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Olympus Kameras per App fernbedienen mit Olympus Image Share
2020-11-15 Um eine WLAN-Funktion in Digitalkameras kommen die Hersteller in Zeiten von Smartphones und sozialen Netzwerken kaum noch herum. Möchte der Anwender, der ständig und überall online ist, seine Eindrücke auf Fotos festhalten und diese in sozialen Netzwerken verbreiten, bleibt entweder das Smartphone mit seiner zwar immer besseren, aber im Vergleich zur guten Digitalkamera immer noch schwachen Bildqualität, oder der Umweg über Speicherkarte und Computer oder aber eine Kamera mit eingebauter drahtloser Übertragungsmöglichkeit. Auch Olympus baut daher in seine Digitalkameras WLAN direkt ein. (Benjamin Kirchheim, Harm-Diercks Gronewold)
Die Benutzeroberfläche von Ol.Share ist aufgeräumt und übersichtlich. [Foto: MediaNord]
Mit der einfachen Einrichtungsfunktion wird der Fotograf durch die notwendigen Einstellungen geführt. [Foto: MediaNord]
Während der Einrichtung erklärt die App, was gerade gemacht wird. [Foto: MediaNord]
Gibt es nichts zu erklären, zeigen animierte Grafiken, dass der Vorgang noch nicht abgeschlossen ist. [Foto: MediaNord]
Nach kurzer Zeit ist die einmalige Einrichtung der Verbindung zwischen App und Kamera erledigt. [Foto: MediaNord]
Dabei kupfert Olympus nicht nur blind ab, sondern geht eigene Wege und macht sich Gedanken, wie man Einfachheit und komfortable Bedienung sowie universelle Funktionalität unter einen Hut bringen kann. Wie üblich brauchen Sie eine spezielle App, die es auf dem Smartphone zu installieren gilt. Olympus Image Share heißt sie bei Olympus, kurz OI.Share. Sie kann kostenlos im Google Play Store für Android oder bei iTunes für Apple-Geräte heruntergeladen werden (siehe weiterführende Links). Nach dem Start der App auf dem Mobilgerät müssen Sie an der Kamera, in unserem Fall exemplarisch eine OM-D E-M1, die WLAN-Funktion aktivieren, beispielsweise durch Berührung des Wi-Fi-Symbols auf dem Touchscreen der Kamera oder mit einer entsprechend belegten Fn-Taste.
Das Besondere ist, dass Sie bei Olympus das Netzwerk nicht kompliziert konfigurieren müssen. Stattdessen verlässt sich Olympus auf die viel weiter verbreitete eingebaute Kamera am Smartgerät. Olympus blendet einen QR-Code auf dem Kamerabildschirm ein, auf den Sie die Kamera des Smartphones richten. Daraus liest die App fast sofort die Verbindungseinstellungen ab und verbindet sich mit der Kamera. Nur, wenn Ihr Smartphone über keine eingebaute Kamera verfügt, müssen Sie die Verbindung von Kamera und Smartphone selbst übernehmen und selbst das ist leichter, als man es sich vorstellt. Nun steht Ihnen die volle Funktionalität der App-Kamera-Verbindung zur Verfügung.
Die Live-View-Fernbedienung bietet eine umfassende Kontrolle über die Aufnahmeparameter. [Foto: MediaNord]
So lässt sich neben der ISO-Einstellung auch die Fokussierung per Fingertipp auf dem Bild platzieren. [Foto: MediaNord]
Mit der App lässt sich die Betriebsart der Kamera auswählen. [Foto: MediaNord]
So lassen sich auch die Blende und die Belichtungszeit manuell einstellen. [Foto: MediaNord]
Nun lassen sich Fotos in einer wählbaren Auflösung von der Speicherkarte auf das Smartphone übertragen. Hierbei steht Ihnen neben der vollen Auflösung auch die Möglichkeit bereit, Raw-Aufnahmen übertragen. Allerdings muss Ihre Kamera diese Funktion unterstützen und Sie müssen in den Einstellungen der App die Anzeige der Raw-Aufnahmen aktivieren.
Neben der Bildübertragung dürfte die Kamerafernsteuerung mitsamt Livebildübertragung auf das Smartphone zu den interessantesten Funktionen gehören. Hier bietet die App einige Einstellungsmöglichkeiten, die für eine Fotoaufnahme wichtig sind. Das Aufnahmeprogramm etwa kann zwischen iAuto sowie P, A, S, M und den Art-Filtern gewechselt werden, die Kamera lässt sich also auch manuell steuern. Zwar funktioniert die Belichtungsvorschau nicht, aber immerhin wird die Stärke der Fehlbelichtung auf dem Display des Mobilgeräts angezeigt. Das Livebild hat übrigens nur eine recht kurze Verzögerung, fokussieren lässt sich sogar per Fingertipp auf ein Motivdetail.
Neben der Blende, Belichtungszeit, ISO-Empfindlichkeit und dem Weißabgleich lässt sich auch das Zoom der Kamera steuern, sofern es sich um ein Motorzoom handelt. Des Weiteren stehen Einzelbildaufnahme, Serienbildaufnahme sowie der Selbstauslöser zur Verfügung. Insgesamt ist das zwar kein riesiger Funktionsumfang, aber doch alles, was man für ein Foto braucht. Nur Belichtungsreihen muss man leider völlig manuell erstellen, muss dafür aber die Kamera nicht berühren, so dass etwa für HDR-Aufnahmen kein Versatz der Fotos zu befürchten ist, sofern man ein gutes Stativ verwendet.
Beim Bildexport auf das Smartgerät können die JPEG-Aufnahmen mit einem Fingertipp ausgewählt und heruntergeladen werden. Um Raw-Aufnahmen übertragen zu können, muss das in der App eingestellt und eine kompatible Kamera eingesetzt werden. [Foto: MediaNord]
Neben der Live-View-Funktion kann die App auch als einfacher Fernauslöser eingesetzt werden. Dieser kann auch für Langzeitaufnahmen und die Live-Composite-Funktion eingesetzt werden. [Foto: MediaNord]
Der einfache Fernauslöser steht in einem Augenschonenden Nachtmodus... [Foto: MediaNord]
... sowie dem Tagesmodus zur Verfügung. [Foto: MediaNord]
Während einer aktiven WLAN-Verbindung lässt sich die Kamera jedoch nicht weiter bedienen. Das Livebild auf dem Kamerabildschirm funktioniert genauso wenig wie der Auslöser an der Kamera, zumindest nicht mit der Livebild-Fernbedienung. Doch auch dafür bietet die App eine Lösung.
In den Einstellungen der App lässt sich ein Fernauslöser-Modus aktivieren. Statt des Livebilds sind dann auf dem Smartgerät lediglich ein großer Auslöser und eine "Lock"-Funktion sichtbar. Die Aufnahmeeinstellungen werden komplett über die Kamera durchgeführt. Dieser einfache Fernauslöser eignet sich hervorragend für Langzeitaufnahmen wie Live Time und Live Composite. Wenn Sie nicht wissen, was es damit auf sich hat, dann empfehlen wir Ihnen die Lektüre unseres dazugehörigen Fototipps, der in den weiterführenden Links zu finden ist.
Verschiedene Einstellungeoptionen können in der App vorgenommen werden. Zudem lassen sich Kameraeinstellungen in der App speichern und wieder auf die Kamera übertragen. Dazu muss die Kamera allerdings diese Funktion unterstützen. [Foto: MediaNord]
Leider hat Olympus sich entschieden, den GPS-Logger in eine separate App auszulagern. [Foto: MediaNord]
Für Nachtaufnahmen kann zudem die Farbgebung des Fernauslösers gewechselt und die Helligkeit angepasst werden. Die Lockfunktion verriegelt den Auslöser, damit Sie bei Langzeitaufnahmen den Finger nicht die ganze Zeit auf das Display pressen müssen.
Seit einiger Zeit hat Olympus die Bildbearbeitungs- und Geotagging-Funktion in zwei separate Apps ausgelagert. Diese nennen sich Ol.Palette und Ol.Track. Beide Apps sind auf den entsprechenden Marktplätzen kostenlos verfügbar. Leider bietet keine der Olympus-Apps die Möglichkeit, Positionsdaten während der Aufnahme in das Foto zu schreiben. Selbst bei Kameras mit sparsamer Bluetooth Verbindung setzt Olympus weiterhin auf das separate Logging mit nachträglicher Datensynchronisation.