Rubrik: Bildbearbeitung
Stapelverarbeitung und Kontaktbögen mit DxO Optics Pro 8
2012-12-03 In den beiden vorangegangenen Fototipps zu DxO Optics Pro 8 haben wir uns mit der Bildentwicklung im Einsteiger- und Fortgeschrittenenmodus befasst und die großen Neuerungen vorgestellt. Doch neben den vielen Hauptfunktionen beinhaltet DxO Optics Pro 8 eine Reihe kleinerer Funktionen, mit deren Hilfe sich der Arbeitsablauf deutlich effizienter gestaltet. Wir stellen hier die Sortierfunktionen per „Entwicklungsampel“ vor, ebenso die Sternvergabe, die Stapelverarbeitung in unterschiedliche Zielformate und dem Umgang mit Presets. Ferner zeigen wir, wie einfach sich mit der intuitiven Druckfunktion Kontaktabzüge ausgeben lassen. (Harm-Diercks Gronewold)
Schaut man sich die Arbeitsoberfläche unter „Organisieren“ genauer an, dann sind dort einige Elemente, die noch nicht erwähnt worden. In jedem der kleinen Vorschaubilder am unteren Rand der Arbeitsfläche befinden sich links neben dem Bild fünf kleine Punkte. Diese zeigen an, dass für das betreffende Bild noch keine Bewertung eingegeben wurde. Dies wird mit dem Mausklick auf den entsprechenden Punkt erledigt und kann später so oft wie gewünscht geändert werden. Diese Bewertung erlaubt es dann Filter zu setzen, so dass nur Bilder mit einer bestimmten Bewertung angezeigt werden. Dies ist besonders dann hilfreich, wenn serienweise Bilder erstellt werden wie zum Beispiel bei einem Beauty- oder Porträt-Shooting. Der Filter wird aktiviert, indem man einfach auf das Trichter-Icon klickt und den gewünschten Filter setzt. Rechts neben dem Vorschaubild befinden sich des Weiteren noch drei größere Punkte (eine Ampel), die, wenn sie angeklickt werden, unterschiedliche Farben (Rot, Gelb und Grüm) zeigen. Diese drei Punkte geben an, welche Bilder auf jeden Fall, auf keinen Fall und vielleicht entwickelt werden sollen. Rot bedeutet, dass das Bild nicht entwickelt wird. Gelb bedeutet, dass es mitentwickelt wird. Grün bedeutet, dass es in jedem Fall entwickelt wird. Diese Möglichkeit, die Bilder unabhängig der Bewertung weiter zu unterteilen, ist später in der Stapelverarbeitung nützlich, da auch hier ein Filter gesetzt werden können. Des Weiteren kann ein mit rotem Punkt markiertes Bild nicht versehentlich entwickelt werden.
Eine weitere Möglichkeit, Bilder zu sortieren, ist die Einordnung in sogenannte Projekte. Projekte können Bilder aus verschiedenen Bildordnern und unterschiedlichen Wertungen enthalten. Um in die Projektübersicht zu gelangen, wird im oberen „Organisieren“ Arbeitsbereich einfach auf das Balken-Icon geklickt, welches neben dem Ordner-Icon zu finden ist.
Eine weitere wichtige Funktion bietet die virtuelle Kopie. Diese wird eingesetzt, wenn ein Bild in verschiedenen Ausführungen zum Beispiel als Schwarzweiß und Farbbild entwickelt werden soll. Dazu werden die entsprechenden Bilder per Mausklick markiert. Danach werden mit einem Klick auf das Icon „virtuelle Kopie“ die entsprechenden virtuellen Kopien erstellt. Diese übernehmen alle Bewertungen der Ursprungsbilder, so ist eine erneute Bewertung nicht notwendig. Ist es gewünscht, dass Bilder schnell und ohne große Bearbeitung entwickelt werden, so kann dies mit einem Klick auf das „selektierte Bilder entwickeln“ Icon (Zahnrad) sofort in Angriff genommen werden. Diese werden dann mit den unter dem Abschnitt „Entwicklung“ hinterlegten Entwicklungseigenschaften verarbeitet – dazu später mehr.
Kontaktabzüge können in jedem Arbeitsschritt erzeugt werden. Dazu wählt man einfach die Bilder aus, die auf den Kontaktabzug sollen, anschließend klickt man auf das Druckersymbol über der Vorschaubildleiste. Daraufhin öffnet sich der neue Druckdialog. Hier werden nun die Druckgröße, Druckauflösung sowie die Anzahl der Spalten und Zeilen ausgewählt, in der die Bilder angeordnet werden sollen. Danach kann der spezifische Randbereich des Druckers eingestellt werden sowie die Zellgröße der Bilder. Wahlweise können die Metadaten der Bilder ebenfalls eingeblendet werden. Mit einem Klick auf „Drucken“ wird der Kontaktbogen an den Drucker übergeben.
Im „Entwickeln“-Arbeitsbereich gibt es eine weitere leistungsfähige Funktion, die es erlaubt Bilder effizienter zu bearbeiten: Sie bietet die Möglichkeit, Bearbeitungseinstellungen zu kopieren oder als „Preset“ dauerhaft zu speichern. Üblicherweise wird in der professionellen Fotografie zunächst ein Foto mit korrektem Lichtsetup und einer Farbkarte oder einem Graukeil (siehe weiterführende Links) aufgenommen. Damit wird eine optimale Grundlage geschaffen, um farblich identische Bilder der Serie zu produzieren. In DxO Optics Pro 8 ist der Arbeitsablauf relativ einfach. Zunächst korrigiert man das Referenzbild derart, dass es den Vorstellungen von neutralen Farben entspricht. Diese Einstellungen können nun per Kontextmenü beziehungsweise Tastenkürzel gespeichert und auf andere Bilder ebenfalls via Kontextmenü beziehungsweise Tastenkürzel übertragen werden. Besitzt man einen immer wiederkehrenden Lichtaufbau, so kann die Korrektur auch als „Preset“ dauerhaft gespeichert werden. Dazu ruft man im korrigierten Referenzbild das Kontextmenü mit einem Rechtsklick auf, wählt „Preset aus aktuellen Einstellungen erstellen“ und benennt das Preset dann beim Speichern sinnvoll. Danach geht man im linken Bereich der Arbeitsoberfläche auf den „Preseteditor“ und klickt auf das Icon „Preset importieren“. In diesem Dialog sucht man sich nun den vorher gespeicherten „Preset“ heraus und bestätigt dies. Nun ist der vorher angelegte „Preset“ in der Menüstruktur enthalten und kann immer wieder verwendet werden. Um das zu machen, werden einfach die entsprechenden Bilder in der Vorschauleiste ausgewählt, der „Preset“ aktiviert und die „Anwenden“ Schaltfläche geklickt. Je nach ausgewählter Bilderanzahl dauert dieser Vorgang mehr oder weniger lang. In einem „Preset“ können jegliche Korrekturen und Effekte gespeichert werden. Es ist jedoch davon abzuraten, einen „Preset“ mit Horizont- und Geometriekorrekturen zu speichern.
Die Stapelverarbeitungs-Funktion ist ein wichtiges Hilfsmittel, um große Mengen an Bildern schnellstmöglich nach vorgegebenen Parametern zu verarbeiten. Die Stapelverarbeitung in DxO Optics Pro 8 macht da keine Ausnahme, ist jedoch sehr einfach zu bedienen. Um die Stapelverarbeitung zu konfigurieren, wird der „Entwickeln“-Bereich ausgewählt. Auf der linken Seite befinden sich die Ausgabeeinstellungen, und mit einen Klick auf den Pfeil kann man diese expandieren, so dass alle Optionen sichtbar werden. Die Einstellungen hier sind eigentlich selbsterklärend. So zeigt der Eintrag unter „Format“ an, in welches Datenformat geschrieben werden soll. Zur Auswahl stehen JPEG, Tiff (8- und 16-Bit) sowie DNG. Danach folgen die Einstellungen zum Speicherpfad und der Dateinamenerweiterung des entwickelten Bildes. Darunter finden sich die DPI-Eintragungen für die Metadaten. Hierbei ist zu beachten, dass ein Bild nicht besser wird, wenn eine hohe Pixeldichte eingetragen wird. Möchte man ein Bild skalieren, so muss der Haken „Bildgröße neu berechnen“ gewählt werden. In den darauf folgenden Einstellungen können Skalierungsmodus und Auflösung angegeben werden. Der letzte Punkt ist das ICC Profil, in welches das neue Bild konvertiert beziehungsweise geschrieben wird. Die Software bietet eine ganze Reihe von voreingestellten Ausgabeeinstellungen, es ist jedoch auch möglich, eigene Voreinstellungen anzulegen. Durch einfaches Anklicken der Ausgabeeinstellungen werden diese aktiviert, und jedes Bild, was nun entwickelt wird, wird nach diesen Regeln verarbeitet. So ist es möglich, verschiedenste Dateitypen in einem Arbeitsgang zu schreiben. Um nun die gewünschten Bilder zu entwickeln, werden sie in der Vorschauleiste ausgewählt und per Drag and Drop in den Entwicklungsbereich gezogen, oder man startet die Entwicklung per Schaltfläche „Entwickeln starten“. Je nach Rechenleistung dauert dieser Vorgang mehr oder weniger lang.