Rubrik: Grundlagenwissen
Langzeitsynchronisation für bessere Blitzbilder
2000-04-03 Stimmungsvolle Blitzaufnahmen sind auch mit dem kleinen eingebauten Kamerablitz möglich: die richtige Einstellung macht's. Wer die automatischen Blitzeinstellungen seiner Kamera übergeht, bekommt oft natürlichere Fotos mit Tiefenwirkung. (Yvan Boeres)
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Üblicherweise wird der Blitz innerhalb der sogenannten
Blitz-Synchronisationszeit gezündet. Das ist die kürzeste Zeit,
während der der Verschluss komplett geöffnet werden kann. Aufgrund
ihrer Bauweise können die meisten Digitalkameras, im Gegensatz zu
analogen Kameras mit Schlitzverschluss, auch sehr kurze Verschlusszeiten synchronisieren. Kurze
Verschlusszeiten beim
Blitzen sind jedoch nur beim Aufhellblitzen interessant. Bei allen
Kameras, ob analog oder digital, ist es prinzipiell möglich und
sinnvoll, mit längeren Zeiten als der Blitzsynchronzeit zu
arbeiten. Während bei Aufnahmen ohne Blitz das Gleichgewicht
zwischen Blende und Verschlusszeit für eine korrekte Belichtung der
Bilder sorgt, verhält es sich bei Aufnahmen mit Blitz ganz anders:
Das Blitzgerät regelt die abgegebene Lichtmenge als Blitzdauer
("Abbrenndauer") passend zur eingestellten Kamerablende
und legt damit die Helligkeit des Hauptmotivs fest. Die Verschlusszeit hingegen hat keinen
Einfluss auf die Blitzbelichtung
des Motivs im Vordergrund sie ist nur für die Menge des
einzufangenden Umgebungslichtes zuständig.
Durch eine längere Belichtungszeit kann man also den Anteil an
Hintergrundlicht erhöhen. So wird ein Teil des vorhandenen Lichtes
aufgenommen und mit der Blitzaufnahme kombiniert. Je länger die
Verschlusszeit, desto heller erscheint der Hintergrund. Das wird
insbesondere bei Innenaufnahmen mit Kunstlicht deutlich: Bei kurzen
Synchronzeiten überwiegt das weißblaue Blitzlicht und das Bild
erhält eine neutrale bis leicht kühle Farbwiedergabe. Bleibt der
Verschluss länger geöffnet, erhöht sich der Anteil an Kunstlicht
und die Farbwiedergabe tendiert zu einer rot-orangen (Glühlampen)
bis grünlichen (Leuchtstofflampen) Färbung.
Bei Verwendung längerer Verschlusszeiten sollte man die Kamera
sehr ruhig halten bzw. auf einem Stativ montieren, um ungewollte
Verwacklungen zu vermeiden. Diese können aber durchaus auch gezielt
eingesetzt werden, um dem Bild eine gewisse Dynamik zu verleihen:
während der Hintergrund durch die lange Belichtungszeit verwischt,
friert der Blitz das Hauptmotiv ein, letzteres bleibt scharf.
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