Rubrik: Panoramaaufnahmen

Panorama-Aufnahmen richtig gestalten

1999-08-23 Mit geringem Aufwand können Sie die Qualität Ihrer Panoramabilder optimieren und Fehler beim Zusammensetzen der Einzelbilder vermeiden. Auch die Standortwahl und die Berücksichtigung der Wetter- bzw. Lichtverhältnisse können den späteren Bildeindruck Ihrer Panorama-Aufnahmen wesentlich verbessern.  (Michael Guthmann)

Die Sonne zusammen mit den Wolken verursacht noch ein ganz anderes Problem. Schieben sich nämlich Wolken während den Aufnahmen einzelner Panorama-Teilbilder vor die Sonne, dann ändert sich nicht nur die Belichtungseinstellung sondern auch der Bildeindruck erheblich. So kann es nachher beim Zusammenfügen der Bilder zu kuriosen Effekten kommen, beispielsweise mitten im Bild beginnende Schatten (siehe Beispielbild, oben). Solche Effekte vermeiden Sie, indem Sie den Himmel beobachten und in einem günstigen Moment mit weitgehend konstanten Lichtbedingungen Ihre Aufnahmen möglichst schnell nacheinander machen. Ist es nicht möglich, müssen Sie Bild für Bild einzeln machen und vor jedem Teilbild darauf warten, bis die Wolke die Sonne wieder frei gibt.

Menütaste der Nikon Coolpix700 zur Fokussierung auf Unendlich Da die meisten Panoramen von Landschaften, Plätzen oder Häusern gemacht werden, und oft keine Personen oder andere beweglichen Objekte beinhalten kann man durch eine möglichst kleine Blende eine sehr große Schärfentiefe erreichen. Von Teilbild zu Teilbild sollten Sie auf keinen Fall die Blende ändern, weil die daraus entstehenden unterschiedlichen Schärfentiefen einen verwirrenden Bildeindruck hinterlassen können oder manche Stitch-Programme beim Zusammensetzen Probleme bekommen. Wenn möglich, schalten Sie bei Landschaftsaufnahmen den Autofokus ab und stellen Sie manuell auf unendlich scharf, um eine einheitliche Schärfenebene zu bekommen. Viele Kameras bieten die Möglichkeit den Autofokus per Tastendruck auf unendlich zu stellen

Selbstverständlich spielt auch die Standortwahl eine entscheidende Rolle für den Bildeindruck. So erscheinen zum Beispiel Objekte im Vordergrund sehr dominierend im Vergleich zu den weiter entfernten Objekten, da man Panoramen meistens mit einem Weitwinkel-Objektiv fotografiert. Vermeiden Sie daher bei Landschaftsaufnahmen Objekte im Vordergrund, um den Betrachter nicht vom eigentlichen Landschaftspanorama abzulenken. Oder überlegen Sie mit einer längeren Brennweite und einer entsprechend größeren Anzahl Teilbilder einen ausgewogeneren Bildeindruck zu schaffen.

Bei Außenaufnahmen kann windiges Wetter Probleme bereiten, weil dabei Pflanzen vom Wind bewegt werden und sich so bei jedem Einzelbild in einer anderen Position befinden. Die Pflanzen sehen dann nach dem Stitchen im Panoramabild „verwischt“ aus. Dies kann natürlich auch bewusst als Effekt eingesetzt werden. Meist ist jedoch ein klares Abbild unserer Umwelt gewünscht, daher sollten bei starkem Wind keine Außenpanoramen aufgenommen werden.

Bewegte Bildelemente sind prinzipiell problematisch, da sie sich bei den Einzelbildern des Panoramas in einer jeweils anderen Position befinden. Wenn beispielsweise jemand durchs Bild läuft, der nicht auf dem Panorama zu sehen sein soll, empfiehlt es sich, mehrere Aufnahmen von derselben Kameraposition aus zu machen. Die überflüssigen Bilder werden hinterher entfernt.
Sollen bewegte Objekte abgebildet werden, dürfen sich diese nicht im Überlappungsbereich der Einzelbilder befinden, sonst wirken sie nach dem Stitchen wie eingeblendet oder sind nur halb vorhanden.(vergleiche Seite "Erforderliche Bildanzahl" im digitalkamera.de-Workshop "Digitale Panoramafotografie")

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