Rubrik: Bildbearbeitung
Schnelle Korrektur von Farben und Schärfe mit Elements 11
2013-01-28 Im letzten Fototipp zu Photoshop Elements 11 (siehe weiterführende Links) haben wir Ihnen gezeigt, wie man mit einer schnellen Bildkorrektur ein zu dunkel geratenes Bild retten kann. Doch mit einer reinen Bearbeitung der Schatten ist es oft nicht getan, auch die Farben können missraten sein oder nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Dafür bietet Elements 11 ebenfalls schnelle Korrekturen an, so dass Sie Sättigung, Dynamik und Farbton mit wenigen Mausklicks korrigieren können. Außerdem zeigen wir, wie man Bilder nachschärft. (Robert Klaßen)
Farbe schnell korrigieren Im Bereich Farbe stehen Ihnen ebenfalls drei Register zur Verfügung: Sättigung, Farbton und Dynamik:
- Mit einer Erhöhung der "Sättigung" sorgen Sie für mehr Leuchtkraft der Farben. Schieben Sie den Regler dazu nach rechts. Wollen Sie den Farben Leuchtkraft entziehen, schieben Sie den Regler nach links. Stellen Sie den Schieber ganz nach links, um sämtliche Farben zu entziehen. Dabei wird das Bild in Graustufen wiedergegeben, obwohl es im RGB-Modus bleibt. Grundsätzlich können Sie einem Bild die Farbe entziehen, indem Sie "Bild" – "Modus" – "Graustufen" einstellen. Der Vorteil: Die Dateigröße schrumpft beträchtlich. Der entscheidende Nachteil ist jedoch, dass dem Bild nun keine Farben mehr hinzugefügt werden können, ohne einen erneuten Moduswechsel in RGB vorzunehmen. Wenn dies jedoch beabsichtigt ist (z. B. um auf einem Graustufenbild farbige Schrift oder eine farbige Ebene aus einem anderen Bild zu platzieren), reduzieren Sie die Farbe bitte ausschließlich über den Regler Sättigung.
- Durch Änderung des "Farbton"-Schiebers werden die Kanäle versetzt
- Der "Dynamik"-Regler erhöht ebenfalls die Sättigung, stärkt dabei jedoch weniger gesättigte Farben mehr als jene Farben, die bereits ausreichend gesättigt sind.
Balance beeinflussen Als »Temperatur« eines Bildes wird ein zunehmender Rot- bzw. Blauanteil bezeichnet. Man spricht bei einer Erhöhung durch Rotzugabe von wärmeren Farbtemperaturen, während die Zugabe von Blau für kältere Temperaturen sorgt. Wärmere Farben werden im Bedienfeld "Balance" – "Temperatur" durch Verschiebung des Reglers nach rechts erreicht, während kältere Temperaturen links vom Regler zu finden sind.
Wenn Sie den Regler im Bereich "Farbtonung" nach links schieben, erhöhen Sie damit den Grünanteil des Bildes. Die Farben wirken dann etwas kälter, wobei Sie hier (im Gegensatz zu "Temperatur") eher eine Feineinstellung erreichen. Wärmere Farben erhalten Sie hingegen durch die Zugabe von Magenta. Sie müssen den Schieber in diesem Fall nach rechts ziehen.
Mit der "Farbtonung" lassen sich also noch Nuancen anpassen, nachdem Sie das Foto über den Schieber "Temperatur" eingestellt haben. Zudem können Sie dadurch eventuell auftretenden Farbstichen sehr schön entgegenwirken.
Bildschärfe korrigieren Mit "Schärfen" können Sie (wie der Name schon sagt) nachträglich etwas an Schärfe in das Bild zurückholen. Innerhalb der Schnellkorrektur steht Ihnen dafür allerdings nur ein einzelner Schieberegler zur Verfügung. Ihn zu benutzen macht eigentlich nur dann Sinn, wenn der Korrekturbedarf minimal ist. Für umfangreichere Korrekturen wenden Sie besser den Filter "Unscharf maskieren" an.
Auch in Sachen Scharfzeichnung gibt es mehrere Möglichkeiten, ans Ziel zu gelangen. Die beste ist nach wie vor Unscharf maskieren. Wenn man zum ersten Mal auf diesen Begriff stößt, drängt sich die Vermutung auf, dass durch den Einsatz dieser Methode erst eine Unschärfe erzeugt würde. Das ist jedoch nicht der Fall. Der Begriff sagt vielmehr aus, dass Sie unscharfe Bereiche mit einer Maske versehen – also die Unschärfe teilweise »abdecken«. So passt es, oder? Der benötigte Dialog ist im Überarbeiten-Menü zu finden, und zwar unter Überarbeiten – Unscharf maskieren.
- Stärke festlegen Die Anwendung gibt Ihnen jetzt drei Werte vor, die mit Schiebereglern beeinflusst werden können. Dabei hat aber nicht etwa eine Berechnung stattgefunden, wie man vielleicht annehmen könnte. Vielmehr handelt es sich um Standardwerte. Wenn Sie den Befehl zum zweiten Mal anwenden, werden die Einstellungen der ersten Schärfung erneut angeboten. Zunächst sollten Sie die "Stärke" der Schärfung bestimmen. Dieser Wert stellt die Intensität dar, um die das gesamte Bild letztendlich geschärft dargestellt wird. Je höher der Wert ist, desto schärfer kontrastiert das Ergebnis. In unserem Beispiel benutzen wir 130 %.
- Radius einstellen Der zweite Schieberegler definiert jenen Bereich, der zur Bildung der Schärfe herangezogen werden soll. Je größer der Wert ist, desto härter ist die eigentliche Schärfung. Im Beispielbild betrug der "Radius" etwa 2,0 Px.
- Schwellenwert einstellen Vereinfacht gesagt, bestimmen Sie mit diesem Steuerelement, was überhaupt eine Kante ist! Sind die Unterschiede zwischen angrenzenden Pixeln im Bild sehr gering, wird dies nicht als Kante interpretiert und somit auch nicht geschärft. Das bedeutet: Je höher der Wert ist, desto weniger Kontrastbildung findet letztendlich statt. Wenn Sie den "Schwellenwert" erhöhen, bleiben glatte Flächen, an denen eine Unschärfe nicht sonderlich ins Gewicht fällt, weiterhin glatt. Das trägt natürlich dazu bei, dass das Bild zum Schluss nicht zu hart wirkt. Im Beispiel hoben wie deshalb den "Schwellenwert" um 10 bis 12 Stufen an, und bestätigten mit "OK".
Dieser Fototipp besteht aus Auszügen des Buchs “Photoshop Elements 11 – Der praktische Einstieg“ aus dem Galileo-Verlag, mit dessen Einwilligung dieser Fototipp entstand. Wer sich eingehender mit Photoshop Elements auseinander setzen möchte, auch das Thema dieses Fototipps wird im Buch sehr viel ausführlicher behandelt, dem sei das 420-seitige Softcover ans Herz gelegt.
Der Autor Robert Klaßen, selbst begeisterter Digitalfotograf, zeigt dem Leser, welche Möglichkeiten Photoshop Elements 11 bietet und wie man den eigenen Bildern den letzten Schliff gibt. Belichtung und Farben optimieren, Motive freistellen und neu kombinieren, Porträts verschönern, Fehler verschwinden lassen – Schritt für Schritt lernt der Leser alle wichtigen Facetten des Programms kennen und hat die Software so schon bald im Griff. Das Gelernte kann man dann in 70 Workshops direkt in die Praxis umsetzen. Der Autor Robert Klaßen ist als Mediendesigner und Dozent in den Bereichen digitale Bildbearbeitung und Videoschnitt tätig. Er hält Software-Schulungen und Kreativseminare ab. Neben zahlreichen Fachbeiträgen verfasste er bereits mehrere erfolgreiche Büch zum Thema Bildbearbeitung mit Photoshop, Photoshop Elements und Gimp. Das Buch “Photoshop Elements 11 – Der praktische Einstieg“ ist für 24,90 EUR im Buchhandel sowie hier bei digitalkamera.de erhältlich.