nur sehr unvollkommen funktioniert. Entweder werden Teile nicht skaliert oder Schaltflächen und Ions werden sehr pixelig dargestellt, weil einfach eine niedrig aufgelöste Grafik auf die doppelte oder dreifache Größe (oder noch schlimmer: irgend einen krummen Faktor) hochskaliert wird.
Wer das nicht möchte, dem bleibt nur die Möglichkeit, die Monitorgröße so zu wählen, dass der die Skalierung nicht braucht, d. h. sie auf 100 Prozent bleiben kann. Wer den ganzen Tag vor dem Monitor sitzt und nicht gerade Adleraugen hat, empfindet beispielsweise 1.920 x 1.200 Pixel (16:10-Format) auf einem 24-Zoll-Monitor als angenehm. Da hat man schon einiges an Platz und Schrift und Programm-Elemente sind angenehm groß. Damit ist aber klar, dass auf einem Monitor mit 27 Zoll oder 32 Zoll, der fast die vierfache Pixelmenge im 16:9-Format darstellt, alles sehr klein ist. Etwa so klein wie die FullHD-Auflösung 1.920 x 1.080 Pixel auf einem Laptop-Computer mit 15-Zoll-Display. Wer das so klein nicht haben will, muss skalieren. Oder der Monitor muss größer werden, z. B. 40 oder 43 Zoll. Dann entspricht die Pixeldichte und damit die Schrift- und Schaltflächen-Größe wieder genau dem, was man von dem 24-Zoll-FullHD-Monitor gewohnt ist – aber man hat die vierfache Bildschirmfläche und damit eine Menge Platz für mehrere Programme gleichzeitig – oder eine riesige Fläche zur Bildbearbeitung.
Beim Autor dieser Zeilen kam der Wunsch nach mehr Bildschirmfläche (gegenüber dem gewohnten 1.920 x 1.200 auf 24 Zoll, parallel zum Notebook-Monitor) auf, als wir uns bei digitalkamera.de zusätzlich mit den eigenen E-Books beschäftigt haben. Plötzlich mussten nicht nur mindestens der Internet-Browser und das E-Mail-Programm sowie Word oder OneNote gleichzeitig auf dem Bildschirm platz finden, sondern nun am liebsten noch zusätzlich Indesign. Das ewige Umschalten zwischen den Programmen war nervig, noch ein weiterer Monitor am Laptop-Computer nicht anschließbar. Und ein 4K-Monitor sollte sowieso mal her. Aber skalieren wollte ich nicht, denn ich arbeite sehr, sehr häufig auch remote auf unseren Servern im Rechenzentrum, gerne auch auf mehreren gleichzeitig, und diese sind erstmal immer auf 100 Prozent. Also sollte kein 27-Zoll- oder 32-Zoll-Monitor angeschafft werden, sondern etwas Größeres. So kam Mitte letzten Jahres der Philips BDM4037UW auf den Schreibtisch des digitalkamera.de-Herausgebers, ein stattlicher 40-Zoll-Monitor, der dabei gar nicht mal teuer war. 700 Euro kostete der damals ganz frisch auf den Markt gekommene, leicht gebogene ("curved") Monitor. Mit seiner 40 Zoll großen Bilddiagonale war die Pixeldichte nur minimal höher als zuvor beim niedriger auflösenden 24-Zoll-Monitor. Das konnte durch etwas weniger Betrachtungsabstand ausgeglichen werden (Betrachtungsabstand zur Bildmitte etwa 70 bis 80 cm). Lesen Sie unseren Test zum Philips BDM4037UW auf einer separaten Seite in unserer Rubrik Zubehör-Tests.
Ein Monitor, wie der Philips Brilliance BDM4037UW 4K, bietet – im Gegensatz zu einem Fernsehgerät – alle üblichen Computer-Grafikschnittstellen und darüber hinaus einen eingebauten USB-3-Hub. [Foto: Philips]
Später im Jahr 2017 kam dann ein noch etwas größeres Gerät auf den Markt, der ViewSonic VX4380-4K. Dieser Monitor misst sogar 43 Zoll in der Diagonale, also noch drei Zoll mehr, immerhin fast acht Zentimeter, in der Fläche macht das wiederum einiges aus, sodass dieses Gerät, das wir als Testgerät angefordert haben, sogar wieder etwas weiter zurück an die ehemalige Position des 24-Zoll-Monitors wandern konnte (Betrachtungsabstand zur Bildmitte ca. 90 Zentimeter). Der ViewSonic ist plan, also nicht "curved". Wenn man zuvor ein halbes Jahr lang die leichte Wölbung des Philips gewohnt ist, kommt einem das Flache Bild im ersten Moment wie "andersherum gewölbt" vor, aber da spielt einem natürlich das Gehirn einen Streich. Unseren Test zum ViewSonic VX4380-4K finden Sie ebenfalls auf einer separaten Seite in unserer Zubehör-Tests-Rubrik.
Im nächsten Fototipp klären wir übrigens, ob es Sinn macht, einen 4K-Fernseher als Computer-Monitor zu verwenden. Wenn Sie keinen Fototipp dieser Serie verpassen wollen, abonnieren Sie ihn doch einfach kostenlos als Newsletter.