Rubrik: Bildbearbeitung
Kleine CS5-Workshops zu weniger bekannten Neuerungen, Teil 2
2010-07-05 Das mächtige Bildprogramm Photoshop war noch nie einfach zu bedienen. Das gilt auch für die brandneue Version CS5: Die zeigt zwar tolle Verbesserungen für schönere Bilder und leichtere Bedienung, doch manche Ergänzungen oder Fehlerquellen sieht man erst auf den zweiten Blick. digitalkamera.de hat genauer hingesehen, wir zeigen Fallstricke und gut versteckte Highlights. In zwei Folgen vermitteln wir wichtige Tipps für HDR-Serien, Stapelkonvertierung (siehe weiterführenden Link), Umbenennung und schiefe Horizonte; in Teil 2 geht es nun um Stapel-Umbenennung und um das Ausrichten schiefer Horizonte. (Heico Neumeyer)
Eine kleine, aber feine Neuheit bei der Stapel-Umbenennung per Bridge: Die "String-Ersetzung" tauscht jetzt einzelne Namensteile aus. Ersetzt man etwa in ganzen Bildserien nur das "DSC" oder "IMG" durch einen Ortsnamen – die anschließende Bildnummer aus der Kamera bleibt erhalten. Für solche Aufgaben verwendet man die "String-Ersetzung" mit der Vorgabe "Ursprünglicher Dateiname".
Noch raffinierter wirkt die "String-Ersetzung" in der Variante "Temporärer Dateiname". Dabei fügt man zunächst Metadaten oder Aufnahmedatum in den Dateinamen ein; im selben Schritt tauscht die "String-Ersetzung" Teile des vorübergehenden Namens durch die eigenen Begriffe aus.
Ein Beispiel: Man setzt das Aufnahmedatum in den Namen und erhält folglich viele Dateinamen wie "24022010.jpg", weil am 24. Februar 2010 auf den Auslöser gedrückt wurde. Eine String-Ersetzung des temporären Dateinamens macht daraus zum Beispiel "24. Februar 2010.jpg". Oder man ersetzt "Strings" wie "f_8" gegen "Blende 8".
Das klingt komplizierter, als es ist. Und die Stapel-Umbenennung unterstützt den CS5-User mit weiteren Neuerungen: Erstmals kann man die Vorgaben für eine Umbenennung speichern. Die "Vorschau"-Schaltfläche meldet nun auch beliebig viele neu entstehende Dateinamen. Allerdings: Bei Namens-Dubletten hängt Bridge automatisch Nummern wie "(1)" an; diese Zusätze sieht man in der Vorschau nicht.
Photoshop CS5 stellt schiefen Horizont schneller gerade: Man zieht mit dem Linealwerkzeug am schiefen Horizont entlang und klickt auf die neue Schaltfläche "Gerade ausrichten". Schon steht das Bild gerade – und das ohne die sonst zunächst üblichen weißen Ecken. Allerdings verliert man so auch einige Details an den Bildrändern. Mit Strg+Z (am Mac Befehlstaste+Z) sieht man sein Foto gedreht, aber mit weißen Ecken. Alternativ klickt man bei gedrückter Alt-Taste auf "Gerade ausrichten". Dann erhält Photoshop die beim Drehen entstehenden weißen Ränder. So steuert man genauer, was vom Bildinhalt wegfallen darf.
Dank neuer Retuschetechnik in CS5 lassen sich solche weißen Ränder leichter denn je mit benachbartem Himmel oder Meer übertünchen: Dazu wählt man die weiße Lücke so mit dem Lasso aus, dass ein bisschen Umgebung mit erfasst wird. Dann folgt der Befehl "Bearbeiten, Fläche füllen" mit der Methode "Inhaltssensitiv". Einen OK-Klick später ist die weiße Zone spurlos verschwunden. Das Verfahren eignet sich auch ideal für leere Bildränder, die bei Panorama oder Verzerrungskorrektur entstehen.