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Funktionen der Sony Creators' App in der Praxis

2024-07-28 Eine moderne Kompakt- oder Systemkamera mit einer App zu verbinden, ist beileibe kein Hexenwerk mehr. In diesem Fototipp zeigen wir Ihnen anhand der Alpha 6700, wie leicht es ist, eine Sony mit einem modernen Smartphone zu koppeln, sobald die passende App installiert wurde. Bis vor einiger Zeit hatte Sony zwei Smartphone-Apps mit den sehr ähnlichen Namen Imaging Edge und Imaging Edge Plus im Programm. Dann wurde die Imaging Edge Plus App in Creators’ App umbenannt. Der Unterschied beider Apps ist die Kompatibilität zu den verschiedenen Kameras. In diesem Fototipp zeigen wir Ihnen, was die Creators' App alles kann.  (Harm-Diercks Gronewold)

Die Creators’ App ist zur Zeit (Stand 07/2024) mit den Kameras Sony Alpha 9 III, Alpha 7C R, Alpha 7C II, Alpha 6700, ZV-E1, ZV-1F, ZV-1 Mark II und ILX-LR1 kompatibel. Dazu kommt, dass folgende Kameras erst ab einer bestimmten Firmware-Version mit der App genutzt werden können (benötige Firmware in Klammern): Alpha 1 (2.00), Alpha 7R V (2.00), Alpha 7S III (3.00), Alpha 7 IV (2.00), FX3 (3.00), FX30 (2.00).

Die Imaging Edge App wird für ältere Kameramodelle eingesetzt und sie unterscheidet sich von der Creators’ App im Design. Die Funktionalität ist aber ungefähr identisch. Zur Imaging Edge App planen wir, einen separaten Fototipp zu veröffentlichen.

Die Kopplung

Die Kopplung von Smartphone und Kamera ist der erste Schritt, der durchgeführt werden muss, damit beide Geräte miteinander kommunizieren. Glücklicherweise führt die Creators’ App mit wenigen Schritten durch diesen Prozess (siehe auch unsere Screenshots). Sowohl Smartphone als auch Kamera sollten allerdings energetisch nicht aus "dem letzten Loch pfeifen", sprich der Akku sollte nicht (annähernd) leer sein.

Bevor man aber zum Koppeln kommt, müssen Sie sich durch allerlei Nutzungsbedingungen lesen oder klicken. An einem Punkt kann man sich entscheiden, ob man sich mit seinem Creators' Club Account anmelden möchte. Hat man keinen Account und möchte man auch keinen, so kann man das auch einfach überspringen. Dann muss man allerdings auf die Funktionen der Sony Creators’ Cloud verzichten.

Die Creators’ Cloud bietet neben nahtlos koordinierbarem Speicherplatz ein breites Spektrum cloudbasierter Produktions-Apps und einen Ort für Kollaborationen und Inspirationen. Auch ein Blick hinter die Kulissen von Aufnahme und Produktion geführt von Alpha "Botschaftern" ist mit dabei. Besitzer von Sony-Kameras bekommen bei der Anmeldung 25 Gigabyte Speicher gratis. Was größere Speicherkontingente kosten werden, ist bislang noch nicht bekannt (Stand 07/2024).

Wurde die Kopplung einmal durchgeführt, so beschleunigen sich die nächsten Verbindungen deutlich. Wenn Sie mehr als eine kompatible Sony-Kamera besitzen, so lässt sich diese ebenfalls koppeln und Sie können die entsprechende Kamera per Fingertipp auswählen.

Nach der Kopplung steht die Kamera für die Fernbedienung sowie die Übertragung von Fotos und Videos zur Verfügung. Dazu müssen Sie nur auf die entsprechende Schaltfläche klicken. Die App prüft dann die Verfügbarkeit der Kamera. Dazu ist sicherzustellen, dass die Kamera nicht in den Stromsparmodus gewechselt ist oder gar ausgeschaltet wurde.

Die Fernbedienung

Für die Fernbedienung wird das WLAN der Kamera benutzt. Damit stehen Ihnen alle für die Aufnahme relevanten Einstellungen zur Verfügung. Sogar einige tiefgreifende Optionen, wie die Umschaltung von JPEG-Aufnahmen zu RAW sowie Änderungen im Seitenverhältnis lassen sich per App einstellen.

Änderungen im Aufnahmemodus lassen sich vornehmen, egal wie die Funktionswahlräder an der Kamera eingestellt sind. Das lässt sich aber auch in der App umkehren. Bei den Aufnahmeeinstellungen zeigt sich die App üppig ausgestattet. So lassen sich Betriebsarten ebenso ändern wie Frequenz der Serienaufnahme, Belichtungskorrektur, Autofokusmodus sowie Reihenaufnahmen für Fokus, Belichtung und vieles mehr.

Wird eine Aufnahme gemacht, zeichnet die App eine Vorschau auf. Diese ist sofort zu sehen und dient als grobe Vorschau, da sie nur niedrig aufgelöst ist. Wenn Sie die volle Auflösung auf dem Smartphone benötigen, müssen Sie die Fotos/Videos auf das Telefon importieren.

Möchten Sie die Kamera nicht per WLAN mit dem Smartphone verbinden, so können Sie stattdessen auch ein USB-C-Kabel einsetzen. Allerdings muss das Kabel in der Lage sein, 5 Gigabit pro Sekunde zu übertragen (USB 3.1). In der Kamera müssen Sie sicherstellen, dass die Stromversorgung via USB deaktiviert ist. Die erstmalige Verwendung verlangt noch nach einer Erlaubnis, die USB-C-Schnittstelle zu nutzen. Die Fernbedienungsdarstellung der App ist identisch. Natürlich lassen sich bei der USB-C-Verbindung auch Daten in Windeseile auf das Smartphone übertragen. Das ist energetisch sogar am effizientesten.

Geotagging

Bei der Kopplung der Kamera mit der App müssen Sie die Erlaubnis gegeben haben, die Standortdaten des Telefons zu nutzen, um das Geotagging verwenden zu können. Zum Aktivieren müssen Sie nur noch auf den Kamerabildschirm der App navigieren und auf Einstellungen tippen. Danach suchen Sie sich die "Standortinfos-Verknüpfung" und aktiveren die Funktion. Auf dem Display der Kamera wird dann ein entsprechendes Symbol zu sehen sein.

Wenn Sie dann noch die automatische Zeitkorrektur oder die automatische Bereichs-Einstellung auf dem Smartphone aktivieren, dann wird die Kamera automatisch die Datumseinstellung und/oder Gebietseinstellung aufgrund der Smartphone-Informationen korrigieren. Bitte beachten Sie, dass zum Geotagging die Bluetooth-Funktion genutzt wird. Zudem muss die Creators' App auf dem Smartphone aktiv sein, das ist sie auch, wenn der Smartphone Bildschirm dunkel ist. Etwas problematischer wird es, wenn die Kamera ausgeschaltet wird. Dann müssen Sie gegebenenfalls die Creators' App auf dem Smartphone öffnen, damit die Geodaten wieder übertragen werden.

Importfunktion

Das Importieren von Aufnahmen kann mit der App auf zwei Wege vonstattengehen. Der erste Weg (WLAN) ist schnell, kostet aber viel Strom. Das lohnt sich also nur bei ausgesuchten Aufnahmen. Der zweite Weg (Bluetooth) dauert etwas länger, ist dafür stromsparender und eignet sich damit eher für größere Mengen an Bildern und/oder Videos.

Die Importfunktion bietet einen übersichtlichen Browser. Dieser erlaubt die Bewertung und Filterung der Vorschaubilder mit null bis fünf Sternen. Um Bilder und Videos für den Import vorzubereiten, reicht ein Fingertipp auf das entsprechende Foto/Video. Danach genügt ein weiterer Tipp auf das Import Symbol und ab geht die Post.

Die Nutzung der Bluetooth-Übertragung wird bei ausgeschalteter Kamera durchgeführt. Damit das funktioniert, müssen Sie aber noch einige Einstellungen in der Kamera und dem Smartphone vornehmen.

In der Kamera muss die Funktion "Verb. währd. AUS" aktiviert und die Funktion "PC Fernbed" im Eintrag "PC-FernbedienungF." ausgeschaltet sein. Im Smartphone muss lediglich die Bluetooth-Funktion aktiviert sein.

Die Nutzung des Browsers ist bei WLAN und Bluetooth identisch. Der Abstand zwischen Smartphone und Kamera darf bei der Übertragung auch nicht zu groß sein, da es sonst zu Problemen mit der Signalstärke kommt.

Cloud Upload

Der Upload in die Creators' Cloud funktioniert nur, wenn Sie einen Sony-Account haben und eingeloggt sind, dann können Sie die entsprechende Schaltfläche in der App antippen. Die Benutzung des Bildbrowsers ändert sich dabei nicht. Sie können auch neue Ordner anlegen und entscheiden, in welchen Ordner Bilder hochgeladen werden sollen. Natürlich wird eine Internetverbindung vorausgesetzt, um Ihre Creators Cloud zu besuchen.

Firmwareupdates sind ebenfalls mit der Creators' App möglich. Wie das funktioniert, zeigen wir später in einem anderen Fototipp, den wir dann am Ende hier verlinken werden.

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