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Photogene: Bildbearbeitung auf iPad/ iPhone mit Profi-Funktionen
2013-05-20 Bildbearbeitung auf dem iPad oder iPhone muss nicht nur Spielerei sein. Schon die kürzlich vorgestellte App „Snapseed“ bietet neben vielen Spaß-Funktionen einige mit durchaus professionellem Anspruch. Noch mehr zu bieten hat die App „Photogene“. Die gibt es in zwei Varianten, eine fürs iPad (2,69 Euro) und eine fürs iPhone (0,89 Euro). Beide bieten einen ähnlichen Funktionsumfang, auf dem iPad lassen sich jedoch größere Dateien mit bis zu 21 Megapixeln bearbeiten. (Ralf Spoerer)
Auf dem Startbildschirm wählen Sie das zu bearbeitende Foto aus der Bibliothek des iPads aus. Mit einem Fingerzeig auf das Bild wird es geöffnet. [Foto: Ralf Spoerer]
Mit einem Klick auf den Punkt „Metadata“ werden die generellen Aufnahme-Daten des Fotos angezeigt. [Foto: Ralf Spoerer]
Für professionelle Fotografen wichtig: Die IPTC-Daten lassen sich aufrufen und ändern. Dabei können Vorgaben (Default) schnell in die entsprechenden Felder eingefügt werden. [Foto: Ralf Spoerer]
Eine individuelle Kategorienliste kann angelegt werden. So lassen sich die Bilder schnell und einfach in mehrere Kategorien einsortieren. [Foto: Ralf Spoerer]
Die Basis-Angaben können gespeichert und in schnell in mehrere Bilder kopiert werden. So lassen sich eine Reihe von Aufnahmen schnell verschlagworten. [Foto: Ralf Spoerer]
Unter dem Menü-Punkt „Presets“ gibt es zahlreiche vorgegebene Einstellungen, um das Foto zu bearbeiten. Neben verschiedenen Farb-Einstellungen … [Foto: Ralf Spoerer]
… gibt es Einstellungen für Schwarz-Weiß … [Foto: Ralf Spoerer]
… Vintage … [Foto: Ralf Spoerer]
… sowie verschiedene Rahmen-Arten … [Foto: Ralf Spoerer]
… und Fun-Vorgaben. [Foto: Ralf Spoerer]
Neben zahlreichen Größen-Vorgaben für den Ausschnitt des Fotos kann die Aufnahmen sowohl individuell als auch in einem selbst festgelegten Verhältnis ausgeschnitten werden. [Foto: Ralf Spoerer]
Fotos können in 90-Grad-Schritten gedreht sowie horizontal und vertikal gespiegelt werden. Außerdem können die Aufnahmen in kleinen Schritten gedreht und so gerade ausgerichtet werden. [Foto: Ralf Spoerer]
Unter dem Menü-Punkt „Adjustments“ können zahlreiche individuelle Bildkorrekturen ausgeführt werden. Die Seitenleiste kann verschoben und so weitere Funktionen aufgerufen werden. [Foto: Ralf Spoerer]
So lassen sich das Histogramm bearbeiten sowie die einzelnen RGB-Kanäle. Noch individueller sind die Gradationskurven. [Foto: Ralf Spoerer]
Die Gradationskurve kann einfach per Fingerzeig verändert werden. Zusätzlich lassen sich weitere Punkte in die Gradationskurve einfügen – einfach mit dem Finger drauftippen. [Foto: Ralf Spoerer]
Das Bild kann hinter der Gradationskurve vergrößert und verschoben werden, um das Bild detailliert begutachten zu können. [Foto: Ralf Spoerer]
Korrekturen am Histogramm sind schnell und einfach: Die Balken links und rechts lassen sich per Fingerzeig verschieben. [Foto: Ralf Spoerer]
Kleine Korrekturen am Bild können mit der Retusche-Funktion ausgeführt werden. [Foto: Ralf Spoerer]
Soll die Person aus dem Uferbereich wegretuschiert werden … [Foto: Ralf Spoerer]
… wird der Bereich, der verschwinden soll, markiert … [Foto: Ralf Spoerer]
… und beide Bereiche können verschoben und vergrößert werden. Links der Ursprung, rechts der weg zu retuschierende Bereich. [Foto: Ralf Spoerer]
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Für kleinere Korrekturen ist dieser Weg schnell und einfach. [Foto: Ralf Spoerer]
Photogene auf dem iPad ist eine gelungene Kombination aus Spaß-Funktionen mit verschiedenen Voreinstellungen und professionellen Möglichkeiten zum Bearbeiten Ihrer Aufnahmen. Nach dem Starten des Programms wählen Sie das Foto aus der Bibliothek aus, das Sie bearbeiten möchten. Jetzt wird gleich der erste Vorteil von Photogene sichtbar: Mit zwei Fingern kann das Bild auf dem Display vergrößert und verkleinert werden. Damit sind schon jetzt Detailansichten zum besseren Beurteilen der Aufnahmen möglich. Mit der Zwei-Finger-Zoom-Geste ist das schnell und einfach möglich.
Ein weiterer Pluspunkt: Oben rechts gibt es den i-Button zum Aufrufen der Metadaten. Hier werden die generellen Aufnahme-Daten angezeigt, sowie die EXIF- und – falls vorhanden – GPS-Daten, sowie IPTC. Die können editiert werden, wobei sich Basis-Daten angelegen lassen, die man schnell und einfach per Klick einfügen kann. So werden die Fotos blitzschnell mit Copyright und anderen Standard-Daten versehen. Außerdem können Listen angelegt werden, beispielsweise für die Kategorien. Für Profis ist dies eine extrem wichtige Funktion.
Möchten Sie die Bilder blitzschnell mit Voreinstellungen bearbeiten, gibt es unten links die Taste „Presets“. Hier stehen zahlreiche Einstellungen für Farben (Colours), Schwarz-Weiß (B&W), Vintage, Rahmen (Frames) und Fun zur Verfügung. Außerdem können eigene Konfigurationen unter „My Presets“ angelegt und gespeichert werden. Ist die Wahl der Voreinstellung getroffen, einfach die Leiste mit einem Klick auf das X schließen.
Nun können Sie weitere Änderungen vornehmen. Unter dem Punkt „Crop“ wird das Bild beschnitten. Zur Wahl stehen bereits mehrere Vorgaben: 1:1, 2:3, 3:2, 3:4, 4:3 sowie 16:9. Selbstverständlich kann das Format auch individuell gewählt werden. Praktisch: Die Größe des Ausschnitts wird in "Pixeln x Pixeln" im Zentrum des Ausschnitts angezeigt, sobald Sie den Ausschnitt verschieben oder die Größe ändern. Eine weitere praktische Funktion: Im unteren Feld der Formatwahl können Sie das Seitenverhältnis selbst bestimmen. Benötigen Sie beispielsweise für eine Anwendung einen Ausschnitt im Verhältnis 7:4, können Sie das dort bequem per Drehrad festlegen. Ist die Wahl getroffen, einfach mit „Crop“ bestätigen – fertig.
Unter dem Punkt „Rotate“ kann das Bild gedreht werden, sowohl in glatten 90-Grad-Schritten, als auch per Schieberegler oder Plus-/Minus-Taste in feinen Abstufungen. Das Ergebnis wird sofort angezeigt. Ebenfalls möglich: Vertikales und horizontales Spiegeln.
Nun kommt eines der mächtigsten Werkzeuge von Photogene: Adjustments. Hier lassen sich alle möglichen Parameter individuell und sehr präzise einstellen. Unter anderem sind das Helligkeit, Farbsättigung und -temperatur, Tönung, Schärfe sowie die RGB-Farbeinstellungen. Und wem das noch nicht reicht, kann die Gradationskurve individuell bearbeiten. In der Kurve können beliebig viele Punkte gesetzt und individuell verschoben werden. Und das Ganze geht völlig intuitiv einfach per Fingerzeig. Schneller und praktischer geht’s kaum noch. Und wieder der große Vorteil: Das Bild kann gezoomt werden, so dass man sehr gezielt arbeiten und einzelne Bereiche kontrollieren kann, während man die Werte verändert. Veränderungen am Histogramm sind auch möglich. Im Kopf des „Adjustments“-Reiters ist ein kleines A-B-Symbol. Wird das gedrückt, sieht man den Unterschied zwischen bearbeiteter und unbearbeiteter Version.
Mit der Retusche-Funktion können auch überflüssige Elemente verschwinden, so wie hier der Scheinwerfer auf dem Dach des Gebäudes. [Foto: Ralf Spoerer]
Das überflüssige Bildelement verschwindet nun und wird durch den Hintergrund ersetzt. [Foto: Ralf Spoerer]
So sieht das Ergebnis aus. Die leichten Ungleichmäßigkeiten um Himmel verschwinden, sobald die Retusche-Funktion beendet wird. [Foto: Ralf Spoerer]
Größe und Stärke des Pinsels in der Retusche-Funktion können verändert werden, um möglichst fein und präzise arbeiten zu können. [Foto: Ralf Spoerer]
Neben der klassischen Retusche können weitere Funktionen genutzt werden. Beispielsweise können Teile des Bildes per Pinsel in Schwarz-Weiß umgewandelt werden. Das geht dank Bildschirmvergrößerung sehr präzise. [Foto: Ralf Spoerer]
Das fertige Motiv kann mit Text versehen werden. Verschiedene Schriften, Farben und Elemente stehen zur Verfügung. [Foto: Ralf Spoerer]
Die Eingabe geht flott und die Größe der Schrift wird einfach durch ziehen und verschieben angepasst. [Foto: Ralf Spoerer]
Bleibt als letzte Bildbearbeitungsoption noch der Punkt „Enhance“. Hier können verschiedene Filter übers Bild gelegt werden. [Foto: Ralf Spoerer]
Außerdem sind verschiedene Formen der Vignettierung möglich. So können Sie ihrem Motiv noch den letzten Pfiff geben. [Foto: Ralf Spoerer]
Ist das Bild fertig bearbeitet, können Sie es entweder lokal auf dem iPad speichern oder in unterschiedliche soziale Netzwerke sowie Dropbox & Co. schicken. [Foto: Ralf Spoerer]
Abschließend lässt sich aus mehreren Bildern noch eine Collage erstellen. [Foto: Ralf Spoerer]
Ein weiteres Werkzeug ist die Retusche unter dem Punkt „Retouches“. Hiermit lassen sich rote Augen korrigieren sowie kleinere Retusche-Arbeiten ausführen. So können mit der Funktion „Heal“ einfach Bereiche kopiert werden, um Bildfehler auszumerzen. Mit der Funktion „Clone“ lassen sich gezielt Bereiche löschen, maskieren oder übermalen. Dabei können Größe und Härte des Zeichenwerkzeugs verändert werden. Zusätzlich stehen mehrere Effekt-Pinsel zur Wahl. So lassen sich beispielsweise einzelne Bereiche des Bildes in Schwaz-Weiß ändern.
Text und Symbole lassen sich unter dem Punkt „Text“ ins das Bild einfügen. Verschiedene Einstellungen stehen zur Verfügung: Textart, -farbe, Schatten und Outline können festgelegt werden. Die Größe wird einfach im Bild mit per Fingerzeig verändert, ebenso die Position. Dazu gibt es Sprechblasen zum Einfügen oder Formen, an denen sich der Text orientieren soll.
Letzter Punkt zur Bearbeitung des Bildes: „Enhance“. Hier lassen sich Vignette, Center-Focus sowie Rahmen zum Bild zufügen. Außerdem können mehrere Filter über das Bild gelegt werden.
Jede Funktion kann übrigens mit dem „Undo“-Pfeil oben links rückgängig gemacht werden. Möchten Sie ihr Bild ohne Menüs begutachten, einfach einmal kurz antippen und die Menüs verschwinden. Mit einem zusätzlichen Doppel-Tap wird das Bild auf die Bildschirmgröße des iPads angepasst.
Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, einfach auf „Export“ tippen und das Ziel wählen. Neben dem lokalen Speichern mit „Save to Library“ stehen zahlreiche Optionen zur Wahl, darunter alle gängigen Social-Network-Plattformen wie Facebook, Flickr, Picasa, Twitter oder Tumblr. Außerdem kann es in ihre Dropbox übertragen werden. Per Airprint lässt es sich auch drucken. Die Auflösung kann dabei festgelegt werden.
Tippen Sie nun auf Done, um entweder das nächste Foto zu bearbeiten oder eine Collage zu erstellen. Wählen Sie dazu mehrere Fotos aus und klicken dann auf „Make Collage“. Drei Vorgaben stehen zur Wahl, weitere können per In-App-Kauf (1,79 Euro) nachgekauft werden. Die Position der Bilder lässt sich einfach verschieben. Dazu etwas länger den Finger auf das Foto halten und dann einfach ins gewünschte Feld schieben. Die Position des Bildes kann ebenfalls durch einfaches schieben verändert werden. Im Punkt Design kann das Seitenverhältnis der Collage verändert werden. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, wird es wieder per Export in das gewünschte Programm oder den lokalen Bilderordner gespeichert.