Rubriken: Aufnahmeeinstellungen, Zubehör
Stereofotografie Teil 3
2005-02-07 In den ersten beiden Teilen dieser Serie wurde gezeigt, wie man statische Motive stereoskopisch aufnehmen kann und wie diese mit einem speziellen Bildbetrachter oder mit Augentraining betrachtet werden können. Mit speziellen Vorsätzen oder zwei Kameras auf einer Schiene montiert sind auch dynamische Aufnahmen möglich. Auch bei den Betrachtungsmöglichkeiten fehlt noch eine weithin bekannte: die mit einer Rot-Grün-3D-Brille. (Benjamin Kirchheim)
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Der Objektivvorsatz projiziert zwei Bilder unterschiedlicher
Perspektive in das Kameraobjektiv. Das ist die einfachste Möglichkeit,
Stereofotos aufzunehmen, denn es ist nicht schwieriger, als normale Fotos zu
machen. Vor allem eignet sich diese Methode auch für dynamische Motive, da
beide Bilder gleichzeitig belichtet werden. Nachteilig ist der
Anschaffungspreis, der mit ca. 100 Euro angesetzt werden muss. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, zwei Digitalkameras nebeneinander auf eine
Schiene zu montieren. Preislich ist dies natürlich kein Vorteil, eignet sich
aber ebenfalls für dynamische Motive. Die Methode mit zwei Kameras bringt
aber auch Nachteile mit sich, da die Parameter wie Brennweite, Weißabgleich,
Blende, Belichtungszeit und Empfindlichkeit übereinstimmen sollten – was
jedoch trotzdem nicht exakt gleich belichtete und farblich identische Bilder
garantiert.
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Auch bei der Bildbetrachtung gibt es noch eine "klassische" Methode, die
fast jeder Leser kennen dürfte: 3D-Bilder mit Farbbrille. Am bekanntesten
dürfte hier die Rot-Grün-Brille sein – aber auch Rot-Blau und neuerdings
Rot-Zyan (für bessere Farbdarstellung) sind verbreitet. Der Trick dabei ist,
die beiden Teilbilder des Stereofotos mit unterschiedlichen Farben maskiert
übereinander zu legen. So wird mit dem roten bzw. grünen Filter je eines der
Bilder unsichtbar – jedes Auge sieht nur ein Bild, und der 3D-Eindruck
entsteht. Um die Ausgangsbilder umzurechnen, kann man entweder ein
Bildbearbeitungsprogramm wie z. B. Photoshop oder FixFoto nehmen, oder aber
ein spezielles Programm. Da es mit Z-Anaglyph ein solches Programm als
Freeware gibt (siehe weiterführende Links), wird an dieser Stelle auf die
Beschreibung für Photoshop und FixFoto verzichtet. Z-Anaglyph ist sehr
einfach aufgebaut. Die beiden Teilbilder werden geladen, die
Verrechnungsmethode festgelegt (z. B. Rot-Grün) und das fertige Bild
gespeichert. Die drei Beispielbilder (siehe Bilder 1, 2 und 3) sind aus den
vorigen Tipps schon bekannt und in diesem Fall mit einer Rot-Grün-Brille zu
betrachten – ohne Brille wirken die Bilder etwas befremdlich.Hinweis: Das dreidimensionale Empfinden der Menschen ist unterschiedlich,
so kann es passieren, dass einige den 3D-Effekt nicht nachvollziehen können.
Zum Abschluss dieser dreiteiligen Serie noch ein paar weiterführende
Links. Darunter befindet sich ein Internet-Shop, in dem es allerlei Zubehör
für 3D-Fotografie gibt, wie z. B. 3D-Vorsätze, 3D-Betrachter, 3D-Brillen
oder 3D-Software. In der Fotocommunity gibt es sogar eine eigene Rubrik für
3D-Bilder, auch eine Betrachtungsanleitung ist zu finden.