Rubrik: Bildbearbeitung
Projekte erstellen mit DxO Optics Pro 10
2014-12-01 Dass DxO Optic Pro 10 bestens ausgestattet ist, um Bilder einfach besser zu machen, ist kein Geheimnis. Doch auch vermeintlich kleine Funktionen helfen dem Anwender, seinen Workflow straff und effizient zu halten. In diesem Fototipp zeigen wir, wie man mit DxO Optics Pro 10 Projekte erstellt, Filter-Optionen benutzt und auch Exif-Daten editiert. Außerdem stellen wir die Preset-Funktion vor und wie man sich sein Leben damit erleichtern kann. (Harm-Diercks Gronewold)
Unter "Organisieren" finden Sie die klassische Ordneransicht und die flexibleren "Projekte". [Foto: MediaNord]
In der Projektansicht lassen sich Bilder schnell projektbezogen organisieren, ohne durch verschiedene Ordner "springen" zu müssen. [Foto: MediaNord]
Der rudimentäre Exif-Editor erlaubt nur wenige Eintragungen. Um IPTC-Daten einzutragen, bedarf es eines externen Editors. [Foto: MediaNord]
Als erstes steht natürlich die Übertragung der Bilder von der Kameraspeicherkarte auf den Rechner an. Im Rechner sollten die Bilder in einem eindeutig bezeichneten Ordner landen, der in einer sinnvollen und leicht verständlichen Struktur angelegt ist. Ob dies nun über das Aufnahmedatum oder das Thema der Aufnahme abgewickelt wird, ist Ihrer Vorliebe überlassen. Es ist aber zu bedenken, dass Bilder ohne Schlagwörter nur schwer auffindbar sind. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Schlagwörter in die IPTC-Daten der Bilder einzutragen. Auch Daten des Fotografen lassen sich hier eintragen. Die schlechte Nachricht ist, dass DxO Optics Pro 10 in diesem Bereich etwas schwachbrüstig ist und lediglich erlaubt, Copyrightinformationen zu hinterlegen. Zu erwähnen ist, dass sich IPTC-Daten nicht direkt in RAW-Daten schreiben lassen. Hier legen einige Editoren entweder eine sogenannte XMP-Sidecar Datei an oder verweigern sich einfach, die Daten zu schreiben. In diesem Fall ist es immer sinnvoll, die JPEG- und RAW-Datei an einem Ort aufzubewahren. Es gibt allerdings viele, auch kostenfreie Programme, die es erlauben, schnell und bequem diese Daten zu editieren, wie zum Beispiel XN-View (siehe weiterführende Links). Außerdem sind Bridge von Adobe und natürlich Lightroom in der Lage, Schlagwörter zu vergeben und deren Verwaltung leistungsstark zu übernehmen.
Sind die Bilder mit Schlagworten versehen, können Sie die Fotos in DxO Optics Projekte einordnen. Dazu suchen Sie sich unter „Organisieren“ in der „Ordneransicht“ den entsprechenden Ordner mit den Fotos heraus und öffnen diesen. Danach analysiert Optics Pro erst einmal alle Bilder, die sich in dem Ordner befinden; dies kann je nach Systemleistung, Anzahl der Bilder und Bildgröße einige Zeit in Anspruch nehmen. Nachdem die Vorschauen erstellt sind, klicken Sie auf „Projekte“ und kommen damit in die Projektansicht. Die Vorschauleiste im unteren Bereich von Optics Pro 10 bleibt erhalten. Mit einem Rechtsklick öffnen Sie das Kontextmenü und erstellen ein neues Projekt, welchem Sie bevorzugt einen sinnvollen Namen geben. Anschließend wählen Sie die Bilder für dieses Projekt aus der Bilderleiste aus, wobei auch Mehrfachmarkierungen möglich sind. Auch Bilder aus anderen Ordnern können dem Projekt hinzugefügt werden. Haben Sie alle Bilder ausgewählt, ziehen Sie diese entweder per „Drag and Drop“ auf das Projekt oder Sie klicken erneut auf die rechte Maustaste, führen den Mauszeiger zu „aktuelle Auswahl in das Projekt hinzufügen“ und wählen dann das entsprechende Projekt aus. Damit sind dann die Bilder dem neuen Projekt zugeordnet, ohne ihren Speicherort verlassen zu haben.
Nun können Sie die Bilder im Projekt bewerten, um nur die zu bearbeiten, die auch wirklich gelungen sind. Dazu stehen die allseits beliebten „Sterne“ zur Verfügung, diese können entweder am linken Bildrand in der Vorschauleiste per Mausklick vergeben werden oder per Tastenkombination Steuerung (Strg) und der Zahl der Sterne (1-5). Zu bedenken ist, wenn RAW- und JPEG-Daten angezeigt werden, dass auch beide Dateien markiert sind, sonst machen Sie sich die doppelte Arbeit. Ist die Bewertung erfolgt, können Sie den Anzeigefilter so setzen, dass nur bestimmte Kriterien angezeigt werden, wie zum Beispiel Bewertung 3-5 und keine RGB-Daten. Dies bedeutet, dass keine JPEG-Dateien angezeigt würden, dafür aber alle RAW-Bilder mit drei bis fünf Sternen. Der Anzeigefilter verbirgt sich hinter dem kleinen Trichter auf der linken Seite über der Vorschauleiste. Zudem bietet DxO Optics Pro noch eine Ampel an. Diese kennzeichnet, ob Bilder auf jeden Fall (Grün), nur nach Auswahl (Gelb) oder nie (Rot) entwickelt werden sollen. Mit dieser Funktion können Sie schnell verhindern, dass Bilder versehentlich entwickelt oder vergessen werden.
Der Preseteditor umfasst einige von DxO mitgelieferte Presets, kann aber auch mit importierten und eigenen Presets erweitert werden. [Foto: MediaNord]
Eigene Presets tauchen nach der erfolgreichen Speicherung auch im Editor auf. [Foto: MediaNord]
Ein Preset speichert alle gemachten Einstellungen, auch individuelle Ausrichtungs- und Linsenkorrektureinstellungen. [Foto: MediaNord]
Der Exportdialog bietet gängige Ausgabeformate an, lässt sich jedoch auch individuell konfigurieren. [Foto: MediaNord]
Die Presetfunktion ist eine weitere „kleine“ Hilfe, denn sie erlaubt es, voreingestellte Werte schnell auf eine oder mehrere ausgewählte Bilder zu übernehmen und sich so Arbeit zu sparen. Besonders interessant ist die Erstellung von Presets, wenn es um Farbkorrekturen bei ein und derselben Lichtsituation geht oder wenn Sie ein gelungenes Monochrom erstellt haen und dieses auch später für andere Aufnahmen nutzen wollen. Um ein Preset zu erstellen, ist es empfehlenswert, alle Korrekturen abzuschalten, welche auf den DxO Korrekturprofilen basieren, da diese immer individuell zur benutzen Kamera-Objektiv-Kombination passen sollen. Auch Viewpoint-Korrekturen – wenn installiert – sollten nicht mit gespeichert werden, da auch diese individueller Natur sind. Um ein Preset aus den aktuellen Einstellungen zu speichern, müssen Sie lediglich im Preseteditor auf das zweite Icon von Links klicken. Dann öffnet sich ein Dialog zum Speichern, um das Preset an den vorgesehenen Platz zu speichern. In unserem Fall wurde das Preset „Retro“ unter „eigene Presets“ gespeichert. Dabei ist es auch möglich, diese in einem Unterordner oder einem neuen Ordner anzulegen. Um ein Preset auf ein oder mehrere Bilder anzuwenden, müssen lediglich die Bilder in der Vorschauleiste markiert werden, danach klicken Sie auf das gewünschte Preset und drücent den Button „Anwendern“; alternativ funktioniert auch ein Doppelklick auf den Preset. Einen Preset zu entfernen, geht ebenfalls mit einem Klick. Sie müssen lediglich einen anderen Preset auswählen, am Besten ist hier der Preset „DxO Standard“, da er nur optische Korrekturen, Smart Lighting und die Rauschreduktion beinhaltet. Ebenso interessant ist es, eigene Presets zu exportieren und weiterzugeben; entsprechend können Sie Presets auch importieren. Aus diesem Grund bietet DxO Labs auf der eigenen Website ausgewählte Presets von Fotografen zum Download an (siehe weiterführende Links).
Haben Sie alle Bilder des Projektes fertig bearbeitet, kann der Export beginnen. Der Exportbutton ist rechts oberhalb der Vorschauleiste zu finden. Als Standard ist hier „Export auf Festplatte“ eingestellt, Sie können aber auch den Export zu Flickr, Lightroom, Facebook oder anderen Applikationen wählen. Wir wollen das Foto auf die Festplatte exportieren und somit wird „Export auf Festplatte“ gewählt. Im Exportdialog können Sie nun Speicherort, Dateityp und Komprimierungsrate einstellen. Darüber Hinaus kann das Bild an unterschiedliche Orte in unterschiedlichen Dateitypen exportiert werden. Mit einem Klick auf „Exportieren“ legt DxO Optics Pro dann los und arbeitet die Liste der zu exportierenden Bilder automatisch ab.
Für diesen Fototipp wurde DxO Optics Pro 10 mit Viewpoint und Filmpack 5 verwendet. Wenn Sie die Software ausprobieren möchten, können Sie eine zeitbegrenzte und voll funktionsfähige Demoversion direkt bei DxO herunterladen (siehe weiterführende Links).