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Mit Sun Locator Pro Outdoorshootings in 3D planen
2019-12-08 Die Bestimmung von Licht und Schatten ist eine der wichtigen Aufgaben im fotografischen Leben. Besonders wenn Shootings von langer Hand geplant werden, ist es sinnvoll zu wissen, wann die Sonne wie genau steht. Dank moderner Smartphones mit spezialisierten Apps ist es heute ein leichtes, diese Art der Planung bequem von Zuhause aus vorzunehmen. In diesem Fototipp stellen wir die Sun Locator App vor, die diese Aufgaben dank umfangreicher Funktionen problemlos erledigen kann. (Harm-Diercks Gronewold)
Die Sunlocator App kann den Standort automatisch ermitteln, aber auch die Auswahl eines Ortes über eine Landkarte oder Koordinateneingabe ist möglich. [Foto: Medianord]
Die App besitzt, bis auf die Kompasskalibration, keine weiteren Einstellungsoptionen. [Foto: Medianord]
Die Kompasskalibrierung sollte in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden, damit die Messgenauigkeit gleichbleibend hoch bleibt. [Foto: Medianord]
Die Sun Locator App ist für Android-Geräte verfügbar und als Lite- beziehungsweise Pro-Version erhältlich (bei der gleichnamigen App im Apple-App-Store handelt es sich um eine ganz andere App). Die Pro Version enthält beispielsweise eine 3D-Geländesimulation, Sonnenauf- und -untergang im Jahresverlauf, Augmented Reality für jeden Tag im Jahr sowie weitere Funktionen. Während die Lite-Version kostenlos ist, kann der Sun Locator Pro für etwa 6 Euro im Google-Play-Store heruntergeladen werden.
Natürlich kann die App auch auf kompatible Tablets installiert werden. Damit es nicht zu unübersichtlich wird, sprechen wir in diesem Fototipp nur von Smartphones.
Nach dem Tippen auf den Kartenansichts-Button zeigt sich die Karte mit dem Sonnenstand und der Schattenrichtung. Dabei lässt sich mit der Zeitleiste im unteren Bereich auch die Zeit verändern. [Foto: Medianord]
Neben dem Sonnenstand lässt sich auch der Mondstand sowie der Verlauf visualisieren und per Vorschau betrachten. [Foto: Medianord]
Die 3D Ansicht befindet sich zwar noch in einer Testphase, dennoch macht sie ihre Sache gut. Voraussetzung ist allerdings, dass eine Datenverbindung besteht. [Foto: Medianord]
Nach der Installation der App sollten Sie zunächst das GPS in ihrem Smartphone aktivieren. Danach starten Sie die App und tippen auf die drei Punkte rechts oben und wählen "Kompasskalibrierung" aus. Um den Kompass zu kalibrieren, müssen Sie das Smartphone ein paar mal um dessen drei Achsen drehen. Bitte beachten Sie auch, dass etwaige Magnete vom Smartphone ferngehalten werden.
Ist die Kalibrierung beendet, kann es auch schon losgehen. Wenn Sie sich am Ort des potentiellen Shootings befinden, um die Location zu erforschen, dann können Sie die Augmented-Reality-Ansicht nutzen, um sich ein Bild von der potentiellen Lichtsituation zu machen; selbst dann, wenn der Termin des Shootings in der Zukunft liegt. Dazu müssen Sie lediglich auf den Button "Datum wählen" tippen und das entsprechende Datum eingeben. Wissen Sie auch schon die Zeit, dann können Sie diese unter "Zeit wählen" eingeben. Dann reicht ein Tipp auf die "Kameraansicht" und schon nutzt die App die Kamera des Smartphones. Dabei werden wichtige Informationen zum Sonnenstand und Himmelsrichtungen eingeblendet. So lässt sich Monate im voraus ein Ort begutachten, um etwaige Probleme mit der Lichtsetzung rechtzeitig zu vermeiden.
Sollten Sie sich nicht vor Ort befinden, um ein Shooting an einem anderen Ort zu planen, so können Sie diesen einfach auswählen. Dazu können Sie entweder Koordinaten in die App füttern oder auf einer Landkarte den gewünschten Ort auswählen. Beide Optionen finden Sie unter den entsprechenden Schaltflächen auf der Startseite der App. Selbstverständlich lassen sich diese Orte auch speichern, so dass sie schnell wieder aufzurufen sind. Natürlich macht die Augmented Reality in diesem Fall nur wenig Sinn. Darum bietet Sun Locator auch eine Kartenansicht an, die sich mit einem Tipp auf "Kartenansicht" aufrufen lässt.
Die Karte kann bewegt werden, so dass der Schattenwurf durch die Topographie beurteilt werden kann. Verändert man die Zeitleiste, zeigt die Hintergundfarbe, ob man sich, wie hier, in der goldenen Stunde befindet. [Foto: Medianord]
Die blaue Stunde wird in der 3D Ansicht mit blauem Hintergrund angezeigt. [Foto: Medianord]
In der Kartenansicht ist (wie der Name schon vermuten lässt) eine Landkarte zu sehen, aber auch eine Sonnenuhr. Diese Uhr ist von zwei farbigen Linien zerteilt. Die rote Linie zeigt, wann die Sonne aufgeht und die blaue Linie zeigt den Sonnenuntergang an. Das Sonnensymbol befindet sich in Abhängigkeit zur Tageszeit zwischen diesen beiden Linien und von diesem geht eine dünne schwarze Linie zum Zentrum der Sonnenuhr. Diese Linie symbolisiert die Lichtrichtung und nachdem sie auf die Achse der Sonnenuhr getroffen ist, wird aus ihr die Visualisierung der Schattenrichtung. Die Tageszeit lässt sich über die Zeitleiste im unteren Bereich durch Verschieben verändern. Damit können Sie die Schattenrichtung passend zur Tageszeit beurteilen und die Richtung der Aufnahmen planen.
Die letzte Ansichtsoption ist die 3D-Ansicht, die sich allerdings noch in der Testphase befindet. Sie macht aber bereits einen guten Eindruck. Mit dieser Ansicht können Sie eine topografische 3D-Karte des gewünschten Gebiets erstellen. Die Karte kann mit Fingergesten gedreht, vergrößert, verkleinert und geschwenkt werden. Auch hier steht eine Zeitleiste zur Verfügung. Mit dieser Ansicht ist es problemlos möglich, den Schattenwurf durch topografische Eigenschaften zu beurteilen. Zudem werden die goldene und die blaue Stunde durch einen gefärbten Hintergrund (orange beziehungsweise blau) visualisiert. Wichtig ist noch anzumerken, dass diese Ansicht keine Wälder oder Gebäude berücksichtigt.
Wer es lieber etwas "trockener" mag, kann sich die ermittelten Daten auch einfach durch ein Herunterscrollen im Hauptbildschirm anschauen. [Foto: Medianord]
Auch die Mondphasen lassen sich im Sunlocator übersichtlich ohne "Spielerei" anzeigen. [Foto: Medianord]
Eine Weltkartenansicht zeigt, in welchem Tagesbereich man sich gerade befindet. Auch hier kann die Tageszeit über die Zeitleiste verschoben werden. [Foto: Medianord]
Bitte beachten Sie, dass die Karten- und die Kameraansicht auch für den Stand des Mondes benutzt werden kann. Die 3D-Ansicht ist hingegen nur für den Sonnenstand einsetzbar. Die Funktionen für den Mond finden sich auf der Startseite etwas weiter unten. In der Kartenansicht können Sie hingegen mit einem Tipp auf das Sonnen-Icon auf die Mondansicht wechseln.
Unterhalb der Funktionsauswahl finden sich jede Menge Angaben zum Sonnenaufgang, den Meridiandurchgang und mehr. Interessant für uns Fotografen wird es im Abschnitt "Fotografie". In diesem Bereich sind nämlich die Zeitangaben zu den blauen und goldenen Stunden zu finden.