Rubriken: Motive und Situationen, Studio
Handlungsgehilfe Digitalkamera
2002-12-30 Kennen Sie Digitrödel? Doch, kennen Sie. Wir verwenden nur eine etwas abfällige Bezeichnung für eine durchaus sinnvolle Sache; den An- und Verkauf über das Internet. Nicht nur seltene Dinge werden dort gehandelt, sondern schlichtweg alles, woran Menschen interessiert sind. Die Kamera vermittelt notwendige Informationen und bietet mit guten Bildern Kaufanreize. (Jürgen Rautenberg)
Durch alle Altersstufen und Bevölkerungsgruppen klicken wir uns, aus Spaß am
Handeln oder Geschäftsinteresse, bei eBay oder anderswo ein, bieten selber an
oder suchen nach Angeboten. Die Digitalkamera spielt dabei keine geringe Rolle.
Denn wer seine Angebote mit Bildern anreichert, dessen Interessenten sind gut
informiert.
Ein bisschen Nachdenken und Mühe zahlt sich aus. Drei Forderungen müssen
beachtet werden: Die Bilder sollen technisch einwandfrei sein, den Gegenstand in
Form, Farbe und Material erkennbar wiedergeben und zum Kauf anreizen. Das heißt,
sie sollten ohne zu lügen, zu übertreiben oder zu vertuschen die Vorzüge der
Sache sichtbar machen. In der Bildverarbeitung anschließend eine Farbkorrektur
durchzuführen ist erlaubt, wenn das Foto danach den Gegenstand originalgetreu
wiedergibt. Das Wegretuschieren von Kratzern oder Flecken kommt jedoch nicht in
Frage, das wäre Betrug.
Ein einzelnes Foto kann zu wenig sein. Nehmen wir als Beispiel die zu klein
gewordene Kleidung der eigenen Kinder. Mütter, die an deren Erwerb interessiert
sind, haben ein kritisches Auge. Material, Schnitt, Verarbeitung spielen eine
Rolle, aber auch der Erhaltungszustand; Alter, Abnutzung, Flecken und Marke bzw.
Hersteller sind von Interesse. All diese Überlegungen erfordern unter Umständen
zwei, drei, vier Fotos. Wie viele Sie anfertigen, spielt vom Aufwand her kaum
eine Rolle. Mit mehreren guten Fotos ist Ihr Angebot attraktiv, sie werden damit
mehr Bieter animieren und bessere Preise erzielen.
Gute Bilder setzen gutes Licht voraus. Versuchen Sie zu ergründen, wie Sie
Ihr Angebot überzeugend ausleuchten. Stoffe beispielsweise, aber viele andere
fein strukturierte Oberflächen auch, zeigen ihre Struktur am besten im
Streiflicht (also seitlich einfallendes Licht). Gleiches gilt für
dreidimensionale Dinge. Bei glatten, blanken Oberflächen treten Reflexe auf; sie
können Materialien bis zur Unkenntlichkeit verfälschen. Vieles kann mit
Sonnenlicht – in der Nähe des Fensters oder im Freien – beleuchtet werden.
Feinheiten werden erst bei Blitzlicht sichtbar. Wenn Sie unsere bisherigen Tipps
verfolgt haben, werden Sie sich an viele Lösungen erinnern, die Ihnen auch bei
der Herstellung von Angebotsbildern helfen.
Es gibt noch mehr zu bedenken: Ein Sommerkleidchen oder ein Fahrrad bei
Winterbeginn anzubieten, bringt nicht viel; so etwas wird im Frühjahr gebraucht
und gesucht. Es ist kein Einzelfall, wenn derselbe Gegenstand im Herbst für 10 EUR
gekauft und im Mai für 50 EUR wieder verkauft wird! Und dass der Verkaufstext so
sachlich, informativ und wahr wie irgend möglich sein muss, versteht sich von
selbst. Wer liest schon gerne Romane, wenn er nur Auskunft benötigt!
Unsere drei Bilder zeigen Ihnen an einem Gegenstand, wie Sie mit Totale,
Teilansicht und Detail dem eventuellen Käufer Entscheidungshilfen geben.