Rubrik: Bildbearbeitung
Interessante Bilder per Colorkey
2004-07-12 Colorkey bedeutet, dass in einem Schwarzweiß-Bild bestimmte Bildteile durch Farbe besonders hervorgehoben werden. Mit der Digitalfotografie und EBV ist dies in wenigen Minuten erledigt. So bekommt ein Bild durch den Colorkey erst das besondere "Etwas". (Benjamin Kirchheim)
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Der Colorkey ganz dezent
eingesetzt: Die blauen
Augen können beinahe nur erahnt werden.
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Colorkey etwas aggressiver: Ein
großes Motiv hebt
sich von seiner Umgebung ab.
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Der Colorkey hebt den Jungen
besonders hervor –
vor allem, weil er einen roten Pullover trägt, auch
der blaue Schrubber ist sehr schön zu sehen.
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Der Colorkey lässt sich auf vielfältige Art einsetzen. Dezent können in
einem Schwarzweiß-Bild die Augen einer Person betont werden – als so
genannter "Eyecatcher" (siehe Bild 1). Personen heben sich, eingefärbt vor
einem schwarzweißen Hintergrund, hervor (Bild 3). Oder ein modernes,
technisches Gerät wird farbig in die schwarzweiße Vergangenheit versetzt.
Man kann auch etwas Positives in einer tristen Umgebung besonders
hervorheben. Oder etwas Unscheinbares, Alltägliches wird auf einem
Schwarzweiß-Bild eingefärbt und in den Mittelpunkt gesetzt – z. B. rote
Mülleimer in einem Park – wem die nicht zusagen, kann auch die Parkbänke
einfärben. Auch ein Maler bei der Arbeit stellt ein gutes Colorkey-Motiv
dar: Nur was er gerade malt, wird farbig dargestellt.
Oft wirken Colorkey-Bilder sehr künstlich – das sollen sie auch. Fast
könnte man bei einigen Motiven meinen, der farbige Gegenstand sei
ursprünglich nicht auf dem Bild gewesen. Je nach Anwendung lässt sich somit
eine unterschiedliche Wirkung mit dem Colorkey-Effekt erzielen. Gute Bilder
werden betont, jedoch macht der Effekt aus einem schlechten Bild selten ein
gutes.
Die Anwendung des Effektes ist recht simpel. In der Bildbearbeitung wird
der Regler für die Farbsättigung auf Null bzw. den maximalen negativen Wert
gedreht, alle Farben sind weg, das Bild erscheint schwarzweiß. In Photoshop
zu erreichen über das Menü Bild > Einstellungen > Farbton/Sättigung (Strg-U).
Die Bildverarbeitung sollte über eine Möglichkeit zum partiellen rückgängig
machen verfügen (wie z. B. der Protokoll-Pinsel von Photoshop). So kann man
freihand auf dem Bild malen und dort, wo man malt, ist der vorige Zustand
wieder da – in diesem Fall die Farbe. Dazu benutzt man ab besten die Lupe
(in Photoshop mit Strg+ und Strg-) und passt den Radius des Pinsels an die
Stelle an, die man bearbeiten möchte. Kanten und feine Strukturen sollten
mit starker Vergrößerung und feinem Pinsel (kleiner Radius) bearbeitet
werden, während man Flächen mit geringer Vergrößerung und dafür großem
Radius schneller bearbeiten kann. Eine andere Möglichkeit ist das
Ineinandermontieren von farbigen und schwarzweißen Bildteilen mittels Ebenen
oder Zwischenablage. Wichtig ist dabei eine weiche Auswahlkante von einigen
Pixeln, damit die Übergänge nicht so "ausgeschnitten" wirken.
Anschließend passt man evtl. noch die Farbtöne und die Sättigung etwas
an, je nachdem, wie kräftig und leuchtend die Farben sein sollen –
schwarzweiß bleibt dabei schwarzweiß. Ein Colorkey-Bild muss dabei nicht
einmal schwarzweiß sein. Man kann probieren, nur die Farben herunter zu
regeln, so dass sie blasser erscheinen oder auch eine Sepia-Färbung
einstellen.